16 Jun
Erfahrungsbericht von Alina V.

California State University Fullerton


Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Wirtschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2016 bis 05/2016
Heimathochschule: Stuttgart DHBW

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Mein Auslandssemester an der California State University Fullerton war eine sehr schöne und lehrreiche Erfahrung.

Ich studiere Wirtschaftsinformatik - Sales and Consulting an der DHBW Stuttgart und war daher in der Auswahl der Universitäten etwas eingeschränkt. Anstatt gemeinsam mit 15 Deutschen meiner Uni in die Nähe von San Diego zu gehen, habe ich mich zusammen mit zwei sehr guten Freundinnen für die CSUF entschieden. Zum einen wegen dem guten Ruf ihres Business Colleges und zum anderen aufgrund der Größe (etwa 40.000 Studenten) und der Lage nahe bei L.A.. Unsere Wahl hätte besser nicht sein können!

Vorbereitung:

Bevor es los ging musste allerdings noch einiges an organisatorischem erledigt werden. Hierbei konnte College Contact sehr gut unterstützen. Gerade im Vergleich zu Studenten unserer Heimatuni ohne College Contact waren wir immer einen Schritt voraus und wussten genau was noch zu erledigen war. Die Checklisten halfen besonders bei der Visumsbeantragung, für die wir ins Konsulat nach München fahren mussten. Noch einmal ein großes Dankeschön für die gute Unterstützung! Nachdem alle Sprachtests erfolgreich bestanden waren, das Learning Agreement unterschrieben und das Visum bestätigt waren, ging es los nach Fullerton.

Unileben allgemein:

Die California State University Fullerton hat etwa 37.000 Studenten und ein sehr gutes aber auch anspruchsvolles Business College an dem alle meine Kurse stattfanden. Die CSUF an sich ist eine typisch amerikanische Uni wie man sie sich vorstellt. Es gibt verschiedene Sportteams dessen Spiele, besonders das Homecoming Game des Baketballteams, gut besucht werden. Außerdem hat die Studentenvertretung ständig Veranstaltungen geplant, sodass keine Langeweile aufkam. Neben dem Spring Festival gab es zum Beispiel einen Color Run, der auf dem Campus stattfand. Die Uni überzeugte vor allem durch den Titans Spirit, durch den man sich wie in einem Collegefilm gefühlt hat. Auch der German American Club half, sich einzugewöhnen und viele neue Leute kennenzulernen.

Gewohnt habe ich im University House. Einem privaten Studentenwohnheim 5 Minuten zu Fuß vom Campus, und dem Mihaylo College for Business entfernt. Die Miete betrug 960 Dollar im Monat. Dafür bekam man ein Zimmer in einer 4er-WG mit zwei Bädern, einem Parkplatz, zwei Gyms, zwei Pools, einem Studyroom und viele Veranstaltungen, die das UH organisierte. Das UH hat mir besonders gut gefallen, da ich mit drei Amerikanerinnen zusammengewohnt habe mit denen ich mich sehr gut verstanden habe. Sie konnten mir bei vielen Uni spezifischen Dingen helfen und durch sie habe ich natürlich mehr Englisch gesprochen. Das einzig negative am UH ist, dass sie nur Jahreverträge anbieten. Ich konnte den Vertrag von einem Deutschen aus dem Fall Semester vor mir übernehmen und habe mir selbst einen Untermieter für den Zeitraum von Ende Mai bis Anfang August gesucht. Das war allerdings mit viel Arbeit und Ausdauer verbunden. Trotzdem bin ich sehr froh das UH gewählt zu haben! Vor allem, um das amerikanische Studentenleben kennenzulernen. Die internationalen Studenten sieht man ohnehin mehr als genug.

Schon Fernweh bekommen?

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Kurse:

An der CSUF können Auslandsstudenten leider nicht direkt ihre Kurse über das Online-Portal wählen, sondern müssen im Vorhinein eine Wunschliste abgeben, mit den Kursen, die unbedingt benötigt wurden. Leider haben wir von dieser Wunschliste nur einen Kurs bekommen und mussten in den ersten zwei Wochen dann per Class-Crashing die restlichen benögtigten Kurse suchen. Das bedeutete, dass wir mit einem Handzettel zu jedem gewünschten Kurs gehen mussten und die Professoren um einen Platz in ihrem Kurs bitten mussten. Aufgrund der limitierten Sitzplätze war das nicht immer erfolgreich, am Ende der zwei Wochen hatten wir aber alle Kurse beisammen. Wir belegten vier verschiedene Kurse, die gemeinsam mit immer etwa vierzig anderen Studenten (hauptsächlich Amerikanern) je drei Stunden pro Woche stattfanden. Das klingt zuerst wenig, aber anders als in Deutschland hatten wir neben den Vorlesungen viel zu tun. Jede Woche gab es Hausaufgaben zu erledigen und auch kleine Projekte mussten zusätzlich neben den Exams in Kleingruppen oder allein bearbeitet werden. Auch zu den Klausurzeiten saßen wir einige Studen in der Library.

Meine Kurse waren:

MGMT 444

Ein Projektmanagementkurs in dem man alle Phasen eines Projektes durchlief und die hierfür erforderlichen Schritte lernte und selbst ausführen musste. Hinzu kamen wöchenliche Quizzes und zwei Exams. An sich ein sehr interessantes Fach; unser Dozent hatte nur leider zum ersten Mal einen Kurs an der CSUF und war ziemlich unorganisiert. Das wirkte sich negativ auf die ganze Kursstimmung aus, trotzdem hatte der Kurs einen guten Take-away Wert, da wir viele Projekte eigenständig anfertigen mussten und somit viel Praxiserfahrung sammeln konnten.

ACCT 301A

Der zweite von vier Kursen war Accounting 301 A. Wie für einen Accounting Kurs üblich, war er mit viel Arbeit verbunden. Wir wurden von einem sehr fachkundigen Inder unterrichtet, der besonders auf uns Deutsche Rücksicht nahm und versuchte anfangs so viel Wiederholung wie möglich einzubauen. Das half sehr, da das amerikanische GAAP System ziemlich unterschiedlich zu dem deutschen Accounting System ist. In dem Fach gab es wöchentliche Hausaufgaben, die immer etwa ein bis zwei Stunden dauerten, ein Paper und drei Klausuren. Diese waren zwar zum Großteil Multiple Choice, aber dadurch nur noch schwerer, weil jede der Antworten gut möglich sein konnte. Auch die Amerikaner hatten ihre Schwierigkeiten mit diesem Kurs. (Der Durchschnitt lag bei einem C+) Alles in allem sind wir aber mit viel Arbeit gut klargekommen.

ISDS 454

Neben zwei Wirtschaftskursen mussten für die Anrechnung an meiner Heimatuni auch zwei IT-Kurse belegt werden. Dieser Kurs gehörte zu einem der kompliziertesten und wurde auch beinahe nur von Studenten belegt, die in ihrem letzten Jahr waren und kurz vor der Graduation standen. In Kleingruppen von ca. 5 Personen musste ein komplettes IT-System entwickelt werden, mit Datenbank, ausführlicher Dokumentation und allem drumherum. Dieses wurde am Ende vorgestellt und vom Kurs und den Dozenten bewertet. Es wurde in drei Phasen gearbeitet, welche jeweils benotet wurden. Außerdem musste jeder Student ein Research-Video von 8 Minuten Länge und ein Research-Paper erstellen. Je nach Gruppendynamik war das Fach eins der aufwendigsten. Aber ich habe viel dabei gelernt und am Ende auch ein gutes Gesamtergebnis erzielt.

ISDS 406

Der letzte Kurs war ebenfalls ein IT-Kurs. In Systems Analysis and Design wurden uns die Konzepte der Systemanalyse nahegebracht. Der Dozent war extrem gut organisiert. Es gab wöchentliche Quizzes und Hausaufgaben und neben zwei Exams musste auch ein Gruppenprojekt erstellt werden. Wenn man allerdings alle Hausaufgaben gut bearbeitet hatte, konnte man den Großteil für das Projekt übernehmen und sich so einiges an Arbeit sparen. Da ich dieses Fach bereits in Deutschland hatte, konnte ich nicht allzu viel Neues dazu lernen, es war aber interessant mal die Sichtweise eines anderen Dozenten kennenzulernen.

Ich benötigte alle diese Kurse für mein Studium in Deutschland. Wer ein bisschen mehr Freizeit haben möchte, sollte Acounting rauslassen, da es eins der anspruchsvollsten und kompliziertesten Fächer war und eher 200er bis 300er Kurse wählen. Für diese ist der Aufwand geringer, allerdings auch das Lernniveau. Solange ihr von eurer Uni keine direkten Vorgaben habt, könnt ihr frei wählen, je nachdem wo ihr im Class-Crashing genommen werdet.


Kosten:


Sonstige Tipps:

In meinem Auslandssemester habe ich vieles schönes erlebt. Besonders gefallen hat mir der Roadtrip im Spring Break rund um Kalifornien, Arizona, Nevada und Utah. Hierfür war das angemietete Auto perfekt! Das würde ich auch jedem empfehlen, der ein Auslandssemester in den USA verbringt. Das öffentliche Verkehrsnetz ist ziemlich schlecht ausgebaut. Deshalb haben wir uns zu dritt ein Auto gemietet. Unser Vermieter war www.dirtcheapcarrental.com aus San Diego. Wir drei waren alle unter 21 und hatten deshalb Schwierigkeiten eine Autovermietung zu finden. Für das Auto haben wir insgesamt für 16 Wochen 3.300 Dollar bezahlt inklusive der Versicherung. Nicht der beste Deal, aber für uns der einzig verfügbare.

Versucht dann außerdem eure Wochenenden und vorlesungsfreien Tage zu nutzen. Die Gegend um L.A. bietet viel, besonders wunderschöne Strände wie den Laguna Beach, aber auch Los Angeles an sich hat viel zu sehen. Denkt dran, ihr macht so etwas wahrscheinlich nur einmal in eurem Leben. Zögert nicht ins Disneyland, die Universal Studios und und und zu gehen. Oft bietet die CSUF auch Rabatte an. Informiert euch auf jeden Fall, was die Uni alles drumherum anbietet. Meist wusste ich da mehr als meine Mitbewohner, die die Angebote eher spärlich genutzt haben.

Ich bin sehr froh, die CSUF gewählt zu haben. Viel Spaß allen, die das Vergnügen haben ebenfalls ins schöne Fullerton zu den Titans zu gehen!