17 Apr
Erfahrungsbericht von Alina J.

Universitat Autònoma de Barcelona


Stadt: Barcelona
Land: Spanien
Kontinent: Europa
Studienrichtung: Wirtschaftspsychologie
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2022 bis 12/2022
Heimathochschule: Osnabrück HS

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

“Ja studieren alles schön und gut aber wir haben jetzt noch so viele Freiheiten, gerade in dieser Zeit, in unserem Alter, die sollten wir ausnutzen!” Dachten sich eine Freundin und ich während unseres dritten Semesters. Für uns stand fest, dass wir ein Auslandssemester in Spanien machen wollten. Wir wussten aber noch nicht genau wohin es gehen sollte. Mit den Partnerhochschulen unserer Hochschule in Deutschland für Spanien waren wir nicht wirklich zufrieden und dann sind wir auf College Contact aufmerksam geworden und uns die Partneruniversitäten von College Contact angeschaut.

Wir sind auf die Universitat Autònoma de Barcelona (UAB) gestoßen, haben uns Erfahrungsberichte durchgelesen und uns für diese Universität entschieden. Und dann ging es auch schon los. Ich will garnicht wissen, wie kompliziert es ohne die Hilfe von College Contact geworden wäre, denn gerade bezüglich der Bewerbungsfristen und was alles in die Bewerbungen muss, haben uns unsere Ansprechpartnerinnen von College Contact wirklich sehr unter die Arme gegriffen.

Schon Fernweh bekommen?

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Studium

Uns wurden Guides der Uni aus vorherigen Jahren zugeschickt und die Modul- und Kursbücher. Die Kurse in diesem Programm sind alle sehr wirtschaftslastig, aber es sind auch Module wie Intercultural Communication dabei. Ich, beispielsweise, hatte vier Module: Intercultural Communication, Managerial Skills, Strategic Management of the Firm und Spanisch.

Zu Beginn des Semesters hatte ich statt Spanisch, das Modul Cross Cultural Communication, da es aber inhaltlich sehr nah an Intercultural Communication herankam, habe ich mich dann doch für Spanisch entschieden. Das ist wirklich ganz praktisch, da man sich nach der ersten Woche noch einmal für andere Kurse entscheiden kann und dementsprechend umwählen kann, sofern noch Plätze in den jeweiligen Kursen frei sind.

Ich muss sagen, Strategic Management war mein Lieblingsmodul, da es zwar eines der anspruchsvollsten mit Hinblick auf den Arbeitsaufwand war, aber auch eines der inhaltsvollsten und interessantesten Module. Das liegt aber vermutlich vor allem an der sehr ambitionierten Dozentin, die ich in diesem Modul hatte. Von Managerial Skills waren wir alle relativ enttäuscht, da es inhaltlich sehr oberflächlich war und eher aus “common knowledge” Bestand.

Bezüglich Spanisch muss ich sagen, dass man aufpassen sollte und sich selbst nicht überschätzt. Ich hatte zuletzt im Abitur Spanisch, was zu dem Zeitpunkt auch wieder zwei Jahre her war und ich war im Niveau A2 und die Art und Weise Spanisch zu unterrichten ist ziemlich anders in Spanien als in Deutschland. Es wird irgendwie alles gleichzeitig thematisiert. Trotzdem kann ich mich nicht beschweren, da die Lehrerin ein wirklicher Schatz war und immer unser Bestes wollte. Intercultural Communication war auch sehr interessant, da die Dozentin immer zu Diskussionen über das Thema angeregt hat und immer sehr glücklich war, wenn diese Zustande kamen.

Es waren sehr viele unterschiedliche Kulturen aus Ländern wie Amerika, Deutschland, Ägypten, China, Schweden etc. dabei, weshalb es immer viele verschiedene Perspektiven und Argumentationsweisen gab. Diese Stunden waren immer die interessantesten, da einem immer wieder klar wurde, warum man dieses Auslandssemester überhaupt macht, nämlich um neue Lebensrealitäten aus anderen Ländern kennen und im besten Fall verstehen zu lernen. Was hier vielleicht auch noch wichtig ist zu erwähnen ist, dass wir mit wenig bis gar keinen Spanier*innen Kurse hatten.

Bei diesem Programm der UAB handelt es sich um ein Programm für “Internationals”, das bedeutet, dass ich zwar unglaublich viele neue Menschen aus anderen Ländern kennen gelernt habe, aber vergleichsweise wenig Kontakt mit “Locals” hatte. Umso besser, dass viele unsere Dozent*innen aus Katalonien bzw. Barcelona kommen, so haben sie uns oft über ihre Kultur erzählt oder uns dazu ermutigt, mit Menschen aus der Region zu sprechen und ihre Blickweise kennen zu lernen. Wichtig noch einmal zu erwähnen: Barcelona liegt in Katalonien, nicht in Spanien ;-). Vor Ort wurden wir an der Universität wirklich gut betreut und es gab immer jemanden an den man sich wenden konnte, wenn man Fragen hatte.


Wohnen und Freizeit

Die Suche nach einer Wohnung gestaltete sich etwas schwieriger, da es in Barcelona auch einige Scams bezüglich Wohnungen gibt. Besonders, da es in Spanien normal ist, schon bevor man die Wohnung überhaupt persönlich gesehen hat oder die Schlüssel in der Hand hat, die Kaution zu bezahlen und diese ist meistens sehr, sehr hoch. Man kauft die Katze im Sack. Wir haben uns über Facebook nach einer Mitbewohnerin umgeschaut, da wir beide aus Deutschland sind aber gerne mehr Englisch sprechen wollten, haben wir ein “Ausschreiben” auf Englisch in eine “Erasmus in Barcelona” Facebook-Gruppe geschrieben, in welcher wir uns kurz vorstellten und dann schrieben, dass wir eine dritte Mitbewohnerin suchen. Es fand sich schnell ein Mädchen aus Kopenhagen und so suchten wir dann zu dritt nach einer relativ preiswerten Wohnung in Barcelona.

Nach einigem hin und her entschieden wir uns dann dazu, die Suche mit einer Agency weiterzuführen, da uns das Risiko einfach zu groß war, auf Betrüger zu treffen und am Ende viel Geld ins Nichts zu schießen. Die Agency, für die wir uns letztendlich entschieden heißt ShBarcelona und wir können sie nur empfehlen. Wie jede Agency in Barcelona nehmen sie sehr viel Geld für die Hilfe, aber da muss man für sich selbst entschieden, ob es das Geld Wert ist und für uns war es das. Die Standards bezüglich Sauberkeit und Ausstattung ist in Spanien sind leider etwas anderes als in Deutschland, wie wir feststellen mussten, aber im Endeffekt ist das eine Sache, auf die man sich einstellen kann/sollte und mit der man leben kann. Freizeit- und Ausflugsmöglichkeiten gibt es zu genüge in Barcelona und auch viele Guides auf Google oder TikTok, weshalb ich das hier nicht aufzählen muss.

Wir wohnten im Viertel Gràcia, welches auch das Künstlerviertel genannt wird, wenn ihr selbst da durch spazieren werdet, werdet ihr wissen wovon ich rede. Mein Lieblingskaffe in diesem Viertel ist das “Sabio Infante Brunch and coffee” aber es gibt wirklich viele schöne süße Cafés und Restaurants. Die Dozent*innen helfen einem auch immer gerne aus, wenn man Empfehlungen braucht. Die beste Pizza habe ich in “Parking Pizza” gegessen. Wirklich, die Burrata Pizza ist unglaublich! Ich bekomme gerade schon wieder Lust darauf, wenn ich darüber nachdenke!


Fazit

Ich hoffe, ich habe euch jetzt Lust auf Barcelona gemacht, denn die Zeit, die ich da verbracht habe, die Erlebnisse die ich gemacht habe, die Freunde die ich dort gewonnen habe, möchte ich nicht missen. Ich kann nur jedem Empfehlen in seinem Leben mal seine Komfortzone zu verlassen. Selbst wenn es nicht Barcelona ist, jedes Auslandsemester ist so viel mehr als ein Semester im Ausland. Es hört sich albern an, aber es macht einen so viel weiser, entspannter und verständnisvoller für zukünftige Situationen im Leben.