University of California, Berkeley
Mein Erfahrungsbericht soll vor allem meine persönliche Erfahrung darlegen zu allgemeinen Themen wie Kursen, Transportmitteln, der Visumsbeantragung und Wohnungssuche etc.
Bewerbung und Vorbereitung
Meine Bewerbung reichte ich mit einer Vorlaufzeit von knapp sechs Monaten über das College Contact Formular ein. Dies ging unkompliziert, da auch immer ein fest verfügbarer Ansprechpartner zur Seite stand. Das Personal ist sehr hilfsbereit, wenn es um Fragen rund um Visum, Einreise, Wohnungssuche geht, also bei Fragen unbedingt melden.
Nach Annahme des Platzes wird einem auch umfassend bei dem Beantragen des Visums (F1) geholfen, sollte es dort Probleme geben. Bei mir war es noch möglich, lediglich seine Dokumente ans Konsulat zu schicken und kein Interview zu machen, da wegen COVID die Interviews ausgesetzt waren.
Unterkunft
Was viel schwieriger ist als das Visum und die generelle Bewerbung bei der UC Berkeley ist die Wohnungssuche, welche so früh wie möglich geschehen sollte. Da man als internationaler Student keinen Platz in den Studentenwohnheimen von Berkeley bekommen kann, ist man recht auf sich allein gestellt. Es gibt nur ein Wohnheim was mit der Universität in Verbindung steht, wo man sich auf einen Platz bewerben kann, und das ist das International-House (I-House). Dort muss man sich auch so früh wie möglich bewerben und es ist recht schwer, dort einen Platz zu bekommen.
Also empfehle ich für eine kurzfristige Unterkunft (für den Anfang des Semesters zum Beispiel) Airbnb und für eine längerfristige Unterkunft, in Facebook Gruppen nach Wohnungen zu suchen (zum Beispiel Berkeley Housing, Bay Area Housing, UC Berkeley Off-Campus Housing etc.). In diesen gibt es zahlreiche Inserate für Unterkünfte, die teils möbliert und teils unmöbliert sind. Dabei reichen die Preise für ein Double von $700-1200 und Singles $1100-1600, wobei auch nochmal deutlich teurere Wohnungen zu finden sind.
Als Lage empfehle ich doch möglichst nah am Campus zu sein (maximal zehn Minuten mit dem Fahrrad), da sich alles darum dreht und auch möglichst nah an einer BART Station, um einfach nach San Francisco zu kommen. Dafür empfehle ich Southside (dort sind viele Bars und Restaurants), Northside (etwas ruhiger) und Central Berkeley (Stadtzentrum von Berkeley).
Schon Fernweh bekommen?
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Universität
Der Campus ist fantastisch und wie man es sich bei einer großen amerikanischen Universität so vorstellt. Große Gebäude mit Vorlesungssälen, viele historische Bibliotheken (vor allem Doe Library) und Landmarks wie der Campanile oder das Sather Gate.
Generell war meine Erfahrung mit der Uni sehr gut und auch Berkeley Extension (der Teil, der verantwortlich ist für internationale Studierende) hat das Ankommen sehr erleichtert. Zum Beispiel gibt es viele Events in den ersten Wochen, die es ermöglichen neue Freunde kennenzulernen und die auch mit der Gegend und Uni vertraut machen.
Die Organisation ist sehr gut und Fragen werden schnell und hilfsbereit beantwortet. Einzig schwierig war vielleicht am Anfang die Kurswahl, die etwas anstrengend sein kann, da man nur Kurse belegen kann, in denen noch Plätze frei sind (in machen Fachbereichen durchaus schwierig, zum Beispiel Computer Science und Business) aber am Ende habe ich doch für mich sehr interessante Kurse gefunden.
Generell ist das Universitätssystems sehr anders als in Deutschland, da nicht eine Klausur am Ende des Semesters die Note entscheidet, sondern die Note oft aus vielen Abgaben, Midterms und einem Final Exam zusammengesetzt wird. Auch findet in Vorlesungen deutlich mehr Interaktion statt und es gibt häufiger Gruppenarbeiten.
Die Dozenten habe ich als generell sehr hilfsbereit wahrgenommen und amerikanische Studierende sind sehr offen für internationale Studierende auch aufgrund des hohen Anteils von diesen.
Freizeit
Das Leben in Berkeley findet wie gesagt hauptsächlich um den Campus herum statt. Es werden jeden Tag zahlreiche Aktivitäten angeboten, seien es Tanzkurse, Arts & Crafts oder Gaming Turniere, es gibt so gut wie alles zu finden. Das Sportangebot ist sehr gut und es gibt die sogenannte RSF (Recreational Sports Facility), ein Fitnessstudio, das alle Studierende gratis benutzen können. Auf dem Campus an sich gibt es leider nur einige Cafés und man muss in die Umgebung gehen, um entweder in den Mensen der Studentenwohnheime zu essen oder man geht zu Restaurants / Imbissläden. Für Partys ist Southside am besten, dort gibt es einige Bars (ich kann das Raleigh’s für Taco Tuesday empfehlen) und auch das Kip’s (ein kleiner Club, der donnerstags sehr gut besucht ist) oder Tap Haus.
Ich habe aber auch viel Zeit in San Francisco verbracht und an Wochenenden die Stadt erkundet. Dort gibt es sehr viel zu unternehmen und es ist meiner Meinung nach eine der interessantesten Städte der Welt. Hier ein paar Ausflugsziele, die es definitiv Wert sind: Alcatraz, Golden Gate Bridge, SFMOMA, Golden Gate Park / Ocean Beach, Baker Beach, Fishermans Wharf, Mission Dolores Park und viele weitere. Nicht nur die steilen Straßen mit ihren Cable Cars sind interessant, auch die Natur ist sehr eindrucksvoll in ihrem Zusammenspiel mit der Stadt. Nach San Francisco kommt man recht einfach mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, von Berkeley aus mit der BART (Bay Area Rapid Transit) dauert es 30 Minuten in die Stadt.
Auch kann ich nur empfehlen, die umliegende Region zu erkunden und vor allem einmal einen Roadtrip nach Big Sur über Santa Cruz, Monterey und Carmel zu machen. Auch der Yosemite National Park ist nur vier Stunden mit dem Auto entfernt (dort kann ich das Curry Village zum Übernachten empfehlen).
Fazit
Die fünf Monate, die ich in Berkeley verbracht habe, waren mit die besten meines Lebens. Das amerikanische Campusleben, die vielen internationalen Freunde, die ich kennen gelernt habe und die vielen Orte, die ich gesehen habe, waren wirklich einmalig. Ich denke, die Gelegenheit ein Auslandssemester zu machen, sei es in Berkeley oder anderswo, bereichert immens und sollte von jedem versucht werden.
Ich habe gelernt noch selbstständiger zu sein. Die unternehmerische Kultur hat mich fasziniert und auch generell die Offenheit der Amerikaner. Ich habe viele Kontakte in der Gegend geknüpft. Der Roadtrip durch die Nationalparks in den westlichen USA hat mich zum Wandern begeistert und die Natur in den USA ist wirklich wunderschön.