Vorbereitung und Bewerbung
Ein Auslandssemester in den USA war für mich schon lange ein großer Traum: das typische College-Leben erleben, die amerikanische Kultur kennenlernen und dabei noch den deutschen Winter überspringen. Etwa ein Jahr im Voraus habe ich mich dann entschieden, diesen Traum wahr werden zu lassen. Ich habe mich für die California State University Fullerton (CSUF) entschieden, nicht nur, weil sie ein breites Kursangebot bietet, sondern vor allem auch wegen der Lage, sehr nah an Los Angeles (von wo man überall hinkommt) und mit vielen wunderschönen Stränden in der Umgebung.
Auf College Contact bin ich durch eine Freundin aufmerksam geworden, die bereits ein Semester mit ihnen organisiert hatte. College Contact war eine große Hilfe beim Bewerbungsprozess. Ich hatte jederzeit eine Ansprechperson, die mir bei allen Fragen weitergeholfen hat, egal ob zur Bewerbung, zu Kursen oder zur Wahl der passenden Uni. Die Rückmeldungen kamen immer schnell und waren super hilfreich. Als ich alle Unterlagen zusammen hatte, wurden sie noch einmal geprüft und dann an die CSUF gesendet. Nur wenige Tage später hatte ich dann auch schon meine Zusage und ich konnte mich um die weiteren Dinge, wie Visum, Unterkunft etc. kümmern.
Housing
Ich habe während meines Aufenthalts im University Village, einem Apartmentkomplex in der Nähe des Campus, gewohnt, und würde das auch jederzeit wieder so machen! Zwar liegt die Anlage off-campus, aber wirklich nur über die Straße vom Campus entfernt. Dadurch konnte ich immer zu Fuß zur Uni gehen, was mir einiges an Parkgebühren gespart hat, denn kostenloses Parken gibt es dort nicht.
Die Wohnung habe ich über Facebookgruppen gefunden und konnte dadurch einen bereits bestehenden Vertrag übernehmen, da die Verträge dort in der Regel ein Jahr laufen. In meinem Apartment habe ich mit drei Mitbewohnerinnen gewohnt, eine davon hat sich das Zimmer mit mir geteilt. Ich hatte echt Glück mit ihr, wir haben uns super verstanden. Die Anlage selbst war auch superschön: eigener Pool, Fitnessstudio, schöne Außenbereiche, wodurch es sich jeden Tag ein bisschen wie Urlaub angefühlt hat.
Wer in Auto hat, kann natürlich auch weiter entfernt wohnen wie z. B. am Strand, aber ich fand es super, mitten im Studentenleben zu sein. Und dadurch, dass ich mit Amerikanerinnen zusammengewohnt habe, habe ich auch nochmal eine andere Seite des amerikanischen Alltags kennengelernt.
Der Campus und das Studium
Mein erster Eindruck vom Campus war, dass alles wie in amerikanischen Collegefilmen aussieht. Er ist sehr groß, mit vielen Palmen, viele Menschen, große Sportplätze, Cafès und noch viel mehr. Ich habe direkt gemerkt, dass es hier nicht nur um die Vorlesungen geht!
Ich habe die Kurse MGMT444 Projektmanagement, BUAD360 Entertainment Money Management, BUAD300 Professional Career and Development und MGMT340 Organizational Behaviour belegt. Diese waren eine gute Wahl denn sie waren praxisnah und interessant!
Das akademische Niveau war im Vergleich zu Deutschland eher niedriger, aber dafür gab es deutlich mehr Abgaben: wöchentliche Assignments, Quizzes, Gruppenprojekte, Präsentationen und mehrere Klausuren. Ich persönlich finde dieses Prinzip aber trotzdem besser, da die Klausuren dadurch weniger umfangreich und schwierig sind, als man es von den Klausuren in Deutschland kennt.
Freizeit und Reisen
In Kalifornien gibt es eine Menge zu sehen, was ich zu meinem Vorteil genutzt habe! Ich war in San Francisco, habe Spring Break für einen Roadtrip durch sechs Nationalparks genutzt (u.a. Grand Canyon, Zion, Bryce Canyon, Antelope Canyon), war in Las Vegas, San Diego, Santa Barbara, Malibu, im Joshua Tree National Park und mein persönliches Highlight: Hawaii. Die Reise dorthin war für mich ein Lebenstraum, der wahr wurde! Auch die Strände rund um Fullerton waren fester Bestandteil meines Lebens dort. Meine Favoriten sind Laguna Beach und Newport Beach, beide sind wunderschön, mit kleinen Buchten und türkisblauem Wasser. Dort habe ich mir oft mit Freunden den Sonnenuntergang angeschaut und war sogar surfen!
Ein Punkt, den man beachten sollte: Ein Auto zu haben ist fast schon Pflicht. Kalifornien ist riesig und die öffentlichen Verkehrsmittel sind leider nicht sehr gut ausgebaut. Vor allem in und um Los Angeles kommt man ohne Auto nur schwer von A nach B. Der mit Abstand günstigste Anbieter, den ich gefunden habe, war Dirt Cheap Car Rental in San Diego. Man fährt einfach mit dem Zug etwa zwei Stunden dorthin und kann das Auto dann direkt für mehrere Monate mieten. Die Preise sind sehr fair und gerade für längere Zeiträume deutlich günstiger als bei den gängigen Vermietungen. Für Roadtrips, Einkäufe, Ausflüge zum Strand oder auch zum Pendeln ist ein eigenes Auto von großem Vorteil, denn Uber fahren wird auf Dauer ziemlich teuer.
Auch auf dem Campus konnte man auch viel machen: Ich war bei Baseball- und Basketballspielen, sowohl von der Uni als auch bei professionellen Spielen in L.A. Außerdem gibt es jede Menge Sportangebote wie z.B. Tennisplätze, die man kostenlos nutzen kann. Und natürlich die College-Partys! Die Feiern der Studentenverbindungen (Frats) waren wirklich wie aus den amerikanischen Filmen, laute Musik, Red Cups, Poolpartys. Muss man einmal erlebt haben!
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Kosten und Finanzierung
Ein Auslandssemester in Kalifornien ist nicht günstig. Insgesamt habe ich etwa 23.000 Euro ausgegeben, inklusive Visum und Anreise, Studiengebühren, Miete, Lebenshaltungskosten und Reisen. Ich habe Auslands-BAföG erhalten, was eine große Hilfe war. Es hat die Studiengebühren, eine Reisepauschale und monatliche Unterstützung (was zusammen ca. die Hälfte der Kosten ausmachen) abgedeckt. Ohne diese Förderung wäre das Semester deutlich schwieriger zu stemmen gewesen. Den Rest habe ich über eigene Ersparnisse finanziert. Das ist sehr viel Geld, aber für mich jeden Cent wert gewesen. Die Erfahrungen, die ich gemacht habe, kann mir niemand mehr nehmen.
Fazit
Mein Auslandssemester an der CSUF war eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Ich bin selbstständiger und offener geworden, habe viele neue Freundschaften geschlossen, meine Englischkenntnisse verbessert und Orte gesehen, die ich schon lange auf meiner Bucketlist hatte.
Besonders schön war, dass ich den amerikanischen Alltag richtig miterleben durfte, mit allem, was dazugehört: Uni, Reisen, Freundschaften, College-Partys und ganz viel Sonne. Wenn du auch mit dem Gedanken spielst, ein Semester im Ausland zu machen: Tu es! Es ist eine einmalige Chance und du wirst es nicht bereuen. Ich würde es jederzeit wieder machen und empfehle es sehr!
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