Musik im Ausland studieren

In der Küche, beim Autofahren, im Café, im Büro oder in der Disco – Musik ist allgegenwärtig. Für die meisten Menschen wäre das Leben grau und langweilig ohne die Melodien aus dem Radio oder dem MP3-Player.

Vielen reicht es aber nicht, Musik nur zu konsumieren. Über 1,3 Millionen Schüler lernen derzeit an deutschen Musikschulen, ein Instrument zu spielen oder zu singen. Einige entschließen sich dazu, ihr Hobby zum Beruf zu machen: Immerhin 70.000 Menschen in Deutschland verdienen ihren Lebensunterhalt mit Musik. Zu diesem Personenkreis gehören:

  • Sänger
  • Instrumentalisten
  • Musikproduzenten
  • Komponisten
  • Musikmanager
  • Musikjournalisten
  • Musiklehrer

Ihre Ausbildung erhalten die meisten an einer Musikhochschule oder Universität.

Studiengänge im Fach Musik

Musik hat sehr viele Facetten und kann daher mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen studiert werden.

Die Studiengänge im Bereich Musik sind so facettenreich wie die Musik selbst. Grundsätzlich kann jedoch zunächst einmal unterschieden werden zwischen wissenschaftlich-theoretischen und künstlerisch-kreativen Studiengängen. In künstlerisch-kreativen Studiengängen steht die Beherrschung eines Instrumentes, der Gesang oder die Komposition im Mittelpunkt.

Wissenschaftlich-theoretische Studiengänge

Die wissenschaftlich-theoretischen Studiengänge werden in Deutschland unter dem Oberbegriff Musikwissenschaft zusammengefasst. Dieses Fach beinhaltet gemeinhin die drei Teilbereiche:

  • Musikgeschichte
  • systematische Musikwissenschaft
  • Musikethnologie.

Die Studierenden erforschen also:

  • die historische Entwicklung der (westeuropäischen) Musik
  • die physiologischen und psychologischen Voraussetzungen für das Musizieren und Musik hören
  • die gesellschaftlichen Funktionen von Musik
  • die Musikkulturen außerhalb Westeuropas

Welcher der drei Teilbereiche der Musikwissenschaften im Vordergrund steht, ist abhängig vom Forschungsschwerpunkt der Hochschule und von der Schwerpunktsetzung der Studierenden. Viele Universitäten bieten neben den drei Hauptfächern auch Fächer wie Musikmanagement oder Musiktherapie an. Die Masterstudiengänge bieten den Studierenden dann die Möglichkeit, sich auf einen der drei Teilbereiche oder einen anderen Schwerpunkt zu spezialisieren.

Künstlerisch-kreative Studiengänge

Wer sich nicht nur theoretisch mit Musik befassen, sondern in erster Linie selbst musizieren möchte, wird sich wahrscheinlich eher in einem künstlerischen Studium wiederfinden.

Instrumentalmusik

Das beliebteste Studienfach ist die Instrumentalmusik. Dabei entscheiden die Studierenden sich zu Beginn des Studiums für ein Instrument, auf das sie sich im Studium konzentrieren wollen. Im Verlauf des Studiums geht es dann darum, auf diesem Instrument die musikalischen Fähigkeiten zu erweitern. Es stehen aber auch Seminare aus dem Bereich der Musikwissenschaften auf dem Lehrplan.

An den meisten Hochschulen können die Studierenden sich im Laufe des Studiums für einen künstlerisch-kreativen oder einen pädagogischen Schwerpunkt entscheiden. Studierende mit künstlerischem Schwerpunkt bereiten sich auf eine Karriere als Musiker vor: Sie erarbeiten eigene Projekte, treten bei öffentlichen Musikaufführungen auf und belegen Kurse zu Urheber- oder Vertragsrecht. Studierende mit pädagogischem Schwerpunkt erlernen hingegen die didaktischen und pädagogischen Fähigkeiten, die sie brauchen, um später als Musiklehrer tätig zu werden.

Gesang studieren

Für alle, die sich eher für den Gesang als für ein Musikinstrument interessieren, gibt es Studiengänge aus dem Bereich Gesang. Dort geht es primär um die professionelle Ausbildung der Stimme. Auch Klavierunterricht, Schauspielunterricht und theoretische Fächer wie Musikgeschichte gehören zum Studium. Wie in den Instrumentalmusik-Studiengängen können die Studierenden in den höheren Semestern zwischen einem künstlerisch-kreativen und einem pädagogischem Schwerpunkt wählen.

Komposition

Im Fach Komposition wählen die Studierenden zu Anfang ein Instrument oder den Gesang. Im Studium stehen dann aber nicht nur die musikalischen Techniken, sondern eben die Komposition im Mittelpunkt. Dazu werden die Studierenden auch in Fächern wie Gehörbildung, Chorleitung und Musiktheorie geschult. Je nach Hochschule können sie dann Schwerpunkte setzen, beispielsweise auf das Komponieren von elektronischer Musik oder von Instrumentalmusik.

Musikrichtungen studieren

Wer eine bestimmte Musikrichtung favorisiert, hat auch die Möglichkeit, Studiengänge wie Popmusik oder Jazz zu belegen. Dabei entscheiden die Studierenden sich zu Beginn des Studiums für ein Hauptfach. Das kann der Gesang oder ein bestimmtes Musikinstrument sein. Im Verlauf des Studiums lernen sie dann einzeln und in einer Band zu spielen, haben erste Auftritte und erhalten auch theoretisches Hintergrundwissen.

Auch hier haben Studierende in den höheren Semestern oftmals die Möglichkeit, sich für einen künstlerisch-kreativen oder einen pädagogischen Schwerpunkt zu entscheiden. Insbesondere im Bereich Popmusik gibt es darüber hinaus auch Studiengänge mit wirtschaftlichem Schwerpunkt, beispielsweise Musikmanagement oder Musikbusiness.

Masterstudium

Studierende, die in einem praktisch ausgerichteten Bachelorstudium eine besondere künstlerische Eignung bewiesen haben, können ihre musikalischen Fähigkeiten im Rahmen eines Masterstudiums weiter ausbauen. In den künstlerisch-kreativen Masterprogrammen geht es darum, einen eigenen musikalischen Stil zu entwickeln und die handwerklichen Techniken zu verfeinern.

Viele entschließen sich auch dazu, einen Masterstudiengang mit pädagogischem Schwerpunkt zu belegen, um sich zum Musiklehrer weiterzubilden. Darüber hinaus gibt es Masterprogramme, in denen die Studierenden sich auf Komposition, Produktion oder Musiktherapie spezialisieren können.


Voraussetzungen für ein Musikstudium

Wer Musik studieren möchte, sollte in erster Linie über musikalisches Talent verfügen. In den praktisch-künstlerischen Studiengängen erwartet man, dass die Studierenden bereits bei Studienbeginn mindestens ein Musikinstrument sicher beherrschen. In der Regel müssen die Bewerber ihr Können in einer Aufnahmeprüfung unter Beweis stellen. Oft ist auch das musiktheoretische Wissen der Bewerber ein Bestandteil dieser Prüfung. Angehende Sänger müssen zum Teil ein ärztliches Attest vorlegen, das ihre körperliche Befähigung zum Gesangsstudium bescheinigt.


Berufsfelder für Absolventen eines Studiums im Bereich Musik

Die meisten Absolventen künstlerisch-kreativer Musikstudiengänge arbeiten als freiberufliche Musiker. Sie produzieren ihre eigenen Musikstücke und treten mit einer Band oder als Solokünstler auf. Da dieses Gewerbe recht hart ist, haben viele noch ein zweites berufliches Standbein. Sie sind zum Beispiel zeitlich befristet für einzelne Produktionen an Theatern, Opernhäusern, Hörfunksendern und Fernsehanstalten oder als Musiker in Tonstudios engagiert.

Insbesondere Absolventen, die ein Studium mit pädagogischem Schwerpunkt absolviert haben, sind auch als private Musiklehrer oder als Lehrer an Musikschulen tätig. Studienabsolventen mit einem wirtschaftlichen Schwerpunkt arbeiten oft als Musik- oder Eventmanager. Andere Absolventen wissenschaftlich-theoretischer Studienprogramme arbeiten beispielsweise in Musikverlagen oder Musikarchiven oder übernehmen redaktionelle Tätigkeiten bei Rund- und Hörfunkanstalten oder Fachzeitschriften. Sie haben auch die Möglichkeit, eine Promotion an ihren Masterabschluss anzuhängen und eine akademische Karriere einzuschlagen.


Vorteile eines Musikstudiums im Ausland

Musik ist nicht an Ländergrenzen gebunden. Ein Auslandsstudium bietet Studierenden kreativer Studiengänge die Möglichkeit, andere Musikkulturen und -stile kennenzulernen und so das eigene künstlerische Repertoire zu erweitern. Angehende Musikmanager haben in einem Auslandssemester die Chance, das internationale Musikbusiness kennenzulernen und erste Kontakte zu knüpfen. Aber auch Studierende musikwissenschaftlicher Studiengänge profitieren von einem Auslandssemester: Zusatzqualifikationen wie Fremdsprachenkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen können den Einstieg in den Arbeitsmarkt extrem erleichtern.