18 Feb 2019
Die University of Winnipeg im Interview

„Winnipeg ist als Stadt der Menschenrechte bekannt!“

Alex Gachanja kennt sich mit dem Thema soziale Gerechtigkeit an der University of Winnipeg bestens aus: Er hat dort einst selbst Conflict Resolution studiert.

Alex Gachanja vom International Office der University of Winnipeg kam einst selbst als internationaler Student aus Kenia in die eher unbekannte Stadt Winnipeg im Herzen Kanadas. Auf die University of Winnipeg war er bei seiner Suche nach einem kleineren, günstigeren, vor allem aber auch etwas „anderen“ Ort abseits des Mainstreams aufmerksam geworden, erzählt er. Dass er bis heute in Kanadas Human Rights-Hotspot Winnipeg geblieben ist, dürfte letztlich allerdings eher an seinem großen Interesse für soziale Gerechtigkeit, seiner Liebe zu Museen und den unerwarteten neuen Möglichkeiten liegen, welche die Uni für ihn bereithielt.

Was die University of Winnipeg sonst noch zu einem spannenden Ziel für ein Auslandssemester in Kanada macht, wann und wo ihr in Winnipeg am besten die Nordlichter bestaunen könnt und warum ein Tag im Canadian Museum for Human Rights bestenfalls mit einem echten französischen Croissant endet, erfahrt ihr in unserem heutigen Interview.


College Contact:
Einfach gefragt: Warum sollten unsere Studenten ihr Auslandssemester ausgerechnet an der University of Winnipeg verbringen?

Alex:
Die University of Winnipeg ist eine kleine bis mittelgroße kanadische Uni. Bei uns erwarten eure Studenten daher kleine Seminare, in denen sie ihre Professoren wirklich kennenlernen können, fantastischer akademischer Support und auch sonst einfach eine tolle akademische Erfahrung. Gerade wenn man nur für kurze Zeit an einer fremden Uni ist, möchte man als Individuum wahrgenommen werden und nicht einer von 200 bis 300 Leuten im Kurs sein. Unsere Größe und unsere Philosophie, dass die Studenten immer an erster Stelle stehen, sind also sehr gute Gründe für die University of Winnipeg, denke ich. Außerdem ist Winnipeg mit seinen 800.000 Einwohnern die siebtgrößte Stadt Kanadas und die Uni liegt mitten im Herzen von Downtown. Als Student der University of Winnipeg hast du also einerseits die Großstadterfahrung, bist aber andererseits auch Teil unserer ganz besonderen Hochschulcommunity.


Das Canadian Museum for Human Rights (links) ist das deutlichste Symbol für das soziale Engagement der kanadischen Stadt Winnipeg. Dazu, dass sie sich zu Kanadas Human Rights-Hotspot Nummer 1 entwickeln konnte, hat auch die University of Winnipeg einen wichtigen Beitrag geleistet.

College Contact:
Klingt fantastisch! Kannst du uns etwas darüber erzählen, warum die University of Winnipeg eine besonders tolle Wahl für Studenten ist, die sich für soziale Gerechtigkeit interessieren?

Alex:
Die University of Winnipeg ist führend in Sachen soziales Bewusstsein und engagiert sich stark für die Stadtgemeinschaft, in deren Herzen wir uns befinden und ohne die wir nicht wären, was wir sind. Auch hinsichtlich der Studiengänge mit Bezug zu sozialer Gerechtigkeit ist die University of Winnipeg einzigartig: Conflict Resolution ist zum Beispiel ein Thema, das heute eine wichtige Rolle in unserer Gesellschaft spielt. Unser Bachelor in Human Rights ist bislang der einzige Studiengang dieser Art in Westkanada und auch unsere International Development Studies sind sehr innovativ. Dort wird das Thema Entwicklung aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und traditionelle Entwicklungsmodelle werden kritisch hinterfragt. Wir fragen zum Beispiel: Was heißt „Entwicklung“? Besteht Entwicklung allein in Straßen, Krankenhäuser und Schulen? Oder heißt Entwicklung, dass Menschen auch Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung haben und Wege tatsächlich zu Märkten führen sollten? Mit dieser Art von Fragen beschäftigt sich die University of Winnipeg in Fächern wie IDS. Und das ist auch der Grund, warum die Uni so einen wichtigen Anteil daran hat, dass die Stadt Winnipeg ein Hotspot für Menschenrechte ist.


College Contact:
Was genau macht Winnipeg denn zu einem solchen Hotspot für Menschenrechte?

Alex:
Winnipeg ist als Human Rights City bekannt, weil die Stadt sich an vorderster Front für die Versöhnungsthematik in Kanada eingesetzt hat: Sie hat bei der Bearbeitung von Konflikten und dem Aufbau neuer Beziehungen zwischen der indigenen Bevölkerung und dem restlichen Kanada eine wichtige Rolle gespielt. Ein gutes Beispiel ist Senator Murray Sinclair. Er ist ein führender Experte in indigenem Wissen und engagiert sich sehr stark an der University of Winnipeg. Außerdem haben wir in Winnipeg ein einzigartiges Museum, das Canadian Museum for Human Rights. Vor ein paar Jahren war es sogar Teil der Wahlkampagne unseres Bürgermeisters, Winnipeg zu einem „Human Rights Hub“ zu machen. Das bedeutet, dass die Stadt viele innovative Projekte im Bereich der Menschenrechte unterstützt, sei es über das Canadian Museum for Human Rights oder auch über Festivals mit Bezug zum Thema Menschenrechte.


Winipegs Downtown-Campus: Kurze Wege und an jeder Ecke nette Leute. Außerdem ist man vom Campus der University of Winnipeg aus schnell an den spannendsten Orten der Stadt!

College Contact:
Kannst du uns mehr über den Campus und seine Location erzählen?

Alex:
Wir sind ein Downtown-Campus. Das heißt, dass alles, was Winnipeg als Stadt zu bieten hat, sehr nah beieinander und gut zu erreichen ist. Die Uni ist eine wichtige Anlaufstelle in der Stadt und man kommt von dort aus gut in alle möglichen verschiedenen Ecken Winnipegs. Da unser Campus mitten in Downtown liegt, ist er eher kompakt. Von einem Ende zum anderen läuft man höchstens fünf bis sieben Minuten. Die Wohnheime, die Seminarräume und auch der Sportkomplex der Uni liegen sehr dicht beieinander – was gut ist, denn wenn es draußen kalt ist, dann läuft man nicht gerne so weit. Außerdem trägt es dazu bei, dass man sich leichter als Teil der Gemeinschaft fühlt. Man geht kaum mal ein paar Meter über den Campus, ohne sofort jemanden zu treffen, den man kennt.


College Contact:
Was hat denn Winnipeg als Stadt so zu bieten?

Alex:
Winnipeg hat einiges zu bieten! Ich denke, eines der wichtigsten Merkmale der Stadt ist, dass sie einerseits dieses nette Kleinstadtflair hat, andererseits aber eben eine Großstadt ist, die Hauptstadt der Provinz Manitoba, und deshalb echt viele Möglichkeiten für Studenten bereithält: Konzerte, Festivals, Museen und so weiter. Nur fünf Minuten vom Campus entfernt kannst du dir zum Beispiel ein Konzert im MTS Center anschauen. In Winnipeg bekommt man also wirklich das richtige Großstadtleben mit allem, was Großstädte so zu bieten haben.


College Contact:
Kannst du uns ein paar deiner Lieblingsorte und -aktivitäten in Winnipeg nennen?

In Winnipeg gibt es immer was zu tun: Bars, Festivals, Museen oder raus in die wunderschöne Natur der Provinz Manitoba. Verpasst auf keinen Fall die spektakulären Nordlichter und die natürliche Eislaufbahn auf dem Fluss!

Alex:
Klar, ich kann von einigen meiner Lieblingsorte in Winnipeg erzählen! In der Osborne-Corydon Gegend gibt es zum Beispiel viele gute Restaurants, schöne Bars und kleine Boutiquen. Etwas anderes, das ich an Winnipeg liebe, sind die Museen – ich könnte einfach im Museum leben! Ob es nun das Manitoba Museum ist oder das Canadian Museum for Human Rights, es gibt dort immer etwas Neues zu entdecken. Und zu guter Letzt die vielen Festivals, die das ganze Jahr über in Winnipeg stattfinden. Die meisten sind natürlich im Frühling und im Sommer, aber im Winter haben wir auch das Festival du Voyageur, bei dem die franko-manitobanische Kultur gefeiert wird. Unter den Einwohnern Winnipegs sind nämlich 20% französische Muttersprachler und es gibt sogar ein ganzes französisches Stadtviertel, St. Boniface. Dort gibt es fantastische französische Restaurants, leckere Baguettes und Croissants und großartigen Kaffee! Vom Museum for Human Rights aus kommt man da sehr leicht hin, man muss nur über die Brücke gehen. Von der Uni ist es also auch nicht weit entfernt.


College Contact:
Viele unserer Studenten entscheiden sich für British Columbia, vor allem wegen der tollen Natur, die es in dieser Provinz gibt. Was haben denn Winnipeg und Manitoba an Natur und Outdoor-Aktivitäten zu bieten?

Alex:
Winnipeg ist großartig, weil man vor dort aus in 40 Minuten inmitten von völlig unberührter Natur sein kann. Es gibt Seen, Strände, Flüsse und vieles mehr. In der Stadt selbst haben wir außerdem einen der größten urbanen Wälder überhaupt. Man kann dort Fahrrad fahren, tolle Wandertouren machen – in der Stadt! – und wilde Tiere beobachten, von denen man niemals gedacht hätte, dass sie in einer Stadt leben könnten.

Zu jeder Jahreszeit gibt es tolle Dinge, die man unternehmen kann: tolle Strände im Sommer, im Herbst die herrlichen Farben des Indian Summer und im Winter, wenn es kalt ist, gibt es jede Menge spannender Aktivitäten von Skilanglauf über Snow-Shoeing-Ausflüge bis hin zu Eisangeln – für die Abenteuerlustigen unter euch. Und natürlich Schlittschuhlaufen auf dem Fluss! Unsere beiden Hauptflüsse, der Assiniboine River und der Red River, frieren jedes Jahr zu. 2017 zum Beispiel hatten wir die längste natürliche Eislaufbahn Kanadas, die war 10 Kilometer lang. Im September kannst du dir außerdem die Nordlichter anschauen, sogar von der Stadt aus. Ein paar Minuten weiter draußen ist es ohne die Lichtverschmutzung aber noch viel spektakulärer.


College Contact:
Oh, das klingt aber aufregend! Vielen Dank für das spannende Interview, Alex!


Wollt ihr mehr über eure Studienmöglichkeiten an der University of Winnipeg erfahren? Unsere Kanada-Expertin Maria Frings versorgt euch gerne mit allen Infos und steht euch mit Rat und Tat zur Seite!

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