Interview mit Malte Eilenstein von der Studienberatung planZ
Das Abitur in der Tasche und immer noch keine Antwort auf die Frage, was du später mal beruflich machen willst? Die Wahl des passenden Studienfachs kann eine kniffelige Angelegenheit sein - insbesondere wenn sich noch nicht einmal eine grobe Richtung abzeichnet. Aber keine Sorge: Malte Eilenstein von der Studienberatung planZ weiß, worauf es beim Thema Studienwahl ankommt! Wie junge Erwachsene verhindern können, in der Flut von Optionen den Durchblick zu verlieren, verrät er uns im Interview.
College Contact:
Wie können Schüler oder Abiturienten sinnvoll an das Thema Studienwahl herangehen, was gibt es zu beachten?
Malte:
Wichtig bei der Studienwahl ist es, ausreichend Zeit zu haben. Eine Entscheidung unter Zeitdruck ist oftmals recht schwierig. Was auch sehr hilfreich sein kann, ist, wenn sich die künftigen Abiturienten nicht nur Fragen, was will ich im Studium machen, sondern weitergehend überlegen, in welchem Umfeld fühle ich mich wohl und mit welchen Menschen möchte ich meine Arbeitszeit verbringen. Das Kennenlernen der möglichen Kommilitonen und damit späteren Kollegen ist manchmal aufschlussreicher als das Modulverzeichnis des Studienfachs.
College Contact:
Welche Strategien können helfen, das richtige Fach zu finden oder sich zunächst einmal überhaupt zu orientieren?
Malte:
Bei der Suche nach dem passenden Studienfach einen Anfang zu finden, ist manchmal gar nicht so einfach. Zwar ist es möglich, eine relativ klare Vorstellung darüber zu gewinnen, was in bestimmten Studienfächern gelernt wird, allerdings gibt das häufig noch keinen Aufschluss darüber, wofür man selbst sich dann auch wirklich begeistern kann und wo die eigenen Interessen liegen. Dabei kann für die erste Auswahl des Faches ein „Studium-Interessentest“ helfen. Mit dem Ergebnis können dann Studiengänge genauer unter die Lupe genommen werden. Ein Blick in das Modulverzeichnis verrät, welche Themen im Studium bearbeitet werden. Wer hierbei Lust bekommt, sich mit einem Fach näher zu beschäftigen, kann sich natürlich auch mal in eine Vorlesung setzen und in den Studiengang hineinschnuppern.
College Contact:
Wann sollten junge Erwachsene anfangen, sich Gedanken über das Thema Studienwahl zu machen?
Malte:
Einen optimalen Zeitpunkt gibt es nicht. Auf der einen Seite gilt, dass mit zunehmenden Alter die Orientierung leichter fällt – auf der anderen Seite sollte die Entscheidung, zumindest grundsätzlich, deutlich vor dem Abitur getroffen werden. Der Grund liegt in dem Numerus Clausus von Studiengängen. Wer ein klares Ziel vor Augen hat, kann, auch was die Noten angeht, konzentriert darauf hinsteuern.
© Dean Drobot / Shutterstock.comCollege Contact:
Gibt es Möglichkeiten, zunächst einmal unverbindlich in den Unialltag hinein zu schnuppern, auch wenn man sich noch nicht auf eine Fachrichtung festlegen will?
Malte:
Natürlich kann jeder angehende Studierende in den Studienalltag hineinschnuppern. Es ist kein Problem, sich einfach mal in eine Vorlesung zu setzen und mit anderen Studierenden in der Vorlesungspause zu reden. Allerdings bekommt man so eher einen Eindruck von der Atmosphäre vor Ort. Wer sich auch inhaltlich mit Fächern beschäftigen möchte, kann an einem Academic Gap Year teilnehmen. Hier wird ein Auslandsjahr mit der Studienorientierung auf ganz tolle Weise verknüpft. Neben der Reiseerfahrung können hier ohne Leistungsdruck die ersten Gehversuche im Unileben gewagt werden und unterschiedliche Studienfächer einfach ausprobiert werden. Oft können sogar bereits Prüfungen absolviert werden, die dann später im Studium anrechnungsfähig sind.
College Contact:
Viele Eltern sind besorgt, solange ihr Kind noch nicht so recht weiß, wohin die Reise gehen soll. Gibt es einen Weg, wie sie helfen können, ohne sich zu sehr einzumischen? Außerdem hat sich seit ihrer Studienzeit ja sicherlich auch einiges geändert. Hast du einen Tipp, wie sie sich auf den neuesten Stand bringen können?
Malte:
Eltern sind sehr gute Berater für Ihre Kinder – unter der Bedingung, dass sie als Berater und nicht als Eltern fungieren. Dafür müssen sie einerseits fit in der Hochschullandschaft sein und andererseits lernen, wie ihre Beraterrolle aussieht. Genau diese Themen werden in dem Elternseminar von planZ bearbeitet. In dem vierstündigen Seminar werden alle wichtigen Werkzeuge für Eltern erarbeitet, die bei der Unterstützung der Studienorientierung helfen können.
© planZ StudienberatungCollege Contact:
Ihr bekommt bestimmt viel positives Feedback von Eltern und Studierenden, die dank eurer Beratung letzten Endes ihr Traumstudienfach gefunden haben. Gibt es eine Erfolgsgeschichte, die dir besonders in Erinnerung geblieben ist?
Malte:
In einem meiner Seminare fiel mir eine besonders interessierte Mutter auf. Wie sich im Gespräch herausstellte, hatte sie drei Kinder, von denen das älteste bald mit dem Studium beginnen wollte. Ungefähr zwei Jahre später war wieder die gleiche Mutter, nun mit ihrem mittleren Sohn im Seminar. Sie berichtete, dass sie das Gelernte jetzt auffrischen wolle, um ihren zweiten Sohn ebenso gut bei der Studienwahl zu unterstützen. Zumindest beim ersten Sohn hat die elterliche Beratung also offensichtlich gut funktioniert.
Den von Malte empfohlenen Interessentest findet ihr unter:
https://www.hochschulkompass.de/studium-interessentest.html
Das nächste planZ Elternseminar wird am Freitag, dem 15.12. von 12:30 bis 17:00 Uhr in den Büroräumen von College Contact in der Hanauer Landstr. 151-152 im Frankfurter Ostend stattfinden. Die Veranstaltung ist kostenlos, aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl wird aber um vorherige Anmeldung gebeten.
Hier könnt ihr euch anmelden:
https://planz-studienberatung.de/events/elternseminar-studienberatung-durch-die-familie-16