Interview mit Julie Jang und Alex Budak von der UC Berkeley
Das Silicon Valley gilt als einer der größten und bedeutendsten Hightech-Standorte weltweit. Zahlreiche Start-Ups und weltbekannte IT-Unternehmen sind in der südlichen San Francisco Bay Area zuhause. Mitten im Technologiezentrum Kaliforniens befindet sich eine unserer renommiertesten Partnerhochschulen, die University of California Berkeley (UC Berkeley).
Die wohl bekannteste Universität aus dem University of California Verbund gilt als Eliteuniversität und ist in angesehenen Hochschulrankings regelmäßig in den vorderen Plätzen vertreten. Ihr hervorragender Ruf und attraktiver Standort machen die UC Berkeley zu einem begehrten Ziel für Studierende aus aller Welt. Denn hier erhältst du neben erstklassiger Lehre die besondere Chance, tief in die Denk- und Funktionsweise des Silicon Valley einzutauchen.
Um mehr darüber zu erfahren, wie die UC Berkeley und der Hightech-Standort Silicon Valley sich gegenseitig beeinflussen und voneinander profitieren, haben wir uns mit zwei echten Expert*innen auf diesem Gebiet verabredet: Zum einen mit Julie Jang, der Leiterin der Berkeley Global Access (Visiting Student)-Programme und zum anderen mit Alex Budak, dem Executive Director des Berkeley Haas Global Access Programm. Viel Spaß bei unserem Doppelinterview!
College Contact:
Was ist denn der größte Vorteil, den ein Studienaufenthalt an der UC Berkeley internationalen Studierenden in Bezug auf ihre Lage und die Nähe zum Silicon Valley bietet?
Alex Budak:
Das Silicon Valley ist die Heimat einiger der innovativsten und wegweisendsten Unternehmen der heutigen Welt – von Google über Apple bis hin zu Salesforce – sowie unzähliger kleiner Start-ups, die darauf hoffen, eines Tages zu den nächsten Tech-Giganten zu gehören. Da die UC Berkeley tief in das Ökosystem des Silicon Valley eingebettet ist – und da so viele Berkeley-Absolvent*innen diese Unternehmen gründen und leiten – spüren die Studierenden sofort den Spirit des Silicon Valley, sobald sie einen Fuß auf den Campus setzen.
College Contact:
Die Nähe zur Bay Area und Silicon Valley spielt insbesondere beim Berkeley Haas Global Access Programm eine wichtige Rolle. Kannst du vielleicht erklären, wie das Programm durch seinen Standort beeinflusst wird? Inwieweit können BHGAP-Studenten in das Leben im Silicon Valley eintauchen?
Alex Budak:
Wir erwarten nicht, dass jeder BHGAP-Studierende Unternehmer*in oder Technolog*in wird, aber wir stellen fest, dass alle Studierenden, die unser Programm absolvieren, sich (durch das Programm) verändern. Sie verlassen unser Programm mit dem Wissen, wie Unternehmer*innen und Innovator*innen denken und handeln. Sie beginnen, Chancen zu sehen, wo andere nur Probleme sehen. Und sie beginnen zu lernen, wie sie der Welt ihren persönlichen Stempel aufdrücken können.
Jedes Semester nehmen unsere Studierenden an den Silicon Valley Immersion Experiences teil. Dabei besuchen sie persönlich einige Start-ups im Silicon Valley. Wir wählen dafür einen vielfältigen Mix aus Unternehmen aus – von börsennotierten Firmen bis hin zu kleinen, unscheinbaren Start-ups. Die Studierenden betreten die Büros dieser Unternehmen und bekommen aus erster Hand ein Gefühl dafür, wie diese Unternehmen arbeiten, wie sie Entscheidungen treffen und wie es ist, dort zu arbeiten. Sie treffen sich mit Geschäftsführer*innen und Führungskräften (von denen viele Berkeley-Absolvent*innen sind) und können ihnen direkt Fragen stellen. Sie erhalten damit einen einzigartigen Blick auf die Funktionsweise des Silicon Valley. Den bekommt man nicht, wenn man nur über diese Unternehmen liest.
College Contact:
Absolut! Profitieren denn alle Studierenden an der UC Berkeley von der Lage und der Nähe zum Silicon Valley, oder ist der Standort hauptsächlich für Studierende bestimmter Fakultäten oder Schulen interessant, wie der Haas School of Business?
Julie Jang:
Ich würde sagen, dass nicht nur Berkeley-Haas-Studierende davon profitieren. Das gesamte Ökosystem rund um die Bay Area ist darauf ausgerichtet, auf dem neuesten Stand zu sein und die nächste Iteration eines Produkts, einer wissenschaftlichen Erkenntnis zu erforschen.
Davon profitieren beispielsweise auch Studierende, die an unserem Berkeley Global Chemistry Visiting Student Program teilnehmen, da das College of Chemistry der UC Berkeley in den Bereichen Chemische Biologie und Computerchemie landesweit führend ist. Viele Spitzenforscher*innen und Wissenschaftler*innen entwickeln auf diesem Gebiet Anlagen, mit denen sie hier im Silicon Valley Forschung in großem Maßstab betreiben. Führende Hersteller von Computerhardware arbeiten in der Forschung. Darunter Intel Corporation, Applied Materials, GCT Semiconductor und Celera, um nur einige zu nennen, die sich auf die Produktion von Mikrochips fokussieren. Das wiederum trägt zur Unterstützung anderer wichtiger Schlüsselsektoren bei, zu denen Unternehmen wie die Spieleindustrie, aber auch der Gesundheitssektor gehören. Daher bestehen in der Bay Area viele Synergien zwischen Unternehmen, Wissenschaft und sogar Kunst und Kultur. Das macht es für Cal-Studierende besonders spannend, diese Region zu erkunden.
College Contact:
Es wurde bereits angesprochen, dass die Studierenden des BHGAP-Programms während ihrer Zeit an der UC Berkeley die Möglichkeit erhalten, Start-ups und Technologieunternehmen zu besuchen und mit Gründer*innen und Unternehmer*innen in Kontakt zu treten. Kannst du das vielleicht nochmal etwas genauer erklären?
Julie Jang:
Genau, BHGAP-Student*innen erhalten viele Möglichkeiten, mit Unternehmens-gründer*innen und -leiter*innen zu sprechen und ihnen Fragen zu stellen. Bei einem Teil des Kurses „Thriving At Haas“ mit dem Titel „Silicon Valley Immersion“ handelt es sich um eine Reihe von Besuchen vor Ort, sei es persönlich oder virtuell, die auf das Interesse der Studierenden an der unternehmerischen Denkweise abgestimmt sind. Dabei werden große Unternehmen besucht, wie SalesForce, FaceBook, LinkedIn, Google, aber auch kleinere Start-ups und einzelne Firmen wie Wework, Airbnb, Kong, Jabil und die San Francisco Giants. Die Studierenden bezeichnen diese Besuche häufig als ihren Höhepunkt des BHGAP-Programms: Hier haben sie die Möglichkeit, aus erster Hand zu erfahren, wie es ist, in diesen Unternehmen zu arbeiten, und auch Fragen zu stellen und Ratschläge von verschiedenen Führungskräften zu erhalten, die dazu beitragen, den individuellen Karriereweg der Studierenden nach dem Studium zu gestalten.
College Contact:
Das ist wirklich eine tolle Chance für die Studierenden! Sind auch Professor*innen der UC Berkeley selbst im Silicon Valley aktiv?
Alex Budak:
Ich selbst bin hier auch als Sozialunternehmer aktiv. Den Ansatz des Unternehmertums verbinde ich mit dem Wunsch, dabei etwas Positives zu bewirken. Ich habe das Social Venture StartSomeGood.com mitbegründet, das über 1.500 Changemakers in mehr als 50 Ländern dabei geholfen hat, mehr als zehn Millionen US-Dollar aufzubringen, um neue Sozialunternehmen zu gründen und zu vergrößern. Ich bringe meine Erfahrungen als Mitgründer mit all den Höhen und Tiefen und Herausforderungen in den Unterricht ein, wenn ich meinen Kurs „Becoming a Changeamaker“ gebe. Ich bin stolz darauf gleichzeitig Sozialunternehmer und Akademiker zu sein – und ich habe das Gefühl, dass sich beide Seiten gegenseitig positiv beeinflussen und den Studierenden ein praktisches Verständnis dafür vermitteln, was es heute braucht, um ein (Sozial)Unternehmer zu sein.
College Contact:
Das kann ich mir auch sehr gut vorstellen! Gibt es noch etwas, das euch zu diesem Thema besonders am Herzen liegt?
Alex Budak:
Die Studierenden des BHGAP entwickeln durch den Aufenthalt im Herzen des Silicon Valley und die Teilnahme an Kursen wie „High Tech Marketing“, „Entrepreneur Workshop“ und „The Business of AI“ natürlich eine unternehmerische Denkweise. Aber sie sind hier auch Teil einer vielfältigen, globalen Community von Studierenden aus der ganzen Welt. Sie verlassen Berkeley mit einem Netzwerk aus Freund*innen und Innovator*innen aus Dutzenden von Ländern. Diese Fähigkeit, global zu denken, macht in der heutigen vernetzten Welt zunehmend ein Unterscheidungsmerkmal aus.
Julie Jang:
Ich denke, was nicht nur das BHGAP, sondern alle unsere Programme für internationale Studierende einzigartig macht, ist die Tatsache, dass Berkeley in unmittelbarer Nähe zum Silicon Valley den Studierenden die Möglichkeit bietet, ein besonders globales Reiseziel zu erleben und dabei in einem vielseitigen Studium ihrer Wahl zu lernen. Der Standort bietet ihnen eine Fülle von Möglichkeiten, die erstklassigen akademischen Kenntnisse, die sie im Klassenzimmer erworben haben, in die Praxis umzusetzen. Gleichzeitig können die Studierenden Kontakte zu beruflichen Netzwerken von der Wirtschaft bis zur Technologie knüpfen, während sie in die Forschung, die Wissenschaft und sogar in die Kunst und Kultur eintauchen können – alles an einem Ort.
College Contact:
Klasse! Vielen Dank euch für diesen spannenden Einblick und das schöne Interview.
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