15 Dez 2021
Interview mit Alexander von der UC Berkeley

Auslandssemester an einer Eliteuni

Masterstudent Alexander verrät uns im Interview seine Tipps für ein gelungenes Auslandssemester an der UC Berkeley.

Von Nordbayern nach Nordkalifornien: Für den Politikwissenschaftsstudenten Alexander aus Erlangen ging es in diesem Semester über College Contact an die University of California Berkeley (UC Berkeley).

Im Rahmen des Berkeley Global Access Program (BGA) studiert er aktuell an einer der renommiertesten Universitäten weltweit. Doch nicht nur das hervorragende Ansehen der Uni hat Alexander davon überzeugt, sein Auslandssemester an der UC Berkeley zu verbringen. Auch ihre Lage im Norden Kaliforniens in unmittelbarer Nähe zur „Golden City“ San Francisco hat es ihm angetan.

Wir wollten mehr über den Studi-Alltag an der Eliteuniversität erfahren und haben uns daher mit Alexander zu einem Interview verabredet. Neben Tipps für ein gelungenes Auslandssemester erfährst du von ihm, wie die Atmosphäre auf dem Campus ist, wo du Spieler*innen beim Quidditch anfeuern kannst und warum man seiner Meinung nach mindestens einmal über die Golden Gate Bridge laufen sollte.


College Contact:
Warum hast du dich für ein Auslandssemester an der UC Berkeley entschieden?

Alexander:
In meinem Masterprogramm kann ich ein Auslandssemester wie ein Heimsemester einbringen. Das heißt man verliert dadurch eigentlich keine Zeit. Das ist sehr cool und deswegen habe ich mich umgeschaut welche Auslandssemester man denn machen kann. Die USA haben mich eigentlich schon immer interessiert. Dann habe ich ein bisschen gesucht: Welche Universitäten sprechen mich an? Und das war dann die UC Berkeley, da sie als eine der besten Universitäten der Welt gilt. Und da es eine öffentliche Universität ist, ist sie zudem nicht ganz so teuer. Außerdem liegt die Uni schön in der Nähe von San Francisco.


College Contact:
Wie hast du deine ersten Wochen an der UC Berkeley erlebt? Konntest du dich schnell einleben?

Alexanders Lieblingsplatz auf dem Campus der UC Berkeley ist der Memorial Glade mit Blick auf den Capanile Tower.

Alexander:
In den ersten Wochen gab es viele Orientation Weeks. Und auch Programme von der Berkeley Global Access Group, den Ansprechpartner*innen an der Universität. Darunter auch das sogenannte Scavenger Hunt, also eine Schnitzeljagd, um den Campus und die Stadt kennenzulernen. Dadurch findet man sich schnell ein und lernt viele Leute kennen.


College Contact:
Das klingt gut! Wie sieht denn mittlerweile eine typische Uni-Woche bei dir aus?

Alexander:
Als Graduate Student ist man generell weniger an der Universität und muss dafür mehr von zuhause aus machen. Man hat sehr viele Readings und auch immer mal wieder ein Assignment. Außerdem arbeite ich auch schon an den Final Papers, die am Ende des Semesters fällig sind. Deswegen sieht meine Woche eigentlich so aus, dass ich nur von Dienstag bis Donnerstag tatsächlich an der Uni bin. Montag und Freitag bin ich meistens daheim und lerne. Wenn ich an der Uni bin, dann habe ich auch teilweise mal drei Stunden zwischen den Kursen frei. Dann sitze ich meistens in der Bibliothek oder wenn das Wetter schön ist, auch mal draußen auf der Wiese und genieß die Sonne.


College Contact:
Welche Kurse belegst du denn an der UC Berkeley?

Alexander:
Da amerikanische Studierende quasi ein Vorgriffs-Recht haben, bin ich in meine ursprünglichen Wunschkurse leider nicht reingekommen. Die Kurse, die ich jetzt stattdessen belege, sind aber auch sehr interessant. Ich belege einen Kurs zu Multiculturalism in Theroy and Practice, dann einen Kurs zu Contemporary Political Theory und einen Kurs zu Ethnic Politics. Davon gefällt mir Ethnic Politics am besten, weil der sehr praktisch und anschaulich ist. Der Professor ist zudem sehr nett und der Kurs macht einfach Spaß.


College Contact:
Welche Unterschiede konntest du im Vergleich zu deiner Heimatuniversität bisher feststellen?

Alexander:
Bei meiner Heimatuniversität war es bisher meistens so, dass man eigentlich nur physisch anwesend sein musste. An der UC Berkeley ist es dagegen sehr wichtig, dass man kontinuierlich mitarbeitet und sich pro Stunde mindestens einmal meldet. Das geht auch in die Note mit ein.

Ein weiterer Unterschied ist die Menge an Readings. Also während wir vielleicht in Deutschland nur ein oder zwei Texte pro Woche lesen mussten, sind es dann hier doch mal gut vier oder fünf Texte pro Kurs.

Zudem sind die Professoren an der UC Berkeley sehr nett und hilfsbereit. Sie helfen einem mit konkreten Vorschlägen, wenn man Fragen hat, und sind im persönlichen Umgang weniger distanziert, was sehr angenehm ist. Diese Einschätzung teilen auch alle meine Freund*innen vor Ort.


Der schöne Campus der UC Berkeley ist ein beliebter Treffpunkt unter Studierenden.

College Contact:
Und wie sieht es fernab vom Unterricht aus? Wie erlebst du das amerikanische Campusleben an der UC Berkeley?

Alexander:
Ich würde sagen, es ist ein typisch amerikanisches Campusleben. Man verbringt viel Zeit auf dem Campus und verabredet sich mit den Leuten dort. Das kannte ich davor so nicht, da die Gebäude meiner Heimuniversität quer über die Stadt verteilt sind. Es ist vielleicht nicht ganz so, wie man es aus den Filmen kennt. Aber ich würde sagen, wenn man mal Hollywood ausklammert, ist das doch ein typisches Campusleben.


College Contact:
Kannst du die Atmosphäre etwas näher beschreiben? Was kann man auf dem Campus und in der Nähe alles erleben?

Alexander:
Der Campus ist einfach richtig schön. Hinzu kommt, dass das Wetter hier in Berkeley meist sonnig ist, und das gibt eine tolle Atmosphäre. Auf dem Campus halte ich mich gerne am Memorial Glade auf, das ist eine ganz große Liegewiese zwischen den Bibliotheken. Da hat man einen sehr schönen Blick auf den Campanile Tower, das ist dieser große Glockenturm in der Mitte des Campus.

Da kann man zum Beispiel auch gut Frisbee und Spikeball spielen. Jeden Freitag ist da außerdem Quidditch. Das ist ganz lustig das anzuschauen. In der Nähe des Campus gibt es auch mehrere Fußballplätze und einen Park, in dem man Tennis und Basketball spielen kann.


College Contact:
Hört sich gut an! Und wie sieht es außerhalb des Campus aus? Was unternimmst du am liebsten in deiner Freizeit?

Alexander:
Ich unternehme sehr gerne Tagesausflüge. Letztens war ich zum Beispiel im Muir Woods National Monument. Da gibt es Mammutbäume, die um die hundert Meter hoch sind. Das ist schon ziemlich beeindruckend. Ich war außerdem schon mehrmals in San Francisco. Die Stadt ist von hier nur zwanzig Minuten mit der U-Bahn entfernt und da kann man echt viel erleben. Ansonsten schließen nördlich vom Campus gleich die Berge an. Man kann hier also auch gut wandern gehen.


College Contact:
Was war denn dein bisheriges Highlight während deines Auslandssemesters?

Alexander:
Ich würde sagen, ein Highlight war definitiv über die Golden Gate Bridge zu gehen. Diese Brücke ist ja ein Wahrzeichen der USA und hat einfach so ein besonderes Flair. Bei gutem Wetter kann man die Golden Gate Bridge sogar vom Campus aus sehen. Dann sollte man unbedingt auch mindestens einmal hingehen und drüber laufen.


College Contact:
Das ist schon mal eine gute Empfehlung! Welche weiteren Tipps würdest du den Studierenden mit auf den Weg geben, die sich für ein Auslandssemester an der UC Berkeley interessieren?

Welche Erlebnisse Alexander zu den Highlights seines Auslandssemesters zählt, erfährst du im Interview.

Alexander:
Mein erster Tipp wäre, dass man sehr früh da sein sollte. Wenn man die Zeit hat, am besten zwei Wochen vor Programmbeginn. Einfach um sich einzuleben und um das eine oder andere zu sehen, bevor es losgeht. Die freie Zeit während der Grace Period oder vor Semesterstart sollte man nutzen, um zu den umliegenden Plätzen zu reisen, wie Yosemite, Lake Tahoe oder Los Angeles.

Ansonsten empfiehlt es sich bei der Kurswahl flexibel zu sein und sich auch mehrere Alternativen zu überlegen. Es wird auch seitens der Uni empfohlen, sich etwa acht Kurse rauszusuchen, von denen man dann am Ende vielleicht drei oder vier macht.

Ebenso was Wohnungssuche angeht, sollte man sich frühzeitig umschauen. Ich selbst wohne in einer WG, aber ich habe auch schon viel positives vom International House, dem sogenannten I-House der UCB gehört. Die Stimmung soll da sehr gut sein und man hat da eben diese Community.


College Contact:
Klasse! Eine Frage noch zum Schluss: Was hast du für deine restliche Zeit in den USA geplant?

Alexander:
Vieles konnte ich tatsächlich schon abhaken. Was noch aussteht sind Trips nach Las Vegas, Yosemite und Los Angeles. Und ich möchte gerne noch die Seelöwen in San Francisco sehen. Ansonsten habe ich kürzlich erst Freund*innen eingeladen, hier ein Bayrisches Weißwurst-Frühstück zu machen. Ich habe jetzt nämlich knapp drei Monate damit verbracht, den passenden Senf zu finden und jetzt ist es endlich so weit. (lacht)

College Contact:
Wir sind sehr gespannt, wie das Bayrische Nationalgericht in Berkeley ankommt. Vielen Dank für deine Tipps und das schöne Interview!


Möchtest du wie Alexander an einer der renommiertesten Universitäten weltweit studieren und dabei den Golden State erkunden? Alle Infos rund ums Auslandssemester an der University of California Berkeley bekommst du kostenlos bei unserem Studienberater Elias. Schreib ihm einfach eine E-Mail oder ruf an!


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