12 Apr
Erfahrungsbericht von Viviane B.

University of California, Los Angeles Extension


Stadt: Lake Los Angeles
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Kommunikationswissenschaften
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2021 bis 12/2021
Heimathochschule: München LMU

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

The Golden State

Warum LA? Die Menschen sind aufgesetzt und oberflächlich, die Landschaft karg, die Straßen voll von Obdachlosigkeit und Gangs. Eigentlich haben mich nur die ranghohe University of California Los Angeles und die Sonne überzeugt. Jetzt, nach dreieinhalb Monaten Studium an der UCLA kann ich sagen, LA ist nicht nur eine wunderschöne, vielfältige und lebendige Stadt, sondern auch wie ein zweites Zuhause für mich.

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Bewerbung

Aber von vorne. Nach einem Jahr Online-Studium in Deutschland musste ich dringend raus. Und welchen besseren Ort gibt es als Amerika, das Land der Möglichkeiten. Schon länger hat mich die UCLA mit ihren Steingebäuden, Grünflächen und Squirrels, die an alte britische Colleges erinnern, beeindruckt.

Der Bewerbungsprozess an amerikanischen Universitäten ist nicht gerade eine Sache von zwei Stunden. Aber durch viel Geduld und Hilfe von College Contact absolut machbar. Am meisten geholfen haben mir persönliche Gespräche - College Contact ist per Telefon und E-Mail fast immer und schnell erreichbar - und die Bewerbungsanleitung von College Contact. Sie ist zwar lang, aber wenn man sie Schritt für Schritt durcharbeitet und früh genug damit anfängt, absolut machbar. Einfach durchhalten und Fristen einhalten.

Für Fragen sind sowohl College Contact als auch die Ansprechpartner der UCLA selbst immer verfügbar. Ist das mal geschafft, ist die Vorbereitung so gut, dass man sich vor Ort keine Sorgen machen muss und sich ganz auf die Kurse und die Stadt einlassen kann.


Uni-Alltag

Von Tag eins an habe ich mich wohl gefühlt. Kalifornien heißt „Golden State“ und das ist der Staat wirklich. Besonders, wenn das Abendlicht auf die prächtigen Steinbauten der University of California, Los Angeles fällt.

Die best-gerankte public school in den USA birgt eine diverse Masse an weltoffenen Studenten und zieht mit Sonnenschein, Palmen und amerikanischer Freundlichkeit die gute Laune an. Und im Lebenslauf macht sie sich auch noch gut. Die Stadt bietet enorme kulturelle Vielfalt. Die Leute mögen oberflächlich sein, aber letztendlich kommt es darauf an, dass man im Supermarkt freundlich behandelt wird oder sich bei der Uni-Einführung willkommen fühlt.

Auch die Motivation zum Lernen steigt dadurch. Universität in Amerika ist anders. Die Lehre ist deutlich mehr praxisorientiert, ein großer Teil der Kurse besteht aus Diskussion. Eher als wissenschaftliche Texte zu lesen, werden Beispiele aus dem beruflichen Alltag, Filme und Vorträge herangezogen. Die Kurse sind verschulter als an deutschen Universitäten, Leistungen werden regelmäßiger erhoben und auch die Kursgrößen sind meist deutlich kleiner, sodass individuelle Partizipation großgeschrieben wird.


Kurswahl

Die Professoren der UCLA sind oft renommierte Persönlichkeiten und erzählen nebenbei von ihren Begegnungen mit dem Dalai Lama oder ihren Emmy Award Auszeichnungen. Gerade da die Kurse sich oft sehr von den deutschen unterscheiden, ist es empfehlenswert, die Anrechnung schon vorher mit der Heimathochschule abzuklären. Dafür am besten einfach die Links zu den UCLA Seiten mit den Kursbeschreibungen an die Zuständigen schicken. Die Kurswahl und -bewerbung (an der UCLA zahlt man als Auslandsstudent die Kurse einzeln und muss sich auch dafür bewerben, weil es eine begrenzte Teilnehmerzahl gibt - also großzügig auswählen, Abwählen kann man vor Ort immer noch) ist auch ein Stück Arbeit, aber hier einfach durchbeißen

In Los Angeles kann man sich auch sehr gut durchfragen. Es freuen sich alle, wenn man interessiert auf sie zu kommt und sie behilflich sein können. Hier zum Beispiel einfach den Professoren eine E-Mail schreiben. Die Kurse unterscheiden sich in die der UCLA Extension und die regulären. Die Extension-Kurse finden nicht direkt auf dem Campus, sondern im Westwood Village, dem umliegenden Stadtviertel, statt und sind für Auslandsstudierende und Berufstätige (deshalb oft Abendkurse) gedacht, vom Aufbau aber den regulären Kursen ähnlich.

In der Kurswahl ist man recht frei und kann auch mal über das Studienfach hinaus Kurse wählen und seinen Horizont erweitern. Die ersten Wochen sind eine Orientierungsphase, in der man die gewählten regulären Kurse noch ausprobieren und nach Wunsch auch wieder abwählen kann (mit Refund natürlich). Ich habe zum Beispiel drei Wochen lang Kunstgeschichte belegt und habe neben Bildern von Caravaggio und Botticelli auch ein gutes vom Studiengang bekommen. Wichtig ist nur, dass man sich frühzeitig informiert und für die Extension-Kurse noch von zu Hause aus anmeldet, um noch einen Platz zu bekommen.


Wohnungssuche

Was auch sehr früh erledigt werden sollte, ist die Wohnungssuche. Wohnen in LA ist teuer und Auslandsstudierende können meist nicht auf dem Campus wohnen, aber auf der Website der UCLA findet man eine Liste mit nahegelegenen Alternativen. Persönlich lege ich die Westwood Hall ans Herz (direkt neben dem Campus und eine Art Dorm für die ultimative College Experience).

In Westwood zu wohnen ist außerdem sehr sicher und schön. Nicht jedes Stadtviertel ist so, aber alle haben sie ihren eigenen Charme und es gibt unendlich viele Möglichkeiten an Kultur-, Sport- und Freizeitmöglichkeiten. Die Busanbindungen sind billig und funktionieren in der Stadt relativ gut, wenn man geduldig ist, und mit Uber ist man immer gut abgesichert. So kommt man von der Uni aus in einer halben Stunde ans Meer, nach Downtown oder in die umliegenden Hügel und kann surfen, wandern und zahlreiche Bars, Geschäfte und Museen erkunden.

Vorsichtig sollte man aber immer sein und sich an gewisse Regeln halten. Nie alleine nachts in Downtown unterwegs sein. Auch in Hollywood laufen schon tagsüber einige Gestalten herum, die einem auch mal zu nahekommen können. Aus Erfahrung kann ich davon abraten, im Bus nach Venice Beach UCLA Merch zu tragen. Die Gesellschaft in LA ist leider sehr gespalten und gerade in den Bussen finden sich oft weniger wohlhabende und der renommierten Universität weniger wohlgesonnene Menschen. Natürlich sollte man sich auch immer Diebstahl bewusst sein, man kann es nie oft genug sagen.


Freizeitaktivitäten

Immer die Augen offen halten nach Festivals, Konzerten, Film Releases und Red Carpet Events und einfach schnell nach Hollywood rüber fahren, es kann gut sein, das man dort Tom Holland oder Benedict Cumberbatch über den Weg läuft. Außerdem gibt es in der ersten Woche des Semesters auf dem Campus ein Club Fair, auf dem man tollen Clubs beitreten kann - es ist für jeden etwas dabei - und dabei sehr schnell Mitstudenten kennenlernt. Auch das Sportangebot der UCLA Recreation ist empfehlenswert.

Wird es doch mal etwas zu laut in der Stadt, einfach ein Auto mieten und nach Santa Barbara, Malibu oder die kalifornischen Nationalparks fahren. Auch Las Vegas, San Francisco und Hawaii sind gut zu erreichen und immer eine Reise wert!


Fazit

Trotz allem ist es immer ein gutes Gefühl, jemanden zu haben, der bei jeglichen Problemen Ratschläge geben kann und die eigene Sprache spricht. Sowohl College Contact als auch die Ansprechpartner der UCLA sind schnell erreichbar, hilfsbereit und geben gute Informationen in jeglicher Lage. College Contact fragt auch während des Aufenthalts nach, ob alles in Ordnung ist, und ich habe mich immer gut aufgehoben gefühlt.

Meine Devise in LA: einfach Ja sagen (natürlich mit Vorsicht genießen!) und Chancen ergreifen. Es war eine unglaubliche Reise und ein Abenteuer. Ich habe nicht nur für die Uni, sondern auch für das Leben gelernt. Und, dass Los Angeles eine wunderschöne Stadt ist.