23 Jan
Erfahrungsbericht von Vitali K.

California State University Fullerton

Stadt: Fullerton
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2014 bis 12/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Hallo 

Also man weiß gar nicht wo man bei den vielen Eindrücken anfangen soll. Ich versuche mal etwas strukturiert zu berichten.

Zunächst einmal ein ganz großes Dankeschön an College Contact, die einen super Job  machen. Jederzeit wurden mir meine Fragen per E-Mail schnell und professional beantwortet. Jeder der an einem Auslandssemester interessiert ist, dem kann ich College Contact bestens empfehlen.

Bei meinem Bericht beschränke ich mich allein auf meine Eindrücke in der USA und der California State University Fullerton. Für alles Organisatorische vorab, ist wie oben schon erwähnt ist College Contact der ideale Ansprechpartner.

Ich hab von August bis Dezember 2014 ein Auslandssemester an der oben genannten Universität absolviert. Dafür habe ich mir in Deutschland einen Hin- und Rückflug gebucht, war also relativ gebunden und konnte beispielsweise nach Beendigung des Semesters nicht mehr allzu lange in den USA bleiben. Ich würde jedem empfehlen sich den Rückflug offen zu halten, um flexibel zu bleiben. Ein Tipp: Ein Flug mit Condor von Frankfurt nach Las Vegas – Las Vegas nach Frankfurt ist sehr günstig und nonstop! Ab Las Vegas kann man sehr günstig mit einem Mietwagen, bei den zahlreichen Vermietern runter nach Los Angeles / Fullerton fahren und den Mietwagen auch da wieder abgeben. Am Flughafen von Los Angeles habt Ihr die Möglichkeit per Shuttle nach Fullerton zu fahren oder direkt mit einem eigenen Mietwagen, Check24 war hier eine sehr gute Homepage die ich für den Mietwagenverleih genutzt habe. Viel günstiger als vor Ort ein Fahrzeug zu leihen (dies niemals tun)! Ich bin vom Los Angeles Flughafen nach Fullerton (ca. 45 Min Fahrt) mit einem eigenen Mietwagen gefahren.

Ich hatte mir für die USA eine Master Card Gold bei Naspa zugelegt, damit konnte ich in den USA problemlos bezahlen und musste auch nie eine Gebühr dafür entrichten. Die Kreditkarte beinhaltet auch einige Versicherungen, also top! Eigentlich kostet diese EUR 60,00 im Jahr, ist jedoch ab einem jährlichen Umsatz von EUR 6.000,00 kostenlos und in den USA werdet Ihr auf jeden Fall diesen Umsatz machen, allein schon wegen den Studiengebühren. Legt Euch am besten noch eine zweite Kreditkarte zu. Ich kann hier keine Tipps geben, da ich keine Zweite gehabt habe. Es kann nämlich sein, dass Kreditkarten aufgrund von Kautionen beim Mietwagenverleih auf zwei aufeinanderfolgenden Tage abgelehnt werden, wenn der Vermieter gewechselt wird. Eine zweite Kreditkarte hilft da schon sehr viel weiter, falls eine abgelehnt wird, gibt es dann noch Option B. Für Mietfahrzeuge habe ich sehr viel Geld ausgegeben, doch in den USA, ganz besonders in Fullerton ist ein Auto ein MUSS!!! Ohne Auto kommt man nirgendwo hin, alles ist sehr weit von einander entfernt. Würde ich nochmals ein Auslandssemester machen, würde ich mir ein Fahrzeug zulegen. Achtung beim Autokauf, seriöse Car Dealer auswählen, die auch Nachweise bzgl. des Fahrzeugs erbringen können. Mein roomate hat hier sehr schlechte Erfahrung gemacht.

Kümmert Euch am besten vorab um eine Unterkunft. Am besten noch aus Deutschland aus!!! Dies habe ich nicht getan und es war unglaublich schwer im August 2014 zu Unibeginn was zu finden. Zu dieser zeit sind alle auf der Suche nach einer Unterkunft. Zudem sind die Unterkünfte generell in Kalifornien sehr teuer. Ich habe nicht im Univeristy Village gewohnt da mir dies viel zu teuer war. Zwar sind zwei Mahlzeiten inbegriffen, jedoch rechtfertigt dies meiner Meinung nicht einen Preis von an die $ 1.000,00. Auch möchte ich nicht immer in der Uni essen oder mich in meiner freien Zeit dort aufhalten. Bzgl. der Wohnungssuche eignet sich Facebook mit den zahlreichen Gruppen ganz gut, die Links bekommt Ihr von College Contact bzw. werdet hinzugefügt. Auch das International Office an der Uni hilft Euch beim Finden einer Unterkunft bzw. versucht dies. Ich hatte glück, so spät noch eine Unterkunft gefunden zu haben. Die Miete betrug $ 2.000,00. Da wir insgesamt zu viert gewohnt haben war dies völlig in Ordnung (2Bed/ 2Bathroom Apt.). Ebenfalls war die Unterkunft nicht sehr weit von der Uni entfernt. Falls Ihr Euch kein Auto zulegen wollt, tut es auch ein Fahrrad, bei so langen Distanzen tut man dann auch noch was Gutes für seine Gesundheit! Wal-Mart bietet ganz gute Fahrräder an, diese kann man meine ich noch drei Monate lang zurückgeben. Auf öffentliche Verkehrsmittel würde ich nicht setzen.

Die Universität war anstrengend. Ganz anders als das System in Deutschland. Insgesamt müssen vier Kurse belegt werden um als Vollzeitstudent zu gelten. Das Kurs Crashing ist easy, ich habe von Anfang an schon drei Kurse sicher gehabt (es muss bei der Bewerbung eine Wunschliste mit insgesamt 10 Kursen nach Reihenfolge eingereicht werden). Einen habe ich „gedroped“ und mich in zwei weitere problemlos einschreiben können. In jedem dieser Kurse musste ich Cases, Hausaufgaben, Quizzes, Gruppenarbeiten und Präsentationen machen. Des Weiteren hat man in den meisten Kursen Klausuren, nicht nur eine sondern meistens drei... Ich unterteil die Kurse am besten:

  • ECON 335 The International Eonomy (Dr. Nasser Duella) 

Zu empfehlen!
-    einfachster Kurs, lockerer Professor 
-    Homeworks (4Stk.)
-    eine Präsentation (3Min) 
-    zwei Klausuren (midterm+final)

  • ECON 420 Money And Banking (Fang Zhang) 

Nicht wirklich zu empfehlen!
-    nicht schwer, aber arbeitsintensiv, Professorin die knallhart von den Folien abliest 
-    Problem Sets/Homeworks (6Stk.)
-    drei Klausuren (midterm+midterm+final)
-    extra Credits (werden im Laufe des Semster immer wieder verteilt, also eine Art von Anwesenheitspflicht, da diese mit in die Grade einfließen)

  • MGMT 422 Operations Planning And Control (Paul Choi) 

Zu empfehlen! Wenn SCM interessiert, der wird sich hier wohl fühlen!
-    anspruchsvoll von den Klausuren, Professor der wirklich eine Ahnung von seinem Fach hat
-    Quiz (1Stk.)
-    Cases, inkl. Präsentationen (2Stk.)
-    drei Klausuren (midterm+miderm+final)

  • MKTG 379 Marketing Research Methods (Dr. Ray Benedicktus) 

Nicht wirklich zu empfehlen! 
arbeitsintensiv, Professor der wirklich eine Ahnung von seinem Fach hat, kann es jedoch nicht wirklich rüberbringen, vor allem nicht den SPSS Part in seiner Class
-    keine Klausuren, jedoch sehr viele Homeworks (Case Analysis 6Stk./ Harvard Business School Simulation Homeworks, SPSS Homeworks, Extra Credit Homeworks)
-    eine Präsentation im Rahmen der Case Analysis

Ich möchte die CSUF auf keinen Fall schlecht machen, jedoch möchte ich darauf hinweisen, dass es wirklich arbeitsintensiv war. Das Business Departement hat einen sehr guten Ruf. Dies ist an sich gut für jeden der dort studiert, andererseits ist man im Auslandssemester nicht nur wegen der Uni da. Aber keine Sorge, trotz Stress blieb auch noch Zeit für viele Ausflüge. Ein gutes Zeitmanagement muss man haben, um die Wochenenden frei zu halten. Ab Donnerstags begann nämlich immer das Wochenende.

Ein paar interessante Links bzgl. der CSUF die Ihr Euch durchlesen könntet:

http://www.cbsnews.com/news/grade-inflation-colleges-with-the-easiest-and-hardest-grades/

http://business.fullerton.edu/graduateprograms/

Ausflugsmäßig ist Fullerton der ideale Ausgangspunkt. Los Angeles mit Venice Beach ist in unmittelbarer Nähe. Auch Long Beach kann man sehr schnell erreichen. Bolsa Chicka Beach (Huntington Beach) kann ich empfehlen, wenig Menschen, sehr ruhig und entspannend. In San Diego ist man in zwei Stunden. Von dort könnt Ihr auch Mexiko besuchen. Es gibt jedoch nicht allzu viel zu sehen in Tijuana... trotzdem sollte man es mal gemacht haben! Einfach der Vergleich zwischen USA und Mexiko ist doch schon gewaltig. Ein Muss ist natürlich San Francisco, nutzt da den Highway 1 um schön am Strand lang zu fahren. Auch Las Vegas muss man besucht haben. Feiern lässt es sich dort ziemlich gut. Von Las Vegas aus den Grand Canyon Nationalpark besuchen!!! Fullerton an sich ist eher ruhig, auch die Uni ist keine Party Uni. Fullerton Downtown eignet sich zum Weggehen mal. Jeden Mittwoch könnt Ihr in die Bryans Bar, da treffen sich die Studenten. Viele aus Deutschland. Da bekommt Ihr „sehr leckerer Bier“ für einen $1, dieses sorgt für den garantierten Absturz und das K.O. am nächsten Morgen.

Ich würde jedem das Auslandssemester empfehlen! Eine andere Kultur mal zu sehen, auch Vorurteile eventl. abzubauen. Das kalifornische Wetter zu genießen. Die Uni war wie gesagt, weniger Party mehr Lernen. Für Arbeitgeber ganz gut, aber auf Kosten der eigenen Freizeit. Jeder muss für sich selbst Wissen was ihm wichtig fürs Auslandssemester ist. Bei den Kosten würde ich ca. $15.000 einplanen. Damit lässt es sich ziemlich gut für die 4-5 Monate leben!

Ich hoffe einigen hat dieser Erfahrungsbericht doch weitergeholfen!

Gruß,

Vitali