11 Jan
Erfahrungsbericht von Tino F.

University of California, San Diego

Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2010 bis 12/2010

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich absolvierte im Herbst 2010 ein Austauschsemester an der UCSD. Alles in allem war es wirklich eine tolle, lehrreiche und schöne Zeit.

Bezüglich der Studieninhalte denke ich ist es sinnvoll sich anhand des Kurskatalogs ein Bild zu machen und zwar schon zu Hause. Denn vor Ort ist es sehr nützlich wenn man weiss welches Fach man belegen möchte und auch gute Alternativen zur Hand hat. In meinem Fall war es beispielsweise so, dass ich erst vor Ort erfahren habe, dass ein Kurs gar nicht angeboten wird. Wenn man dann zu sehr damit plant kann das zu Problemen führen…

Ganz generell ist die ganze Kurszuteilung tatsächlich das grösste Ärgernis an der UCSD. Wie in einigen anderen Berichten erwähnt, ist das ganze Verfahren kompliziert und vor allem weder vereinheitlicht noch zentralisiert. So muss man sich schon im Vorfeld auf Wartelisten eintragen und dies mehrfach und an verschiedenen Orten.
Fairerweise muss man sagen, dass schlussendlich alles sehr gut geklappt hat. Aber eben, fast einen Monat Schule „auf Abruf“ ist schon mühsam, so kann man auch die Bücher nicht frühzeitig kaufen usw.
Mit etwas Eigeninitiative und Harnäckigkeit kommt man allerdings meistens dann schon ans Ziel, wenn auch über Umwegen;-)
Noch ein Wort zu den Büchern: Die Preise sind gerade für neue Bücher sehr hoch (um die 200 USD / Buch). Es gibt aber verschiedene Varianten um sich Geld zu sparen. Einerseits ist es möglich gebrauchte Exemplare zu kaufen, der Discount ist jedoch ziemlich gering, oder man mietet die Bücher online. Das ist sehr unkompliziert und äusserst preiswert. So habe ich für 2 Bücher die neu 380 USD gekostet hätten, per Miete nur 60 USD bezahlt…Und nach Hause schleppen muss man sie somit auch nicht…

Die Professoren sind sehr bemüht, denn Stoff verständlich zu vermitteln. Die Assistenten schienen mir aber gerne mal ein bisschen überfordert.
Inhaltlich ist es sicher sinnvoll, den Mut aufzubringen, Kurse zu belegen die man zu Hause wirklich noch nicht gemacht hat. Die Sprache sollte für „normal“ begabte Studis kein Problem sein und die Gefahr , dass ein Kurs langweilig ist wenn man die Inhalte teilweise schon kennt ist daher gross.

Das System mit Midterm-Prüfungen hat mir persönlich sehr zugesagt. So ist man gezwungen auch unter dem Semester seriös zu lernen. Vor allem da die Schlussprüfungen ja direkt nach dem Semester stattfinden.

Der Campus ist für europäische Verhältnisse natürlich riesig. Es gibt alles was man so braucht; Restaurants, Shops eine schön grosse, gut ausgestattete Bibliothek und viele Sportmöglichkeiten.

Ich kann nur empfehlen, einen der vielen Sportkurse zu belegen, die zu äusserst günstigen Preisen angeboten werden (Tennis, 2x pro Woche, pro Semester 60 USD). Gerade für’s Socializing können diese Kurse sehr wertvoll sein.

In Sachen Auto kann ich wirklich nur empfehlen sich eins anzuschaffen oder zu mieten. Gerade wenn man für 3-4 Monate mietet, sind die Rates noch ganz vernünftig, man hat Vollkaskoversicherung und wenn was ist mit dem Auto kriegt man ein anderes…
Den öffentlichen Verkehr kann man allerhöchstens dazu benutzen um zur Uni zu fahren, alles andere macht schlicht keinen Sinn. Und man kommt natürlich deutlich mehr rum mit einem Auto und es erleichtert vieles. Nur schon einzukaufen ohne Auto ist recht mühsam, da die Distanzen halt wirklich massiv länger sind als wir in Europa uns das gewohnt sind.

Ich habe in einem Appartment in La Jolla gewohnt, welches ich mit einem Mitbewohner geteilt habe. Persönlich habe ich gute Erfahrungen gemacht damit, eine Wohnung via Agentur zu mieten. Grundsätzlich hat man die Wahl ob man in Pacific Beach/Mission Beach oder eher in La Jolla selbst wohnen möchte. Beides hat Vor- und Nachteile. In La Jolla ist man nah bei der Uni und hat daher kurze Anfahrtswege. Doch das ganze Nachtleben findet in PB oder Downtown statt und das ist dann umgekehrt wieder ein gutes Stück von La Jolla weg…

In Sachen Kosten ist es sicher so, dass San Diego eher teuer ist. So ist das Preisniveau im Supermarkt vergleichbar mit dem in der Schweiz, natürlich mit Ausnahmen, aber gerade Frischprodukte sind verhältnismässig sehr teuer. Auch die Miete fällt ins Gewicht. Alles in allem muss man mit Fixkosten von etwa 13‘000 Chf rechnen (Ca. 10‘000 Euro). Diese Summe lässt sich problemlos deutlich steigern, wenn man noch ein paar Ausflüge unternimmt, oft Auswärts isst oder den Ausgang exzessiv geniesst…

Und trotzdem kann ich als Fazit San Diego nur empfehlen. Das Klima, die Menschen, das Meer – der ganze Lifestyle ist schon sehr angenehm und ansteckend! Man muss sich einfach immer bewusst sein, dass gerade in administrativen Dingen, alles etwas komplizierter und unlogischer ist als in Europa. Doch mit etwas Geduld ist das kein Problem.