16 Mär
Erfahrungsbericht von Timo B.

San Diego State University

Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Luft- und Raumfahrttechnik
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2009 bis 12/2009

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

So jetzt ist das Auslandssemester für mich leider schon wieder vorbei und ich werde meine Erfahrungen hier mal schildern. Lest auf jeden Fall bevor ihr geht viele von den Berichten. Das hilft wirklich einiges.

So jetzt zu mir. Zuerst ist es ja so, dass es verschiedene Philosophien gibt wie man ein Auslandssemester macht. Bei mir muss ich mal vorweg sagen, dass ich kein einziges Mal in der Bibliothek war (ach doch ich glaub einmal durchgelaufen), natürlich schon Kurse gehabt habe die ich mir auch anrechnen lassen konnte und diese auch gut abgeschlossen habe, mich aber dort nicht „überlernt“ habe ;-)
Deshalb, wer das Semester in San Diego anders handhaben will (was wirklich schwer fällt), sollte vielleicht auch andere Erfahrungsberichte lesen. Alle anderen sind hier genau richtig!
Los geht’s.

Bewerbung, Planung

Die Idee kam mir im Januar, die Planung ging dann im Februar los. Viel später als 5 Monate vorher sollte man auf jeden Fall nicht anfangen. Ist doch einiges zu tun mit Bafög, Visum, Toefl Test und vieles woran man vorher nicht denkt.
Die Bewerbung ist super easy mit der Hilfe von College Contact. Die Zusage hatte ich nach 3 Wochen.
Den Bafögantrag sollte man auch 5 Monate vorher wegschicken. Bezüglich dem Toefl Test vs Placement Test gehen die Meinungen ja auseinander. Ich den Toefl gemacht und war froh dass ich den Test vor Ort nicht machen musste. Welcher jetzt einfacher ist, weiß ich nicht. Da sagt eh jeder was anderes. Ich bin auf jeden Fall für den Toefl Test im Voraus. Dann ist alles entspannt, und man kann die ersten Tage am Strand verbringen anstatt für einen Englischtest zu lernen. Das ist das beste Argument für den Toefl finde ich ;-)
Dann nimmt alles so seinen Lauf. Visum, Fächer raussuchen, abklären wegen der Anerkennung, sich in Google Street View schonmal heiß machen, Erfahrungsberichte lesen, usw und irgendwann ist dann schon der Abflug. Wir waren zu zweit, bin also noch mit einem Kumpel geflogen (was viel hilft gerade in den ersten Wochen). Natürlich herrschte striktes Deutschverbot sobald wir im Flieger waren ;-) Wir sind direkt nach LA geflogen und dann mit dem Zug nach San Diego. War relativ problemlos.

Schon Fernweh bekommen?

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Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Die erste Zeit ist schon recht stressig. Wir haben uns die erste Woche im OB International Hostel in wunderschönen Ocean Beach gebucht und von dort aus nach Wohnung und Auto geschaut. Eine Wohnung von Deutschland zusagen ist blödsinn. Es ist gut sich einen Überblick bei craigslist.com zu verschaffen wegen den Preisen und der Lage aber suchen unbedingt vor Ort. Nach einer Woche sollte man auch fündig geworden sein. Wenn man die Berichte hier liest heißt es immer Pacific Beach ist der Hammer. Ich würde sagen nicht unbedingt. Das wichtigste ist dass man am Strand wohnt. Fast noch schöner finde ich da Mission Beach. Ich war in Ocean Beach das war auch der Hammer. Ganz wichtig finde ich auch, dass man mit Amis zusammenwohnt. Wir waren ja auch zu zweit da, aber haben getrennt gewohnt und es hat sich gelohnt. Man ist ja nicht zum Deutsch reden dort und jeder von uns hat nette Leute kennengelernt. Ach ja da gibt es ja auch die Leute, die an der Uni eine Wohnung suchen wollen. Das ist total kacke. Auf keinen Fall machen. Ihr werdet es bereuen! Das kann man vielleicht irgendwo in Texas machen, aber wer nach San Diego geht muss an den Strand.
Also wie gesagt, die Wohnung findet man innerhalb einer Woche auf craigslist.com wie auch sonst alles was das Herz begehrt sei es Auto, Möbel, Skateboard, Surfboard…
Ich habe in einem schönen Reihenhaus in Ocean Beach mit 2 netten Mädels und einem Typen. Hätte es mir nicht besser vorstellen können. Man sollte sich zwischen 550 und 700 Dollar für die Miete einplanen. Bei mir waren es 630.
Ein Auto ist auch fast unentbehrlich. Das einzige öffentliche Verkehrsmittel was man super nutzen kann ist die Trolley. Busse sind eher nicht so toll, fahren umständlich und sind, wenn manchmal schon nützlich aber auf dauer geht zu viel Zeit drauf. Manche leihen es sich für teures Geld ein Auto für das ganze Semester. Wir haben uns eins gekauft und am Ende wieder vercheckt. Ist die beste Möglichkeit. Für 1000 Dollar sollte man einen Honda Civic, Toyota oder Hyundai finden der seinen Zweck für das Semester erfüllt. Benzin kostet auch nur ein viertel von dem Preis in Deutschland. Vorm Kauf das Auto aber am besten von einem Mechaniker durchschauen lassen.


Uni

Ich hatte an der Uni 2 Kurse Thermodynamics, einen Geography Kurs, außerdem Surfen, Sailing und Sea Kayaking.
Das waren insgesamt 12 Credits und viel Spaß. Besonders die Sportkurse waren natürlich der Hammer. Die finden am Mission Beach Aquatic Center in Mission Beach statt. Somit noch ein Grund nicht an der Uni zu wohnen. Besonders cool ist, dass es täglich ca. 3 Surfkurse gibt wo man auch an jedem teilnehmen kann. Die meisten Kurse am Aquatic Center kosten um die 150 Dollar im Semester. Geld was sich auf jeden Fall völlig lohnt!
Sehr cool ist auch das Aztec Recreation Center wo man mit der Mitgliedschaft für 27 Dollar im Monat ein 24 Stunden Gym mit Kletterwand, Basketballhalle und außerdem einen Pool und Wasserbecken benutzen kann. Kann ich auch nur empfehlen. Dem Pool hab ich meistens zwar das Meer bevorzugt aber Gym und Basketballhalle habe ich ausgiebig benutzt.
Essensmäßig gibt es auf dem Campus halt Fastfood wie Rubios, Panda Express für relativ viel Geld. Aber für den Hunger ist es gut und schlecht schmeckt es auch nicht.
Ich habe ja in Ocean Beach gewohnt. Bin dann immer mit dem Auto zu nächsten Trolley Station gefahren (wo ausreichend Parkplätze sind) und von dort dann 20 min zur Uni. War die beste Möglichkeit, da das Semesterticket für die Trolley genau so viel kostet wie das Parkticket an der Uni (150 Dollar). Somit konnte ich Bus und Trolley das ganze Semester nutzen. Manchmal auch ganz praktisch.


Leben/Party/Reisen/Shopping

Jetzt komme ich zu dem Teil der am schönsten war. Das Leben in San Diego ist einfach der Hammer. Mit seinem Longboard durch die Strandpromenaden cruisen, am Strand liegen, Surfen, abends in coolen Bars und Clubs weggehen. Man kann es sich fast nicht besser vorstellen.
Besonders gut gefallen haben mir die kleinen Bars mit Tanzfläche in PB wie Typhon Saloon, PB Bar & Grill, Johnny V, und Bar West. Preise in Ordnung viele junge Leute und kein strenger Dresscode oder so was. Einfach Strandflair und gute Party. Ebenso gibt es einige schöne Locations in Ocean Beach wie das Gallaghers oder das Winston’s. Ansonsten sind die vielen Hauspartys auch super.
In Downtown gibt es auch einige schicke Clubs wie Envy oder Stingaree. Die Preise sind jedoch recht hoch. Ich war nicht so oft in Downtown, aber von dem was ich gehört habe auch lohnenswert.
Unter Tags wird es einem natürlich auch nie langweilig. Entweder mit dem Longboard rumfahren, an einem schönen Strand liegen oder natürlich surfen gehen. Es gibt sehr viele super Surfspots. Mit dem Surfkurs ist man am Strand in Mission Beach der auch super für den Anfang ist. Bei dem Kurs bekommt man die Boards (aus Schaumstoff) gestellt. Sind auch gut für den Anfang, aber wenn man viel surft und auch selber mal gehen will, kommt man nicht um ein eigenes Board herum was man am Schluss natürlich wieder verkaufen kann. Fündig wird man natürlich bei craigslist. Wo sonst? Ein Wetsuit ist ab Oktober/November auch nötig.
Jetzt zu den Surfspots (plus schönen Stränden, also auch für nicht Surfer interessant).
Ocean Beach am Pier, Ocean Beach am Dog Beach, Mission Beach, Pacific Beach vor und hinter dem Pier, Windansea (eher für erfahrene Surfer aber schöner Strand), Blacks Beach, Del Mar und Cardiff. Das waren die Orte wo ich war. Besonders der Blacks Beach ist der Wahnsinn. Muss man unbedingt hin. Wunderschön! Also kurz gesagt, der Sport kommt auf keinen Fall zu kurz.
Ansonsten gibt es in San Diego auch viel zu sehen. Man kann selber entscheiden was sich lohnt und was nicht. Ich war auch nicht überall, zähl aber einfach mal auf was es so gibt: Sea World, San Diego Zoo, Museen im Balboa Park, Whalewatching (ab Ende Dezember), Kajak fahren in Höhlen, Jetski fahren.
Dann gibt es natürlich auch viele Orte die man unbedingt besuchen sollte. Dazu gehören Los Angeles, Santa Barbara, Las Vegas, Grand Canyon und Mexiko (vorher informieren wegen der Sicherheit aber nicht von den Amis einschüchtern lassen. Denen geht da ziemlich die düse. Ich würde sagen auf jeden Fall mal hin aber nicht unbedingt nach Tijuana). In San Francisco und Hawaii war ich leider nicht aber es würde sich sicherlich auch lohnen.
Wenn man einen Motorradführerschein hat auf jeden Fall eine Harley mieten und Richtung Norden fahren. Ich bin nach Santa Barbara. Ist eine schöne Strecke. Wer keinen Führerschein hat kann diesen auch für 18 Dollar machen ;-)
Dann noch zum Einkaufen. Ich bin sonst nicht sehr shopping-begeistert, aber in San Diego macht es einfach Spaß. Kleidung kostet weniger als die Hälfte im Vergleich zu Deutschland, in den Outlet Centern in Carlsbad und an der mexikanischen Grenze eher noch weniger. Also am besten einen leeren Koffer mitnehmen, der wird sicherlich am Ende mehr als voll sein.
Essen im Supermarkt ist eher etwas teuer als bei uns aber dafür auch nicht schlecht. Das meistenatürlich in XXL-Größen. Einen halben Liter Milch gibt’s nicht. Da muss schon die Gallone her.
Ansonsten sind die mexikanischen Burritos sehr zu empfehlen die es eigentlich überall gibt. Auch das Fastfood bei Jack in the Box oder In and Out ist auch öfters das „täglich Brot“wenn man zu faul zum kochen ist.


Fazit

Ja was soll ich noch sagen. Man ist nach dem Semester pleite. Aber es ist einem jeder Cent wert. Man lernt nette Leute kennen, verbessert sein Englisch sehr, hat viel Spaß, manchmal auch einige Schwierigkeiten zu bewältigen und erlebt so viele coole Sachen. Ich könnt noch mal 10 Seiten schreiben was ich alles erlebt hab. Aber ich denk das könnte jeder der dort war.
An dieser Stelle auch noch vielen Dank an College Contact. Man wird immer gut beraten und bekommt gute Hilfe, die einem vieles einfacher macht.
Also, San Diego ist einfach der absolute hammer und wer nicht hingeht ist selbst Schuld!