24 Feb
Erfahrungsbericht von Tabea G.

University College Dublin


Stadt: Dublin
Land: Irland
Kontinent: Europa
Studienrichtung: Informatik
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2022 bis 12/2022

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Warum Dublin/ Irland?

Anfangs war für mich nur klar, dass ich ein Auslandssemester machen möchte in einem englischsprachigen Raum, oder auf jeden Fall wo der Lehrstoff in Englisch ist. Eine weitere Anforderung meinerseits war auch, dass der komplette Aufenthalt nicht als zu teuer sein sollte. Warum habe ich mich dann für Dublin entschieden?

Ein wesentlicher Punkt war die Währung. Für mich war es sehr praktisch, nicht alles im Kopf umzurechnen und es war eindeutig leichter, mit einer vertrauten Währung umzugehen als mit einer fremden Währung, für die man erst noch ein Gefühl bekommen muss. Außerdem gewinnt Dublin immer mehr an Relevanz in der IT, da viele große Firmen ihren europäischen Hauptsitz nach Dublin verlagert haben. Das waren die Hauptgründe, weshalb ich mich für Irland entschieden habe. Später habe ich dann die vielen anderen Gründe kennengelernt, warum man sich für Dublin und die UCD entscheiden sollte …

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Bewerbungsverfahren

Ich habe mich freiwillig für ein Auslandssemester entschieden und hatte daher kaum Angaben oder Anforderungen, die ich erfüllen musste.

Deshalb war es für mich besonders schwer, mich für ein Land/ für eine Universität zu entscheiden.

Das Bewerbungsverfahren war für mich relativ stressig, da ich erst geplant hatte an die Dublin Business School zu gehen. Für mich kam das Trinity College nicht infrage, da diese für den Fachbereich Informatik zu wenige Module hatten, die ich noch nicht an meiner Heimatuniversität belegt habe. Da College Contact mit der Dublin Business School die Kooperation nicht weiter fortgeführt hatte, habe ich mich dann sehr spontan für das University College Dublin entschieden. Für den kompletten Bewerbungsprozess hatte ich nicht mehr als eine Woche, da die Frist für das UCD relativ früh ist im Vergleich zu den anderen beiden Universitäten in Dublin.

Glücklicherweise hatte ich meinen Englischsprachnachweis bereits gemacht. Ich würde auch jeden raten sein Sprachnachweis früh zu machen, da dieser eigentlich immer gefordert ist. Dann musste ich noch schnell ein Transcript of Record bei meiner Hochschule beantragen. Das dauert in der Regel auch nicht sehr lange, aber das kommt natürlich auf die Universität und die Auslastung des Studienbüros darauf an. Zusätzlich musste ich mich noch online bei der UCD anmelden. Als ich dann alles zusammen hatte, habe ich es den netten Damen von College Contact zugesendet. Diese haben sich um den weiteren Verlauf gekümmert. Da das Transcript of Record im Original vorliegen muss, hatte ich es nachträglich noch per Post an College Contract gesendet. In Laufe der Zeit habe ich dann die Bestätigung erhalten, dass ich angenommen wurde.

Seit Anfang des Kontaktes mit der UCD habe ich mich immer sehr gut aufgehoben gefühlt, da man immer eine Ansprechperson hatte.


Ankommen Dublin & an der UCD

Vor der Anreise wurden Informationen mit dem Studenten geteilt, wie man am besten von Flughafen in die Stadt oder in die Wohnheime gelangt. Es gab Videos für die Anreise und es wurden viele Informationen auf der Universitätswebseite bereitgestellt. Ich bin 2 Wochen vor Start angereist, um mich gut einzuleben. Die erste Woche habe ich mir Dublin angeschaut und Besorgungen gemacht, Sachen, die man nicht von zuhause mitgebracht hat, welche man aber zum Wohnen braucht. Außerdem hat die UCD eine Einführungswoche für internationale Studenten angeboten, mit sehr vielen Events und Veranstaltungen. Ich wurde jedem empfehlen das wahrzunehmen, da man bereits dort sehr viele Leute und die Uni/ Campus kennenlernt.


UCD & das Studium

Eine ganz klare Empfehlung für das University College Dublin! Was einem dort geboten wird, finde ich, sind die Semestergebühren auf jeden Fall wert. Ich habe keinen Studenten kennengelernt, der unzufrieden war oder die UCD nicht geliebt hat. Selbst meine waren sehr begeistert.

Die Universität hat eine riesige Vielzahl an Angeboten für die Studenten. Von diversen Sportvereinen (Windsurfing, Rugby, Table Tennis etc. bis zu Societies (Japanese Society, Law Society, Science-Fiction Society und viele mehr). Man braucht sich überhaupt keine Sorgen machen, keine Kontakte zu knüpfen oder Langeweile zu haben. Die UCD veranstaltet regelmäßig Events, wie Halloween Partys, Weihnachtsmarkt, Thanksgiving etc. Es ist also immer etwas los auf dem Campus. Es wurden sogar limitierte Trips und Ausflüge kostenlos veranstaltet. Falls man Glück hatte und schnell war, hat man noch Tickets bekommen. Die Sachen, die gemacht worden, waren ausnahmslos alle sehr spannend und schön und das Beste es war „umsonst“ und man musste sich um nichts kümmern, da alles von UCD aus organisiert wurde.

Auf dem Campus gibt es so gut wie alles. Es gibt einen eigenen Supermarkt, Apotheke, Arzt, Bücherladen, Räumlichkeiten mit Klavieren oder um andere Instrumente zu spielen, Kino, Schwimmbad (mit Sauna und Whirlpool), 3 Gyms, Sporthallen, 3 Seen, Fahrradgeschäft, 2 Kirchen, genügen Grünfläche, viele Aufenthaltsflächen für die Studierenden, Bar, Mensen und viele kleine Cafés und Foodstations. Das Angebot ist riesig und leider kann es auch manchmal erdrückend wirken.

Vom Inhalt meiner Module würde ich sagen ist es um einiges leichter als in Deutschland. Ich hatte 4 Module gewählt und hatte in 2 Modulen viel wiederholt, da ich einige Inhalte bereits im 2. Semester an meiner Heimatuniversität gehört hatte. Die Dozenten und Tutoren sind alle sehr hilfsbereit und man spricht sich dort mit Vornamen an, was eine sehr lockere Atmosphäre herstellt. Auch gibt es viele Angebote, um Studenten zu helfen, wie zum Beispiel die Möglichkeit Hausarbeiten kostenlos Korrektur lesen zu lassen oder speziell im Informatikfachbereich eine Art „offene Sprechstunde“ wo Tutoren einem helfen mit Problemen und Fragen.

Lediglich die „Klausurenphase“ war nicht so gut geplant, wie ich es aus Deutschland kannte. Man hat relativ spät die Termine für die Klausuren erhalten, was zu Folge hatte, dass einige Studenten schon Reisen oder anderes geplant hatten.

Auch gab es Klausuren, die schon vor der Klausurenphase geschrieben wurden, sind. Dies wurde aber nicht wirklich gut kommuniziert.


Wohnen

Ich habe mich für das Studentenwohnheim auf dem Campus entschieden, da ich relativ spät dran war mit der Wohnungssuche. Anfangs hatte ich mich bei einer Agentur beworben die Studenten und ältere Menschen fürs Zusammenwohnen vermittelt. Das war an sich eine gute Sache, da die monatliche Gebühr sehr gering war für irische Verhältnisse. Als Gegenleistung musste man eine bestimmte Anzahl an Stunden mit der Person Zeit verbringen und kleine Aufgaben erledigen.

Doch leider werden meist Studenten gesucht die mindestens 6 Monate eine Unterkunft suchen. Deshalb habe ich mich dann für das Studentenwohnheim auf dem Campus entscheiden. Wenn man sich es leisten kann, würde ich es jedem empfehlen. Es ist sogar für irische Verhältnisse sehr teuer. Ich hatte noch Glück, da ich relativ vor Bewerbungsende noch ein Zimmer bekommen habe. Ich habe im Village gewohnt, welches erst letztes Jahr im Sommer fertigstellt wurde.

Dementsprechend war alles sehr neu. Da die Miete für die anderen Wohnheim nur einige 100-200€ weniger ist, würde ich jeden empfehlen sich fürs Village zu entscheiden, da zwischen den Gebäuden und die Zimmer, Küche, Bad etc. Welten liegen.

Die wichtigsten Punkte für mich, weshalb ich mich wieder für das Studentenwohnheim entscheiden würde, sind, dass ich immer da war, wo das Geschehen war. Ich konnte so gut wie an allen Events teilnehmen, da mein Heimweg 10 Minuten betrag (die Wohngebäude sind außerhalb vom Campus. Man läuft den Campus in 20 Minuten durch). Außerdem hat man durch die Mitbewohner bereits die ersten Kontakte geknüpft.

In die Stadt kommt man von Campus direkt mit dem Bus 39A. Es dauert zwar eine Weile (30-50 Minuten, je nach Verkehr und Lage) aber das ist für Dublin ganz gut. Generell ist der Öffentliche Verkehr nicht sehr zuverlässig und man ist froh, wenn der Bus kommt und einen rein lässt, da diese oft sehr überfüllt sind. Auch nachts fahren die Busse durch, was super ist, wenn man mal feiern geht in der Stadtmitte. Man braucht sich also keine Sorgen zu machen, dass man so weit außerhalb der Stadtmitte wohnt.


Zu den wenigen negativen Punkten:

Anfangs war nicht klar, was alles in den Studenten Zimmern fehlt. Es wurde zwar aufgelistet, was alles da ist, doch eine Liste mit Sachen, die besorgt werden müssen, wäre auch sehr hilfreich. Leider konnte vorab auch keine genaue Angabe über die Bettwäschen Maße gemacht. Was auch gefehlt hat waren Kleiderbügel.

Zum ist es sehr schade, dass die Studenten jedes Semester Sachen für ihr Zimmer kaufen, diese aber vor der Abreise alle aus dem Zimmer entsorgt werden müssen.

In den Küchen war das Nötigste da, aber für anständiges Kochen musste einiges nachgekauft werden.

Also es kann auf jeden Fall sein, dass man noch ein paar Hundert Euro einkalkulieren muss für das Einrichten in dem Studentenzimmern.

Falls etwas in deiner Wohnung/deinem Zimmer kaputt geht, kann man ganz einfach ein online Ticket erstellen. Leider dauert es sehr lange bis der Hausmeister vorbeikommt und sich darum kümmert. Wenn man beachtet, dass ein Semester dort gerade mal 3 ½ Monate geht, dann ist es schon ärgerlich, wenn man 2 Monate wartet, weil die Lampe im Zimmer kaputt ist.


Reisen & Aktivitäten

Irland ist ein mega schönes Land, was viel zu bieten hat. Besonders die Menschen sind einfach nur freundlich und machen den Aufenthalt um einiges schöner. Da Irland relativ klein ist, ist es sehr gut mit dem Auto/ Bus zu bereisen. Ich würde jedem empfehlen sich ein paar Wochen Zeit zunehmen und das Land zu erkunden. Auch einen Abstecher nach Schottland, England und Wales lohnt sich für viele, da die Flüge echt sehr billig sind.

In Dublin selbst kann man einiges machen und in einigen Museen ist der Eintritt sogar frei. Es ist eine sehr schöne Stadt, die genug bietet, sowohl kulturell als auch für die Nachtszene.


Wetter & Sonstiges

Ich war von September bis Ende Dezember in Irland und muss sagen wir hatten wirklich Glück mit dem Wetter. Es hat nicht viel geregnet, was aber zu erwähnen ist, dass es dort sehr windig ist. Man sollte auf jeden Fall sich genauste Gedanken über seine Kleidung machen, was alles mit muss.

Wie bereits erwähnt sind die Menschen einfach sehr nett und hilfsbereit. Das macht den kompletten Aufenthalt in Irland einfach noch schöner.

Zu Bezahlung: Es war sehr praktisch weiterhin in Euro zu bezahlen und gerade, wenn man viele neue Eindrücke hat, ist es umso schöner sich darüber keine Gedanken machen zu müssen.

Außerdem kann man eigentlich über mal mittlerweile kontaktlos bezahlen, außer in den Bussen!

Auch wichtig zu erwähnen ist das Irland im Schnitt teuer ist als Deutschland. Das sollte man unbedingt beachten. Ich persönlich würde auch sagen das gerade was Fleisch und Milchprodukte angeht die Qualität dort besser ist. Aber man merkt als Deutscher auf jeden Fall einen Unterschied, vor allem bei der Miete!


Fazit

Abschließend lässt sich sagen, dass ich eine sehr schöne und ereignisreiche Zeit hatte. Ich würde es jeden empfehlen ein Auslandssemester zu machen und falls man sich nicht entscheiden kann, dann kann ich nur die UCD in Dublin empfehlen.