1 Sep
Erfahrungsbericht von Stefan R.

San Diego State University

Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: VWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2011 bis 06/2011

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Auslandsemester in: San Diego, USA
Zeitraum: Jänner – Mai 2011-06-27

Am 09. Jänner 2011 stieg ich in Wien/Schwechat in das Flugzeug ein, welches mich mit je einem Boxenstopp in London und L.A nach San Diego bringen sollte. Die Vorbereitungen für das Auslandsemester starteten jedoch schon etwa 6-7 Monate vorher!

Als „Free Mover“ war ich mir zunächst nicht unbedingt im Klaren, wohin es gehen sollte – größte Herausforderung war zunächst der Umstand, dass ich Berufsbegleitend studiere und sich die Frage auftat, was tun mit meinem Arbeitsplatz. Nach Rücksprache mit AMS und Arbeitgeber, konnte ich mich mit meinem Vorgesetzten darauf einigen, für die Monate meiner Abwesenheit in Bildungskarenz zu treten und direkt nach meiner Rückkehr wieder in mein Berufsleben einzusteigen!

Mit 3 anderen Studienkollegen wurde schließlich das Ziel unseres Semesters auserkoren – San Diego, Kalifornien!

Gründe für das von uns gewählte Zielland gab es einige – wobei nicht nur die klimatischen Bedingungen im Vordergrund standen, sondern auch die Ausbildung die uns dort erwartete!

Etwas schwierig gestaltete sich jedoch die Vorbereitung für unser Vorhaben:

Zum einen benötigt man für einen 5monatigen Aufenthalt in den USA ein spezielles Visum für welches man in etwa 300 Euro bezahlen muss, zum anderen ist es auch ziemlich Zeitaufwendig bis man das Visum schließlich in Händen hält. Neben dem Ausfüllen von diversen Fragebögen muss man auch persönlich bei der Botschaft vorstellig werden und mit der dortigen Angestellten ein Interview führen um den Visumantrag abschließen zu können.

Im Vorfeld gestaltet sich die Stundenplanung als relativ mühsam: Via Uni - Homepage sucht man sich die benötigten Fächer heraus, wobei man bis zum Unibeginn an der Gasthochschule nicht sagen kann, ob man die Fächer schlussendlich belegen kann oder nicht, da die heimischen Studenten zunächst Vorrecht haben und man außerdem noch auf die Gunst der Lektoren angewiesen ist, ob man an ihren Kursen teilnehmen darf oder nicht! Bis auf ein Fach, konnte ich alle die von uns ausgewählten Fächer belegen! Nach Rücksprache mit meinem Studiengangsleiter konnte jedoch rasch ein Ersatzfach gefunden werden.
Die Hilfe durch das International Office Vorort kann als sehr gut bezeichnet werden – da man innerhalb kürzester Zeit Antworten auf gestellte Fragen erhählt.

In allen Fächern hat man 2 Vorlesungen pro Woche, welche sich über das ganze Semester erstrecken. Zumeist sind pro Fach 3-4 schriftliche Prüfungen, sowie 2-3 schriftliche Arbeiten erforderlich. Abgesehen von vokabulären „Schwierigkeiten“ zu Beginn des Semesters, gewöhnt man sich schnell daran, nur Englisch zu sprechen – man verlernt dabei sogar teilweise die eigene Sprache und man muss bei Konversationen auf Deutsch manchmal sogar nach dem richtigen deutschen Wort „suchen“!

Die Uni selbst ist sehr groß und man braucht einige Zeit bis man sich zu Recht findet – jedoch der Campus ist wirklich schön. Es gibt auch frei zugängliche Standcomputer und gratis Internetzugang am ganzen Universitätsgelände – jedoch ist ein eigener Laptop sehr empfehlenswert!

An der Universitätseigenen Bibliothek findet man so gut wie jedes Buch – jedoch auch hier muss man sich erst einmal zu Recht finden – jedoch ist auch hier das Personal sehr freundlich und hilfsbereit!!

Ein großer Nachteil an einem Auslandsemester in San Diego ist der Kostenfaktor – neben den Studiengebühren, die in voller Höhe zu entrichten sind, muss man für jeden Service extra zahlen. Neben den Büchern (die auch sehr teuer sind) muss man u.a. auch für Zeugnisse und dergleichen bezahlen! Trotzdem konnten wir uns noch glücklich schätzen, da der zu diesem Zeitpunkt aktuelle Umrechnungskurs uns sehr zugute kam! :-)

Die Wohnungssuche selbst gestaltete sich grundsätzlich als ziemlich einfach – von Österreich aus buchten wir uns nur eine Unterkunft für die erste Nacht um vor Ort schließlich unsere bleibe für die kommenden Monate zu finden! Innerhalb von 3 Tagen konnten wir auch schon in eine Wohnung nahe der Uni einziehen – wobei hier gesagt sein muss, dass ein Einzelzimmer in einer Wohnung nicht gerade günstig ist! Jedoch gab es einen Shuttle – Bus, der uns täglich zur Uni und wieder retour brachte! Ansonsten war jedoch der Erwerb eines Autos unumgänglich, da die Stadt San Diego sehr groß ist! Mit dem Kauf eines Autos in den USA hat man den selben logistischen Aufwand wie mit einem Auto in Österreich: man benötigt eine Versicherung, braucht Autokennzeichen, zur Not auch einen Mechaniker und am Ende des Aufenthalts auch wieder einen Käufer für das Auto – der organisatorische Aufwand diesbezüglich ist enorm!

Die Freizeitmöglichkeiten in San Diego sind mehr als nur üppig – jedoch wie bereits oben erwähnt ist ein Auto hierbei unerlässlich. Um an sein Ziel zu gelangen, bedarf es oftmals eine Autofahrt von 15-20 Minuten – da das Gebiet sehr weitläufig ist. Ansonsten darf natürlich ein Road-Trip bei einem Auslandsemester in Kalifornien nicht fehlen: Städte wie L.A, San Francisco oder auch Las Vegas muss man gesehen haben! :-)
Es ist ratsam, sich für so einen Ausflug einen Mietwagen zu nehmen, da hier die Versicherung automatisch dabei ist – jedoch hier aufgepasst – die Preise für Mietautos können sehr stark variieren!

Zusammenfassend kann man sagen, dass sich ein Auslandsemester in San Diego auf jeden Fall lohnt! Die Vorbereitungen für solch eine Unternehmung sind zwar ziemlich groß (Absprache mit dem Arbeitgeber, Visum, Stundenplanung, Wohnungssuche, Autokauf sowie Verkauf, etc. ), jedoch wenn man alle organisatorischen Hürden überwunden hat, erfreut man sich sehr an der Freundlichkeit der Einheimischen, an den neu geknüpften Freundschaften, an der Schönheit des Landes und an den Erfahrungen welche man im Zuge der 5 Monate gesammelt hat.

Der einzig wirklich große Nachteil hier ist die Kostenfrage – da man eben kein Erasmus-Student ist, sind die Förderungen durch diverse Stellen nicht vorhanden und man für alle Kosten selbst aufkommen!