30 Dez
Erfahrungsbericht von Stefan H.

University of California, Los Angeles

Stadt: Los Angeles
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Politikwissenschaft, VWL
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 08/2014 bis 09/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Da ich schon immer meinen Sommer an einer ausländischen Universität, bevorzugt in Kalifornien, verbringen wollte, habe ich Anfang des Jahres 2014 gegoogelt, welche Möglichkeiten es gibt. Schnell bin ich auf CollegeContact gestoßen. Ich bekam per E-Mail rasche Hilfe und alle Antworten auf meine Fragen. Meine Entscheidung, mich anzumelden kam relativ spät (Frühjahr), doch da die Abwicklung über CollegeContact wirklich schnell verlief (Rückmeldungen, usw.), ging sich alles schön aus.

Die Informationen seitens der Uni waren sehr zahlreich, fast schon überbordernd und kompliziert. Mit vielen unterschiedlichen Plattformen und Angeboten (von Housing über Kurse zu Studentenvertretung usw.). Da man aber alle Unterlagen (Formulare, Abläufe, Anträge, usw.) von CC zur Verfügung gestellt bekam, war es dann doch wieder einfach.

Ich entschied mich für „Principles of Economics“ und „Comparatitive Political Systems“ und bekam auch Plätze in diesen Kursen und eine rasche Zuteilung.

Antrag auf Studentenvisum ging auch relativ schnell, nach diversen Online-Registrierungen (die jeweils was kosten) und einem persönlichen Termin im Konsulat, wurde das Visum schon am nächsten Tag zugestellt.

Bezüglich Housing gibt es an der UCLA ein großes Angebot zwischen On-Campus (Studentenheimen), Off-Campus (Wohnungen, die der Uni gehören) und private Vermietern. Ich entschied mich für Off-Campus (etwas irreführend, das Gebäude lag auf der anderen Straßenseite des Campusbeginns) in den Gayley-Apartments (die Gayley Avenue führt direkt am Campus entlang, ist daher ideal gelegen). Es war eine Einzelwohnung. Sehr geräumig, groß, ordentlich, sauber. Höherpreisig, aber in Relation zu den Housing-Kosten allgemein in den USA dann doch akzeptabel. Von meiner Wohnung bis zum North Campus in die Bunche-Hall (wo meine Kurse stattfanden), brauchte ich zu Fuß rund 15 Minuten.

Sobald alles erledigt war, bekam man seitens der Universität ein Informationspackage zugesandt mit allen wichtigen Informationen rund um Beginn, Campus, Veranstaltungen, Deadlines, usw. Dann ging es los: Flüge im Sommer nach Kalifornien sind relativ teuer, es empfiehlt sich daher früher zu buchen. Einziehen konnte man am Sonntag vor Kursbeginn - die Studenten, die bei der Anmeldestelle arbeiteten waren sehr freundlich und hilfsbereit, wir wurden in unsere Häuser gefahren (da es doch eher weitere Wege sind mit Gepäck).

Die Universität ist architektonisch sehr schön gestaltet. Der Campus ist riesig und hügelig - es gibt South und North Campus. Man geht jeden Tag ein gutes Stück zu Fuß ;-). Highlights sind die Royce Hall und die Powell Library sowie der BruinWalk (ein Weg, der den Campus verbindet und an dem die wichtigen Einrichtungen wie Students Union, Ackerman Hall, usw. liegen). An Infrastruktur ist alles vorhanden was man braucht: Bookstore, der UCLA Store (von MacBook über Stifte über sämtliche Kleidungsstücke bis Souvenirs und ein Supermarkt und Optiker alles dabei). Post, Banken, zahlreiche Cafés, Mensen, diverse Restaurants (von Fastfood über Italiener bis Chinese alles vorhanden). Das Fitnessstudio und die zahlreichen Sportmöglichkeiten (Tennis, Schwimmen, …) sind top. Am Campus gibt es auch eigenes Freibad.

Das Kursangebot an der UCLA ist ausgezeichnet, meine beiden Kurse waren sehr interessant und von den jeweiligen Professoren sehr gut gestaltet. Überhaupt ist das Verhältnis Professoren - Studenten exzellent. Sämtliche Fragen, Anregungen usw. zum Kurs wurden von meinen beiden Professoren (ein junger Gastdozent aus Irvine und ein älterer Professor) per E-Mail oder persönlich rasch beantwortet, alle erforderlichen Skripte und Unterlagen fand man online.

Überhaupt waren alle an der UCLA sehr hilfsbereit und freundlich. Sowohl die Professorenschaft als auch die Studenten die ehrenamtlich in den diversen Institutionen arbeiteten. Der Service wird groß geschrieben, es gibt zahlreiche Programme für Aktivitäten, Sport, Freizeit. Collegesport ist in den USA ein absoluter Hit und dementsprechend richtet sich auch alles an den „UCLA Bruins“ (BruinBear ist das Maskottchen der UCLA) aus. Basketball, Football, Schwimmen, Soccer, usw. Um 10$ kriegt man schon Studententickets für die Footballspiele der Collegemeisterschaft (die UCLA trägt ihre Heimspiele in Pasadena aus) - 90.000 Fans im ausverkauften Stadion beim College Football - eine Empfehlung!

Der Campus der UCLA liegt im Stadtteil Westwood, direkt am Sunset Boulevard und bei Bel Air. Zum Strand (Santa Monica) ist es mit dem Bus rund eine halbe Stunde, mit dem Auto deutlich kürzer. Nach Hollywood, Beverly Hills usw. kommt man ebenfalls relativ rasch (mit dem Auto). Der öffentliche Verkehr ist in Los Angeles eher schwach.

Westwood ist ein wirklich schöner Stadtteil, der auch von der UCLA lebt. Fußläufig alles gut erreichbar. Für weitere Strecken ist es Usus, Fahrdienste wie Uber oder Lyft zu verwenden. Auf der einen Seite des Campus findet man die Wohngegend mit den Studentenwohnungen, Familienhäusern und Studentenverbindungshäusern. Auf der anderen die Einkaufsstraßen mit den Bars, Lokalen, Geschäften. Westwood ist sehr sicher, auch nachts. Polizei fährt ständig Streife. Überhaupt gilt Los Angeles als ziemlich sichere Großstadt. Highlights in Westwood sind sicherlich die zwei Kinos im 20er Jahre Stil, in denen es häufig Premierenfeiern großer Hollywoodfilme gibt. Heißer Tipp: Stan’s Donuts - beste Donuts der Stadt!

In Westwood gibt es für abends einige Bars und Lokale, Clubs sind eher in Hollywood oder in Santa Monica am Strand angesiedelt. Von Westwood aus kommt man gut Richtung Strand (Santa Monica) oder über Sunset Boulevard oder Wilshire Boulevard nach Bel Air, Beverly Hills und Hollywood. Mietautos sind in LA sehr hilfreich und kostengünstig zu erwerben (mit Versicherungen wird’s zwar etwas teurer, aber in Summe angemessen). Los Angeles und die umliegenden Städte bieten alles was man sich wünscht. Von Kunst über Comedyclubs zu Sport, Bars, Clubs, Wassersport, Strände, Museen, Sightseeing bis zu Wandern und Ausflüge in die benachbarten Naturparks. Empfehlung meinerseits ist hier Griffith Park mit Griffith Observatorium, von dem man aus einen Blick über die gesamte Los Angeles Area hat - und die ist atemberaubend groß! Tipp: Abends kurz vor Sonnenuntergang rauffahren!

Prinzipiell kann man sagen, dass die Kalifornier sehr freundliche, lockere und offene Menschen sind. Man wird angesprochen, Hilfe angeboten, kommt schnell ins Gespräch. Die Atmosphäre ist, wohl auch wegen des durchgängigen Sonnenscheins und den warmen Temperaturen, sehr sommerlich und locker. Mir ist den ganzen Sommer über wohl kein schlecht gelaunter Mensch untergekommen. Jedoch gilt: die oft strengen Regeln in den USA werden strikt kontrolliert. Unter 21 kein Zugang zu Bars, strenge Auslegung der Verkehrsregeln bei sehr hohen Strafen bei Verkehrsdelikten, Sperrstunde um Punkt 2:00.

Für mich persönlich waren sowohl die Wahl von Kalifornien als auch der UCLA als Sommeruni perfekt. Angefangen von CollegeContact und die Abwicklung bis zu den Kursen, Lehrangeboten, Campusangeboten und den Freizeitmöglichkeiten war alles sehr gut. Die Menschen in Los Angeles waren sehr freundlich, das Wetter immer top.

Ich kann jedem, der sich für ein Auslandsstudium in Kalifornien interessiert die UCLA empfehlen und ans Herz legen.