San Diego State University
Wir sind in einer Gruppe von vier Freunden und mit einer großen Erwartungshaltung als Masterstudenten Wirtschaftswissenschaften an die SDSU zum Auslandssemester gekommen. Es war unser letztes Studiensemester. Dank der vorausgehenden Erfahrungsberichte konnten wir uns schon ein recht gutes Bild darüber machen, was uns erwarten wird.
Leider muss ich sagen, dass nicht alles so optimal und problemlos abgelaufen ist, wie wir es uns erhofft hatten.
Universität
Die SDSU hat einen traumhaften Campus. Die Grünflächen sind perfekt und akurat gepflegt. Die Gebäude und Klassenräume sind da schon etwas älter, aber dennoch vollkommen in Ordnung verglichen zu deutschen Universitätsstandards.
Auf dem Campus kann man sich zu jeder Zeit sicher fühlen, die SDSU-eigene Polizei sorgt für Sicherheit.
Das Sportangebot ist RIESIG – und dazu für ALI-Studenten noch umsonst! Es gibt ein wunderbares Recreation Center. Dies beinhaltet ein perfekt ausgestattetes Fitnessstudio (Stepper, Laufbänder, Kletterwand, Basketballplätze, und natürlich auch die klassischen Fitnessgeräte).
Neben dem Recreation Center gibt es noch ein großes Aquaplex mit mehreren Schwimmbecken, wirklich super!
Perfekte Ausstattung und gut ausgebildete Trainer sind auch dabei.
Dem Campus würde ich daher eine 1 geben.
Schon Fernweh bekommen?
Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!
Bevor wir zum wirklichen Studium gekommen sind, mussten wir zunächst mal Kurse crashen. Das war ein riesiges Problem und eine einzige Katastrophe!
Wir sind an die SDSU gekommen, um Finance und Accounting als Schwerunkt zu wählen. Für solche Kurse hatten wir mehr als 15 Learning Agreements. Wir sind nur in EINEN EINZIGEN Kurs reingekommen, die anderen waren alle von den Locals besetzt.
Ende vom Lied war,dass wir anstatt drei Finance-Fächer und ein Accounting-Fach einmal Marketing, zweimal Management und einmal Accounting hatten.
Es hat über fünf Wochen gedauert, bis wir die letzten drei Kurse bekommen haben. Die bekamen wir aber auch nur, weil zwei Unternehmer und ein Prof sich dazu bereiterklärt hatten, spontan noch eine Special Session zu eröffnen. Hätten sie das nicht gemacht, wären wir mit einem Fach anstatt geplanten vier nach Hause gekommen.....
Diese Special Sessions wurden auch nur eingerichtet, weil wir mit dem Anwalt gedroht haben....es war wirklich eine Katastrophe. Zwei von uns vieren wollten sogar vorzeitig abreisen und das Geld zurückfordern.
Gott sei Dank sind wir dann nochmal mit einem blauen Auge davongekommen.
Die Studieninhalte waren dann relativ einfach. Es war interessant und vor allem viel zu tun (Final Project und Individual Assignments in jedem Fach) aber im Endeffekt eine gute Abwechslung zum deutschen Unibetrieb.
Leben/ Fun
Das Leben in San Diego ist traumhaft! Wir hatten eine Doppelhaushälfte in der Alvarado Road (etwa 1 Meile von der Uni entfernt) zu viert gemietet. Das war perfekt.
Wir haben das Haus über
http://www.sandiego-studenthousing.com/
gebucht und waren einfach nur zufrieden. Sauberes Haus, supernette Betreuung, nette Nachbarn und gute Lage. Einziger Nachteil: Wir mussten pro Monat insgesamt knapp 3.000 Dollar bezahlen, also pro Person rund 750 Dollar.
San Diego Downtown ist traumhaft schön, man kann sehr gut ausgehen und Essen gehen. Das Gaslamp-Quarter ist da die erste Wahl.
Desweiteren liegt San Diego perfekt in Kalifornien. Man ist sehr schnell in Los Angeles (rund zwei Stunden Autofahrt) und auch schnell in der Wüste. Las Vegas ist mit fünfeinhalb Stunden Autofahrt auch recht nah.
Als letztes muss man sagen, dass die Kalifornier beispiellos nett und sympathisch sind. Das amerikanische Klischee erfüllen sie nicht.
Auto
Ohne Auto geht in San Diego gar nichts – wirklich GAR NICHTS. Wir sind mit dem Vorhaben angereist, kein Auto zu benötigen und alles mit dem Trolley zu befahren. Der Trolley ist die öffentliche Tram bzw. Straßenbahn.
Unser Vorhaben mussten wir schon am zweiten Tag verwerfen. Die Distanzen sind riesig, man unterschätzt das zunächst. Alle Malls sind nur über Interstates zu erreichen und sind meilenweit entfernt. Selbst an die Uni konnten wir nicht laufen.
Unabhängig davon würde ich niemandem empfehlen, mit dem Trolley zu fahren. Es kann sehr gefährlich sein, mit dem Trolley zu fahren, da dieser fast nur von seltsamen Menschen benutzt wird. In den USA kann man sich schon für ein paar hundert Dollar ein Auto kaufen. Das sollte man vorziehen. Wir persönlich haben uns ein Auto für fünf Monate bei Exress-Rent-A—Car gemietet.
Das war super, ist sehr empfehlenswert. Günstig (rund 350 Dollar pro Monat) und zuverlässig.
Nutzen
Der Auslandsaufenthalt war unheimlich nützlich, allerdings ein wenig zu kurz. Ich würde jedem empfehlen, zwei Semester am Stück zu absolvieren. Das geht auch, ich habe einige getroffen, die nochmal verlängert haben.
Alles in Allem eine einzigartige Erfahrung!
Kosten
Alles in Allem haben wir pro Person rund 15.000 Euro benötigt.
Studiengebühren: rund 6.000 Dollar
Miete: rund 2.800 Dollar (pro Person für viereinhalb Monate)
Auto: rund 400 Dollar (pro Person für viereinhalb Monate und ohne Sprit)
Flüge: rund 1.500 Euro
Visum: 350 Euro (mit allem)
Tägliches Leben, also Lebensmittel etc. sind auch nochmal rund 3.000 Euro.
Wenn man dann noch ein bisschen reist, addiert sich das auf die 15.000 Euro auf. Wir persönlich sind achtmal verreist. (Lohnt sich!)
Zum Abschluss kann ich sagen, dass die SDSU auf jeden Fall empfehlenswert ist. Hat man das Kursecrashen erst mal überstanden, macht das Leben und Studium richtig viel Spass!
Für mich persönlich zählt die Zeit in San Diego zu den schönsten, die ich erlebt habe!