17 Feb
Erfahrungsbericht von Sebastian M.

San Diego State University


Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Maschinenbau
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2013 bis 12/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Du planst ein Auslandssemester an der San Diego State University? Sehr gut! Dann freu dich schon mal auf eine unvergessliche Zeit! Jeder Zweifel, diesen großen Schritt zu wagen, ist reine Zeitverschwendung! Aber nun Schritt für Schritt…

Vorbereitung

In meinem Fall war die San Diego State University keine Partnerhochschule der Hochschule Offenburg und somit musste ich alles selbst organisieren. Es war definitiv viel Arbeit und Unmengen an Papierkram. Viel Zeit wird draufgehen bis alles geklärt ist, aber anderseits ist es auch eine gewisse Herausforderung, alles selbst auf die Beine zu stellen. Das International Office in Offenburg hat in Sachen USA-Aufenthalte leider relativ wenig Erfahrung, was den ganzen Ablauf betrifft und daher war ich sehr froh über die Unterstützung von College Contact. Einen großen Dank dafür!
College Contact hilft dir bei der Bewerbung und gibt dir einen Leitfaden mit allen wichtigen Infos wie Visa, Sprachtest, I-20 Formular, Kursauswahl, usw.! Für alle noch offenen Fragen stehen dir die Mitarbeiterinnen immer freundlich telefonisch oder per Mail zur Seite und geben kompetente Auskunft, selbst nach meinen gefühlten 100 Anrufen.
Wichtig ist noch mit der eigenen Uni abzuklären, was angerechnet werden kann und dafür am besten gleich die Unterschrift zu holen. Dann ist das schon mal sicher. Des Weiteren solltest du dich auf jeden Fall noch für verschiedene Stipendien bewerben und Auslands-Bafög beantragen, um evtl. einen Teil der Studiengebühren abgenommen zu bekommen.
Ich habe mein Auslandssemester nach dem 6. Semester und vor der Bachelorarbeit eingeschoben, als die meisten Prüfungen schon abgelegt waren. Im Prinzip ist das jedem selbst überlassen. Man muss sich nur sich rechtzeitig darum kümmern und immer die Bewerbungsfristen im Hinterkopf behalten. Bei mir ging die Vorbereitung ca. 10 Monate vorher los.

Schon Fernweh bekommen?

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Um eine Wohnung in San Diego zu finden bieten sich Craigslist und verschiedene SDSU Facebook Gruppen an. Dort werden ständig Zimmer inseriert, die zum Semesterwechsel frei werden. On-Campus Housing war mir persönlich zu teuer, da man für diesen Preis weitaus Besseres bekommt. Es gibt genügend Wohnungen in der College Area oder in der Strandgegend, die privat inseriert werden! Wo du das Semester über leben willst, musst du selbst entscheiden. Typisches Amerikanisches College Life oder Surferleben am Strand… Beides hat Vor- und Nachteile und ist im Prinzip egal, solange du flexibel unterwegs bist, aber dazu später mehr. Ich persönlich habe in der College Area gewohnt. Falls du den Strand bevorzugst, empfiehlt sich Mission Beach oder Pacific Beach.
Die Menschen in San Diego, oder generell Kalifornien, sind sehr freundlich und gelassen. Was man heute nicht schafft, wird morgen gemacht oder eben wann anders. Mit Amerikanern in Kontakt zu kommen ist ziemlich einfach, da diese allgemein offener sind als Deutsche oder schon allein wegen dem deutschen Akzent interessiert sind.
Ich bin in der Zeit durch alle größeren Städte in der weiteren Umgebung gekommen und würde mich wieder für San Diego entscheiden. Die Stadt ist sehr vielseitig und bietet alles, was man braucht. Am Strand ist das perfekte Surfer-Flair, Downtown bietet Großstadtfeeling und im Landesinneren gibt es Berge mit guten Aussichtspunkten.


Uni & Studentenleben

Der Campus der SDSU ist riesig, sodass ich mich am Anfang erst einmal mit einer Karte zurechtfinden musste. Zu Beginn des Semesters ist sehr viel los dort und jeder versucht in die Kurse zu kommen. Ich musste alle Kurse crashen und daher bei jedem Prof die Unterschrift holen. Letztendlich bin ich in alle Kurse gekommen, die ich wollte, also alles halb so wild. Insgesamt sind in den Studiengebühren 12 Units enthalten, was in einem Bachelor Studiengang 4 Kursen entspricht. Meine Kurse waren in den Bereichen Mechanical Engineering, Communication und Psychology. Wenn man es geschickt anstellt hat man ungefähr zwei Tage Uni pro Woche. Allerdings muss man auch erwähnen, dass das Studieren in den USA generell mehr Arbeit unter dem Semester erfordert. In manchen Fächern gab es wöchentliche Tests oder auch kleinere Projekte zwischendurch. Am Ende findet dann, wie auch in Deutschland, ein Final statt, welcher dann aber mit den anderen Leistungen verrechnet wird und somit nur ein Bruchteil ausmacht. Vom englischen Verständnis war es für mich kein Problem und an die fachspezifischen Wörter hat man sich recht schnell gewöhnt.
Das Sportangebot und die Einrichtungen auf dem Campus sind gigantisch. Das Gute daran ist, dass das für ALI Studenten kostenlos mitbenutzt werden kann. Somit kann man sich zum Beispiel für das Fitnessstudio anmelden, welches fast 24/7 geöffnet ist, den Swimming Pool nutzen, Tennis spielen und vieles mehr.
Auf jeden Fall gesehen haben muss man auch die Aztec Sportmannschaften der SDSU. Sehr beliebt ist Basketball in der eigenen Viejas Arena auf dem Campus oder Football im Qualcomm NFL Stadion. Diese Tickets kann man umsonst am Ticketschalter auf dem Campus abholen. Bei den Spielen herrscht ein richtiger College Spirit! Jeder trägt SDSU Kleidung, die eigene Band feuert die Mannschaft an und die Cheerleader animieren das Stadion. Ein sehr cooles Gefühl, ein Teil davon zu sein und zwischen den vielen Studenten zu sitzen.
Die San Diego State ist außerdem auch bekannt für die vielen Studentenverbindungen, die Fraternities und Sororities. Ich persönlich fand es sehr interessant, das zu sehen, da es so was in Deutschland in der Art überhaupt nicht gibt. Zu Beginn des Semesters haben diese Verbindungen viele Stände auf dem Campus, um neue Mitglieder zu werben. Jede Verbindung hat ihr eigenes Logo aus griechischen Buchstaben und läuft mit eigenen T-Shirts und Hoodies herum, wie man es vielleicht aus diversen Filmen kennt.
Zum Mittagsessen gibt es auf dem Campus ein Food-Court, wo man eine Vielzahl an Schnellrestaurants, Starbucks, usw. findet oder man kann direkt neben dem Campus in einige kleinere Läden gehen.


Nightlife

San Diego Nightlife ist eigentlich immer so, dass viel mehr geboten ist, als man eigentlich machen kann. Generell spielt sich das Nachtleben in den drei Gebieten Downtown, Pacific Beach und College Area ab, die alle drei total unterschiedlich sind. In Downtown sind viele Clubs und Bars entlang der 5th Ave, die Preise sind teurer und das Publikum gehobener (zumindest von der Kleidung). Pacific Beach ist vor allem für den Taco Tuesday unter den Studenten bekannt. In der Garnet Ave findet man eine Strandbar nach der anderen und man spürt auf jeden Fall die Strandatmosphäre. In der College Area an sich gibt es keine Bar, aber dafür umso mehr Hauspartys in den Fraternity Häusern.


Nützliches

In San Diego ist ein Auto sehr empfehlenswert – Stichwort Flexibilität. Die Stadt ist so weitläufig und schließlich will man ja auch etwas sehen. Ich habe am Anfang probiert mit der Bahn von A nach B zu kommen, aber das nimmt viel zu viel Zeit in Anspruch. Daher gab es die Möglichkeit ein Auto zu mieten oder ein Auto für die Zeit zu kaufen und danach wieder zu verkaufen. Für mich war klar, dass ein Auto kaufen definitiv die bessere Variante ist, da es günstiger ist und man keine extra Gebühren für Touren außerhalb San Diego zahlen muss. Letztendlich hat sich das Problem bei mir aber glücklicherweise so gelöst, indem eine amerikanische Freundin mir ein Auto ohne Einschränkungen und sehr günstig für den gesamten Zeitraum vermittelt hat.
Praktisch ist ebenfalls eine Kombination aus einem amerikanischem Bankkonto und der DKB Kreditkarte zu verwenden. Ich habe dafür gleich in der ersten Woche ein kostenfreies Wells Fargo Konto eröffnet. Für Geldabhebungen am ATM geht das ohne Gebühren mit der DKB Kreditkarte und für Bezahlungen kann man dann die Wells Fargo Karte verwenden. Sehr hilfreich, da ich in dieser Zeit fast ausschließlich mit Karte bezahlt habe.
Als Mobilfunkanbieter hatte ich AT&T. Sehr gute Netzabdeckung, sogar mitten in der Wüste noch. Preislich zwar teurer als in Deutschland, aber das sind die Handyverträge dort sowieso.
Wer reisen möchte, hat auf jeden Fall genug Anlaufstellen. In einer halben Stunde ist man an der mexikanischen Grenze, LA ist zwei Fahrstunden von San Diego entfernt und im Norden ist San Francisco, auch eine sehr interessante Stadt. Im Landesinneren befinden sich dann Las Vegas, sowie die vielen wunderschönen Nationalparks. Reisepartner findet man immer, da 99% der internationalen Studenten die gleichen Pläne haben. Ich bin die ganzen Strecken mit dem Auto gefahren und bei diesen Spritpreisen, geteilt durch mehrere Personen, ist das auch erschwinglich.


Eigene Erfahrung

Für mich persönlich war es schon lange ein Traum einmal in Kalifornien zu leben. Dies konnte ich in dem Auslandssemester voll auskosten und das hat sich allemal gelohnt. Ich war davor schon drei Mal in den USA, jedoch ist Urlaub und dort Leben absolut nicht miteinander zu vergleichen. Man lernt viel mehr über das amerikanische Leben kennen und die Eigenheiten der Amerikaner. Die zunächst ziemlich ähnliche Kultur im Vergleich zu Deutschland bietet doch einige kleine, aber interessante Unterschiede. Des Weiteren verbessert man natürlich seine Englischkenntnisse, bekommt die typischen Redewendungen und die alltägliche Sprache mit. Nicht zuletzt denke ich, bringt es einen auch persönlich einen guten Schritt nach vorne, da man einfach viel selbst zu organisieren hat, mit den Leute reden muss, um Dinge abzuklären und zuerst mal auf sich alleine gestellt ist.
Alles in allem ist das auf jeden Fall eine Chance, die man bei Möglichkeit nutzen sollte. Die Zeit ging rasend vorbei, so dass es mir vor kommt, selbst nach einem knappen halben Jahr nicht alles von der riesigen Stadt gesehen zu haben. In dieser Zeit wirst du so viele neue Erfahrungen sammeln und tolle Erinnerungen davon behalten, aus welchem Grund mir nur noch eins zu sagen bleibt… JUST DO IT!