4 Feb
Erfahrungsbericht von Sarah M.

Brock University

Hochschule: Brock University
Stadt: St. Catharines
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Kulturwissenschaft, Kommunikationswissenschaften, Sozialwissenschaften
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2014 bis 12/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Auslandssemester an der kanadischen Brock University im Herbst-/Wintersemester 2014

1.    Bewerbungsprozess

Nachdem ich von meiner Uni (Uni Mannheim) leider eine Absage für die University of Florida erhalten habe, habe ich beschlossen als sogenannten FreeMover nach Kanada zu gehen. Als ich im Internet nach einer Organisation googelte, die mich beim Bewerbungsprozess unterstützten würde, stieß ich recht schnell auf CollegeContact. Da der leitende Professor der kanadischen Brock University meines Studiengangs (Medien-und Kommunikationswissenschaften) ein halbes Jahr vorher an der Uni Mannheim ein Vortrag über die Brock University hielt, fiel meine Entscheidung recht schnell auf diese Uni. Ein Anruf bei CollegeContact genügte um jegliche Informationen über die brock University und den Bewerbungsprozess zu erhalten. Nachdem ich alle Bewerbungsunterlagen zusammengestellt hatte, erhielt ich keine vier Wochen später meine Zusage. Für diesen reibungslosen Ablauf bin ich CollegeContact sehr dankbar, man kann jederzeit anrufen  und hatte immer einen Ansprechpartner.

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Meine Kurswahl erstellte sich hingegen als nicht zu einfach. Ich musste in meinem 5. Semester, dass ich an der Brock University verbrachte, drei Kurse belegen. Alle drei Kurse musste ich mir zuhause anerkennen lassen, sodass ich pünktlich im 6. Semester mit meiner Bachelorarbeit anfangen kann. Die Schwierigkeit lag darin, dass ich zwar Kurse gefunden habe, die an meiner Heimatuni in Deutschland mit großer Wahrscheinlichkeit anerkannt worden wäre, aber die Brock University arbeitet nach dem Prinzip „Wer kommt zuerst, malt zuerst“. Das Problem an der ganzen Sache war, dass man zuerst auf die Bestätigung der Kurse durch das International Office an der Brock warten musste, bis man für die Kurswahl freigeschaltet wurde. Dadurch war dann der Kurs, den ich unbedingt belegen wollte, irgendwann voll. Generell bevorzugt die Brock University natürlich auch ihre eigenen Studenten bei der Kurswahl. Nachdem ich dann einen anderen Kurs ausgewählt hatte, musste zuerst überprüft werden, ob ich auch die erforderlichen Voraussetzungen/Kenntnisse für den Kurs besitze. Da muss ich sagen, hat das International Office alles versucht, dass die jeweiligen Professoren in der Hinsicht manchmal ein Auge zugedrückt haben, sodass man auch ohne Vorkenntnisse einen Kurs belegen konnte.

Zum Studium allgemein muss ich sagen, dass es sehr unterschiedlich zur deutschen Lehrweise ist. Das Studieren in Kanada ist sehr schulisch orientiert, man sitzt teilweise in kleinen Seminaren, bei denen wie in der Schule Mitarbeit sehr viel zählt. Der Professor oder Seminarleiter kennt einen meist beim Namen und man muss häufig irgendwelche Essays oder sonstige Aufgaben abgeben, die Hausaufgaben gleichen. Auf der einen Seite ist es gut, da man dran bleibt und man sein Englisch verbessert, da man eben einfach mitarbeiten muss und Sachen abgeben muss, um den Kurs zu bestehen. Auf der anderen Seite muss ich sagen, dass ich noch nie so viel während dem Semester für die Uni gemacht habe, als an der Brock University bei gerademal drei Kursen. Auch hat mein eine Vorlesung/einen Kurs nicht wie gewöhnlich 90 Minuten, sondern immer 3 Stunden. Entweder 2 Stunden Vorlesung und eine Stunde begleitendes Seminar oder 3 Stunden Vorlesung am Stück. Häufig machen die Professoren aber etwas früher Schluss oder es gibt eine Pause dazwischen.


3.    Unterkunftssuche

Um ein WG-Zimmer zu finden, bin ich extra zwei Wochen vor Semesterstart angereist, da ich mir vor Ort selbst einen Eindruck über das Angebot verschaffen wollte. Häufig sind die Standards selbst in Kanada nicht mit denen in Deutschland zu vergleichen. Nachdem ich dann erst einmal feststellen musste, dass es in St. Catharines kein Hostel oder Sonstiges gibt, sondern nur teure Hotels, habe ich mich um eine Couchsurfing-Gelegenheit gekümmert. Dort konnte ich die ersten drei Tage bleiben und durch einen Zufall hatte ich nach nur drei Tagen ein top WG-Zimmer direkt an dem bekannten Pen Centre. In St. Catharines gibt es drei gute Gegenden, wo man wenn möglich eine Wohnung finden sollte. Zum einen Downtown St. Catharines (obwohl davon auch in vielen Erfahrungsberichten abgeraten wird), da von dort aus einfach regelmäßig Busse zur Uni oder zu allen anderen wichtigen Punkten fahren. Vor allem auch noch etwas später am Abend. Dann ist alles in der Glenridge Avenue gut, da so gut wie alle Busse vorbeikommen, die an die Uni müssen. Wenn man direkt unten am Hügel wohnt (die Uni befindet sich so gesehen auf einem Hügel), dann kann man manchmal auch mal zu Fuß gehen. Dann gibt es noch das Pen Centre, ein großes Einkaufszentrum, an dem man sich zum Shoppen, auf einen Kaffee oder um ins Kino zu gehen, trifft. Alle Straßen um und am Pen Centre sind eine gute Gegend zum Wohnen. 


4.    Die Busse

Die Busse waren kurz gesagt für mich eine Katastrophe. Viel zu wenig Busse, die abends ab 11, manche ab halb 12 rum nicht mehr fahren. Vom Pen Centre aus startete morgens der erste Bus erst um 7:15. Am Wochenende fahren dann noch weniger Busse und wenn man feiern gehen will, muss man sich immer ein Taxi nehmen, was auf Dauer recht teuer ist. Leute, die Downtown wohnen, haben das Problem aber nicht. Da sich alle Clubs und Bars Downtown befinden. Nach der Zeit wusste man dann wer bei wem in der Gegend wohnt und man konnte sich häufig ein Taxi teilen oder man hat bei Freunden geschlafen. Dennoch war ich von den öffentlichen Verkehrsmitteln sehr enttäuscht. 


5.    Das Uni-Leben

Generell muss man einfach vorwegnehmen, dass St. Catharines nun mal keine Stadt in dem Sinne ist. Zwar hat St. Catharines viele Einwohner und man kann auch im Pen Centre gut shoppen gehen, aber dennoch ist es nicht mit einer Großstadt zu verwechseln. Mich hat das aber überhaupt nicht gestört. Die Uni hat ein großes Angebot an Sportkursen, mal abgesehen von dem schönen Fitnessstudio direkt am Campus und der großen Schwimmhalle, die in den Studiengebühren mit inbegriffen waren. 


6.    Freizeit- und Ausflugsmöglichkeiten

St. Catharines ist meiner Meinung nach ein guter Ausgangspunkt zum Reisen. Man ist in eineinhalb Stunden mit dem Megabus (megabus.ca) oder dem Greyhound (greyhound.ca) in Toronto und wenn man früh an ist, geht das sogar für unter 5$. Von Toronto aus fahren dann regelmäßig Busse (Megabus & Greyhound) nach New York City, Boston oder Washington und in jegliche kanadische Städte so wie die kanadische Hauptstadt Ottawa, Quebec City und Montreal. Auch kann man manchmal günstige Flüge von Toronto nach Florida oder sonstige Städte im Süden der USA bekommen. Ich bin am Ende meines Auslandssemesters noch nach Kuba geflogen, eine Woche All inclusive für gerademal 550Euro.

Am Anfang wird auch sehr viel von der Brock University für die internationalen Studenten organisiert, von einem Picknick an dem großen Ontario See, bis hinzu organisierten Touren an die Niagarafälle mit Weintour. Kurz gesagt, mir wurde nie langweilig, ich habe jedes einzelne Wochenende was gemacht, und wenn es einfach nur ein Partywochenende in St. Catharines war.


7.    Fazit

Ich würde mein Auslandssemester immer wieder an der Brock University verbringen wollen. Dadurch, dass es in dem Ort nicht allzu viel zu tun gab, entstand ein großes Zusammengehörigkeitsgefühl durch gemütliche Kochabende oder Reisen, die man gemeinsam organisierte. Da die Brock University eine sogenannte Campus-Uni ist, kann man alleine dort schon den ganzen Tag verbringen. Die Uni ist modern, hat überall schöne Sitzmöglichkeiten und zwischendrin kann man noch schnell ins Fitnessstudio gehen. Ich habe es einfach geliebt!!

Ich hoffe ich konnte Euch bei Eurer Entscheidung etwas weiterhelfen,

Sarah