27 Jan
Erfahrungsbericht von Samuel S.

University of California, San Diego

Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: VWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2010 bis 12/2010

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Persönliche Vorstellung

Mein Name ist Samuel S., ich war im 5. Semester als VWL-Bachelor Student an der University of California, San Diego (UCSD) im Austausch.

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Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie man an der UCSD aufgenommen werden kann, jedoch war meiner Meinung nach die Bewerbung mithilfe von College Contact der mit Abstand unkomplizierteste Weg. Es ist zwar kein Freibrief dafür, dass man an der UCSD angenommen wird, aber man muss nur reaktiv agieren und fast gar nicht selbstständig tätig werden. Im gesamten Bewerbungsprozess wird man von dem Team von College Contact gecoacht und an gewisse Deadlines (Visa, Kurse einreichen etc.) erinnert, so dass man wirklich gut und problemlos in das Austauschsemester starten kann. Wenn man einen Austausch im Herbstsemester machen will, ist es allerdings ratsam, im Februar/März auf College Contact zuzugehen, da die Visaausstellung für die USA einige Monate in Anspruch nehmen kann (F-1 Visa).


Besuchte Kurse:

Ich persönlich bin zwar Bachelor Student, habe aber sowohl Master als auch Bachelorkurse besucht. Je nachdem von welcher Universität ihr kommt und wie sich Vorgänger von Euch an der UCSD bewährt haben, werdet ihr entweder als Bachelor Studenten für solche Master Kurse zugelassen oder eben nicht (Wurde mir zumindest von der UCSD so mitgeteilt).

Master Kurse
IRGN 411 – Business and Management in Japan
Diesen Kurs habe ich wirklich sehr spannend gefunden, er wurde von Prof. Ulrike Schaede geleitet, einer deutschen Japan-Expertin, die sich seit fast 40 Jahren intensiv mit Japan beschäftigt und akzentfrei japanisch spricht. Sie hat auch ein Buch darüber geschrieben und wurde schon in allen möglichen renommierten Zeitschriften zitiert (Economist, Wall Street Journal). Ihr Kurs orientiert sich an ihrem Buch und ist eher akademisch gehalten. Er ist relativ zeitaufwendig (3mal/Woche 2 Stunden Unterricht) aber auch extrem interessant und man bekommt einen guten Eindruck wie ein Kurs im Master Studium in den USA sein könnte.
Alle nun aufgelisteten Leistungen werden mit der daneben stehenden Prozentzahl benotet:

  • PP-Präsentation mit fünf Folien zu einem Thema des japanischen Arbeitsmarktes (Zeitbegrenzung für Vorstellung der Folien 5 Minuten). 10% der finalen Note.
  • Fundierte und auf Literatur beruhende aktive Mitarbeit im Kurs. 30% der finalen Note.
  • Ca. 15-25 seitiges wissenschaftliches Paper mit Quellenangaben (20+) in Zusammenarbeit mit einem anderen Studenten aus dem Kurs zu einem jährlich wechselnden Thema. 30% der finalen Note.
  • Zwei Assignments (max. 1250 Zeichen pro Assignment) zu in der Klasse besprochenen Harvard Business Case Studies. 15% der Note pro Assignment (Gesamt 30%).

IRGN 490 – Energy Politics in Asia
Dieser Kurs wechselt halbjährlich, meiner nannte sich Energy Politics in Asia und wurde von Prof. Mikkal Herberg geleitet. Er selbst war bis 2000 Chefökonom bei ARCO, einer multinationalen Ölfirma, welche dann von BP gekauft wurde. Derzeit ist er nicht nur Gastprofessor an der UCSD sondern fliegt alle paar Wochen um den Globus um Vorträge zu diesem Thema zu halten und berät mit offiziellem Mandat sowohl die Spitze der US-Marine als auch mehrere Ausschüsse im Kongress. Dieser Mann hat daher sehr viel Erfahrung und daher ist die Veranstaltung eher einer klassischen Univorlesung ähnlich, ohne zuviel Interaktivität.

Es gibt nur eine einzige Prüfungsleistung zu erbringen, welche aus einem Paper zum Thema Energy Politics in Asia besteht. Dieses Paper muss in der Finals Woche (am Ende des Semesters) abgegeben werden und zwischen 5500 und 7000 Zeichen umfassen. Dabei ist auf eine sehr wissenschaftliche und fundierte Recherche zu achten und unter 15 Quellenangaben will er es gar nicht sehen. Man hat aber die Möglichkeit im Vorhinein das Thema mit ihm abzustecken und sich auch während der Pausen Feedback zum angestrebten Themengebiet einzuholen.

Bachelor Kurse
ECON 101 – International Trade
Dieser Kurs wird von Prof. Marc Muendler geleitet, einem Deutschen der bereits an verschiedenen renommierten amerikanischen Unis doziert hat.
Durch den Syllabus erhält man einen sehr guten Überblick, welches die behandelten Themen, dieser findet sich vorab auf seiner Webseite, einfach nach seinem Namen und dem Kurstitel googlen.

Alle nun aufgelisteten Leistungen sind zwingend zu erbringen, sonst verhaut man sich komplett die Note, welche insgesamt 300 Punkte beinhaltet, welche erworben werden können:

  • 3 Problem Sets während dem Semester (Je ca. 15 Punkte)
  • 2 Midterms (Je ca. 72 Punkte)
  • 1 Final (110 Punkte)

Die Problemsets benötigen einen Zeitaufwand von ca. 5-6 Stunden und werden 2 Wochen vor dem Abgabetermin ausgehändigt. Das Final inkorporiert den ganzen Stoff, während beim 2. Midterm vorwiegend der Stoff nach dem 1. Midterm drankommt.


Wetter

Das Wetter in San Diego ist meistens wirklich gut, man sollte aber trotzdem eine dickere Jacke für die kälteren Abende mitnehmen. Untertags lässt die Sonne meistens einen Strandbesuch zu. Der Wind ist in Pacific Beach am Strand viel stärker als in La Jolla, dort ist es also angenehmer zum Sonnenbaden.


Auto

Ein Auto ist in San Diego meiner Meinung nach ein absolutes Muss. Wenn man selbst keines mieten/kaufen möchte, empfiehlt es sich, mit jemandem zusammen zu ziehen, der ein Auto zur Verfügung hat. Ich persönlich war nur für knapp 4 Monate da, und habe mich dann gegen den Kauf eines Autos entschieden, auch aufgrund des hohen Risikos einer evtl. nötigen Reparatur. In dieser Hinsicht kann ich eine Autovermietung namens Dirtcheapcarrentals sehr empfehlen. Ich habe pro Monat 350 USD bezahlt und habe dafür eine kleine Schrottkarre mit knapp 200’000 Meilen (300’000 Kilometer) zur Verfügung gestellt bekommen. Das Auto hatte eine funktionierende Klimaanlage und ein CD-Radio, war aber sonst recht spartanisch ausgestattet. Das Auto ist überdies zu 100% vollkasko- versichert und es ist den Vermietern auch gänzlich egal, wenn eine neue Delle im Auto ist. Die Vermietung selbst war sehr unkompliziert und bei jeglichen Schäden reparieren sie das Auto und geben einem in der Zwischenzeit ein anderes Auto. Zusätzlich wird das Auto einmal im Monat von ihnen gewartet und gewaschen. Abschleppservice ist auch inklusive, falls er benötigt wird und es gibt keine Mehrprämie wenn man unter 25 ist, man muss nur über 18 sein.


Apartment

Gewohnt habe ich bei einer Familie die den Oberstock ihres Hauses vermietet hat. Da ich fast nie zu Hause war, war das eine super Lösung und ein sehr unkompliziertes Mietverhältnis. Das Haus war in der UTC-Area, recht nahe zur Uni, aber doch zu weit um zu Fuß zu gehen.


Kosten

Die Kosten des Auslandssemesters an der UCSD haben sich für mich wie folgt berechnet:

  • 5200 USD Studiengebühren
  • 300 USD Schulbücher
  • 1300 USD Auto
  • 2800 USD Miete
  • 800 USD Flug

Total: 10400 USD
Hinzu kommen noch Lebenserhaltungskosten, welche ungefähr denen in der Schweiz entsprechen und Ausgaben für Reisen.
Je nachdem wie sparsam ihr seid, werdet ihr also noch mal zwischen 5’000 und 15’000 CHF ausgeben.