28 Jan
Erfahrungsbericht von Rosa B.

University of New Brunswick - Fredericton


Stadt: Fredericton
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Bauingenieurwesen
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2021 bis 12/2021
Heimathochschule: Gießen THM

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitung

Im Sommer 2020 habe ich begonnen, mich mehr über die Universitäten zu informieren und habe beschlossen, dass ich in Kanada studieren möchte. Da es bisher wenige Partnerhochschulen meiner Hochschule außerhalb von Europa gibt, die sich für den Studiengang Bau TGA eignen, habe ich mich dazu entschieden, als Freemover zu gehen. Im Frühjahr 2021 habe ich mich dann an der University of New Brunswick eingeschrieben und habe auch kurz später die Zusage bekommen. Für die Einreise nach Kanada musste ich aufgrund der Pandemie ein study permit beantragen, das mir auch erst zwei Wochen vor dem Abflug genehmigt wurde. Ich gehe aber davon aus, dass das unter Normalbedingungen nicht so lange dauert.

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Unterkunft

Die Uni bietet Unterstützung bei der Suche nach einer Unterkunft (auch off-campus). Bis Mitte Mai konnte man sich auf ein Zimmer auf dem Campus bewerben. Auf dem Campus in Fredericton gibt es 13 Wohnheime, bei der Bewerbung kann man auch seine Präferenzen angeben. Leider gab es bei mir auch da Komplikationen, da ich trotz Bewerbung und Zahlung der Bewerbungsgebühr keine Rückmeldung bekommen habe und mehrmals nachfragen musste. Alle, mit denen ich gesprochen habe, waren jedoch sehr hilfsbereit und freundlich. Die Zusage für ein Zimmer habe ich dann etwa eine Woche vor Abflug bekommen, was doch etwas stressig war.

Es gibt ein paar Wohnheime, in denen man in einer WG lebt und eine eigene Küche hat, in den meisten gibt es aber Einzel- und Doppelzimmer (wegen Covid waren alle Zimmer nur einzeln belegt), eine Lounge (manchmal auch zwei), eine kleine Küche, die jedoch nicht ausgestattet ist und manchmal sogar einen kleinen Fitnessraum (der wegen Covid geschlossen war). Insgesamt gab es wegen Covid noch mehr Einschränkungen, zum Beispiel durften nur bis zu 12 Personen in die Lounge, zum Ende hin wurde diese sogar ganz geschlossen. Trotzdem war die Lounge ein Treffpunkt für das ganze Haus und man hatte immer jemanden zum Reden.

Ein Essensplan war obligatorisch, wenn man nicht in den Appartements in WGs wohnte. Damit konnte man dreimal täglich, Montag bis Sonntag in der Cafeteria essen.


Campus

Der Campus liegt am Hang und ist etwa 20 Gehminuten von der Innenstadt entfernt. Neben einer großen Bibliothek gibt es auch kleinere Bibliotheken in den Gebäuden der jeweiligen Fakultäten. Es gibt kleine Cafés und einen Pub, in dem es auch gutes Essen gibt. Einiges (Tim Hortons etc.) gab es aber nicht mehr, weil der Campus wegen Covid lange geschlossen war. Fredericton selbst liegt am St. John River und bietet sich dadurch auch zum Spazierengehen an.


Studium

Das Studium unterscheidet sich deutlich von dem an meiner Hochschule in Deutschland. Man hat Vorlesungen, Tutorien und Labore, die zwischen 50 Minuten und 3 Stunden lang sind. Die einzelnen Module hat man zwischen zwei- und viermal wöchentlich. Fast alle Dozenten nutzen D2L und stellen alle ihre Unterlagen nach oder sogar schon vor der Vorlesung ein, was ziemlich praktisch ist. Der größte Unterschied zum Studium an der THM ist, dass man nicht nur die Endjahresprüfungen hat, sondern auch zwischendrin Quiz, Tests, Halbjahresprüfungen und Hausarbeiten. Das ist natürlich stark abhängig von den gewählten Modulen, ich hatte beispielsweise jede Woche zwischen zwei und fünf Prüfungen unabhängig von der Form. Diese sind aber gut machbar, man muss nur mehr Zeit unter dem Semester investieren. Dafür nimmt das etwas den Druck von den Abschlussprüfungen, da diese oft nur noch zu 25-40% in die Endjahresnote zählen. Dadurch, dass man stärker in die Uni eingebunden ist, gehen viele täglich nach den Vorlesungen in die Bibliothek oder arbeiten in ihrem Zimmer an den Aufgaben.

Ich habe letzten Endes andere Module belegt als zuerst geplant, weil manche Kurse nicht dieses Semester angeboten wurden und auch nicht alle Kurse angeboten wurden wie im Jahr zuvor. Dadurch hatte ich etwas weniger Auswahl in fachbezogenen Modulen. Glücklicherweise war das aber kein Problem für meine Heimathochschule.


Freizeit

Dadurch, dass die meisten unter der Woche viel für die Uni machen, hat das Wochenende an Bedeutung gewonnen. Wir haben uns abends oft in der Lounge getroffen, wo wir einen Billardtisch und Sofas hatten und sind dann zusammen ausgegangen. Auch von der Uni aus gibt es viele Sportangebote, ein Fitnessstudio und eine Halle, die man jederzeit nutzen kann. Ich bin zudem der Tennismannschaft beigetreten und hatte dadurch die Chance, an einem Wochenende zu einem Turnier nach Halifax zu fahren, das kann ich sehr empfehlen, weil man dadurch nochmal mehr erlebt.

Sonst ist Kanada natürlich auch für die Natur bekannt und man kann schön wandern gehen. Ohne Auto kommt man aber leider schlecht voran. Während des Semesters hat man zudem eine Woche vorlesungsfrei, die zum Lernen gedacht ist. Es bietet sich aber auch an, diese Woche zusätzlich zum Reisen zu nutzen.


Fazit

Insgesamt kann ich ein Auslandssemester allgemein, aber auch die UNB sehr weiterempfehlen. Es war eine sehr schöne Zeit und meine Erwartungen wurden voll erfüllt. Insgesamt lernt man sehr einfach neue Leute kennen und trotz dem Mehraufwand für die Uni habe ich in der Zeit dort viel erlebt.