17 Feb
Erfahrungsbericht von Roberto-Fabio N.

California State University Long Beach

Stadt: Long Beach
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Politikwissenschaft, Geschichte
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2014 bis 12/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Sonne, Surfen und Relaxen

Mit diesen Erwartungen bin ich Anfang August 2014 nach Long Beach gereist, um mein Auslandssemester an der Long Beach State zu absolvieren und mir gleichzeitig einen Kindheitstraum zu erfüllen, einmal für eine gewisse Zeit in Amerika zu leben.

6 Monate, um genau zu sein.

Für alle die noch nicht sicher sind, ob Long Beach der richtige Ort für ein Auslandssemester ist – er ist es! Ihr seid nicht nur direkt am Strand, auch die Universität genießt einen hervorragenden Ruf und gehört mit zu den Beste des Cal State Systems. Die Professoren, zumindest in meinen Kursen, waren äußerst kompetent und bemüht.  Wobei die Kurswahl an sich ein “pain in the a**“ ist, um es deutlich auszudrücken – aber dazu mehr im nächsten Punkt-

Kurswahl:

Durch das “Course-crashing“ System durch das leider alle Study Abroad Studenten durchmüssen ist es relativ schwer genau die Kurse zu bekommen, die man gerne möchte. Das heißt nicht, dass es absolut unmöglich ist, aber es ist definitiv schwieriger als eventuell an anderen Unis. Zum System selbst kann ich nur sagen, dass die amerikanischen oder internationale Studenten, die ihr komplettes Studium an der Long Beach State absolvieren,  sich bereits direkt nach dem Ende des vergangenen Semester für die Kurse im neuen Semester online registrieren können und auch bevorzugt einen Platz bekommen, da sie “degree-seeking students“ sind und daher 1. mehr bezahlen (auf lange Sicht zumindest) und 2. Ihren Abschluss an der Long Beach State erwerben wollen.  Für Study Abroad Students heißt das, dass  man nehmen muss was übrig bleibt und zwar auf “first come first serve“ Basis.  

Wie läuft das “Course Crashing“ ab? Ganz einfach. Ihr sucht euch online im Kursverzeichnis die Kurse aus und geht dann zur ersten Sitzung und fragt den Professor, ob er euch im Kurs aufnehmen würde. Mein Tipp: schreibt den Professoren eurer Wunschkurse  eine E-Mail bevor ihr zur Sitzung geht und teilt ihm mit, dass euch sein Kurs interessiert und ihr gerne teilnehmen würdet. Darüberhinaus könnt ihr im Online-Verzeichnis auch sehen wie viele freie Plätze es noch hat und, ob der Professor noch Studenten annimmt (grüner Punkt) oder ob der Kurs schon voll ist (roter Punkt bzw. gelber Punkt wenn nur noch wenige Plätze vorhanden sind). Manchmal verschwinden Kurse die bereits voll sind auch komplett aus dem Online-Verzeichnis. Wie oben erwähnt, macht dieses System es jedoch recht schwer für Study Abroad Students ihre Wunschkurse zu bekommen, da diese oft schon voll sind – vor allem in den Bereichen Business und Marketing. Macht euch aber keinen Kopfer, ihr werdet alle Kurse finden, die euch gefallen und die euch auf die benötigten 12 units bringen. 

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Zum Alltag an einer amerikanischen Universität gibt es eigentlich nicht all zu viel zu sagen. Außer, dass es anders ist. Positiv anders. Ihr werdet an der Long Beach State immer mal wieder Verkaufsstände sehen oder auch die ein oder andere Band. Außerdem vergeht fast keine Woche an der nicht irgendwelche Veranstaltungen oder Vorträge sind, die euch auch noch Extra Credits für eure Kurse bringen, wenn der Professor es absegnet.  Jedoch müsst ihr euch auch auf wesentlich mehr Arbeit einstellen als ihr es womöglich von eurer Heimatuniversität gewohnt seid. Die meisten Professoren geben nach jeder Sitzung Hausaufgaben oder andere assignments (manchmal nur einige Seiten zu lesen, manchmal aber auch ein 3-5 seitiger Essay) auf. Ebenso schreibt man in den meisten Kursen mindestens zwei Midterm Exams und ein Final Exam, zusätzlichen zu den diversen Zusatzaufgaben, die während des Semesters auf euch zukommen. Natürliuch bezieht sich das nicht auf alle Studiengänge, aber wer wie ich eine Geisteswissenschaft und eine Sozialwissenschaft studiert – Glückwunsch und viel Spaß mit den Essays.  

Jedoch muss ich rückblickend sagen, dass ich durch die vielen Hausaufgaben, Essays, Texte, Bücher und den allgemein viel höheren Arbeitsaufwand auch viel mehr gelernt habe, vor allem weil die Kurse meistens zweimal pro Woche stattfinden.


Reisen:

Genug von der Uni und der Lernerei und jetzt zu dem was wohl alle, inklusive mir, am meisten interessiert. Das Reisen. Dafür ist Long Beach der perfekte Ausgangspunkt. Ca. 1,5 Stunden nach San Diego, 5 Stunden nach San Francisco (vorausgesetzt ihr nehmt nicht den Highway 1), 4 Stunden nach Las Vegas (von dort aus nochmal 4 Stunden zum Grand Canyon – die Rückfahrt nach Long Beach dauert dann jedoch ca. 7 Stunden und Vorsicht in der Wüste von Arizona gibt es nur wenige Tankstellen), 30-60  Minuten nach Los Angeles, Venice Beach, Malibu, Santa Monica und ca. 10 Minuten zum Surferparadies Huntington Beach. Wer überlegt ein Auto zu kaufen für die zahlreichen Trips, die ihr hoffentlich auch alle unternehmen werdet, ich würde es auf jeden Fall machen, hätte ich nochmal die Chance. Auch wenn es günstige Mietwagenanbieter gibt (z.B. Enterprise oder  Supercheapcar.com – sehr zu empfehlen, da kein underage surcharge verlangt wird, Fahrzeuge müssen jedoch in LA abgeholt werden und sind nicht komplett neu, anders als bei Enterprise), es geht trotzdem ziemlich ins Geld und die öffentlichen Verkehrsmittel sind nur bedingt gut.


Wohnungssuche:

Der einzig negative Punkt an meinem ganzen Semester zum Schluss. Die Wohnungssuche in Long Beach und eigentlich ganz Südkalifornien ist wirklich schwer. Die Mieten sind unbeschreiblich hoch und für eine kurze Dauer, wie z.B. ein Semester,  sogar noch ein wenig höher. Von der Universität könnt ihr wenn es um die Wohnungssuche geht auch nur wenig Hilfe erwarten. Ich kann euch jedoch Apartment Komplexe, wie Pathways Apartments, Beverly Plaza und Mariposa empfehlen. Wenn man sich die Wohnungen zu 3., 4. oder 5. teilt, und ggf. auch ein Zimmer, dann passt das auch.  Wer nicht in einen dieser Komplexe ziehen möchte muss fleißig craigslist und zillow nach angeboten checken und oft viele Absagen hinnehmen. Da spreche ich aus Erfahrung. Meine roommates und ich haben über zwei Wochen nach einer Wohnung gesucht bis wir endlich ein two bedroom two bath apartment im Pathways apartment complex bekommen haben (übrigens nur 10-15 Fußweg vom Uni-Campus entfernt ;) ).

Abschließend ist es bei der Wohnungssuche ganz wichtig, dass ihr euch die Gegend in der die Wohnung liegt ganz genau anschaut. Long Beach ist zwar ein zum größten Teil schönes und ruhiges „Städtchen“, aber es hat auch sehr viele unschöne Ecken. Also immer darauf achten und lieber ein bisschen mehr zahlen und in eine bessere Gegend ziehen. Mein Tipp: je näher an der Long Beach State und je näher am Strand, desto sicherer und besser ist die Gegend. Alles nach dem Traffic Circle (wenn ihr in LB seid wisst ihr welchen ich meine) in Richtung Long Beach Boulevard und PCH wird schlechter und unsicherer, aber keine Angst.


Fazit:

Ich kann jedem nur empfehlen für ein Semester an die Long Beach State oder Cal State Long Beach zu gehen. Die Menschen sind einfach nur der Wahnsinn, die Uni ist sehr gut und bietet auch sehr viel um das Studium herum, vor allem das Gym. Als Ausgangspunkt zum Reisen ist die Stadt auch perfekt gelegen.  Und die Atmosphäre an der Uni, vor allem bei den Sportevents gibt euch das Gefühl ein richtiger Teil der Gemeinschaft zu sein. Als letzten Punkt will ich noch loswerden, wenn ihr meinen Bericht lest seid ihr schon mal auf der richtigen Seite gelandet, College Contact macht echt einen herausragenden Job und steht euch immer mit Rat und Tat zur Seite. Hiermit auch nochmal vielen vielen Dank an Anja Heinz und das ganze Team von College Contact.

Und an die künftigen Studenten der Long Beach State: Viel Spaß in Kalifornien und GO BEACH!