28 Apr
Erfahrungsbericht von Rebecca F.

University of California, Irvine

Stadt: Irvine
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studientyp: Sprachkurse
Zeitraum: 01/2011 bis 03/2011

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich habe von Januar bis März 2011 einen Sprachkurs an der UC Irvine (Extension) belegt. Denn ich wollte nach meinem Studium in Deutschland gerne meine Englischkenntnisse verbessern und habe mir Kalifornien dafür ausgesucht.

Der Sprachkurs ist so aufgebaut, dass jeder Student seinen Fähigkeiten entsprechend unterrichtet wird. Dafür wird zu Beginn ein Test (Grammatik, Hörverstehen, Lesen und Schreiben) durchgeführt, anhand der Ergebnisse wird man dann in Level 1 bis 7 eingeteilt. Obwohl ich mich nach meinem Abitur im Jahr 2005 nicht mehr großartig mit Englisch beschäftigt habe, bin ich in den höchsten Level eingestuft worden.

Die Level 1 – 5 setzen sich aus Grammar & Writing (10 Stunden pro Woche), Speaking & Listening (8 Stunden p.W.) und Reading & Writing (5 Stunden p.W.) zusammen, während Level 6 und 7 je 10 Stunden Reading & Writing, 5 Stunden Speaking & Listening und zusätzlich noch 2 Wahlkurse haben, wodurch man auch Kurse der Universität belegen kann ($250 werden von der Extension übernommen, wenn man Kurse an der Universität belegen möchte, den Rest muss man aus eigener Tasche bezahlen). Es stehen einem viele Möglichkeiten offen.

Ich hätte mir keine bessere Uni für den Sprachkurs wünschen können, denn die Lehrer sind super nett, total motiviert und einfach total um die Studenten bemüht. Es hat wirklich Spass gemacht, zum Unterricht zu gehen. Die Klassen sind sehr klein (maximal 13 Leute), wodurch ein reger Austausch entstehen kann. Der Großteil aller Studenten an dieser Uni ist nämlich Asiaten, die durch ihre Kultur geprägt sehr viel zurückhaltender im Unterricht sind als wir Europäer.

Meine Klasse setze sich aus 10 Asiaten, einem Kuwaiter, einem Brasilianer und mir zusammen. Anfangs war es recht schwierig, mit den Asiaten in Kontakt zu kommen, da sie wirklich meist unter sich bleiben und ihre Sprachen sprechen, aber wenn man dran bleibt und sich bemüht, öffnen sie sich auch nach außen.

Täglich gibt es kleine Hausaufgaben, vor allem Essays schreiben, Texte lesen und zusammen fassen und über die 10 Wochen schrieb man an einem argumentativen-Essay, dessen Fragestellung man zu Beginn festlegte und dann im Verlauf des Kurses daran arbeitete. Um in Englisch sicherer zu werden, gab es verschiedene Formen der Präsentation vor der Klasse: Improvisations-Reden, Debatten, Interviews führen, in einer amerikanischen Grundschule unterrichten usw. Es wird wirklich großer Wert auf Abwechslung gelegt und darauf, die Studenten zum Reden zu bewegen. Nach fünf Wochen wurde in allen Kursen ein Mid-Term-Exam abgelegt: In Form einer Klausur, Präsentation oder Rollenspiel und zum Schluss gab es dann noch die finale Abschlussprüfung. Das hört sich jetzt vielleicht viel an, aber es ist nur halb so schlimm. Es wird mit viel Spass gearbeitet und die Noten werden sehr milde vergeben! ;-)

Im Großen und Ganzen sind die Lehrer wirklich unterstützend und immer mit großem Einsatz dabei, doch meine Lehrerin in Reading and Writing z.B. hatte große Probleme damit, die Chinesen zur mündlichen Mitarbeit zu bewegen, so dass sie nach der Hälfte der Zeit aufgab und etwas resignierte. Aber wer wirklich mitarbeiten möchte, der kommt auch voran.

Gewohnt habe ich im Columbia Court; 10 Minuten Fußweg vom Extension Gebäude entfernt. Das Apartment habe ich mir mit drei anderen Mädels geteilt. Es war sehr großzügig und jedes Zweierzimmer hatte sein eigenes Badezimmer, die Küche war vollständig ausgestattet und der Wohnbereich hatte eine gemütliche Couch und einen Esstisch. In den Zimmern gab es keinen Schreibtisch, so dass wir unsere Hausaufgaben immer gemeinsam am Küchentisch gemacht haben - was auch sehr gesellig sein kann. Zum Columbia Court gehörte auch noch ein Pool (und Whirlpool) mit Grillbereich, ein Basketball- und Volleyballplatz.

Um Lebensmittel einzukaufen, mussten wir nur die Straße überqueren. Neben einem Supermarkt, waren auch Starbucks und andere kleine Restaurants vorhanden. Rund um den Campus gibt es auch überall Geschäfte, so dass man nicht nur auf diesen „Einkaufsbezirk“ festgelegt war. Die Lage war wirklich perfekt. Und an die Fußwege, die man vielleicht zurücklegen muss, gewöhnt man sich total schnell. Anfangs wollte ich mir ein Fahrrad kaufen, aber ich habe es dann gelassen (Info: Auf dem Campus kann man sich theoretisch auch Fahrräder leihen.). Es fahren nämlich auch die Busse rund um den Campus, die man nicht bezahlen muss.

Es wurden zu Beginn direkt verschieden Activities vorgestellt, die über die 10 Wochen angeboten wurden. Für einige (z.B. die Lakers oder Ducks Spiele) sollte man sich schnellstmöglich eintragen, da die Karten sehr beliebt sind und das Kontingent begrenzt ist, bei anderen wie Disneyland, Universal-Studios etc. kann man sich wirklich Zeit lassen, da hat es auch gereicht sich noch am Vorabend im Büro zu melden. Allerdings würde ich mich gut über die Preise informieren, denn oftmals kommt man sehr viel günstiger weg, wenn man die Eintrittskarten selbst im Student Center kauft und die „Anreise“ selbst organisiert. Es kommt darauf an, wie mobil man ist. Wenn man aber noch nicht viele Leute kennt, ist der organisierte Ausflug natürlich super - man bekommt so schnell neue Kontakte (wenn nicht nur Asiaten mit unterwegs sind - als ich den Trip nach Disneyland mitgemacht habe, waren wir 150 Leute und 10 davon waren keine Asiaten).

Ich habe das Leben in Irvine und Umgebung wirklich genossen. Ich habe so viele Menschen aus verschiedenen Kulturen kennenlernen dürfen… Zu Beginn hatte ich einen Kulturschock - nicht aufgrund von Amerika, sondern weil es so ungewohnt war, mit Menschen aus allen Teilen der Erde zusammen zu leben und zu lernen. Aber man gewöhnt sich schnell daran.

Ich hatte wirklich Glück mit den Leuten (mit denen steht und fällt meiner Meinung nach vieles), die ich kennengelernt habe. Als Deutsche ist man eher ein Einzelfall in Irvine und die anderen gruppieren sich schnell entsprechend ihren Ländern zusammen. Aber es war genial. Es fanden viele Partys statt, wir waren viel in New Port, Anaheim und haben einfach „rumgehangen“ und Sport getrieben (das Anteater Recreation Centre ist sehr zu empfehlen: Die Mitgliedschaft für 3 Monate beträgt $90 und man kann Kurse belegen, schwimmen und alle Plätze von Basketball bis Squash benutzen und sich auch Equipment, ohne Aufpreis, leihen.)

Als Student der UCI Extension kommt man nur ganz schlecht mit amerikanischen Studenten in Kontakt, was manchmal schade war… Aber wenn man sich in der Mensa einfach mal zu welchen an den Tisch setzt, in den Sportkursen nett ins Gespräch kommt oder im Pub zusammen den Superbowl guckt, geht es schneller als man denkt. Sie sind sehr offen und freuen sich immer über neue Bekanntschaften :-)

Ich bin froh über meine Wahl, an die UCI gegangen zu sein. Es war wirklich eine unvergessliche Zeit, die ich nicht missen möchte. All die Formalia im Vorhinein habe ich Dank College Contact problemlos erledigen können. Annika hat wirklich eine Engelsgeduld und beantwortete alle auch noch so doofen Fragen unmittelbar. :-) Das hat sehr geholfen und die Dinge um einiges erleichtert! Danke dafür.