19 Aug
Erfahrungsbericht von Niklas M.

Griffith University - Gold Coast

Stadt: Gold Coast
Land: Australien
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: BWL, Wirtschaftsingenieurwesen
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 02/2014 bis 07/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich kann gar nicht so richtig glauben, dass ich grad dabei bin meinen Erfahrungsbericht zum Auslandssemester zu schreiben, weil alles so schnell vorbei ging..aber nichtsdestotrotz versuche ich euch einen kleinen Eindruck von dem zu verschaffen was und wie ich es an der Gold Coast Griffith University so erlebt habe: Nach Abflug in Hamburg und ca. 25 stündiger Reise bin ich mit zwei Studienkollegen in Brisbane gelandet. Wir wurden von dem vorher organisierten Abholservice - ich meine, dass das über die Griffith Uni möglich war - vom Flughafen abgeholt und nach Surfers Paradise ins "Backpackers in Paradise"-Hostel gebracht. Weil wir um 6 Uhr morgens in Brisy gelandet sind, mussten wir noch bis 11 Uhr warten um ins Zimmer zu können. Wir haben aufgrund unserer Müdigkeit natürlich den Fehler gemacht uns kurz nach mittag pennen zu legen, abends wieder kurz wach zu sein zum Essen, und danach wieder weiter zu schlafen. Das Resultat war absolute Schlaflosigkeit um 4 Uhr nachts und Gematschtheit für die nächsten 1 1/2 Wochen bis sich der Körper an die Umstellung gewöhnt hatte. Will sagen: Macht das nicht! Bleibt bis abends wach, quält euch irgendwie, und geht dann um 20,21,22 Uhr regulär schlafen...kommt viel besser. Hab ich nach meiner Ankunft in good old Germany auch so gemacht und siehe da: Garnix los! Die nächsten zwei Tage haben wir damit verbracht Surfers Paradise ein bisschen kennenzulernen und schnellstmöglich vor Ort ne Wohnung zu finden. Die Immobilienbüros waren uns nicht so eine große Hilfe, außer First National Real Estate in der Hanlan Street. Da wurde uns wirklich kompetent und sehr schnell ne Wohnung vermittelt, die wir dann auch genommen haben. Rechnen könnt ihr für ne zwei Zimmer Wohnung ab 350$ pro Woche aufwärts, also recht teuer! Alle Mitarbeiter im Büro aber super freundlich und bei allen Anliegen für einen da..also thumbs up und klare Empfehlung sich da mal blicken zu lassen wenn es um Wohnungssuche geht! Der Byron Bay Trip, den man vorab buchen kann, war auch definitiv sein Geld wert, wenn es darum geht erste Kontakte zu knüpfen, viel Englisch zu quatschen und in den ersten Kontakt mit exotischen Tieren wie z.B. Delfinen zu kommen..alles Weitere sollt ihr selbst erleben, aber auf jeden Fall ne klare Empfehlung das mit zu machen! Die Orientierungswoche haben wir aufgrund des Byron Trips (1. Tour) nicht so wirklich mitbekommen, auch wenn wir natürlich zur Einführungsveranstaltung waren, wo es viele Infos uns Tipps gab. Im Nachhinein haben wir noch erfahren, dass es free VIP Tickets für die Surfers Clubs rausgegeben wurden..also für diejenigen interessant, die gerne mal öfters feiern gehen wollen! Zur Uni und den Abläufen kann ich nur sagen, dass das Unigelände nach kurzer Eingewöhnung sehr überschaubar, aber doch groß, ist. Alles ist ausgeschildert wo was zu finden ist. Die Mensa hat ziemlich teure Preise bei eher schlechtem Essen, fand ich, aber das muss jeder selbst erfahren. 8-12$ pro Mahlzeit ist Standard.
Die Vorlesungssäle sind groß und soweit gut ausgestattet. Teilweise wurde mit den Klimaanlagen echt übertrieben..draußen mega heiß und drinnen dann so kalt, dass man nen Pulli und Schal anziehen musste um nicht krank zu werden. Und ich bin ein Mann und echt nie krank, aber nach ein, zwei Wochen hats mich dann auch ziemlich erwischt...ne Woche im Bett verbracht! Also seid gewarnt! Zum Transport mit dem Bus von Surfers zur Uni kann ich so viel sagen, dass es mindestens ne halbe, aber meistens ne dreiviertel bis eine Stunde dauerte. An jeder Station stiegen Leute zu, die ihre Go Cards aufgeladen haben etc., was die schnelle Weiterfahrt dann doch erheblich verzögerte. Ab und an kamen die Busse dann auch 10-30 Minuten später. Abgesehen davon waren die Busse immer mega überfüllt. Also zusammenfassend: Nervte! Da wir eh vor hatten zu reisen, haben wir uns nach 3-4 Wochen in Australien dazu entschieden ein Auto zu kaufen und das war auch die beste Entscheidung. Man ist bei den ganzen Entfernungen da schon flexibler. Mittlerweile ist der City Train ja fertig, der direkt bis zur Uni fährt. Ob das nun schneller und/oder günstiger ist, weiß ich nicht, aber ggf. erleichtert dieses Transportmittel den Weg zur Uni.
Das Fitness-Studio auf dem Unigelände ist nicht das neuste, aber bietet alles was man braucht und ist mit seinen rund 140$ pro Semester so günstig wie kein anderes! Also auch klare Empfehlung, gerade gut zwischen zwei Vorlesungen sich die Zeit da zu vertreiben!
Apropos Vorlesungen bzw. Kurse: Ich war in Deutschland gewohnt eher geballt 4-5 Wochen vor den Prüfungen zu pauken, aber in OZ musste ich feststellen, dass das System dort ein anderes ist. Während des Semesters ist mit andauernden Quizzes, Tests und Essays immer genügend zu tun, was uns die Zeit fürs Reisen sehr erschwert hat. Ich fand das Niveau nicht sonderlich schwer, aber die To-Do-Liste ist durchweg ziemlich voll weshalb man dauerhaft beschäftigt ist. Haltet euch das vor Augen und schaut vor der Kurswahl ins Kursprofil des jeweiligen Kurses weil da alles hinsichtlich Prüfungsleistungen, Terminen, Abgaben, Essays etc. steht. Da lässt sich das Arbeitsvolumen während des Semesters gut draus ableiten. Also wählt weise..und gerade bei mehreren Kursen macht es Sinn sich dann alle Kurse im Gesamten anzuschauen um zu sehen ob man sich nicht übernimmt oder lieber doch ein, zwei andere Kurse wählt, so interessant sie dann doch auch alle klingen!
Über eine Sache habe ich mir im Nachhinein ein paar Gedanken gemacht, und zwar die hohen Studiengebühren (rund 5000€!) und das was einem dafür geboten wird. Die Uni ist modern, die Vorlesungen und die Dozenten (zumindest die meiner Kurse) waren gut organisiert, engagiert und die Kurse größtenteils interessant..aber, ähm, das wars irgendwie? Kein Essen in der Mensa (oder zumindest Vergünstigungen), kein Semesterticket wo der Transport zur Uni mit beinhaltet ist (also alles selbst zahlen), kein Fitness-Studio oder sonstige sportliche Aktivität for free (ok, an welcher deutschen Uni gibts das schon?) und keine Bücher zu den Vorlesungen (ab 100$ aufwärts pro Buch sehr teuer; aber wenigstens gute Powerpoint Präsi's der Dozenten und Links die auf erforderliche Themeninhalte verweisen for free, mit denen man sich gut vorbereiten konnte). Da stellt sich mir insgesamt einfach
die Frage: Warum so krass hohe Studiengebühren? Nicht, dass ich den Aufenthalt in Australien oder an der Griffith Uni bereue, ganz im Gegenteil..es war eine richtig coole Erfahrung, aber falls ihr denkt nach Australien zu kommen, nur zu reisen und nebenbei das Studium abzupimmeln: klare Fehlanzeige! Daher plant eine Zeit nach dem Semester ein in der ihr ohne Uni im Nacken reisen könnt. Natürlich kommen dann weitere Kosten auf euch zu, aber wenn man schon mal Zeit in Down Under verbringt, dann doch bitte um auch einiges zu sehen und damit mein ich nicht nur die Uni und Surfers Paradise. Ich hatte das Glück das meine Freundin am Ende meines Semesters noch Zeit hatte mich zu besuchen. Wir sind knapp 6 Wochen die komplette East-Coast abgefahren und konnten daher einiges nachholen. Wäre ich direkt nach dem Semester geflogen, wie es ursprünglich angedacht war, hätte ich mich schon sehr geärgert..aber so war es im Endeffekt auch super! Auf jeden Fall auch mal kurz drüber nachdenken bevor man sich für OZ entscheidet, weil man sonst - rein theoretisch - sein Auslandssemester auch in einem günstigeren Land hätte verbringen können mit der Option das gesparte Geld der Studiengebühren für eine separate Reise nach Australien zu verwenden. Mit 5000 Euro lässt sich da dann doch recht viel Reißen, würde ich aus Erfahrung behaupten!
Ich für mein Teil kann zusammenfassend sagen, dass es insgesamt eine super Erfahrung war. 900 bis 1100 Euro pro Monat (ohne Reisen!) müsst ihr je nach Lebensstil aufbringen, zumindest meiner Erfahrung nach. OZ und die Aussies, deren Englisch und Mentalität, das ständige Englisch-Gequatsche, die ganzen Erfahrungen, Erlebnisse und Selbsterkenntnisse...Ich würde das alles nicht missen wollen und würde mich wohl trotz mancher Kritikpunkte meinerseits wieder für Australien entscheiden. So ein Auslandssemester bringt einen selbst dann doch ganz schön weiter. Ich bin jetzt seit knapp ner Woche wieder in Deutschland und ich - und auch meine Freundin, die nur knapp 6 Wochen da war - hätte schon Lust wieder zurück zu fliegen. Hier in Deutschland geht nur der ganze Ernst des Lebens weiter, der auf den Straßen und in den Weiten Australiens bei ständig gutem Wetter so unnötig und einschränkend erscheint! Es gibt noch ne andere Welt da draußen, also wagt diesen Schritt, denn ihr werdet ihn nicht bereuen! Apropos Wetter: Ich war ab Februar bis August down under, und bis Mitte Mai war es echt super heiß noch, dann wurds allmählich kälter - heißt in OZ rund 15 Grad Celsius und höher tagsüber, bis zu 5 Grad nachts je nach Region, besonders aber ab Surfers südlich bis Melbourne. Ab Brisbane nördlich war alles super (25-30 Grad tagsüber, 15-20 Grad nachts), d.h. auch Zelten ohne Erfrieren möglich. Und gereist bin ich mit meiner Freundin ab Ende Juni bis Anfang August, worauf sich die oben genannten Aussagen beziehen. Alles in allem war es super Klima..nicht zu heiß, nicht zu kalt!
Für Klima und Temperaturen in anderen Jahreszeiten müsst ihr einfach mal googlen..da findet man alles diesbezüglich, wie auch zu Themen Autokauf und so weiter und sofort, weshalb ich da nochmals auf Google verweise. Denn wie war das noch? Man muss nicht alles wissen..man muss nur wissen wo es steht! In diesem Sinne: Cheers und viel Spaß in DOWN UNDER!

Niklas