13 Jul
Erfahrungsbericht von Natalia B.

James Cook University Singapore

Stadt: Singapur
Land: Singapur
Kontinent: Asien
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 10/2011 bis 02/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Zur Finanzierung

Ich habe mir das Auslandssemester mit Auslandsbafög und einen Kredit der Kfw-Bank finanziert. Doch es gab ein Problem mit dem Bafög-Antrag, da es grundsätzlich keine Förderung bei Trimestern gibt. Aber wenn die Vorlesungen mindestens 4 Monate dauern und der Creditumfang ein volles Semester (30 ECTS) abdeckt gibt es auch für Trimester Förderungen. Als ich dies nachweisen konnte, wurde mir die Förderung zugesagt. Ich habe auf das Bafög allerdings 6 Monate gewartet, und auf den Kredit 2 Monate nach Antragsstellung.

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Die James Cook University in Singapur ist ziemlich klein und unter den Einheimischen auch eher unbekannt. Zur der Zeit war das jedoch die einzige Universität die Master-Austauschstudenten zugelassen hat. Zu Beginn gab es von den Studenten aber einige Beschwerden, denn die Uni hat sich nicht wirklich bemüht irgendwelche Kennenlern-Veranstaltungen zu organisieren, bis auf einen gemeinsamen Zoobesuch (bei 9.500 S$ Studiengebühren). Aber uns wurde (leider zu spät) versprochen, dass sich das in Zukunft ändern wird. Und wie ich es anschließend verfolgen konnte hat die Uni es wirklich durchgesetzt und organisiert jetzt 2-3 zusätzliche Veranstaltungen.

Die Kurse waren anspruchsvoll und vor allem arbeitsaufwenig. Es werden pro Trimester 4 aus ca. 15 angebotenen Kursen belegt (entsprechen jeweils 7,5 ETCS). In jedem Kurs werden meistens eine individuelle Leistung (z. B. Bearbeitung einer Case Study), ein Group Paper inkl. Präsentation, sowie eine einstündige Klausur am Ende des Trimesters gefordert.


Zur Wohnungssuche/Verpflegung

Ich würde jedem empfehlen vor Ort nach einer Wohnung zu suchen. Dafür kann man sich einigermaßen preiswert in ein zentral gelegenes Hostel für durchschnittlich 30S$ pro Tag einquartieren. Erfahrungsgemäß dauert die Wohnungssuche 5-14 Tage. Uns wurden über diverse Agenten heruntergekommene Wohnungen zu überteuerten Preisen angeboten. Erfreulicherweise haben wir 2 Zimmer in einer WG in einem Kondominium (Wohnanlagen mit Security, Swimmingpools, Gyms, Grillplätzen usw.) für 1.000S$ pro Person gefunden. Die Mietpreise liegen für ein eigenes Zimmer zwischen 700 – 2.500 S$. Wenn man bereit ist sich ein Zimmer zu teilen, dementsprechend günstiger. Die Studentenwohnheime kann ich nicht empfehlen. Bei der Wohnungssuche können diverse Internetseiten sehr hilfreich sein, wie z. B. share-accommodation.sg, propertyguru.com, singaporeexpats.com, singaporepropertyexchange.com, iproperty.com.sg, rentinsingapore.com, singaporerental.com und sg-house.com. Für deutsche Praktikanten oder Studenten in Singapur gibt es auch eine Facebook Gruppe, Year of the rabbit crew, wo man sich über freie Zimmer, Abendprogramm, Ausflüge usw. austauschen kann. Ist besonders bei der Wohnungssuche hilfreich.

Die Verpflegungskosten halten sich dafür aber in Grenzen. Man kann super gut und günstig in den Food-Courts und Hawker Centern essen gehen, auch wenn es manchmal für uns Europäer etwas ungepflegt aussieht, kann man eigentlich immer sicher sein, dass das Essen hygienisch unbedenklich ist. Immer auf die Bewertung an den Ständen achten. Wenn man ganz sicher sein möchte, sucht man sich die Stände mit den A-Bewertungen. Alkohol und Zigaretten sind durch die hohe Besteuerung ziemlich teuer, also immer Alkohol am Duty Free kaufen. Am besten schon bei der ersten Einreise.


Zum Land

Singapur ist flächenmäßig das kleinste Land in Asien. Der nur 720 km² große Stadtstaat hat ca. 5,1 Mio. Einwohner, wobei nur 3,2 Mio. Singapurer sind. In dem wunderschönen, sehr sauberen und auch sehr sicheren Land trifft man auf eine Vielzahl verschiedener Nationalitäten. Da Singapur nur 100 km vom Äquator entfernt ist, ist das Klima dementsprechend sehr tropisch. Temperaturen um die 30 Grad und eine Luftfeuchtigkeit von durchschnittlich 90% sind sehr gewöhnungsbedürftig. Doch nicht nur das Wetter in Singapur ist sehr erdrückend. Auch durch die vielen Gesetze und Vorschriften wird man erdrückt. Strafen gibt’s für alles: Kaugummi kauen 1.000S$, Trinken oder Essen in der Bahn 500S$, auf den Boden spucken 500S$, Abfall auf die Straße werfen (gilt auch für aus der Tasche fallende Bonbonpapierchen) 1.000S$, Zigaretten wegschnipsen 500S$ usw. Für schwerwiegendere Vergehen können auch Körperstrafen verhängt werden, d. h. mehrere Hiebe mit einem Rohrstock auf das entblößte Gesäß! Kaum vorstellbar in einen so modernen Land wie Singapur!! Aber es geht noch weiter. Wer mit 500 g Cannabis erwischt wird, wird gehängt. Singapur ist, gemessen an der Bevölkerungszahl, das Land mit der höchsten Hinrichtungsrate der Welt. Polizisten in Uniform sind eher seltener zu sehen. Doch man kann mit ihnen an jeder Ecke rechnen, jedoch in Zivil.

Da Singapur im Zentrum von Süd-Ost Asien liegt, bietet es sich optimal als Startpunkt für weitere Asienreisen. Thailand, Bali, Vietnam, Kambodscha usw. sind in wenigen Flugstunden und für wenig Geld zu erreichen. Man sollte jedoch früh mit seiner Planung beginnen um günstige Promotionflights ergattern zu können. Für die Reiseplanung empfehle ich den Lonely Planet, Südostasien für wenig Geld.

Im Großen und Ganzen war das ein unglaublich tolles Auslandssemester, auch wenn mich die ganzen Regelungen wirklich gestört haben, und man sich manchmal sehr eingeengt gefühlt hat. Ich finde den kleinen Stadtstaat einfach super! Und dadurch, dass Singapur sich wirtschaftlich richtig gut entwickelt hat, könnte ich mir vorstellen dort für einen gewissen Zeitraum zu leben und zu arbeiten.