27 Aug
Erfahrungsbericht von N. N.

San Diego State University

Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Medienwissenschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2014 bis 05/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Zuerst möchte ich sagen, dass die Organisation durch College Contact wirklich problemlos verlief und ich auch auf etwas kompliziertere Fragen immer eine kompetente Antwort erhalten habe – das nimmt einem im Vorfeld schon mal viel Stress und auch die Facebook-Gruppe für alle CC-Studenten des Semesters hat sehr geholfen.

Kurswahl:

Ich habe das „Business Courses“ Programm gewählt obwohl ich eigentlich Medienwissenschaften studiere, aber der Kurs „Consumer & Buyer Behavior“ den ich angerechnet haben wollte, fand nur im Rahmen der Business Courses statt. Zusätzlich habe ich noch aus dem General Courses Programm gewählt, einen Kurs zum Thema Social Media (wirklich empfehlenswert, ich habe viel gelernt und Professor Davis war großartig), Brand Management (sehr arbeitsintensiv, aber interessant), Surfing und Wakeboarding gewählt. Hätte ich vorher mal auf ratemyprof.com geschaut, hätte ich den Brand Management Kurs im Nachhinein eigentlich nicht gewählt, außerdem fand er viel zu spät am Abend statt (7pm-9.45pm) und da war man einfach viel zu müde. Der Business-Kurs war eine sog. „Special Session“, die zusätzlich zum normalen Programm für ALI-Studenten eingerichtet wurde, schade war hier dass man also nicht mit Amerikanern zusammen sitzt (ich hatte 20 Deutsche und 1 Dänin in meiner Klasse), und man tendiert dazu die Aufgaben untereinander auf Deutsch zu besprechen. Die anderen Kurse von mir waren gemischte Kurse, und so hatte man wirklich die Möglichkeit den Unterschied zu deutschen Studierenden zu sehen. Die Profs prahlen gerne mit ihrem beruflichen Erfolg und gehen zum Anfang des Kurses ihre persönliche Vita durch, sind aber generell viel näher an den Studenten, sind sehr hilfsbereit und haben wirkliche Praxiserfahrung, wodurch man sehr viel Nützliches lernen kann anstatt trockener Theorie. Insgesamt gibt es viele Projekte, Hausaufgaben und Multiple-Choice-Tests über das Semester hinweg, man hat also die ganze Zeit etwas zu tun, andererseits gibt es dann nicht den „großen“ Test am Ende des Semesters und die Note setzt sich aus verschiedenen Leistungen zusammen. Insgesamt hing der Aufwand und das Niveau aber sehr stark vom Kurs und vom Professor ab, generell waren meine Kurse aber etwas einfacher als in Deutschland, der Lerneffekt war durch die Praxisorientierung aber trotzdem hoch. Ich hätte mich bei dem einen Kurs wahrscheinlich beim nächsten Mal anders entschieden, sonst würde ich aber wieder genauso wählen. Ich empfehle sehr einen der Wassersportkurse zu belegen, da man dazu in Deutschland einfach nie die Möglichkeit hätte und es wirklich Spaß macht (wählen kann man die entweder für Credits oder zusätzlich ohne). Mein Tipp ist es sich Kurse an max. 3 Tagen in der Woche zu legen, damit man nicht jeden Tag zur Uni muss, am besten Di-Do, sodass man auch mal ein langes Wochenende wegfahren kann. In den meisten Kursen wird nämlich die Anwesenheit geprüft und diese macht sogar den Großteil der Note aus. Mit meiner Kurswahl hatte ich generell noch genug Zeit für Freizeit und war eigentlich zu keiner Zeit mit dem Lernstoff überfordert. Das Kurse „crashen“ lief für mich trotz vorheriger Sorge komplett problemlos – ich kenne aber auch andere Studenten, die ihre gewünschten Kurse nicht bekommen haben, dies ist besonders bei den Financekursen der Fall. Wer also 100% sicher sein möchte, dass er die Kurse bekommt die zur Anrechnung in Deutschland benötigt werden und hier wenig flexibel ist, für den ist diese Variante der Kursbelegung in Amerika vielleicht etwas zu unsicher.

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Ich habe die ersten Tage in einem Hostel gewohnt (ich weiß, dass viele im Lucky D’s Hostel in Downtown untergekommen sind, aber für die Wohnungssuche -  es sei denn man möchte in Downtown wohnen – ist das Ganze doch eher ungünstig) und habe mich zusammen mit einem Mädel, dass ich im Vorfeld durch die FB-Gruppe kennengelernt habe, direkt auf die Suche nach einer Unterkunft gemacht. Viele haben sich schon aus Deutschland eine Bleibe gesucht, meistens waren die auch sehr zufrieden, außer diejenigen, die sich in einem der großen Uni-Wohnheime eingenistet haben und dann auch noch nach einem Nachmieter für den letzten Monat Ausschau halten mussten, da die Verträge unsinnigerweise über 6 Monate gehen und nicht 5. Ich wollte aber nicht die Katze im Sack kaufen, und bei meiner Ankunft habe ich dann direkt beschlossen, dass ich am Strand wohnen möchte – das würde ich auch immer wieder so machen und um keinen Preis hätte es mich in die Uni-Area verschlagen. Ja, es sind viele Deutsche in Pacific Beach und Mission Beach (den strandnahen Vierteln) und es ist sehr schwer mit Amis zusammen zu wohnen, da sollte man von Anfang an realistisch sein. In San Diego kommt man eben nicht drum herum, Landsmänner und –frauen zu Hauf zu treffen. Da Amerikaner aber sehr offen sind und einen eigentlich immer anquatschen, ist es überhaupt nicht unwahrscheinlich auch außerhalb der Internationals Freundschaften zu knüpfen. Wir haben nach 4 Tagen intensiver Suche ein Strandhäuschen mit großem Garten und BBQ gefunden, dass ich mir dann mit 2 anderen Deutschen geteilt habe. Dazu sind wir am Strand entlanggelaufen und haben jeden der Vermieter (die meisten Häuser werden von Agenturen vermietet die mehrere Häuser besitzen) angerufen und nach freien Häuser gefragt. Gegen Mitte des ersten Monats gab es auch noch sehr viele Inserate auf Craigslist da viele noch einen Roomie suchten, also muss man sich zu Anfang überhaupt keine Panik haben. Jedoch war ich im Spring Semester dort, und im Fall Semester ist der Andrang durch die höhere Studentenanzahl wohl größer. Interessant ist vielleicht auch, dass das Wetter an der Uni-Area häufig besser war als in Strandnähe, der Campus ist näher zur Wüste und der Betonboden heizt sich über den Tag hinweg sehr auf, sodass es nachts nicht so stark abkühlt wie am Strand, wo es Dezember-April doch recht kühl wird nach Sonnenuntergang. 


Auto:

Ein Leben ohne Auto in San Diego ist möglich, aber nicht empfehlenswert. Viele Studenten haben Fahrgemeinschaften gegründet und so kamen einige auch ohne Auto zurecht. In PB und MB kann mich sich z.B. hervorragend mit dem Fahrrad („Beach Cruiser“) fortbewegen. Zur Not geht es aber auch immer mit Trolley und Bus, wenn es auch deutlich länger dauert und man dort komischen Leuten begegnet. Ich habe zusammen mit meinen 2 Mitbewohnern ein Auto bei Dirt Cheap Car Rental gemietet (so wie eigentlich fast alle), wir hatten Glück und hatten für $400 monatlich ein gutes Auto, andere hatten aber auch ziemliche Schrottmühlen und mussten häufig wechseln. Mit der Aufteilung zwischen uns dreien klappte es vom Stundenplan eigentlich gut, zur freien Verfügung hatte man das Auto allerdings nicht sehr oft. Anfangs hatte ich vor mir ein eigenes Auto zu kaufen, allerdings lohnte es sich für mich im Nachhinein nicht, da ich keine Ahnung von Autos habe und mir später den Stress mit dem Verkaufen und möglichen Reparaturen ersparen wollte. Einige Kommilitonen hatten aber ein eigenes Auto, manche fuhren mit dieser Entscheidung ganz gut, andere hatten größere Reparaturen. Für Ausflüge mussten wir immer einen Mitwagen mieten, da wir mit dem Dirt Cheap Auto nur bis LA fahren durften, jedoch ist ein Mietwagen immer sehr günstig. Als Tipp: wer über Expedia.de bucht kriegt meist sehr günstige Preise und hat eine Unfallversicherung direkt schon dabei.


Feiern:

Sushi Monday, Taco Tuesday, Wasted Wednesday, Thirsty Thursday...an eigentlich jedem Tag der Woche kann man in San Diego ausgehen. Am beliebtesten unter den Studenten war der Taco Tuesday, der vielleicht eher Tequila Tuesday heißen sollte. Wer nach San Diego geht, der kann sich definitiv über eine aktive Ausgehkultur freuen. Dabei ist für jeden etwas dabei – das Schickimicki-Downtown, die Beach-Bars in Pacific Beach, Hauspartys am Campus oder Reggae im Hippie-Stadtviertel Ocean Beach. Neue Leute lernt man hier sehr schnell kennen oder trifft auf ein bekanntes Gesicht von der Uni. Die Clubs schließen leider aber schon um 1.30am – dafür geht man in der Woche auch öfters aus und ist am nächsten Morgen immer noch fit für die Uni, wobei die Masterkurse sowieso erst am späten Nachmittag oder Abend stattfinden, da viele Amis neben ihrem Beruf noch zur Uni gehen. Generell wird man aber auch sehr schnell von Amerikanern auf Hauspartys eingeladen – prinzipiell kann man auch einfach reinkommen und mitfeiern, bei sowas ist man dort sehr offen und jeder ist willkommen. Für unter 21-jährige ist das Feiern in San Diego jedoch schwierig – keine Bar in PB wird einen ohne Reisepass (der deutsche Perso gilt leider nicht) reinlassen, also bleiben hier meist nur die privaten Hauspartys am Campus, wo man meist vor allem die Minderjährigen antrifft. Für unter 21-jährige finde ich Amerika und besonders San Diego also nicht besonders empfehlenswert, da man so nicht mal in eine Bar und manchmal nicht mal in Restaurants, in denen Alkohol ausgeschenkt wird, reinkommt oder Alkohol im Supermarkt kaufen darf, was nervig werden kann. Auch auf der Straße oder am Strand darf man nicht trinken und die Polizei ist wirklich allgegenwärtig und relativ streng.


Unileben:

Der Campus der SDSU ist riesig und wunderschön – es gibt die nagelneue Aztec-Union, ein riesiges Gym, das Aqua-Plex, die Viejas-Arena...man sollte auf keinem Fall verpassen eines der Spiele des uni-eigenen Basketball-Teams zu sehen, die Stimmung ist wirklich großartig und die Tickets für Studenten auch komplett umsonst. Amerikaner sind einfach wirklich laut und unterstützen ihr Team in voller Lautstärke. Die Möglichkeiten zum Lernen sind durch die 24-hour-Lernräume und Gruppenarbeitsräume auch wirklich gut. Nachts wird es laut am Campus – in mindestens einem der Uni-Wohnhäuser oder Fraternity-Häusern wird immer gefeiert.


Sport: 

Die Möglichkeiten sind in San Diego endlos – besonders wenn es um Wassersportarten geht. Ich empfehle jedem direkt bei Ankunft das Surfen auszuprobieren und sich ggf. sogar einen Wetsuit und ein gebrauchtes Surfboard zu kaufen, denn das kriegt man später wieder zum gleichen Preis verkauft und macht so keinen Verlust. Und wann hat man sonst die Möglichkeit, ein Surfboard zu besitzen? Wer gerne Skateboard fährt, für den ist San Diego in der Hinsicht auch ein Paradies. Die Amerikaner sind generell sehr sportbegeistert und besonders in Kalifornien sehr fit, man wird also jegliche Sportart finden können. Besonders populär ist allerdings das Surfen und so trifft man Winter an jeder Ecke Surferboys und Surfergirls.


Klima:

Das Wetter war eines der wichtigsten Gründe, warum ich mich im Endeffekt für San Diego entschieden habe. Die Sonne scheint zwar nicht jeden Tag – aber eigentlich fast immer. Geregnet hat es innerhalb von 5 Monaten denke ich nur 5 Mal (einmal mit großem Sturm und Überschwemmungen), was wirklich angenehm ist. Generell kann man sich auch im Dezember/Januar auch an den Strand legen und sonnen – zum Schwimmen ist der Pazifik allerdings noch zu kalt. Sollte das Wetter einmal nicht so toll sein, muss man nur 1 Stunde weiter Richtung Wüste fahren und trifft dort auf wolkenlosen Himmel.


Rückblick:

Rückblickend hatte ich wirklich eine unglaublich schöne Zeit in San Diego und bin sehr froh, dass ich mich dazu entschlossen habe mein Auslandssemester dort zu verbringen. Ich würde den Standort und die Uni auch jederzeit wieder empfehlen, jedoch mit der Einschränkung, dass es zum Verbessern der Englisch-Kenntnisse im Vergleich zu anderen Unis in Amerika durch den hohen Anteil an deutschen Studenten wahrscheinlich nicht ideal ist. Wer nicht unbedingt darauf fokussiert ist nur an der Uni zu sitzen und zu lernen, sondern gerne ausgeht und viel draußen unternehmen möchte, für den ist die SDSU absolut zu empfehlen. Auch eignet sich die Lage von San Diego auch hervorragend zum Explorieren von ganz Kalifornien – da viele der Kommilitonen das selbe vorhaben, lassen sich Reisepartner auch immer leicht finden. Wer die Möglichkeit hat, sollte auch einen Abstecher nach Hawaii unternehmen – die Flüge sind aus San Diego oder LA relativ „günstig“ und die Reise definitiv lohnenswert. Ein wirklich negativer Punkt an San Diego bzw. Kalifornien generell sind die wirklich hohen Lebenskosten, denn sowohl Miete als auch (gesunde) Nahrungsmittel sind sehr teuer.