9 Jan
Erfahrungsbericht von N. N.

University of California, San Diego

Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Biowissenschaften
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2012 bis 12/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitung und Anreise

Visum: Das Visum kann entweder in Berlin oder Frankfurt am Main beantragt werden. Man meldet sich zuvor im Internet an und erhält einen Termin. Eine Checkliste der mitzubringenden Unterlagen stellt die Botschaft zur Verfügung. Das Visumgespräch in der Botschaft in Berlin verlief bei mir sehr kurz und drehte sich im Wesentlichen darum, wer meinen Aufenthalt bezahlen würde. Ich hatte an einem Freitag meinen Termin, am darauf folgenden Dienstag war mein Pass in der Post. Einige meiner Kommilitonen sagten mir, dass sie in Frankfurt waren, wo die Bearbeitung offenbar deutlich schneller und unkomplizierter von statten gehen soll. Insbesondere in punkto Terminvergabe. Generell würde ich empfehlen, das Visum rechtzeitig zu beantragen, da der nächstmögliche Termin, den das Konsulat zu vergeben hat, unter Umständen nicht sehr kurzfristig datiert und dafür einige Zeit einzuplanen ist.
Zusage: Die Zusage von der UCSD habe ich innerhalb von 1,5 Wochen
bekommen.

Transportmittel: Am Flughafen in San Diego empfiehlt sich ein „Supershuttle“- Bus, eine Art Sammeltaxi. Es ist günstiger als ein Taxi und fährt regelmäßig. Für den weiteren Aufenthalt kann ein Auto sehr praktisch sein. Das hängt sehr davon ab, ob man näher am Strand oder in der Nähe der Uni wohnt. Alternativ gibt es einen Busverkehr zur Universität, der sehr gut funktioniert. Unter Umständen dauert die Fahrtzeit nur etwas länger.
Krankenversicherung: Es ist möglich, eine Krankenversicherung über die Uni abzuschließen. Ich habe mich für den Abschluss einer Auslandskrankenversicherung in Deutschland entschieden. Für diese war ein ähnlich hoher Tarif zu bezahlen, wie er für eine Versicherung über die USCD fällig gewesen wäre. Ich hatte zudem nicht den Eindruck, dass ein Arztbesuch oder ein Krankenhausaufenthalt bzw. das Begleichen entstehender Kosten unkomplizierter von statten
gegangen wäre, wenn ich eine Krankenversicherung über die Uni abgeschlossen hätte.

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Auf dem Campus gibt es für Studenten im UPS-Programm im Herbst keine Wohnmöglichkeit. Es existiert aber die Möglichkeit, in den CostaVerde Apartments (über AnatoliaHousing) relativ nahe der Uni zu wohnen (Preise siehe monatliche Ausgaben). Eine andere Variante ist, sich an eine Agentur zu wenden, die Zimmer in Wohngemeinschaften und Gastfamilien vermittelt ($200 Vermittlungsgebühr, $800/Monat inklusive 2 Mahlzeiten/Tag). Die Kontaktdaten für diese Agentur liefert die Uni mit, wenn sie ihre Zusage verschickt. Ebenso ist es möglich, sich eine
Wohnung/ein Zimmer über craigslist.com zu suchen. Nach meiner Erfahrung empfiehlt es sich, entweder im Voraus ein Zimmer über Anatolia-Housing zu buchen (oder in anderen Komplexen wie pcHousing in Pacific Beach) oder vor Ort vorerst im Hostel zu wohnen und die Wohngelegenheiten hier persönlich kennen zu lernen.


Kosten

Flug: Wann und wo der Flug gebucht wird, beeinflusst wesentlich die Kosten, die zwischen €400 und €1200 betragen.
Visum: ca. €290 (€128 Bearbeitungsgebühr + €8 Termingebühr + €154 SEVISGebühr)
Uni: $7350 ($200 Bewerbungsgebühr + $7150 Studiengebühren). Wie ich erfahren habe, sollen diese Kosten ab 2013 auf ca. $8150 steigen (inklusive der Teilgebühren)
Lebensunterhalt: Für $600-$900/Monat ist in jedem Fall ein Zimmer zu mieten (Beispiel CostaVerde: $750 pro Monat + $200 Reservierungsgebühr). Die Verpflegungskosten sind etwas höher als in Deutschland. Eine vergleichbare Qualität kostet in den USA etwa den 1,5 - 3fachen Preis. Je nachdem, wo man gern wohnen möchte bzw. ein Zimmer findet, empfiehlt sich unter Umständen ein Auto. Das kann man kaufen oder bei DirtCheapCarRental ab $400 pro Monat mieten. Das Parken auf dem Campus kostet ca. $60 pro Monat. Einen Parkplatz zu bekommen, ist allerdings nicht garantiert und nach 7.30 Uhr auch nicht mehr sehr wahrscheinlich. Bücher müssen in der Regel gekauft werden und kosten zwischen $90 und $400. Zumindest in der Biologie/Medizin. Einige kann man auch gebraucht kaufen oder mieten. In einigen Kursen braucht man einen sogenannten iClickr (Erklärung siehe weiter unten) für $60.


Studium/Hochschule

Der Campus ist sehr schön, die Geisel-Bibliothek hat sogar als Vorbild für einen Handlungsort im Film „Inception“ gedient. Wer im näheren Umfeld der Uni wohnt, erreicht diese am besten mit dem Fahrrad oder mit dem Bus. Diesen können Studenten kostenlos nutzen. Fährt man mit dem Auto, braucht man eine Parkkarte. Ein Parkplatz ist nicht garantiert. Viel schneller als der Bus ist man je nach Wohnlage für gewöhnlich nicht. Die Vorlesungen sind kürzer (50-80min), dafür häufiger (jede Vorlesung 2-3mal pro Woche), und es gibt zusätzlich in der Regel ein Seminar pro Fach und Woche. Gestaltet werden die Vorlesungen ganz unterschiedlich. In einigen muss man sehr viel vor- und nachbereiten, in anderen reicht es, aufmerksam zu folgen. Ein wesentlicher Unterschied ist das Verwenden von iClickr: Während der Vorlesung werfen viele Dozenten diverse Fragen ein, die mit dem sogenannten iCklickr beantwortet werden. Es funktioniert wie eine kleine Fernbedienung. Auf diese Weise wird das Testat eingespart und zugleich die
Anwesenheit geprüft. Für Kurse, deren Niveau mit dem an der Uni Hamburg vergleichbar ist, schätze ich den Arbeitsaufwand im Vergleich sehr viel höher ein. Nicht nur die Vor- und
Nachbereitung des Stoffes hat enorm viel Zeit beansprucht, insbesondere die einzureichenden Paper (2-4 pro Fach) und die Midterms (1-2 pro Fach) waren sehr arbeitsintensiv. Ich würde empfehlen, nicht mehr als 1-2 solcher Kurse zu belegen und die restlichen Kurse beispielsweise mit Einführungskursen anderer Fachgebiete oder allgemeinbildenden Kursen abzudecken. Das Kursangebot insgesamt ist sehr gut, es ist nur in keiner Weise sicher, dass man die gewünschten Kurse belegen kann. Als UPS-Student wird man als letzter nach allen anderen eingeschrieben und hat (in der Biologie) somit bis zur dritten Woche keinen Kurs sicher (andere Fakultäten sagen früher oder sogar sofort zu). Die Qualität in der Lehre ist, so habe ich es zumindest in der Biologie erfahren, sehr hoch. Die Professoren sind zum Teil sehr experimentierfreudig in ihrer Lehrmethode und so kann es vorkommen, dass man anstatt der erwarteten Vorlesung nur Testate erlebt. Fragen zum selbst zu erarbeitenden Lehrstoff werden dann aber individuell in den Office Hours der Lehrenden oder der Lehrassistenten geklärt. Das Kursangebot ist sehr breit gefächert.


Alltag/Freizeit

Das Freizeitangebot lässt kaum Wünsche offen. Von Klettertouren bis zur Städtetour über die Feiertage ist alles drin. Viel kostengünstiger, als wenn man seine Ausflüge selbst organisiert, ist es allerdings nicht. Die Nutzung der Fitnessstudios und Sportanlagen auf dem Campus kostet $98 für
das gesamte Quartal, den Sportclubs kann man als UPS-Student nicht beitreten.


Fazit

Persönlich habe ich in den 3,5 Monaten viele Erfahrungen in verschiedener Hinsicht gewonnen. Für ein Auslandssemester ist San Diego ein empfehlenswerter Ort. Die Stadt ist sehr attraktiv und bietet viele Gelegenheiten, neben dem Studium auf Entdeckertour zu gehen. Zum Studium ist zu sagen, dass es zumindest für Studenten der Biologie an der UCSD eine fachliche Bereicherung darstellen kann. Kritisch sehe ich, dass man als UPS-Student fast doppelt so hohe Studiengebühren zu zahlen hat wie die an der UCSD eingetragenen Studenten. Benachteiligt sind UPS-Studenten auch beim Einschreiben in die Kurse, und sie können keine Angebote der Sportclubs wahrnehmen (beispielsweise Segeln). Trotz dieser Umstände ist das Studium an der UCSD aber zu empfehlen. Ich habe mein Fachwissen erweitert und viele neue Erkenntnisse über Lehrmethoden und das Studieren in einem anderen kulturellen und urbanen Umfeld gewonnen.