2 Mär
Erfahrungsbericht von N. N.

San Diego State University

Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 02/2010 bis 12/2010

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Universität:

Die San Diego State University liegt an der „Interstate“ 8, eine halbe Stunde ins Landesinnere von der Küste entfernt. Es ist für deutsche Verhältnisse ein relativ großes Gelände mit mehreren Gebäuden, die für Vorlesungen, Sport, Restaurants, Administration, Bibliothek, etc. dienen. Vor allem Bachelorstudenten besuchen diese Universität deren Vorlesungen meistens vormittags und nachmittags stattfinden. Vorlesungen für Masterstudenten („graduate classes“) werden vor allem nachmittags und abends, auch mal bis 22 Uhr, gehalten. Optimaler Weise habt Ihr euch vor Studienbeginn ein paar Kurse rausgesucht, die Ihr Euch auf Wunsch an Eurer Heimatuniversität anrechnen lassen könnt. Im Internet findet Ihr dann Vorlesungszeit, -raum und -veranstalter, sowie die zu vergebenen „credit points“. Um an einem Kurs teilnehmen zu können, müsst Ihr diesen vorab „crashen“, d.h. wenn möglich in die erste Vorlesung gehen und den Professor am Ende der Vorlesung bitten Euch in den Kurs aufzunehmen. Dies kann manchmal sofort bestätigt werden oder Ihr landet auf einer Warteliste. Amerikanische Studenten haben für jede Vorlesungsteilnahme Vorrang. Und erst wenn der Kurs mit letzteren „gefüllt“ ist, könnt Ihr teilnehmen. Ausländische Bachelorstudenten haben in der Regel mehr Schwierigkeiten in Kurse zu kommen, als Masterstudenten. Das sogenannte „class crashing“ ist für Studenten, deren Universitäten Partneruniversitäten der SDSU sind, nach meines Erachtens nicht nötig. Oder wenn es sich direkt um eine Art Austauschprogramm handelt, dann verfügen ausländische Studenten über ein Kursteilnahmerecht ohne vorherige Absprache mit dem Professor. Zu jedem Kurs empfiehlt oder verlangt der Professor meistens ein Buch zu kaufen oder auszuleihen. Der Kauf kann ziemlich teuer werden. Wenn die neueste Auflage genutzt wird, können schon mal $150 für ein Buch weggehen. Es gibt aber auch die Möglichkeit diese auszuleihen, je nach Vorrat, für ungefähr die Hälfte des Preises. Wenn man bereits der englischen Sprache mächtig ist, ist es auch relativ angenehm den Kursinhalten zu folgen. Das Lehrsystem unterscheidet sich jedoch ein wenig von unserem deutschen Hochschulstil. Es wird viel Wert auf Fleiß und auch Mitarbeit gelegt. Es werden mindestens 2 Klausuren pro Kurs geschrieben („midterm“ & „final“) und eine Präsentation gehalten, sowie eine Hausarbeit verlangt. Je nach Professor auch mehr. Allgemein gibt es relativ viele ausländische Studenten an der SDSU. Die am stärksten vertretene Nation ist wohl seit einigen Semestern die deutsche, gefolgt von Italienern und Asiaten. Ein großer Teil macht Sprachkurse, der andere Teil besucht regulär „graduate“ und „under-graduate“ Kurse. Ein Highlight der Universität ist das sehr gut ausgestattete Fitness-Center und der Außenpool ein paar Meter weiter. Für Studenten, die sich über das ALI beworben haben (siehe unten), ist die Mitgliedschaft kostenlos. Es werden auch Schwimmkurse oder extra Gruppensportkurse und – Wettbewerbe angeboten.

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Sollte die SDSU keine Partneruniversität Eurer Heimatuniversität sein, so könnt ihr Euch einmal über das ALI (Sprachenzentrum) oder direkt an der Universität bewerben. Was der Unterschied dabei ist oder welche Auswirkungen dies hat, kann ich leider nicht sagen. Am einfachsten geht es wohl, wenn Ihr Euch über „college-contact“, eine Studentenvermittlungsorganisation, bewerbt und nach weiteren Informationen fragt. Die Mitarbeiter sind sehr gut zu erreichen, antworten in der Regel innerhalb eines Tages auf E-Mails, können Euch Kurs-Syllabi zuschicken und leiten sogar Eure Bewerbung weiter. Zudem erhaltet Ihr ebenfalls alle nötigen Informationen über Visum und weitere wichtige Dokumente.
Finanzierung und Kosten:

Für die Bewerbung müsst Ihr eine Art Vermögen vorweisen. Dies könnt Ihr meistens schon oder zumindest teilweise mit dem Auslands-Bafög abdecken. Letzteres zahlt auch eine Pauschale für den Flug, sowie die Studiengebühren bis zu 4600 Euros. Je nach Buchungszeitraum und Flugtermin kommen Flugkosten zwischen 700-1100 Euros zusammen. Das Semester an der SDSU kostet rund $6000. Wenn das Ersparte, Bafög oder das Familiengeld nicht reicht, gibt es noch die Möglichkeit des KFW-Studentenkredits, den Ihr aber auch schon zu inländischen Studiensemestern beantragen könntet. Alles in allem solltet Ihr mit 1000 Euros im Monat Ausgaben rechnen (Miete, Auto, Freizeit, Essen). Für Reisen ggfs. extra Budget einplanen.


Wohnen:

Am besten sucht Ihr bei www.craigslist.com für San Diego oder schaut euch nach Häusern um, die mit „for rent“ gekennzeichnet sind. Es gibt campusnahe Wohnmöglichkeiten, aber auch in anderen Teilen der Stadt, wie z.B. „Pacific Beach“ oder „La Mesa“. Die Studentenwohnheime sind meist deutlich teurer als selbst gesuchte Zimmer und vom Komfort her nicht unbedingt besser. Ihr könnt Einzelzimmer in „shared appartments or houses“ finden, aber auch in den sogenannten „communities“. Letztere sind überwachte und abgeschlossene Mietwohneinheiten, meist mit Pools, Fitness und Sauna, je nach Ausstattung. Versucht „broker fees“ zu vermeiden, da Ihr auch ohne Broker etwas finden könnt. Für Mietkosten sollten für ein normalgroßes Zimmer um die $600 monatlich eingeplant werden.


Mobilität:

Das Auto ist leider ein Muss in San Diego. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln seid Ihr meistens sehr lange unterwegs und erreicht nicht unmittelbar den Zielort. Autos könnt Ihr in San Diego mieten, für rund $400 im Monat, inklusive Versicherung. Hierfür gibt es angeblich auf studiVZ auch einen Ansprechpartner und/oder eine Gruppe mit Kontaktdaten. Ihr könnt aber auch selbst eines kaufen, entweder vom Händler oder privat unter z.B. auch www.craigslist.com. Letzteres kann günstiger sein, aber auch Händler verkaufen Autos schon ab $1000. Eine Autoversicherung bekommt Ihr z.B. über www.progressive.com für rund $400 für 6 Monate. Das Auto müsst Ihr dann nach dem Kauf, am besten schon mit „smog check“, beim kalifornischen „Department of Motorcycles“, kurz DMV (http://www.dmv.ca.gov/portal/home/dmv.htm), anmelden. Die öffentlichen Verkehrsmittel bestehen hauptsächlich aus Bus und „Trolley“ (Bahn). Da auch in San Diego alles recht weitläufig angelegt ist, solltet Ihr ohne Auto zumindest ein Fahrrad in Erwägung ziehen.


Freizeit:

Einkaufmöglichkeiten gibt es „en masse“. Die eher städtisch zentral gelegenen „Mission Center“ und „Fashion Valley“ bieten vielseitige Shopping Gelegenheiten. Eine „Mall“ und extra Geschäfte findet ihr auch „Downtown“. In „Pacific Beach“, „Garnet Avenue“, ist ebenfalls ein Geschäft an das andere gereiht. Ansonsten bieten die Outlet-Malls, z.B. „Las Americas“ an der amerikanisch-mexikanischen Grenze, ausreichend Einkaufmöglichkeiten. Wer gerne surfen lernen möchte, kann zwischen vielerlei Surfschulen wählen. Kenner finden ebenfalls reichliche Möglichkeiten Surfboards und Anzüge direkt am Strand zu mieten, z.B. „Mission Beach“. „Surf classes“ werden z.B. vom Mission Beach Aqua Center angeboten. Diese kosten für ein ganzes Semester um die $160. Zum Thema Essen steht leider „fast food“ auch in Kalifornien mit an erster Stelle. Man bekommt es überall und sehr günstig. Nahrungsmittel einkaufen könnt ihr für kleines Geld z.B. bei „Food for Less“ oder etwas exklusiver bei „Ralphs“. Zum Ausgehen gibt es insbesondere 3 verschiedene „areas“, die dazu einladen. Einmal „Pacific Beach“, nahe des Strands mit vielen verschiedenen Bars, z.B. auf der „Garnet Avenue“, und einen Club „Bar West“. Bars und Clubs in „Downtown“ findet Ihr im „Gaslamp Quarter“. „Ocean Beach“ bietet verschiedene Bars und ist als Surfer-und Hippieviertel bekannt. Einlass zu Bars und Clubs ist nur mit Reisepass für uns möglich, keinen Perso, keinen Führerschein oder Ähnliches, und selbstverständlich nur ab 21 Jahren. Ihr könnt allerdings auch für rund $20 eine kalifornische ID beim DMV (http://www.dmv.ca.gov/portal/home/dmv.htm) beantragen, deren Wartezeit allerdings „Monate“ (bitte erkundigen!) dauern kann.


Eindruck:

Alles in Allem war das Auslandsemester eine sehr gute Erfahrung. Die Menschen sind sehr freundlich, aufgeschlossen und zuvorkommend. Das Wetter und die Landschaft, Küste, Wüste und Canyons sind sehr schön. Straßen-und Ortsnahmen sind oft in mexikanischer Sprache. Sehenswürdigkeiten sind abgesehen von den Stränden und Küsten, Old Town (historisches Viertel), La „Jolla Cove“ zum Beobachten von Seehunden, Balboa Park (Museumspark) als auch der Zoo und „Seaworld“. Städte um San Diego sind ebenfalls sehr sehenswert. Allein in Kalifornien sind LA und San Francisco bekannte Touristenziele. Für Mexiko spalten sich die Meinungen aufgrund von Gewaltängsten. Tijuana’s Zentrum, eine mexikanische Stadt an der kalifornischen-mexikanischen Grenze, ist dennoch sehenswert.