16 Aug
Erfahrungsbericht von N. N.

University of California, San Diego

Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Informatik
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 03/2010 bis 06/2010

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitung des Studienaufenthaltes

Visabeschaffung
Um ein Studentenvisum für die USA zu erhalten, muss man sich an einer der Vertretungen der Botschaft der USA in Deutschland bewerben. Nach Zahlung verschiedener Gebühren erhält man einen Termin, zu dem man an der Botschaft erscheinen soll. Diese Termine sind nicht als fixe Interviewtermine zu sehen, sondern dienen nur dazu, die Bewerbertermine über den Vormittag zu entzerren. Daher ist es ratsam, möglichst früh an der Botschaft einzutreffen. In meinem Visainterview ging es nur darum darzulegen, wo und warum ich in San Diego studieren möchte und nachzuweisen, dass mein Studium dort finanziert ist. Das Visum erhält der Bewerber im Normallfall innerhalb von wenigen Tagen, in Ausnahmefällen kann dies aber bis zu drei Monate dauern, gerade wenn Bewerber kürzlich die Staatsbürgerschaft gewechselt haben.

Gepäckversand
Da die Lufthansa für Ticketkäufe vor dem 01.01.2010 ein Gepäcklimit von 2 Koffern mit bis zu 23 kg erlaubte, war dies kein Problem für mich. Für Versand aus den USA ist USPS (US Postal Service) zu empfehlen.

Geldtransfer
Grundsätzlich ist es in den USA problemlos, mit Kreditkarte zu bezahlen. Gerade in Supermärkten, an Tankstellen und in Restaurants ist dies die bevorzugte Zahlungsweise. Beim Autokauf und den Mietzahlungen wird dagegen Bargeld bzw. ein Barscheck (cashiers check) bevorzugt. Hierfür ist es unbedingt zu empfehlen, ein Konto bei einer amerikanischen Bank zu eröffnen. Da die Bank of America Kooperationspartner der Deutschen Bank ist, ist der Geldtransfer und die Abhebung an den BoA-Automaten kostenlos. Man sollte allerdings bedenken, dass die Geldautomaten in den USA ein tägliches Abhebelimit von ca. 800 USD haben. Dies kann zu Problemen führen, falls man innerhalb einer Woche ein Auto kaufen und seine Miete zahlen möchte. Zu Beginn der Mietzeit sind üblicherweise eine Monatsmiete als Kaution und die erste Monatsmiete fällig. Kreditkarten werden in den wenigsten Fällen angenommen, da man als Ausländer über keine „Credit History“ verfügt.

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Immatrikulation
Die Bewerbungsfrist für ausländische Studierende in den USA ist üblicherweise erst sehr kurz vor dem eigentlichen Studienbeginn, meist 1-2 Monate vorher. Mit der Annahme erhält man viele nützliche Informationen über die Visabeschaffung, die Universität, die Stadt und das Studienmodell in den USA. Die meisten dieser Informationen erhält man nochmals am Einschreibetag. Da man als ausländischer Student an der UCSD nicht als vollwertiger Student angesehen wird („extension student“), erhält man keinen Uni-Account und kann sich demnach nicht im vorherein für Kurse einschreiben. Daher muss man sich Kurse, an denen man interessiert ist, aus der Kursdatenbank heraussuchen – dabei unbedingt auf die Länge der Warteliste achten. Ist diese bereits mehrere Studenten lang, sinken die eigenen Chancen, einen Platz in diesem Kurs zu erhalten. Bei keiner oder kurzer Warteliste besucht man die erste Vorlesungsstunde und bittet im Anschluss den Professor, am Kurs teilnehmen zu dürfen. In einigen Kursen müssen noch die Grundkenntnisse, die in diesem Kurs vorausgesetzt werden, nachgewiesen werden, in den meisten wird man problemlos zugelassen. Nach spätestens drei Wochen muss man sich zu mindestens drei Kursen á 4 Units entschieden haben und diese bei der Extension anmelden. Für jeden Kurs des Graduate Levels erhebt die UCSD nochmals eine extra Gebührsowie gegebenenfalls eine Gebühr für Labore oder Computerräume.

Vorlesungen
Die Kurse der UCSD aus den Bereichen Informatik und BWL sind grundsätzlich in zwei Kategorien einzuteilen: anwendungsorientierte (projektorientierte) und vorlesungsorientierte. Erstere sind sehr stark auf eigenständiges Arbeiten ausgelegt, welches das gesamte Semester durch verfolgt werden soll. Während dieser Zeit werden ständig Zwischenergebnisse durch Präsentationen vorgestellt und benotet. Am Ende steht in einigen Fällen eine Klausur. Die vorlesungsorientierten Kurse der UCSD sind denen in Deutschland sehr ähnlich: Zu den wöchentlich stattfindenden Vorlesungen werden mehrere Übungen angeboten, welche auch bewertet werden – deren Note fließt ebenfalls in die Endnote ein. Zusätzlich dazu werden Tutorien zu den Vorlesungen und zur Klausurvorbereitung angeboten. Neben den klassischen Klausuren am Ende des Semesters („Finals“) finden in den meisten Kursen zusätzlich Klausuren zur Mitte des Semesters statt („Midterms“). Die Übungen bestehen größtenteils aus recht arbeitsintensiven Problemsets und sollten keinesfalls unterschätzt werden, da die Abgabetermine an den amerikanischen Universitäten teils sehr streng umgesetzt werden. Die allgemeine Arbeitsbelastung während des Semesters schätze ich als sehr viel höher ein als im Vergleich zu Deutschland. Im Gegenzug ist die Klausur zwar ebenfalls aufwändiger, dafür aber einfacher.


Situation am Studienort

Obwohl in San Diego reichlich Wohnraum vorhanden ist, sorgt die recht hohe Nachfrage für einen hohen Mietpreis. In der Studentenstadt „La Jolla Village“ in der Nähe der UCSD mussten wir für ein Apartment (2 ZKB mit Wohnzimmer) $1650 zzgl. Nebenkosten bezahlen. Wir haben uns daher entschieden, über Craigslist einen weiteren Mitbewohner zu suchen, der schließlich das Wohnzimmer bezogen hat. Die hohe Monatsmiete kommt zu einem großen Teil durch die kurze Mietdauer zustande. Falls man alleine in die USA reist, ist es ratsam, erst nach Wohngemeinschaften über Craigslist zu suchen, da diese meist schon länger bestehen und wesentlich geringere Monatsmieten zahlen.
Eine weitere beliebte Wohngegend ist der am Strand gelegene „Pacific Beach“. Dieser ist in direkter Nähe zum Strand, preislich allerdings noch wesentlich teurer als La Jolla Village; in 1-5 km Entfernung zum Strand sind die Preise in etwa gleich. Eine weitere Wohngegend, die zu empfehlen ist, ist „Clairemont Mesa“. Bei PB und Clairemont ist allerdings zu bedenken, dass eine Busfahrt zur UCSD schon bis zu einer Stunde in Anspruch nehmen kann.

Ein Auto ist im Allgemeinen in den Vereinigten Staaten unverzichtbar. Ab einem Aufenthalt von 10 Wochen lohnt es sich eher ein gebrauchtes Auto zu kaufen (Craigslist), als eines zu mieten. Der Privatverkauf stellt sich meist recht unkompliziert dar, auch wenn die Anmeldung am KFZ-Amt („DMV“) etwas aufwändig ist.


Freizeitgestaltung

Die UCSD selbst bietet zahlreiche Events wie Besuche in Freizeitparks, Themenparks oder Besuche bei Baseballspielen an. Das kulturelle Zentrum von San Diego mit Bars und Clubs ist Downtown – zum Weggehen eigenen sich ansonsten noch Pacific Beach und Ocean Beach. In La Jolla Village finden sich nur sehr, sehr wenige Möglichkeiten zum Ausgehen.

In – für amerikanische Verhältnisse – näherer Umgebung zu San Diego finden sich zahlreiche Städte und Sehenswürdigkeiten, die einen Besuch wert sind. Darunter fallen vor allem Los Angeles, Santa Babara, San Francisco, Las Vegas, Grand Canyon, Monument Valley, Antelope Canyon, Bryce Canyon, Zion National Park, Death Valley, Sequoia National Park und Yosemite National Park. Las Vegas ist wegen der „kurzen“ Fahrzeit (5 Stunden) problemlos mit dem Auto zu erreichen und kann aufgrund der günstigen Hotelpreise unter der Woche (ca. $50 pro Zimmer) gut als Ausgangsbasis benutzt werden.