15 Mai
Erfahrungsbericht von Michael M.

Brock University


Hochschule: Brock University
Stadt: St. Catharines
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Wirtschaft, Pädagogik und Lehramt
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2018 bis 12/2018
Heimathochschule: Erlangen-Nürnberg U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bereits in meinem Bachelor-Studium hatte ich ein Auslandssemester gemacht. Daher wollte ich auch unbedingt im Master nochmal ins Ausland gehen. Die Wahl fiel auf die Brock Universität, da ich mit meiner Freundin zusammen ins Ausland wollte und wir eine Uni gesucht hatten, welche für beide Studiengänge von uns passende Kurse anbietet. Kanada war ein Land, in das wir beide wollten und die Brock hat einen guten Ruf, gute Bewertungen, eine gute Lage und eben auch für uns beide passende Kurse parat gehabt.

Bewerbung

Die Anmeldung über College Contact und die Universität selbst ging ziemlich einfach. Das geforderte Sprachniveau der Uni war auch gleich nachgewiesen mit dem DAAD Sprachzertifikat (billiger als die anderen) und dann war man auch schon eingeschrieben. Die Kursauswahl hatte ein bisschen was von einem Nervenkitzel, da man an dem Tag, an dem man sich für Kurse anmelden kann irgendwie das doch noch nicht kann. Als Austauschstudent braucht man sogenannte „Overrides“, um sich in Kursen anmelden zu können. Da man sich allerdings dann oft erst viel später als die kanadischen Studenten für den Kurs anmelden kann, läuft man Gefahr nicht mehr rein zu kommen.

Bei mir persönlich hat alles funktioniert und ich habe alle Kurse bekommen, die ich wollte. Allerdings habe ich bereits sehr früh dem Koordinator für die internationalen Studenten der Brock geschrieben und war auch dann vor Ort noch ein paarmal dort. Hat alles geklappt und es lassen sich auch Alternativen finden, falls das mit einem Kurs mal nicht klappt.

Schon Fernweh bekommen?

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Uni

Die Brock Universität an sich ist sehr neu und hat eine tolle Ausstattung. Die Vorlesungsräume und Seminarräume waren alle gut ausgestattet mit PC, Visualizer, Beamer, Sound System und gut angelegter Sitzordnung.

Was mir sehr gut gefallen hat, waren die Lernräume und die Bibliothek. Man hat verschiedene Etagen im Bibliotheksgebäude, die nach erlaubtem Geräuschpegel unterteilt sind. Das heißt, man kann sich für eine Gruppenarbeit in eine Etage setzen und zusammen arbeiten oder man kann in eine andere Etage, um in Stille zu lernen.

Dann gibt es noch Chill-Ecken mit Sitzsäcken, auf denen man auch mal zwischendurch ein Nickerchen machen kann. Im Erdgeschoss der Bibliothek kann man sich Kaffee, Gebäck und Snacks bei Starbucks oder Tim Hortons (definitiv die bessere Wahl) holen und mit zum Lernen nehmen. Die Ausstattung der Bibliothek an Literatur hat für alles gereicht, was ich gebraucht habe. Nach dem Lernen kann man auch noch eine Runde Schwimmen gehen im Sports Complex (und coole Sportkurse machen wie MMA oder Kickboxen). Ein Fitnessstudio gibt es auch direkt dort.


Kurse

Die Kurse an sich fand ich gut strukturiert und interessant. Kanada ist etwas Service-orientierter als Deutschland. Ich war hier öfter bei meinen Dozenten, um Dinge nachzufragen. Da meine Kurse ca. 30 Leute hatten (außer eine Massenveranstaltung), war der persönliche Kontakt auch gewünscht und sehr einfach. Einige Kurse fordern Literatur (welche meistens sehr teuer ist im zugehörigen Book Store), welche aber auch zum Teil bei Online-Bibliotheken gefunden werden kann. Meine Heimat-Uni hatte zum Beispiel ein Buch online ausleihbar, welches ich in Kanada gebraucht habe. Ansonsten findet man die Bücher auch bei diversen Online-Buchhändlern oft relativ günstig. Das dauert halt dann eine oder zwei Wochen bis man alles hat, aber mir hat das gereicht.

Der Arbeitsaufwand der Kurse ist höher als der Arbeitsaufwand für die Kurse, die ich bisher in Deutschland hatte. Man hat irgendwie jede Woche etwas zu tun. Kann man sich ein bisschen so wie Schule mit Hausaufgaben vorstellen. Das meiste davon ist nicht schwer und in 1-2 Stunden erledigt. Manche Dinge dauern etwas länger, aber das hält sich in Grenzen. Durchschnittlich würde ich sagen, dass es eine Stunde am Tag war, die ich für die Uni aufwenden musste, um meine „Hausaufgaben“ zu machen. Hier wird aber keine Höchstleistung erwartet, sondern einfach, dass man es erledigt hat. Ist auch alles nicht weiter schwer und ich fand es auch fast immer wirklich interessant.


Unterkunft

Wohnen in St.Catharines ist nicht zu teuer. Man konnte es in etwa mit meiner Heimatstadt Nürnberg vergleichen. Ich kann allen empfehlen, NICHT in die Wohnheime zu gehen. Die kosten ziemlich viel, man muss das Essen mitbuchen (einer meinte, er hat nur Pommes und Chicken Fingers gegessen). Dort gibt es den Spruch der Freshmen 15. Das bedeutet, dass die Leute, die dort frisch einziehen, in einem Jahr 15 Pfund zunehmen.

Besser ist meiner Meinung nach, sich ein Zimmer in einem shared Appartement zu suchen. Entlang der Glenridge Avenue (und Seitenstraßen) finden sich viele solche Häuser, in denen man ein Zimmer mieten kann. Die Lage hier finde ich perfekt, weil man überall nicht weit hin hat. Ich persönlich habe etwas außerhalb gewohnt, was aber kein Stress war, da wir uns ein Auto gekauft hatten.


Mobilität

Zum Thema Auto… man braucht eine Parkkarte bei der Uni, welche ca. 200 Euro pro Semester kostet. Sonst gibt es Knöllchen. Das Auto definitiv nicht bei dem McDonalds stehen lassen, wenn man zur Uni geht, weil das wird dann abgeschleppt (steht auch auf allen Schildern). Ansonsten darf man mit dem deutschen Führerschein Autofahren und sich Mietwägen ausleihen. Wenn man ein kanadisches Auto kaufen möchte, dann muss man sich einen kanadischen Führerschein geben lassen (wird gegen den deutschen getauscht), um eine Versicherung machen zu können.

Wichtig: Für den Führerscheintausch braucht man eine Übersetzung eines anerkannten Übersetzers.

Der internationale Führerschein hat mir weder in Kanada noch USA was gebracht.

Ansonsten kann ich zum Reisen ein Auto absolut empfehlen! Das Öffi-Netz hier ist nicht so gut wie das in Deutschland und zu einigen Sachen kommt man ohne Auto einfach nicht hin. Autofahren ist sehr entspannt hier und die Strecken weit. Sind bis nach Vancouver gefahren und es hat super viel Spaß gemacht.