23 Aug
Erfahrungsbericht von Meryem S.

Universitat Autònoma de Barcelona


Stadt: Barcelona
Land: Spanien
Kontinent: Europa
Studienrichtung: Internationale BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2024 bis 04/2024
Heimathochschule: Stuttgart DHBW

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitung des Auslandsaufenthalts

Anmeldung

Der erste Schritt, bevor die Anmeldung erfolgt, ist mithilfe von Frau Sauer ein Learning Agreement für das Auslandssemester zu erstellen, da man bei der Anmeldung auch die Wunschfächer angeben muss und diese vorher von Frau Sauer genehmigt werden müssen. Wenn dies genehmigt wurde, kann man mit der Bewerbung beginnen. Dieser Prozess läuft über die Agentur „College Contact“, dabei wird man von den zuständigen der Agentur kontaktiert, sobald man seine Wunschuni Online eingibt. Die Agentur benötigt ein Passfoto, ein Transcript of Records (Notenbescheinigung), einen Sprachnachweis, eine Kopie des Reisepasses und andere notwendige Dokumente, die man im Voraus von College Contact zugeschickt bekommt und ausfüllt. 

Der Bewerbungszeitraum beginnt Mitte September und endet Ende November des Vorjahres. Ich würde jedoch empfehlen, die Unterlagen schon vor Bewerbungsbeginn an College Contact zu senden, da man dadurch leichter an die Plätze der Wunschkurse gelangt. Danach folgt auch direkt die vorläufige Zusage und man ist angenommen, wenn man den ersten Teil der Studiengebühren an die Universitat Autònoma de Barcelona überwiesen hat. Die Studiengebühren belaufen sich auf 3.285€ (500€ + 2.785€). Zusätzlich kann man sich auf ein Stipendium bewerben, um das Semester zu finanzieren. 

Versicherung, Reisedokumente, Finanzielles

Beim Thema Versicherung ist es wichtig zuerst mit der Krankenversicherung in Deutschland abzuklären, inwiefern sie die Kosten übernimmt. In meinem Fall hätte die Krankenkasse nur Notfälle übernommen, weswegen ich über die Allianz eine Zusatzversicherung abgeschlossen habe in Höhe von 116,50€. Weitere Reisedokumente sind nicht nötig. 

Anreise 

Angereist bin ich ungefähr eine Woche vor Semesterbeginn, was ich empfehlen würde, um die Stadt zu erkundigen und sich einzuleben. Praktisch war, dass es Direktflüge über Stuttgart gab, weshalb die Reise ganz unkompliziert ablief. Die Kosten beliefen sich hier auf 28€ für den Hinflug (ohne Koffer). Am Flughafen gibt es an beiden Terminals ein Shuttle, das Rund um die Uhr alle 5-10 Minuten in die Innenstadt fährt. Ein Einzelticket hierfür kostet 7,25€. Da wir zu zweit unterwegs waren und viele Koffer hatten, haben wir uns jedoch für ein Taxi entscheiden (45€). Hier empfiehlt 

Studienumfeld

Wohnen

Gewohnt habe ich in der Zeit zusammen mit einer Freundin aus Stuttgart, weshalb wir nach einer Wohnung Ausschau gehalten haben. Hier empfiehlt es sich sehr achtsam zu sein, da einige Agenturen nicht wirklich seriös sind. Die Wohnung haben wir über Homelike gebucht, jedoch war diese nicht wirklich günstig für den Zustand, den sie hatte (mtl. 1500€ kalt). Es ist recht schwierig eine Wohnung in Barcelona zu finden, weshalb ich tatsächlich empfehlen würde, direkt nach der Zusage eine Wohnung zu suchen. Empfehlen würde ich in Gracia. Dies ist eine sehr heimische Gegend und auch sehr nah an der Uni. Außerdem ist das Gotic Viertel sehr schön. Vermeiden würde ich El Raval, da es das unsicherste Viertel der Stadt ist. 

Angebote der Hochschule (Mensa, Hochschulsport usw.)

An der Uni gibt es eine kleine Cafeteria, jedoch ist diese etwas teurer als die Bäckereien, die in den umliegenden Straßen der Uni sind. Zudem gibt es auch Mittagessen in der Unicafeteria, jedoch habe ich diese nie probiert, da alle meine Vorlesungen vormittags waren. Im Untergeschoss hat die Uni eine schöne, kleine Bibliothek. 

Soziales Umfeld (Freizeit, persönliche Kontakte, Integration mit Einheimischen usw.)

80% der Studenten sind aus den USA und Kanada. Jedoch sind auch viele Deutsche anzutreffen, mit denen man eigentlich auch die meiste Zeit verbracht hat. Am Standort für die Study-Abroad-Programme sind nur Studenten, die ein Auslandssemester machen, deshalb kommt man mit den Spaniern nicht wirklich in Kontakt. Durch die Gruppenarbeiten in den einzelnen Fächern lernt man aber trotzdem viele neue Leute kennen aus verschiedenen Ländern, was es etwas einfacher macht neue Kontakte zu knüpfen. Außerdem gibt es oft WhatsApp-Gruppen mit deutschen Studenten, in denen oft Aktivitäten für die Wochenenden geplant werden.

Studium

Beschreibung der Hochschule allgemein

Die UAB ist einer der führenden Universitäten Spaniens. Der Hauptcampus der Uni liegt in Bellaterra, ca. 40-50 Minuten vom Stadtzentrum entfernt. Die Kurse für die Studierenden aus dem Ausland befinden sich auf dem Campus in der Nähe des Stadtzentrums (Casa Convalescencia).  Dadurch ist das Unigebäude mit Hilfe von verschiedenen Bus- und Bahnlinien leicht zu erreichen. Es ist ein kleiner Campus, jedoch sehr schön. Die Kurse werden mit höchstens 30 Studenten pro Kurs recht klein gehalten. Die Hörsäle sind klein mit wenig Platz zum Arbeiten. Es empfiehlt sich einen Laptop oder ein IPad zu nutzen, da es auf dem kleinen Tisch etwas schwer werden kann, mitzuschreiben. Zudem sind viele Tests online und man arbeitet auch oft in Gruppen über geteilte Dokumente, weswegen man regelmäßig auf ein Laptop oder IPad zurückgreifen muss.

Auflistung und Beurteilung der besuchten Lehrveranstaltungen

In allen Kursen an der UAB wird viel Wert auf Anwesenheit und Mitarbeit gelegt. Diese tragen auch zur Benotung bei, deshalb sollte man darauf achten sich regelmäßig zu beteiligen und zu erscheinen. Man musste 4 Kurse belegen, um die 24 ECTS zu erhalten (jeder Kurs hatte jeweils 6 ECTS). 

People Management (Maydo Arderiu)
In diesem Kurs lernt man Inhalte, wie Planung, Organisationsstrukturen als auch Arbeitskultur oder Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz und wie man diese als Manager gewährleisten kann. Dieser Kurs war eher etwas trocken, da sehr viel Theorie abgearbeitet wurde, jedoch hatte man vieles schon in Deutschland an der Universität und daher war der Lernaufwand sehr gering. Generell reicht es bei diesem Kurs aus, wenn man im Unterricht gut aufpasst, und die Hausaufgaben erledigt für eine gute Vorbereitung für die Mid-Term und den Finals, da man dann nicht mehr viel machen muss, um eine gute Note zu kriegen. 

E-Commerce and Online Business (Otilia Driga)
In diesem Kurs geht es um Online-Business, wie man sie richtig aufbaut und führt. Der Kurs hat Einblicke in verschiedene Firmen gegeben, jedoch war er recht trocken und die Theorie etwas zu viel. Ich würde den Kurs nicht wirklich empfehlen, da sich vieles wiederholt hat und die Professorin nicht wirklich einen Faden hatte. Man hat keine Klausuren, aber dafür ab und an Abgaben und oft Präsentationen. Wenn man alles immer zeitnah erledigt, erfordert dieser Kurs wenig Aufwand, jedoch finde ich, dass die Professorin im Gegensatz zu anderen strenger bewertet. Über die 3 Monate stellt man ein Online-Business zusammen und erstellt eine Website, die man dann am Ende vorstellt. 

International Finance (Myriam Hikimura)
In diesem Kurs geht es um verschiedene Themen im Finance-Bereich. Manches hatte man schon im 3. Semester, jedoch kommen auch Themen vor, die man nicht behandelt hat. Es ist ein sehr einfaches Fach, wenn man regelmäßig anwesend ist. Die Professorin nimmt sich immer jeweils eine Stunde, um das Thema sehr ausführlich zu erklären und gibt zu jedem Thema ein Aufgabenblatt dazu, dass man in der nächsten Stunde bearbeiten soll. Daraufhin bespricht sie das Blatt mit der Klasse. Hier ist es wichtig, dass man am Ball bleibt, jedoch sorgt Myriam mit ihren Tests dafür, dass man schon vor der Mid-term oder den Finals für einige Themen gelernt hat. Diesen Kurs würde ich weiterempfehlen, da man leicht gute Noten bekommen hat, obwohl er der anspruchsvollste war, den ich gewählt hatte. 

Managerial Skills in International Business (Maydo Arderiu)
In diesem Kurs geht es darum, was man im Management beachten soll. Die Dozentin nutzt hierfür In- und Outdoor-Aktivitäten und auch Filme, Videos und Spiele, um den Schülern die Theorie durch die Praxis zu erklären. Die Dozentin Maydo gibt viel Wert auf Teilnahme und kann sich sehr gut Namen und Gesichter merken. Für die gute Note lohnt es sich regelmäßig den Unterricht zu besuchen und mitzumachen. Dies war auch mein Lieblingskurs an der UAB. Auch hier reicht es aus, wenn man im Unterricht gut aufpasst, und die Hausaufgaben erledigt für eine gute Vorbereitung auf die Mid-Term und die Finals, da man dann nicht mehr viel machen muss, um die Prüfungen zu bestehen.

Betreuung an der Hochschule (International Office, Studiengang usw.)

An der Hochschule wird man sehr gut betreut, vor allem von den Dozenten, weil diese immer ein Ohr für die Studenten haben. Die Dozentin Maydo war immer da für einen, wenn man mal Probleme hatte und hat sich auch immer angeboten bei Problemen. Auch die Verwaltung der UAB war sehr bemüht, den Studenten zu helfen und war immer sofort ansprechbar. 

Studienort 

Öffentliche Verkehrsmittel

Die öffentlichen Verkehrsmittel in Barcelona sind sehr gut ausgebaut und ich würde auch nicht wirklich empfehlen Auto zu fahren. Die Metrolinien fahren im 3-4 Minutentakt. Unter der Woche bis Mitternacht, freitags bis zwei Uhr und samstags sogar die ganze Nacht. Allerdings gibt es auch Nachtbusse, mit denen man ganz einfach nach Hause kommt. Die Busse und Bahnen kommen sogar oftmals zu früh, weswegen es sich lohnt etwas früher an der Haltestelle zu sein. Es empfiehlt sich während des Aufenthalts eine 3 Monatskarte zu kaufen für 44,50€ (40€ Ticket + 4,50€ Karte), diese ist in und um Barcelona gültig und nach den 3 Monaten kann man sich auf dieselbe Karte eine Monatskarte kaufen, diese kostet weitere 21,35€.

Sicherheit

Grundsätzlich ist Barcelona eine sichere Stadt und auch abends fühlt man sich nicht unwohl. Jedoch sollte man aufpassen vor Taschendieben, diese sind vor allem in der Metro sehr weit verbreitet. Mir wurde während meines Aufenthalts nichts gestohlen, aber der Besuch meiner Mitbewohnerin wurde direkt an ihrem ersten Tag in Barcelona in der Metro ihr Handy gestohlen. Außerdem sollte man abends auch in den engen Gassen in der Innenstadt aufpassen, wenn es sehr spät ist. Es empfiehlt sich Handyhüllen zu kaufen, die man sich umhängen kann, damit das Handy nicht so einfach gestohlen werden kann. Diese sind im ALE-HOP sehr günstig erhältlich. Außerdem habe ich während meines Aufenthalts immer eine Bauchtasche unter der Jacke getragen, was auch sehr vorteilhaft in Bezug auf Taschendiebe ist.

Internetzugang und Telefonieren

Da Spanien in Europa ist, sollten die Handyverträge dieselben Konditionen haben, wie in Deutschland. WLAN sollte in den meisten Wohnungen zu Verfügung stehen und auch in den Mietkosten enthalten sein. Außerdem gibt es in der Uni auch WLAN-Zugang.

Finanzieller Aufwand

Reisekosten

Die Tickets von Stuttgart nach Barcelona waren sehr günstig teilweise haben diese ohne Gepäck nur 30-50€ gekostet. Was sich auch empfiehlt ist, kleine Trips innerhalb Spaniens zu machen, da man an Wochenenden sehr viel Zeit hat und die Tickets teilweise sehr günstig sind. Oftmals kann man auch an manche Städte morgens hin- und abends wieder zurückfliegen, um Hotelkosten zu sparen. 

Lebenshaltungskosten (Wohnen, Verpflegung)

Da ich und meine Freundin eine Wohnung gemietet haben, war diese etwas teurer. Wir haben pro Person ca. 850€ gezahlt für Miete und Nebenkosten. Die Inneneinrichtung der Wohnungen in Barcelona ist nicht die Beste, deshalb sollte man für den Preis nicht allzu viel verlangen. Es empfiehlt sich jedoch früh genug zu suchen und aufzupassen, dass man nicht auf unseriöse Seiten trifft. Lebensmittel kosten ähnlich, wie in Deutschland, diese würde ich empfehlen bei Aldi, Lidl oder Mercadona zu kaufen, weil die kleineren Läden meist auch teurer sind und größere Ketten oft günstigere Lebensmittel anbieten. Kleine Cafés und Bäcker sind oft viel günstiger als in Deutschland. 

Sonstiges

Ich würde empfehlen sehr vieles an Essen und Trinken zu probieren, da diese auch recht günstig sind. Außerdem sollte man, wenn man schonmal in der Stadt ist, eine Bootsfahrt am Hafen machen oder ein Barcelona-Spiel im Stadion schauen gehen, da diese Erlebnisse einmalig sind. Man sollte nicht an den Aktivitäten sparen, da man ein Auslandssemester nicht einfach so machen kann und diese Möglichkeit, wenn man jung ist, nutzen sollte. Also empfiehlt es sich vor dem Semester zu sparen, um im Ausland viel unternehmen zu können. 

Gesamtbewertung des Aufenthalts

Abschließend finde ich, das Barcelona ein perfekter Ort ist, um ein Auslandssemester zu machen und die UAB eine sehr gute Uni ist. Die Stadt hat viel zu bieten und ist gerade für junge Studenten ein sehr guter Ort zum Leben. Man lernt andauernd neue Menschen kennen und kommt in viele abwechslungsreiche Gespräche. Ich würde sagen, dass mein Auslandssemester dazu beigetragen hat mich weiterzuentwickeln und viel offener zu werden. Ich würde definitiv nochmal ein Semester in Barcelona studieren, wenn ich die Möglichkeit dazu hätte.