San Diego State University
Ich habe gerade meine „finals“ hinter mich gebracht und will die Gelegenheit nutzen so zeitnah wie möglich über meine Erfahrungen und Erlebnisse hier in San Diego und natürlich an der San Diego State University zu berichten.
Zunächst einmal bin ich hier Anfang August angekommen, was ideal ist, wenn man vor dem Studienbeginn noch ein bisschen Urlaub machen möchte. Dafür ist San Diego mit seinem Wetter und den tollen Stränden natürlich wie geschaffen. Das Semester hier fing offiziell am 26. August an, die Kurse haben bei mir aber erst Anfang September begonnen. Also bleibt genug Zeit ein paar Surfkurse zu belegen oder die Umgebung zu erkunden. San Diego selbst ist eine wirklich lebenswerte Stadt, sehr sauber und meines Erachtens nach auch sehr sicher. Man kann hier abends sehr gut weggehen und mit Seaworld, den chargers (NFL-team), dem Balboa-Park und fast täglich anderen Konzerten von bekannten Bands und Künstlern kann man hier jede Menge erleben. Darüber hinaus bietet San Diego mit seiner geografischen Lage viele weitere Möglichkeiten. Los Angeles ist mit dem Auto 2 Stunden entfernt, so dass man auch einfach mal für einen Tag oder für ein Spiel der Lakers rüber fahren kann. Nach Las Vegas (und das wird sicher einige interessieren) sind es 5 Stunden und um nach San Francisco zu kommen sollte man mit dem Auto 9-10 Stunden einplanen. Hört sich alles mehr an als es ist wenn man deutsche Dimensionen gewöhnt ist, aber in Amerika ist das wirklich ein Katzensprung. Ich hab auch noch die Chance genutzt nach Hawaii zu fliegen. War ein fünfeinhalb Stunden Flug und nicht gerade billig aber die Kosten auf alle Fälle wert.
Was man aber vor den Reisen auf jeden Fall erledigt haben sollte, ist sich eine Bleibe zu suchen und ein Auto zu organisieren. Ich habe dazu zunächst die erste Woche in einem Hostel verbracht und kann dazu das Point Loma International Hostel nur empfehlen. Sehr sauber, nicht zu groß, man trifft coole Leute und fühlt sich nicht wie auf Mallorca, weil hier im Gegensatz zu anderen Hostels nicht nur Deutsche sind.
Wohnungstechnisch sollte man versuchen, so früh wie möglich aktiv zu werden. Je nach Zeitpunkt und Anspruch an Lage und Ausstattung der Bleibe kann man hier bis zu 1000$ und mehr an Miete für ein Zimmer einplanen. Es geht natürlich aber auch billiger, aber im Allgemeinen sind die Mietpreise mit denen aus Deutschland nicht zu vergleichen.
Ein Auto ist hier in San Diego meines Erachtens nach ebenfalls unumgänglich und wenn man schon ein Navi in Deutschland besitzt würde ich empfehlen das mitzubringen. Ansonsten kann man es hier ab 150$ kaufen. San Diego verteile sich mit seinen 1,3 Millionen Einwohnern über eine riesige Fläche, so dass es von der Uni bis zum Strand knapp 24km sind und nach Downtown ebenfalls geschätzt 14km. Gerade zur Wohnungssuche wird man dankbar sein nicht auf die „trolley“ angewiesen zu sein und nicht mit einer Karte rumhantieren zu müssen. Das Auto selbst würde ich auf alle Fälle kaufen! Ich habe mit meiner Mitbewohnerin ein Auto gemietet, obwohl man den Wagen für das selbe Geld hätte kaufen können. Das Auto wird man dabei spätestens wenn das nächste Semester beginnt und die nächsten Deutschen kommen einfach wieder los. Einziger Vorteil bei einem Mietwagen ist, dass man sich nicht um Reparaturen und Versicherung kümmern muss. Zum Mieten sollte man sich entweder an „dirt cheap car“ oder „bargain car rental“ wenden. Das sind die günstigsten Autovermietungen hier und dennoch sehr kundenfreundlich.
Das Studium an der Universität selbst fängt hier mit dem „crashen“ der Kurse an. Das ist, wie schon in einigen anderen Berichten erwähnt wurde, eine ziemliche Tortur. Oftmals muss man sich mit zwanzig, dreißig oder vierzig anderen Auslandsstudierenden um wenige Plätze bewerben. Hinzu kommt, dass man als Auslandsstudierender nach den regulär eingeschrieben Studenten mit geringster Priorität berücksichtigt wird. Dadurch ist das Kurs „crashen“ ein ziemliches Glücksspiel und hängt oft von der Laune und Willkür der Professoren ab. Man sollte auf jeden Fall mehr als 4 Kurse zur Auswahl haben und sich auf kleinere Enttäuschungen gefasst machen. Ich habe letztlich mit etwas Glück aber meine 4 Kurse bekommen. Das Studium in den „classes“ ist anders als in Deutschland. Das bedeutet eine durchschnittliche Klassengröße von ungefähr 40 Stundenten mit mündlicher Mitarbeit und mehreren Klausuren im Jahr. In den meisten Fächern, zumindest im betriebswirtschaftlichen Bereich, schreibt man 3 Klausuren und hat meistens noch eine Gruppenarbeit anzufertigen und vorzustellen. Das Niveau der Kurse ist wenn man mit Englisch keine Probleme hat (im Vergleich zu Münster) wirklich machbar, allerdings muss man wegen den vielen Klausuren mehr Arbeit in die Fächer stecken und hat Anwesenheitspflicht.
Viel Spaß in den Staaten!