27 Feb
Erfahrungsbericht von Markus N.

San Diego State University

Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2008 bis 12/2008

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Nun ist es also auch an mir einen Erlebnisbericht zu schreiben, ich weiß noch, wie ich selbst die Erlebnisbericht durchgescrollt bin, um zu erfahren wie es in San Diego ist.

Die Uni:

Die Uni ist wunderschön und der Campus ist echt riesig. 30.000 Studenten tummeln sich hier und sobald die erste Woche ansteht ist hier auch einiges los.

Die ersten Wochen an der Uni sind die stressigsten finde ich. Denn durch den Status als ALI Student muss man sich in alle Kurse die man braucht rein“crashen“. Dies kann mitunter ziemlich zeitaufwendig sein. Ich hatte das „Glück“ dass ich bereits viele Fächer schon in Deutschland belegt hatte und deshalb eigentlich nur einen VWL Kurs brauchte, hier nahm ich Intermediate Microeconomics, welcher dreimal angeboten wurde. Um diesen Kurs organisierte ich dann meine anderen Fächer. Ich habe mir verschiedene alternative Stundenpläne zurechtgelegt und dann versucht, die Kurse zu besuchen und einen der begehrten Plätze zu bekommen. Da jedoch sehr viele internationale Studenten an der SDSU waren und sich die regulären Studenten auch in die Kurse crashen, kann das schwierig werden. Ich habe mich dann noch für einen Spanisch Anfängerkurs entschieden und einen Marketingkurs. Nach 3 Wochen standen schließlich meine Kurse fest und ich hatte es geschafft, dass ich nur jeweils Montags und Mittwochs dafür 8h am Stück an die Uni musste.

Gegen eine geringe Gebühr (25 Dollar im Monat) kann jeder Student das Unieigene Fittnessstudio (ein wahrer Fitnesstempel!) und das Schwimmbad nutzen. Würde ich jedem empfehlen, denn das rentiert sich auf alle Fälle, für solch eine Ausstattung müsste man hier in Deutschland etwas mehr an monatlichen Beiträgen in nem Fitnessstudio hinblättern.

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Die Professoren waren eigentlich alle total nett und auch ständig bei Fragen persönlich oder per Email erreichbar, wirklich top! Professor Quazi Shariar als VWL Professor kann ich nur empfehlen, super nett und echt top! In Spanisch hatte ich Joseph Keliher, der auch total entspannt und hilfsbereit war. Kann den Spanischkurs 101 bei ihm nur empfehlen, denn durch die vielen Übungen habe ich durch den Kurs auch einige Leute kennengelernt.


Klausuren, Prüfungen, Noten...

Anders als in Deutschland muss man in den USA unterm Semester viel mehr machen, es stehen diverse Exams und Midterms an, außerdem werden oftmals auch die Hausaufgaben und kleinere Quizzes benotet. Jedoch gestaltet sich das Ganze sehr fair. So waren die Quizzes in meinem Mikroökonomie Kurs meist sehr ähnlich aufgebaut wie die Practice Problems die man in der Stunde davor als Hausaufgabe aufbekommen hatte.
In Spanisch konnte ich meine Quizzes sogar online machen. Teilweise zahlt es sich sogar sehr aus, wenn man unterm Semester immer fleißig dranbleibt. So war z.B. in meinem VWL Kurs die Regelung so, dass man 2 große Exams in die Note einbringen durfte. Soll heißen, wenn man bereits die ersten beiden recht ordentlich gelöst hatte (wobei ein A bei etwas Vorbereitung keine großen Probleme machte), dann konnte man sich das letzte Exam und auch das Final Exam sparen. Klasse! So hatte ich mehr Zeit, mich auf die Endnoten für meine anderen Veranstaltungen zu konzentrieren, zum einen eine Präsentation in Marketing (Consumer & Buyer Behavior bei Mrs. Mead) und meine Spanischklausuren.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass der Schwierigkeitsgrad um einiges unter meinen gewohnten Standard hier in München lag und sich das Studieren dementsprechend entspannt gestaltete.


Die Stadt, die Leute, das Leben:

TRAUMHAFT! Ist glaube ich sogar noch untertrieben. San Diego präsentiert sich als entspannte Millionenstadt. Ich habe es ja zunächst nicht geglaubt, aber den Titel Americas finest City trägt San Diego nicht umsonst. Alle Leute sind total nett und entspannt. Das Wetter war fast durchgehend perfekt (20-30 Grad bei dauerndem Sonnenschein).
Durch die Nähe zu Mexiko gibt’s natürlich haufenweise mexikanische Imbissstände und Restaurants und die können echt mal süchtig machen! Burritos sind total lecker und ich will gar nicht wissen, wie viele Chicken und California Burritos ich in dem halben Jahr verspeist habe. Senior Pancho an der Uni ist eine sehr gute und günstige Adresse.


Bars, Kneipen, Discotheken:

Hier spielt sich das meiste in Pacific Beach oder Downtown San Diego ab. Pacific Beach ist dabei eher das relaxte Viertel, wo auch die Surfer und Flip-Flop Träger ausgehen. Mein Tip hier: Mittwochs in den Typhoon Saloon, dort spielt jeden Mittwoch eine 80ties Coverband und es ist immer was los, echt empfehlenswert! Ansonsten ist Klassiker PB Bar and Grill am Wochenende. Ein Geheimtip ist auch noch das Dog in PB Mittwochs wenn es das Glas Bier für einen Dollar gibt!

Downtown hingegen ist schon um einiges schicker, am Besten mal ins Envy einchecken: traumhafter Blick über San Diego!


Sightseeing:

Auch sonst hat San Diego natürlich einiges zu bieten. Seaworld fällt einem da natürlich als eines der ersten Sachen ein, ist jedoch meiner Meinung nach das Geld nicht unbedingt wert, denn außer der Shamu und der Delphin Show hat es nicht wirklich etwas aufregendes zu bieten. Mehr lohnt sich da schon ein Abstecher in den Zoo und den Wild Animal Park, hierfür gibt es auch Kombitickets an der Uni.

Es lohnt sich auch, auf den Mount Soledad nahe La Jolla raufzufahren, da man von dort aus über ganz San Diego blicken kann was sowohl tagsüber, als auch Nachts sehr beeindruckend ist.

Der Hafen ist auf jeden Fall einen Besuch Wert und man sollte sich auch 3,4 Stunden Zeit nehmen, um den Flugzeugträger MSS Midway zu erkunden. Im September findet nahe San Diego auf der Airbase Miramar immer eine riesige Flugshow statt. Eintritt hierzu ist frei. Der Besuch lohnt sich allemal, da man hier auch mal eine klassische amerikanische Großveranstaltung inklusive Patriotismus pur zu Gesicht bekommt. Halten kann man davon was man will, aber es war schon interessant, wenn man auch etwas weniger dick auftragen hätte können.

Ebenso gibt es im Herbst ein Pacific Islander Festival wo man sich ein bisschen Hawaii nach San Diego holt: Hula Tänzer, Trommler und hawaiianisches Essen und Souvenirs. Eintritt ist ebenfalls frei.


Wie lief das Semester bei mir ab?

Ich kam eine Woche vor Semesterbeginn in San Diego an und hatte mich auf die Empfehlung eines Freundes hin im YMCA Downtown einquartiert, da es auch die günstigsten Einzelzimmer hatte. Aber hier gleich vorweg: Sucht euch eine andere Unterkunft! Das YMCA beherbergt alles mögliche an schrägen Typen, Junkies, Dealer, Obdachlose, die ganze Nacht hört man die Sirenen und mein Zimmer war auch noch über der Küchenabluft. Zumindest gab es kostenloses WLAN, wodurch ich ziemlich bald über craigslist.org mein dauerhaftes Zimmer fand.

Ich hatte mir gleich in den ersten Tagen ein Handy und ein Navi besorgt. Beim Handy hatte ich mich für ein PrePaid von T-Mobile entschieden. Das hat den Vorteil, dass es hier einen Tarif gibt, bei dem man zwischen 19.00 Uhr und 7.00 Uhr Ortszeit kostenlos telefonieren konnte. Das kann sehr praktisch sein, denn in Amerika zahlt man beim Telefonieren auch, wenn man angerufen wird. Hier noch ein weiterer Tip: um nach Deutschland zu telefonieren, lohnt es sich, sich kostenlos auf peterzahlt.de anzumelden. Dort kann man von Deutschland aus kostenlos 30 Minuten auch auf amerikanische Handies telefonieren. Sind die 30 Minuten vorbei, kann man natürlich gleich noch mal anrufen, wenn man mag. Günstiger geht’s eigentlich nicht!

Ich hatte eine Anzeige auf sandiego.craigslist.org aufgegeben und eine nette Lady meldete sich. Sie war Indonesierin, hatte auch bereits einige Jahre in Deutschland gelebt und hatte ein Zimmer frei. Meine Unterkunft war ca. 10 Minuten mit dem Auto von der Uni weg und durch die Unterkunft bei der Family wurde auch immer mal wieder gekocht. In meinem Zimmer befand sich auch bereits ein Bett und über craigslist konnte ich mir auch sehr schnell und günstig einen Schreibtisch nebst Stuhl organisieren.


Auto:

Ja, ein Auto sollte man haben, sonst glaube ich wird man nicht wirklich glücklich. Das ist zwar nur meine persönliche Meinung, aber ich war froh, dass ich mir ein Auto kaufte und deshalb stets flexibel und unabhängig war und an meinen freien Tagen die Region erkunden konnte. Ich hatte versucht, mich über craigslist mit einem Auto zu versorgen, leider wurde ich jedoch nicht fündig. Schließlich ging ich auf den Giant Tentsale im Qualcomm Stadion und fand dort mein Auto. Handeln lohnte sich hier und so konnte ich den Händler noch ordentlich im Preis drücken. Ich kaufte mir ein amerikanisches Modell weil es sehr günstig war und hatte glücklicherweise auch noch die Chance, das Auto zu einem guten Preis vor meinem Rückflug zu verkaufen. Alles in allem etwas riskanter, aber so konnte ich zumindest etwas Geld zurückbekommen. Wenn ihr ein günstiges Auto mieten wollt: Dirtcheapcars sind die billigsten, allerdings gibt’s da auch ziemliche Schrottmühlen, aber sie fahren. Ich hatte mein erstes Mietauto für die ersten Tage bei einem Vermieter in Little Italy geholt, was allerdings nicht das günstigste war. Evtl. schaut Ihr schon mal vorab, ob Ihr euch von Deutschland aus was mieten könnt, hier habe ich jedoch keine Erfahrungen was so was kostet.

Sobald man sich ein Auto kauft, muss dieses natürlich auch versichert sein. Ich hatte mich für Progressive entschieden, welche auch einen sehr guten Service angeboten haben. So hab ich einmal total vertrottelt meine Schlüssel im Wagen eingesperrt und nach einem kurzen Anruf war innerhalb von ner halben Stunde jemand da, der mir half, alles durch meine Versicherung bezahlt. Viele Versicherungen versichern auch mit dem deutschen Führerschein, ich habe mich jedoch entschieden, den kalifornischen Führerschein zu machen, Kostenpunkt: 28 Dollar. Ist auch recht einfach machbar. Theorie muss man sich ein bisschen ansehen und kann man bei Nichtbestehen sofort wiederholen. Praxis muss man dann ein paar Wochen später machen, ist aber auch nicht schwierig. Das gute am Kalifornischen Führerschein ist, dass er als Altersnachweis gilt, d.h. man muss nicht immer seinen deutschen Reisepass mitschleppen, denn der ist der einzige Altersnachweis der in Bars und Discos anerkannt wird.


Auslandsversicherung:

Hatte ich beim ADAC abgeschlossen mit 50 Euro Selbstbeteiligung. Kleiner Tip: wenn Ihr wirklich was habt, dann geht entweder ins Health Care Center der Uni oder gleich zu nem Emergency Room. Nur nicht zu einem der lokalen Urgent Care Stations, dass sind alles Pfeifen und kostet nur extra. Ich musste einmal zum Arzte und hatte dieses Wissen leider vorher nicht, wodurch sich das Ganze etwas länger hinzog als benötigt.


Das Umland, Ausflüge etc.

Am Wochenende hatte ich ausgiebig Zeit, mir die Region anzusehen. Und das sollte man auf jeden Fall machen.

Los Angeles:

Nur ca. 2h mit dem Auto entfernt und an einem schönen Tag (und davon gibt’s viele...) eine schöne Strecke zum Fahren. Aber Achtung: der Verkehr hier wird zur Rush Hour erbarmungslos, hier geht dann gar nix mehr und man steckt nur noch im Stau.
Ich war während meiner Ausflüge in LA immer in einem Mehrbettzimmer im Banana Bungalow in West Hollywood eingecheckt und kann das Hostel nur empfehlen. Frühstück war inklusive (war zwar nix besonders, aber immerhin) und die Leute waren auch alle supernett.

In Hollywood selbst solltet ihr mal in den Rainbow Room auf dem Sunset Strip schauen, hier läuft einem immer wieder mal die örtliche Rock N Roll Prominenz übern Weg und vielleicht geht es euch ja wie mir und Ihr trefft hier Lemmy hier in seiner Stammkneipe oder seht B-Real von Cypress Hill hinterm Tresen.

Neben den klassischen Zielen wie Hollywood Blvd., Chinese Theatre und Hollywood Sign lohnt sich eine Fahrt über die Old Canyon Mountain Road. Eine traumhafte alte Strecke durch eine beeindruckende Hügellandschaft.

San Francisco:

Ich hatte mich entschieden nicht mit dem Auto nach San Francisco zu fahren, sondern zu fliegen. Virgin America bietet sehr komfortable und günstige Flüge ab San Diego an, ich bin für 130 hin und zurückgeflogen.

In San Francisco hatte ich mir ein Bett im Dorm vom Green Tortoise Hostel genommen und das kann ich auch jedem nur empfehlen, denn während meinem gesamten Aufenthalt war dies das beste aller Hostels. Liegt auch sehr günstig und von dort kann man die Stadt bestens erkunden und abends ist im großen Ballsaal-artigen Gemeinschaftsraum immer was los, es kommen Straßenmusiker oder irgendwer mach Live-Musik, auf alle Fälle habe ich hier Leute aus aller Welt kennengelernt, mit denen ich noch heute Kontakt habe.

Las Vegas:

Mit dem Auto ca. 5h entfernt und auf jeden Fall eine Reise Wert. Am Besten ihr organisiert euch eine etwas größere Truppe, denn dann kann man sich ein großes Doppelzimmer zu viert teilen, da die Betten dort genügend groß sind (wir waren 2 Nächte im Luxor (top!) und haben pro Nase 77 Dollar gezahlt, davor eine Nacht im Hooters Hotel und für ein Doppelzimmer(!!) von Donnerstag auf Freitag gerade mal 12,50 pro Nase gezahlt!
Sehenswert sind hier natürlich die vielen Hotels. Wenn Ihr nachts ausgehen wollt und männlich seid, könnt Ihr von vielen Taxifahrern Gutscheine bekommen um euch den Eintritt zu sparen oder zumindest überhaupt reingelassen zu werden. Mädels kommen eigentlich immer kostenlos in die Clubs. Meine Empfehlung ist der Moon Club im Palms, denn der liegt auf dem 53sten Stock und man hat einen beeindruckenden Blick über ganz Las Vegas. Im LAX, dem Club vom Luxor in den man als Hotelgast oder per Gutschein auch kostenlos reinkommt sieht trifft man auch immer wieder weltweit bekannte Gesichter (so feierte hier J-Lo während unserem Ausflug gerade in Las Vegas).

Der beste Club meiner Meinung nach war jedoch das Wasted Space im Hard Rock Hotel. Einfach mal reinschaun!

Ein Abstecher ins Hofbräuhaus lohnt sich nicht nur für die echten Bayern, sondern für jeden, der die Chance wahrnehmen möchte echtes bayrisches Bier in einem 1a Nachbau des echten Hofbräuhauses zu bekommen.