25 Jun
Erfahrungsbericht von Mark M.

San Diego State University

Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2010 bis 05/2010

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vor einem Austauschsemester in San Diego kann man nur warnen, wer einmal dort war, will nicht wieder nach Hause! America’s finest city ist wirklich ein perfekter Ort für ein Austauschsemester.

San Diego selber ist sehr gross, aber trotzdem überschaubar. Der öffentliche Verkehr ist leider nicht so gut und verlässlich, wie man es sich von zu Hause aus gewohnt ist und wird vorwiegend von der ärmeren Bevölkerungsschicht genutzt. Ein Auto zu mieten oder zu kaufen bietet sich deshalb an, da man so viel schneller von A nach B gelangt und auch das Einkaufen einfacher macht. Anfangs ist auch ein GPS nicht schlecht, da man eine Weile braucht bis man sich die wichtigen Strassen gemerkt hat.

Zum Wohnen bietet sich die Gegend rund um die Universität, Downtown oder die Strände an. Ich selber habe in den Piedra del Sol-Apartments bei der Universität gewohnt, was den Vorteil hat, dass man die Wohnungssituation bereits von zu Hause aus klären kann und zu Fuss in die Uni kann. Nachteil ist, dass man sich die Mitbewohner nicht aussuchen kann und zum an den Strand gehen oder zum Ausgehen (wenn man nicht an eine Houseparty geht) das Auto braucht.

San Diego hat ein sehr angenehmes Klima. Ich war von Anfangs Januar bis Anfangs Juni dort und die Temperatur war konstant um die 20 Grad. Sogar im Januar kann man schon kurze Hosen und Flip-Flops tragen. Nur am Abend kann es etwas kühler werden. Ansonsten bietet die Stadt eigentlich alles was man sich wünscht. Strände, unzählige Shoppingmöglichkeiten, Sportanlässe und super Ausgehmöglichkeiten (Pacific Beach etwas günstiger und keine Dresscodes, Downtown etwas teurer und manchmal mit Dresscodes).

San Diego ist auch sehr gut gelegen um andere Orte und Städte zu erkunden. Unbedingt sollte man meiner Meinung nach mal nach Las Vegas fahren, diese Stadt ist ein riesen Vergnügungspark und macht ein Haufen Spass. Von San Diego aus dauert die Fahrt etwa 5 Stunden. Des Weiteren grenzt Tijuana gleich an San Diego und die Menschen dort sind sehr gastfreundlich, was einen Tagesausflug nach Mexiko anbietet, wenn man sich nicht durch die vielen Warnungen abschrecken lässt. Für Tijuana ausnahmsweise am besten den öffentlichen Verkehr (Trolley) nehmen, der gleich bis an die Grenze fährt und man dann zu Fuss über die Grenze gehen kann. LA ist auch nur etwas mehr als 2 Stunden von San Diego entfernt. Nach Ende Semester oder über Spring Break ist ein Roadtrip durch Kalifornien ein tolles Erlebnis, San Francisco, Highway 1 und die vielen Nationalpärke sind auf jeden Fall eindrücklich!

Neben all dem Vergnügen darf man natürlich auch die Universität, die San Diego State University nicht vergessen. Die Universität ist sehr gross (etwa 35'000 Studierende) und hat trotzdem eine angenehme Atmosphäre. Zum Essen kann ich vor allem Trujillos empfehlen, der gleich neben der Uni gelegen ist und meiner Meinung nach die besten Burritos hat. Als Austauschstudent muss man an der SDSU anfangs alle Kurse crashen, was in den ersten Wochen ziemlich Nerven kosten kann, da man nur in Kurse reinkommt, wenn sie noch nicht komplett mit amerikanischen Studenten gefüllt sind. Am Ende der Crashingphase sollte sich aber jeder Student für Kurse eingetragen haben können, die ihm oder ihr passen oder zumindest einigermassen passen. Man muss ein bisschen flexibel sein, alle Wunschkurse kriegt man mit grosser Sicherheit nicht.
An der SDSU hatte ich folgende Kurse:

Multinational Business and Comparative Management
Hier handelt es sich um einen Undergraduate-Managementkurs. Prüfungsumfang sind drei Mulitplechoice-Prüfungen verteilt über das Semester, dazu eine Gruppenpräsentation die ziemlich zeitintensiv ist und dazu herrscht Anwesenheitspflicht. Der Professor (Blue Robbins) ist sehr angenehm und nett, aber die Vorlesungen sind nicht sehr spannend. Um die Studenten trotzdem zum mitmachen zu animieren, verteilt er häufig Preise für die richtigen Antworten. Für die Prüfungen muss man Powerpointfolien lernen und wenn man eine sehr gute Note will, sollte man auch das dazugehörige Buch lesen.

Financial Reporting and Analysis II
Dieser Accoutingkurs ist ein Graduate-Kurs. Mit Damon Fleming einer der besten Professoren den ich je hatte. Er verlangt zwar ziemlich viel von den Studenten, seine Vorlesungen sind aber sehr interessant, er kennt bereits in der zweiten Stunden alle Studenten mit Vornamen und ist immer sehr hilfsbereit und angenehm im Umgang. Für diesen Kurs muss man ziemlich viel arbeiten, aber dafür lernt man auch eine Menge. Jede Woche gibt es einen Test, den man aber in der Gruppe und mithilfe des Buches lösen darf. Dazu kommen drei Midterms, die jeweils zu einem Drittel aus Multiplechoice und zu zwei Dritteln aus offenen Fragen bestehen. Ausserdem muss man insgesamt drei „Management Reporting Cases“ verfassen, die aber jeweils nicht länger als zwei Seiten sein dürfen.

Financial Statement Analysis
Dieser Kurs ist ebenfalls aus dem Accouting-Department und ist für Graduate-Studenten vorgesehen. Gun Joh ist ein ziemlich kurioser Professor, der nicht allzu hilfsbereit ist, aber dafür bei der Benotung der Studenten sehr grosszügig ist. Da lässt es sich auch verschmerzen, dass man keine Einsicht in die abgelegten Prüfungen hat und beim Final Exam nicht einmal weiss wieviele Punkte man hatte… Lustig ist auch, dass es in der Prüfung Abzug für Grammatikfehler gibt, der Professor aber selber alles andere als perfektes Englisch spricht. Der Kurs behandelt teilweise ziemlich anspruchsvolle Themen, so dass es von Vorteil ist, wenn man Wissen aus früheren Accouting, Finance und Statistik-Kursen hat. Mir hat es auch sehr geholfen, dass ich Financial Reporting and Analysis II hatte, da oftmals Themen aus diesem Kurs vertieft im Financial Statement Analysis-Kurs behandelt wurden. Zum Prüfungsumfang gehören drei Online-Assignments und zwei Prüfungen (einmal nur offene Fragen und einmal nur Multiplechoice). Bei den Online-Assignments empfiehlt es sich, diese mit anderen Studenten zu besprechen, auch wenn man oftmals nicht die genau gleichen Zahlen als Basis hat.

Daneben hatte ich Surfen als Kurs, was ich jedem der in San Diego ist nur empfehlen kann! Das Meer ist zwar kalt, aber mit dem Wetsuit ist das gar kein Problem und Surfen macht richtig Spass. Es fallen für den Kurs extra Kosten an (etwa 150 Dollar), aber die sind es allemal wert!

Als Tipp um Geld zu sparen, sollte man sich die Bücher für die Kurse nicht kaufen, sondern sie über Bookrenter.com oder chegg.com mieten. Ist auch besser als gebrauchte Bücher zu kaufen, die häufig nicht viel billiger sind als neue Exemplare. Die Bibliothek ist zwar zum Lernen gut, aber die Auswahl an Büchern ist leider katastrophal. Aussserdem sollte man um Geld zu sparen (gratis) ein amerikanisches Bankkonto eröffnen (z.B. bei der US Bank gleich auf dem Campus), man kriegt meistens gleich noch ein Startguthaben geschenkt und man spart mit der dazugehörigen Kreditkarte Gebühren beim Einkaufen und beim Geld abheben.

Allen Studenten, die sich für San Diego entscheiden kann man nur gratulieren und viel Spass wünschen!