4 Apr
Erfahrungsbericht von Lukas G.

Griffith College Dublin


Stadt: Dublin
Land: Irland
Kontinent: Europa
Studienrichtung: Internationale BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2015 bis 01/2016
Heimathochschule: Siegen U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Die Planung für mein Auslandssemester habe ich ca. 6 Monate vor dem Beginn des Semesters gestartet. Der gesamte Bewerbungsprozess über College Contact lief reibungslos, sehr schnell und einfach ab. Nachdem ich alle Unterlagen ausgefüllt und abgeschickt hatte, kam nach 2 Wochen der Aufnahmebescheid. Dem Auslandssemester stand also nix mehr im Wege. Ich musste noch Absprachen mit meinen Professoren in Deutschland bezüglich der Anrechnung treffen und mein Learning Agreement unterschreiben lassen. Das funktioniert an jeder Uni anders, aber ist auch als Freemover gut machbar.

Ich habe versucht, schon aus Deutschland eine Unterkunft in Dublin zu finden, dies stellte sich allerdings als sehr schwierig heraus. Im Nachhinein würde ich das nicht mehr versuchen. Die Iren wollen dich kennenlernen und Zimmer werden von jetzt auf gleich neu vermietet. Die Online-Anzeigen sind häufig nur 1-3 Tage online und es bewerben sich 30-100 Leute. Ich stand bei einigen Besichtigungen in 20m langen Warteschlangen. Alle Bewerber waren Studenten und alle hatten das gleiche Problem mit der Wohnungssuche. Ich hatte für 1 Woche mein Hostel (Generator Hostel) gebucht und habe am vorletzten Tag ein bezahlbares Zimmer gefunden. Dafür hatte ich jeden Tag so 3-4 Besichtigungen und war bereit, 700-900 Euro für mein Zimmer zu zahlen. Das Angebot ist schon vorhanden, aber viele Zimmer/Wohnungen sind etwas runtergekommen und trotzdem sehr teuer. Man braucht Glück und sollte bei den ersten Gesprächen mit den aktuellen Mietern einen guten Eindruck hinterlassen. Meiner Meinung nach ist flüssiges Englisch das Hauptauswahlkriterium.

Die Stadt Dublin bietet für jeden etwas. Ich kann nur Positives vom Freizeitangebot und der Stadt selber sagen. Die Einwohner sind sehr offen und super freundlich. Man hat wirklich jeden Tag was zu tun und lernt sehr schnell Leute aus der ganzen Welt kennen. Tagesausflüge sind in der Stadt aber auch über die komplette Insel möglich. Es gibt Bustouren an jeder Ecke und man kommt günstig (15 Euro) an die Westküste. Außerdem kann man die DART Bahn nutzen, um nördlich sowie südlich kleine Städtchen zu besuchen und spazieren zu gehen. Die Landschaft ist genau so, wie man sie aus der Werbung oder von Bildern kennt, einfach unglaublich. Das Nachtleben von Dublin ist fast unschlagbar. Es gibt hunderte von Bars und für jeden Geschmack einen Club. Man kann jeden Tag vor die Tür gehen, die Iren, aber auch die internationalen Bewohner von Dublin haben gefühlt immer Lust zu feiern. Deutsche Studenten, die nicht aus München, Stuttgart oder Hamburg kommen müssen sich anfangs vielleicht an die hohen Preise gewöhnen, aber wenn man auf die Studentenpartys geht, gibt es dort auch Drinks für 2 Euro.

Ich habe ein Auslandssemester im Master International Business am Griffith College (GCD) gemacht. Das Angebot der Fächer für das Wintersemester war ziemlich gut. Ich konnte mir 4 Kurse anrechnen lassen, allerdings nur für Wahlfächer meiner deutschen Heimathochschule. Das College befindet sich in einem alten Gefängnis und sieht zumindest von außen ein bisschen aus wie eine alte Burg. Die Räume sind alle auf einem guten technischen Stand, allerdings sind die Stühle und Tische eher für kleinere Studenten geeignet. Die Organisation am GCD ist eher chaotisch. Die Verantwortlichen tun aber alles, um die beste Lösung für ihre Studenten zu finden. Das Freizeitangebot der studentischen Organisationen ist auch klasse. Es gibt mehrere Ausflüge, wovon ich den Adventure Trip mitgemacht habe. Man erlebt viel für sein Geld und lernt so einige Leute kennen. Die Student Union bietet auch am Campus organisierte Gruppen an. Davon habe ich allerdings kein Angebot wahrgenommen. Es gab Pool, FIFA, Fußball, Rugby, Bierpong, Badminton...

Der Unterricht am GCD ist mit einer staatlichen deutschen Uni nicht zu vergleichen. Es gibt kleine Gruppen, ca. 15-50 Studenten, die eher wie in der Schule in den Vorlesungen sitzen. Es gilt meistens Anwesenheitspflicht, allerdings eher für die Studenten mit Visum. Da ich in Deutschland einen speziellen Controlling Master mache, waren die Inhalte eher oberflächlich und breit aufgestellt. Wie beschrieben, habe ich Wahlfächer anrechnen lassen, und konnte auf diesen, für mich neuen, Themengebieten einiges lernen. Die Klausurenphase ist direkt nach Weihnachten, also Anfang Januar und geht über 2 Wochen. Das war für mich optimal, weil ich so in Deutschland noch weitere Prüfungen mitschreiben konnte.

Insgesamt kann ich sagen, dass ich immer wieder ans GCD und nach Dublin gehen würde. Das einzige, was in Dublin negativ ist, ist die hohe Anzahl an Fahrraddiebstählen. Am besten nur mit den Dublin Bikes fahren (20 Euro/Jahr), dann kann nix geklaut werden. Ich hatte eine unvergessliche Zeit und hoffe, dass auch Ihr die Chance über College Contact nutzt, am GCD zu studieren.