University of California, Santa Barbara
Vorbereitung
Der Bewerbungs- und Vorbereitungsprozess für das Auslandssemester war insgesamt sehr aufwändig. Die Unterstützung durch College Contact war sehr hilfreich, da man immer eine Ansprechpartnerin hatte und sehr schnelle Antworten auf die vielen Fragen bekommen hat.
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Sprachnachweis
Voraussetzung für die Bewerbung an der UCSB ist unter anderem ein Englisch-Nachweis, der ein C1 Niveau bescheinigt. Hier sollte man sich frühzeitig informieren, welche Nachweise die UCSB anerkennt. Obwohl ich beispielsweise mein Bachelor-Studium komplett auf Englisch absolviert hatte, reichte das nicht aus. Ich habe dann den Duolingo-English-Test absolviert, welcher von der UCSB genehmigt wurde. Diesen kann ich sehr empfehlen, da man ihn online machen kann, er nur gut eine Stunde dauert, und mit circa 49 US-Dollar auch vergleichsweise preiswert ist. Abgesehen vom Englisch-Nachweis war die Bewerbung bei der UCSB eher Formsache, und schon nach kurzer Zeit kam die Zusage.
Visum
Die nächste große Hürde war das Beantragen des Visums für die USA. Man sollte für diesen Prozess genügend Vorlaufzeit einplanen, und damit rechnen, dass er einem einige Nerven rauben kann. Zunächst muss online ein Formular mit sehr ausführlichen Fragen ausgefüllt werden. Daraufhin müssen dann alle nötigen Unterlagen an eine der US-Botschaften in Deutschland gesendet werden. Momentan gibt es die Interview-Waiver-Regelung, das heißt Antragsteller müssen in der Regel nicht mehr persönlich bei der Botschaft erscheinen. Jedoch werden (anscheinend stichprobenartig) dennoch einige Antragsteller aufgefordert, einen Interview-Termin bei der Botschaft zu vereinbaren. Dies war bei mir leider der Fall, so dass ich persönlich in München erscheinen und einige Fragen zu meinem geplanten Aufenthalt beantworten musste. Diese waren aber harmlos (zum Beispiel wie finanziere ich den Aufenthalt) und dauerten nicht lange. Für das Visum fallen insgesamt Gebühren von circa 500 US-Dollar an.
Wohnungssuche
Ein weiteres leidiges Thema bei der Vorbereitung war die Wohnungssuche. Die UCSB liegt nicht direkt in Santa Barbara, sondern ein paar Kilometer außerhalb. Da die Nachfrage nach Wohnraum in der Nähe zur Uni viel höher ist als das Angebot, muss man mit sehr hohen Kosten rechnen. Viele UCSB Studenten wohnen in Isla Vista, einem kleinen Ort direkt neben dem Campus. Hier leben oft um die zehn Studenten in einem Haus, und meistens zwei bis drei in einem Zimmer. Es ist immer etwas los, wer auf der Suche nach Party und Action ist, ist hier genau richtig. Zimmer werden hauptsächlich über Facebook-Gruppen vermittelt und kosten um die 900 US-Dollar/Monat. Ich persönlich hatte mich jedoch gegen Isla Vista entschieden und habe ein Airbnb im ebenfalls nahegelegenen Ort Goleta genommen. Dieses war zwar mit circa 1300 US-Dollar/Monat etwas teurer, dafür jedoch ein Einzelzimmer in einem schönen kleinen Anwesen in ruhiger Lage. Letztendlich muss jeder selbst entscheiden, wo man sich am wohlsten fühlt. In jedem Fall ist es aber ratsam, sich so früh wie möglich um das Thema zu kümmern.
Anreise
Hat man die Vorbereitungen erledigt, setzt dann aber endlich allmählich die Vorfreude ein, und der Tag des Abflugs kommt wie immer schneller als gedacht. Ich persönlich bin per Direktflug von München nach Los Angeles (LAX) geflogen, und von dort mit dem „Santa Barbara Airbus“ für 30 US-Dollar weiter nach Goleta gefahren. Alternativ gibt es auch den Flughafen Santa Barbara (SBA), welcher in unmittelbarer Nähe zur USCB liegt. Aus Deutschland ist dieser nur mit Umsteigeverbindungen zu erreichen, aber gegebenenfalls lohnt es sich trotzdem mal, die Preise für diese Verbindungen zu vergleichen.
Studium
An der UCSB zu studieren ist ein absoluter Traum. Die Uni liegt direkt am Pazifik und ist quasi umrandet von Stränden, die auch gerne in den Vorlesungspausen für ein bisschen Entspannung genutzt werden. Es ist sehr warm (auch schon bei meiner Anreise im März), aber nicht zu heiß, da durch den Pazifikwind immer eine frische Brise an Land geweht wird. Auf dem Campus ist an Vorlesungstagen immer einiges los, so wie man sich das amerikanische Studentenleben vorstellt. Lernen kann man unter anderem im 8. Stock der Bibliothek, von wo man auch Blick auf den Ozean hat.
Als Austauschstudent an der UCSB gibt es eine große Auswahl an Kursen, die man belegen kann. Teilweise erfolgt die Anmeldung dazu bereits vorab online über ein Portal der UCSB, teilweise kann man sich erst vor Ort anmelden. Da es keine Garantie gibt, dass man am Ende auch in die gewünschten Kurse kommt, ist es ratsam, sich im Vorfeld erstmal für möglichst viele anzumelden. Wieder abmelden kann man sich im Zweifel auch noch bis mehrere Wochen nach Vorlesungsbeginn.
Das Niveau der Kurse ist hoch aber meiner Meinung nach machbar. Ein großer Unterschied zu Kursen an deutschen Unis ist der Zeitaufwand unter dem Semester. Meistens gibt es in den USA nicht nur eine finale Prüfung, sondern viele kleine Hausaufgaben, Abgaben, Quizzes oder Zwischenprüfungen („Midterms“), welche alle zu einem gewissen Teil in die Note zählen. Dadurch ist man dazu gezwungen, bereits während des Semesters viel nachzuarbeiten. Dies hat auf der anderen Seite den Vorteil, dass sich das ganze Lernen nicht in der Prüfungsphase staut.
Freizeit
Die UCSB selbst bietet viele Freizeitveranstaltungen an, beispielsweise eine Talent Show, bei der Studenten auftreten und ihre Talente vor Publikum zeigen können. Aber auch außerhalb der Uni gibt es genügend Möglichkeiten, sich seine Zeit angenehm zu gestalten.
Die Stadt Santa Barbara ist zwar nicht sonderlich groß, aber wunderschön. Die Hauteinkaufsstraße (State Street) führt von der Stadtmitte direkt bis an den Strand und auf den Pier. Es gibt viele kulinarische Angebote, und auch das Nachtleben ist es Wert, die circa 20-minütige Fahrt von Isla Vista oder Goleta nach „Downtown“ auf sich zu nehmen.
Auch wenn man regelmäßige Abgaben während des Semesters hat, sollte man sich genügend Zeit fürs Reisen nehmen. Mein persönliches Highlight war San Francisco, aber auch Las Vegas und natürlich Los Angeles sind eine Reise wert. Zum Reisen bietet sich der Flixbus an, teilweise gibt es aber auch günstige Flüge direkt vom Flughafen Santa Barbara. Das Schienennetz ist jedoch nicht gut ausgebaut, lediglich nach Los Angeles gibt es Verbindungen, die preislich und zeitlich sinnvoll sind.
Fazit
Alles in Allem war mein Auslandssemester in Santa Barbara eine unglaubliche Erfahrung, an die ich mich mein ganzes Leben zurückerinnern werde. Auch wenn die Vorbereitung nicht immer einfach, und das Semester vor allem sehr teuer war, würde ich alles genauso wieder machen und kann nur jedem empfehlen, diese einmalige Erfahrung auch mitzunehmen.