21 Feb
Erfahrungsbericht von Leonhard K.

San Diego State University

Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2011 bis 12/2011

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Nachdem ich von Freunden nur das Beste über die SDSU gehört hatte, habe ich beschlossen, von August bis Dezember 2011 mein Auslandssemester in San Diego zu verbringen.
Gleich vorneweg das Wichtigste: Es hat sich in jedem Fall gelohnt und ich würde San Diego in jedem Fall wieder für ein Semester besuchen, da die Stadt so ziemlich alles bietet, was man sich für das Studium und die Zeit daneben wünschen kann.

Organisation

Ich kann euch nur empfehlen, die Bewerbung und alles, was dazu gehört, über College Contact laufen zu lassen. Das Organisatorische wird fast komplett von CC übernommen, letztendlich muss man nur letztendlich nur den Flug buchen und das Visum selbst beantragen und abholen, die Bewerbung läuft über die Organisation. Auf Mails bekommt man immer sofort eine Antwort und auch Fragen werden, auch beim Dritten mal, geduldig beantwortet. Man fühlt sich daher jederzeit super unterstützt, was einem die Nervosität, die eine solche Bewerbungsphase mit sich bringt, zum Großteil nimmt. Die notwenigen Schritte werden einem gut erklärt, sodass man auch zeitlich nicht unter Druck kommt. Der Service, den CC bietet, ist also 1a und man kann sich wirklich auf sie verlassen.
5 von 5 Punkten

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Was ich jedem empfehlen würde, da ich das selbst auch versäumt habe, ist, schon einige Zeit vor dem Flug auf craigslist.com die Augen nach WGs offen zu halten. Da es allein aus Deutschland um die 300 Studenten an der Uni gibt, die großteils mit Amerikanern zusammen leben wollen, sollte man da schon vorher die Lage sondieren und Kontakt aufnehmen. Ich selbst bin erst ein paar Tage vor Unibeginn angereist, da es anders wegen den Prüfungen in Deutschland nicht gegangen wäre und hatte dementsprechend wenig Chancen auf eine amerikanische WG, da alles schon seit ein paar Wochen vergeben war. Daher mein Tip: Fliegt, wenn möglich, etwas früher in die Staaten, um euch einzuleben und eine passende WG zu finden.

Letztendlich bin ich mit 3 Deutschen in eine Doppelhaushälfte gezogen, was zwar eine tolle Sache war, die ich in meinen Roomies Freunde fürs Leben gefunden habe, allerdings bleibt dann das Englisch natürlich etwas auf der Strecke:-). Trotzdem hatte ich eine geniale Zeit mit meinen Roomies und bin sehr froh, in der Ferne so tolle Menschen kennengelernt zu haben!

Ohnehin ist es so, dass zwar jeder vorhat, nur mit Amis abzuhängen, letztendlich lernt man aber durch die berühmte Grüppchenbildung auch sehr viele Deutsche kennen und spricht einen Großteil der Zeit Deutsch. Das ist allerdings meine persönliche Erfahrung, mag sein, dass es auch genug Leute gab, die 4 Monate nur Englisch geredet haben. Aber keine Angst: Englisch werdet ihr auch so genug reden und es wird definitiv merkbar besser werden!


Zur Wohnungslage

Wir hatten unsere WG in der „college area“, ein paar Kilometer südlich der Uni, 10 Minuten mit dem Auto an den Campus und 10 Minuten nach Downtown. Eine Sache, die ich beim nächsten Mal anders machen und lieber an den Strand (Pacific Beach) ziehen würde, da dort einfach noch mehr los ist. Die Hauspartys an der Uni sind zwar witzig, in Strandnähe geht sich meiner Meinung nach trotzdem mehr und auch die etwas älteren Studenten wohnen oft lieber dort, anstatt am Campus.

Dafür ist die Miete in unserer Gegend natürlich etwas niedriger gewesen und wir hatten das Glück, in einer „gated community“ zu leben, was eine recht ruhige Nachbarschaft zur Folge hatte.


SDSU – Uni und Leben

Wenn man das erste Mal den Campus der Uni betritt, ist man fast etwas erschlagen von der Größe, aber auch von der Atmosphäre. Die Gebäude sind strahlend weiß, der Rasen trotz 30 Grad perfekt grün, tausende Studenten wuseln umher und es gibt immer irgendwo Stände, die zu Veranstaltungen gehören oder zur internationalen Essenswoche laden, in der zig verschiedene Köche alle möglichen Gerichte „open air“ zubereiten. Trotz der Größe ist der Campus sehr übersichtlich und die wichtigen Gebäude wie Fakultäten, den Food Court, die Bibliothek, das Gym oder den dazugehörigen Aquapark, findet man schnell im Schlaf. Überhaupt sind die Möglichkeiten, welche die Uni bietet, sei es Sport oder sonstige Kurse, unglaublich vielfältig...an dieser Stelle ein kurzes Abraten vom Golf-Kurs, welcher nicht wirklich etwas bringt, weder für Anfänger, noch Fortgeschrittene. Allerdings gibt es eben auch genug andere Angebote, u.a. Surfen (UNBEDINGT, das tollste Erlebnis überhaupt).
Man sollte sich auf jeden Fall gleich zu Beginn im Atzec Recreation Center anmelden, da ALI Studenten dort umsonst trainieren können und auch die Kurse besuchen können. Zudem bietet es 4 Basketball-Courts, eine Kletterwand und Sauna, aber Achtung: Amerikaner sind prüde und gehen im komplett-verschwitzten Trainings-Outfit in die Sauna...

Als negativ muss ich an dieser Stelle allerdings das berühmte Kurs-Crashing beschreiben. Ich wollte 3 BWL Kurse aus dem MIS-Bereich wählen und bin brav in die Vorlesungen. Wegen des großen Andrangs war es dann aber bis 2 Wochen nach Unibeginn nicht sicher, wer von den Auslandsstudenten einen Platz bekommt. Hier muss ich die Organisation der Uni kritisieren, die es nicht für notwendig sieht, den Internationals, die immerhin eine Menge Geld zahlen, auch Kurse zu garantieren. Daher nur mein Tipp, hartnäckig bleiben und nicht aufgeben, auch wenn es am Anfang etwas demotivierend sein kann. Die Profs sind sehr gesprächsbereit und versuchen immer, möglichst alle Interessenten unterzubringen. Bei mir hat es am Ende auch geklappt, ich ahbe allerdings einige Studenten kennengelernt, die ihren Plan ändern mussten, nachdem sie in 2 von 3 Kurse nicht reinkamen. Aus diesem Grund: Dahinterklemmen und sich genug Alternativen offenhalten, falls es mit der ersten Wahl nicht klappt!

Die Vorlesungen selber unterscheiden sich von den Stunden in Deutschland dadurch, dass fast überall Anwesendheitspflicht herrscht (die mehr oder weniger streng nachgeprüft wird) und man weniger Klausuren schreibt, dafür unter dem Semester öfter Papers abzugeben hat oder Präsentationen hält. Das ist allerdings, auch wegen der Sprache, eine sehr gute Übung und bringt einem mehr als stupides Auswendig lernen. Vom Niveau her würde ich die SDSU definitiv unter dem Deutschen ansiedeln, was es relativ einfach macht, gute bis sehr gute Noten bei überschaubarem Aufwand zu schreiben. Wenn man sich bei den wichtigen Präsentationen und Paper dahinter klemmt, wird man für die Arbeit auch fair belohnt und hat trotzdem genug Zeit, die schönen Seiten von Kalifornien zu erleben.

Meine Profs (Raafat, Addo, Jennex) waren durch die Bank motiviert und sind sehr daran interessier, ihren Stoff zu übermitteln. Sie freuen sich immer über Mitarbeit und versuchen, aktive Mitarbeit zu erreichen, was durch die vielen amerikanischen Studenten auch meist gut gelingt. Ich kann vor allem Prof. Addo empfehlen, da er zwar viel verlangt, ihm jedoch auch viel daran liegt, sein Fach dem Studenten näher zu bringen und er sehr begeistert von seinem Stoff ist (Information Systems in Organizations, MIS 688). Daher das Fazit zu den Profs: Sehr freundlich, hilfsbereit (Mails wurden immer schnell beantwortet), motiviert und sehr fair!

In der Bibliothek findet man zudem immer einen ruhigen Platz zum lernen und auch dort sind die Angestellten sehr hilfsbereit und freundlich.

Alles in allem fällt mein Fazit für die Uni selbst sehr positiv aus, was an den unzähligen Möglichkeiten, die der Campus bietet, den guten Professoren und der tollen Atmosphäre liegt. Abzüge gibt es wegen dem chaotischen Course-Crashing, aber auch das ist ja nach 2 Wochen vergessen.

4 von 5 Punkten


San Diego

Man mag sagen, dass San Diego, im Vergleich zu San Francisco oder New York, etwas langweilig sein mag. Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich das jedoch nicht bestätigen. Angefangen mit der traumhaften Lage der Stadt, den kilometerlangen Sandstränden, dem wunderschönen, am Kliff bebauten Nobelvorort La Jolla, dem munteren Treiben in Downtown oder am Strand und den vielen jungen Leuten ist SD in jedem Fall einer der schönsten und angenehmsten Orte, um ein Auslandsstudium zu verbringen. Downtown ist überschaubar und die wichtigen Ecken (Gaslamp Quarter, Marina, Convetion Center, Little Italy) lassen sich gut ablaufen. Über die Coronado Bridge gelangt man auf die wunderschöne Coronado Island, wo einen tolle Strände und das berühmte „Hotel del Coronado“ erwarten. Auf jeden Fall einen oder mehr Besuche ist „Old Town“ wert, wo man viele interessante Restaurants und Geschäfte finden kann. Der San Diego Zoo ist einer der größten der Welt und lohnt sich schon von daher, dass er wie ein kleiner Urwald angelegt ist und man unglaublich viele Tierarten zu sehen bekommt. Der Zoo liegt im Balboa Park, in dem immer wieder verschiedene Veranstaltungen stattfinden, so zB die Internationalen Tage oder der „Christmas market“, der allerdings eher einem Volksfest gleicht als einem traditionellen deutschen Weihnachtsmarkt.

Will man abends mit den Freunden um die Häuser ziehen, gibt es neben den Hausparties an der Uni (die gern um halb 12 Nachts von den Cops geräumt werden) die Möglichkeit, schick in Downtown in eine der zahlreichen, aber teuren Discos zu gehen, oder etwas chilliger gekleidet in Pacific Beach zu feiern, wo sich auch der Großteil der jungen Szene versammelt, um Football zu schauen und danach noch exzessiv weiterzutrinken. Wohin man dann letztendlich geht, kann man selber entscheiden, allerdings hat man in 5 Monaten auch genug Zeit, alles durchzuprobieren :-).

Für mich persönlich war es zusätzlich ein geniales Erlebnis, bei ständig gutem Wetter die diversen Golfplätze von San Diego zu spielen und die schönen Seiten des lockeren, viel freundlicheren amerikanischen Golfspiels kennenzulernen. Highlight hier: Mit Sicherheit der PGA-Platz von Torrey Pines, da auch solche Kurse erschwinglich sind und es eine „once-in-a-lifetime“-Erfahrung ist.
Alles in allem war ich von San Diego selbst sehr begeistert, da es dort einfach sehr gemütlich zugeht und weniger hektisch, als in anderen amerikanischen Großstädten. Noch dazu gehört SD zu den sichersten Städten der USA, man hat zu keiner Zeit Angst, sich irgendwo auf unsicherem Terrain zu bewegen. Das tolle Wetter tut sein übriges und macht den Aufenthalt in der Stadt zu einem einzigartigen Erlebnis.

5 von 5 Punkten


Fazit

Mein Semester in San Diego kann ich auf jeden Fall als die tollste und spannendste Zeit beschreiben, dich ich bisher erlebt habe. Sucht ihr nach einem Ort, an dem ihr (fast) immer gutes Wetter habt, nur von netten Menschen umgeben sein seid und unbegrenzte Möglichkeiten in der Freizeitgestaltung haben wollt, seid ihr hier auf jeden Fall richtig!

Hätte ich noch einmal die Möglichkeit, ein Auslandssemester zu machen, so würde ich SD ohne zu Zögern wieder wählen, keine Frage! Ein paar Sachen mögen zwar etwas nervig sein, doch mit diesen kleinen Rückschlägen muss man einfach umgehen und dann steht einem eine geniale Zeit bevor! Nehmt euch die Zeit, alle Trips zu machen, die ihr euch vorgenommen habt, San Francisco (schönste Stadt der Welt), LA, Las Vegas, Nationalparks, evtl. Mexiko und zieht das definitiv durch, denn die Uni ist nicht so anspruchsvoll, als dass man nicht genug Zeit für das Reisen hätte :-). Ihr werdet es nicht bereuen, San Diego als Ziel für euer Auslandssemester gewählt zu haben!

In diesem Sinne, all the best and have a good one!

Leo

PS.: Solltet ihr in irgendeinem Bereich Fragen zu SD haben, könnt ihr mich jederzeit anschreiben! Ich bin gern bereit, Andere von den Vorzügen dieser tollen Stadt zu begeistern :-).