16 Mai
Erfahrungsbericht von Kristina K.

University of California, San Diego


Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Sprach- und Kulturwissenschaften
Studientyp: Sprachkurse
Zeitraum: 01/2014 bis 01/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

UCSD Extension

Vom 3.-28. Januar 2014 habe ich an der University of California San Diego - Extension, kurz UCSD- Extension, an dem Academic Englisch Programm teilgenommen.

Der erste Tag: Nach einem Einstufungstest gab es eine ausführliche Tour über den Campus. Anschließend erfolgte der organisatorische Teil, der leicht unstrukturiert ablief. Obwohl ich meine Kursgebühren bereits knapp vier bis fünf Wochen vor Kursbeginn überwiesen hatte und sämtliche Dokumente, die dies bestätigten,, dabei hatte, wurde mir gesagt, dass ich nicht gezahlt habe. Somit habe ich keinen Studentenausweis bekommen. Erst zwei Tage später, nachdem ich mehrmals täglich nachgefragt habe, was nun ist, bekam ich eine knappe Antwort mit der Info, dass bei mir doch gar nichts fehle. Interessant...

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


In den Informationsbroschüren und der Internetseite stets umworben, war die Vorfreude auf den Kurs mehr als groß. Doch schon nach den ersten Sitzungen fand diese Freude ein jähes Ende.
Der Kurs bestand erst nur aus vier Teilnehmern, die sich im Laufe der ersten Woche jedoch auf 9 erhöhte. Eigentlich gut, dachte ich! Doch wenn die anderen Kursteilnehmer (aus Korea, Brasilien, Afrika und Ägypten) in der Uni und auch in der Schule nie englisch gesprochen haben und nun dort erst starten, dann kann man sich das Ausmaß meiner Verzweiflung mehr als vorstellen. Sie waren alle wirklich sehr nett und ich habe mich gut mit allen Kursteilnehmern verstanden. Leider war meine Intention aber nicht, nichts zu lernen. So habe ich noch den zweiten und auch den dritten Tag abgewartet.
Da sich an dem Kurs und dessen Inhalten nichts getan hat, habe ich mich dann beschwert. Meine Begründung war, dass in den Informationsbroschüren andere Anforderungen definiert worden waren, als vor Ort tatsächlich praktiziert wird. Wir haben bis dato keinen einzigen akademischen Text gelesen, über kein akademisches oder ökonomisches Thema gesprochen noch etwas in der Richtung angeschaut oder gehört. Wir haben Texte bekommen, die unseren Texten in Englisch aus der 5. und 6. Klasse glichen und der Lehrer hat sogar noch die Anweisungen und Merksätze vorgelesen. Nun gut, nach meiner Beschwerde gab es insgesamt drei Auseinandersetzungen mit dem Lehrer, der absolut nicht verstehen konnte, warum ich mich so anstelle, denn sein Material ist dem Kurs angemessen und Ausnahmen könne man halt nicht gerecht werden.
Damit habe ich mich natürlich nicht zufrieden gegeben. Denn immerhin war es ein ausgeschriebener akademischer Kurs und schließlich wollte ich etwas für mein Geld bekommen. So ging meine Beschwerde hoch bis zum Direktor. Die Lösungen, die mir angeboten worden waren, sahen so aus, dass ich in einen Communication Kurs wechsele, der aber schon überfüllt war und wo das allgemeine Niveau nicht höher war, oder in meinem jetzigen Kurs bleibe und der Lehrer mir extra Texte und Arbeitsaufträge gab. Ich habe mich für Letzteres entschieden und bin im Kurs geblieben.
Plötzlich legte der Lehrer auch einen ganz anderen Ton an den Tag und man konnte spüren, dass er ein wenig unter Druck stand. Wir mussten nun täglich Essays und unterschiedliche Texte schreiben und haben die wissenschaftlichen Texte strukturieren gelernt. Wir haben Fachtexte bekommen und mussten insgesamt zwei Präsentationen eines ausgewählten akademischen Themas abhalten. Der Lehrer hat das ganze Niveau etwas angehoben und mir weitere Aufgaben gegeben. Es war dann im Enddefekt ok für mich und ich war froh, dass ich die Gespräche und Auseinandersetzungen hatte. Denn so habe ich rückblickend doch einiges gelernt. Dennoch war ich im Großen und Ganzen unzufrieden mit dem Kurs und ich war mehr als froh, dass ich an der UCSD nur vier Wochen war und meinen Aufenthalt auf zwei Unis aufgeteilt habe.


Der Campus

Der Campus der UCSD hat mir sehr gut gefallen und ich habe mich sehr wohl gefühlt. In der ersten Woche habe ich mich regelmäßig verlaufen, weil der Campus so groß ist. Aber da man auf dem kompletten Gelände kostenlos das WLAN nutzen konnte, bin ich immer wieder auf den richtigen Weg gekommen. Der Campus ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut erreichbar. Ab Old Town Transit Station fährt im 8 Minuten Tackt morgens ein Express Bus auf den Campus. Die Fahrtzeit beträgt je nach Verkehr, etwa 15-20 Minuten und die Fahrt war immer sehr angenehm.
Auf dem Campus selber gibt es viele grüne Oasen und auch der Strand ist nicht weit entfernt. Darüber hinaus gab es jeden Dienstag einen Farmers Market, auf dem sich ein Besuch lohnt.


Organisierte Ausflüge

An der UCSD-Extension wurden monatlich Pläne erstellt und verteilt, die ein Programm für ausländische Studierende beinhaltet, wie z.B. ein Wochenende in Las Vegas, eine Wandertour durch die Berge in San Diego, einen Tag am Strand, Whale Watching, einen Besuch im Zoo oder im SeaWorld. Das Programm sah wirklich gut aus und ich habe mich für einige Aktivitäten angemeldet. Der Ablauf sah so aus, dass es immer eine Anmeldefrist gab bis wohin man sich namentlich und mit dem Studentenausweis für die gewünschte Tour angemeldet hat. Bei der Anmeldung musste dann ggf. der Eintritt für den jeweiligen Ausflug gezahlt werden und man hat Informationen bezüglich Treffpunkte und Uhrzeiten bekommen. Mir hat die Teilnahme an den Ausflügen viel Spaß bereitet und ich habe schnell viele unterschiedliche Studierende getroffen. Als eine der wenigen Europäerinnen, war ich dort immer am englisch sprechen und das war nur ein weiterer Vorteil für mich.


Fazit zur UCSD

Obwohl ich trotz dem ganzen Stress einiges gelernt habe, kann ich diesen Kurs
nicht weiterempfehlen, wenn man in Deutschland schon auf einem guten Englisch Niveau ist. Es war natürlich eine schöne Zeit die ich hatte, jedoch habe ich für mich selber festgestellt, dass ich an der zweiten Uni, wo ich dann nach dem Kurs an der UCSD war, wesentlich mehr gelernt habe und auch mehr geboten bekommen habe als an der UCSD.
Bei meiner Beschwerde teilte mir der Direktor sogar persönlich mit, dass dies ein immer wieder auftauchendes Problem bei deutschen Kursbesuchern ist, da unsere Sprachfähigkeiten im Vergleich zu vielen anderen Ländern wesentlich besser sind und dass er mich daher sehr gut versteht. Dies hat mir dann auch nochmal klar gemacht, wie gut es wir tatsächlich mit unserem Schulsystem in Deutschland haben und wenn der Professor mich sogar verstanden hat und schon häufiger mit der Thematik konfrontiert worden ist, dann macht es einfach in meinen Augen keinen Sinn, so viel Geld für einen Kurs auszugeben, bei dem man sich auch noch eine ganze Woche damit rumschlagen muss, das zu bekommen was im Vorfeld versprochen worden ist.
Um aber nicht nur das Negative zu sehen, hier ein kurzer Überblick der Vor- und Nachteile:

Vorteile

  • Nette Mitstudierende und Mitarbeiter an der Extension
  • Kontakt zu internationalen Personen
  • Wunderschöner Campus mit tollen Möglichkeiten
  • Bei Anliegen oder Problemen findet man bei den Extension-Mitarbeitern immer ein offenes Ohr
  • Gutes Programm für ausländische Studierende
  • Schöne Willkommens- und Abschiedsfeier mit Snacks und einem gemütlichen Programm zum wohlfühlen

Nachteile

  • Sprachniveau bei guten Englisch Kenntnissen zu tief
  • Täglich der selbe Stundenplan und alles beim selben Lehrer
  • Zu eintönigen Unterricht
  • Abläufe teilweise unorganisiert

San Diego

Kommen wir abschließend nochmal auf San Diego zu sprechen. Diese Stadt entzückt einen einfach nur. Sie ist so wunderschön und man muss sie einfach lieben. Ich habe keinen Tag bereut, dass ich mich damals bei meiner Entscheidung gegen LA und für SD entschieden habe. Auch nachdem ich dann LA besucht habe, wurde ich in meiner Entscheidung bekräftigt. SD ist eine große Stadt mit einem Zentrum (Downtown), wo man auch dieses Großstadtgefühl hat. Jedoch ist man trotzdem innerhalb von 20 Minuten über die Freeways überall, wo man in SD sein möchte und man hat überall eine tolle Natur und unglaubliche Strände. Es war einfach nur Wahnsinn und ich habe jeden Tag genossen.
Die Menschen in San Diego sind sehr nett. Zu Beginn musste ich mich ein wenig daran gewöhnen, aber nach zwei Tagen war ich drin und es hat mir sehr gefallen. Klar, das meiste ist eh aufgesetzt und nicht echt, aber trotzdem freut es einen, wenn man überall herzlich und mit einem Strahlen aufgenommen wird. In SD selber hatte ich kein Auto. Aber auch mit den Öffies hat es da wirklich gut geklappt und die Aussage, dass man ohne Auto da nicht weiter kommt, teile ich nicht. Man braucht zwar mehr Zeit, aber gerade die Verbindung zur Uni war super. Ich habe in der Nähe einer S-Bahn gewohnt, die sich dort Greenline nennt. Davon gibt es insgesamt drei und die fahren sehr regelmäßig, alle 15 Minuten und man hat meistens gute Busanbindungen.
Meine Sicht über San Diego habe ich übrigens auch mit jedem geteilt, den ich aus Deutschland kennen gelernt habe. Alle haben diese Stadt geliebt und waren glücklich dort zu sein, so wie ich auch.