5 Mär
Erfahrungsbericht von Kathi B.

Hawaii Pacific University


Stadt: Honolulu
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2009 bis 01/2010

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Aloha

Ich glaube es war im Oktober 2008 als zwei meiner Freunde, die mit mir studieren, mir mitteilten, dass sie ein Auslandssemester auf Hawai‘i machen wollen. Ich dachte mir nur „WOW, wie abgefahren ist das denn?“. Hawai‘i war immer ein sehr großer Traum von mir und für mich stand fest, dass ich da mal zum Urlaub machen hinfliegen würde, aber studieren? Daran hab ich noch nie gedacht. Meine Freunde erzählten mir, dass sie über College-Contact rausgefunden haben, dass es dort eine Uni gibt und das ich ja auch mal auf die Seite gucken soll. Mission Hawai‘i war geboren und mit Erlaubnis der zwei Anderen heftete ich mich an sie dran.

Die Hochschule Rosenheim hat keinerlei Kontakt oder Kooperationsverträge mit der Hawai‘i Pacific University, deswegen waren wir in dieser Hinsicht auf uns selbst gestellt und für jede Hilfe dankbar. College-Contact hat mir sehr geholfen. Mein größter Dank geht hier an Aline Mayer. Egal was ich für Fragen hatte, sie war immer da und hatte ein Antwort parat. Auch wenn ich mal in Panik verfallen bin, konnte sie mich immer beruhigen.

Beim Bewerbungsprozess ist College-Contact euer bester Freund und Helfer. Sie schicken euch Links von der HPU Homepage und Formulare zum ausfüllen und eine Anleitung was nun zu tun ist. Die erste Aufgabe ist nun sich Kurse auszusuchen, die man auf Hawai‘i besuchen möchte. Dazu gibt es von der HPU einen gewaltigen Fächerkatalog. Lasst euch nicht von der Fülle erschlagen, aber schaut mal durch was es für Fächer gibt, sind wirklich interessante dabei. Dann natürlich alles von euren Profs absegnen lassen und dann kann schon die Bewerbung ausgefüllt werden, die euch vorab von College Contact durchgeschaut wird um zu sehen ob ihr auch alles richtig gemacht habt. Da ja drauf geachtet werden soll ob alle Zahlen und so richtig geschrieben sind. Und wenn ihr alle Unterlagen zusammen habt schickt ihr diese zu College-Contact nach Münster, die kümmern sich um die Weiterleitung. Und dann heißt es auf Nachricht warten. College-Contact erfährt als erstes, ob ihr angenommen seid und ihr kriegt dieses von ihnen mitgeteilt und danach kriegt ihr eine schöne blaue HPU Mappe aus Hawaii mit allen wichtigen Informationen, eurem I-20 Formular (das heiligste aller Dokumente) und eure Annahmebestätigung. In Hawai‘i geltet ihr als fulltime-student wenn ihr 12 credits habt, das bedeutet 4 Kurse besucht. Studieren an der HPU war für mich eine Umstellung, als erstes weil es da Anwesenheitspflicht gibt und sich das auch in die Endnote rechnet. Zum anderen schreibt man nicht nur wie in Deutschland eine Prüfung am Ende des Semesters sondern man hat ständig was zu tun. Es gibt Quizze, Projektaufgaben, Präsentationen, Zwischenprüfungen und Endprüfung. Man ist also beschäftigt. Auch obwohl ich wusste ich bin im Paradies habe ich einige Tage im Apartment mit lernen oder Aufgaben verbracht. Aber schließlich sind wir auch zum studieren da :o). Ich habe mich für 5 betriebswirtschaftliche Fächer eingeschrieben, die ausschließlich in Downtown stattfanden. Und auch wenn ihr keine Fächer auf dem Hawai‘I Loa Campus habt, schadet eine Fahrt dorthin auf gar keinen Fall. Es ist sehenswert und vermittelt mehr den Campus-Flair. Es fahren regelmäßig private HPU Shuttlebusse zwischen Downtown und Hawai‘i Loa hin und her. In Downtown ist der Campus kein richtiger Campus und deswegen kam bei mir auch nie wirklich Uni-Feeling auf. Downtown liegt im Büroviertel und das HPU-Gebäude sieht eher wie eine riesige Bank als eine Uni aus. Die Klassenzimmer sind auf mehrere Gebäude zerstreut zwischen der eine Art Plaza liegt wo es Subway, Chinafood usw. gibt..

Unter den 5 Kursen die ich belegt hatte war unter anderem „International Marketing“ als Onlinefach bei Mr Deeds. Obwohl das Fach online stattfand war es tatsächlich mein aufwendigstes Fach. Es gab jede Woche eine Diskussionsrunde, insgesamt 5 Quizze, 5 Arbeiten und eine Abschlussarbeit. Wichtig bei dem Fach ist, dass man die Abgabefristen einhält. Es macht etwas Arbeit aber man kommt gut durch. Als nächstes hatte ich „Principles of Makroeconomics“ bei Mr Loke. Ich hatte diesen Kurs am Samstag um 8 Uhr. Nicht einmal wurde ich von allen Leuten dafür ausgelacht und bemitleidet, aber ob ihrs glaub oder nicht, dass war mein Lieblingskurs. Wir waren max. 10 Leute in der Klasse und bunt-gemischt mit Europäern und Amerikanern. Mr Loke hat seinen Schwerpunkt meist auf Hawai‘is Situation gelegt, aber so habe ich viel von Hawai‘i und USA gelernt und was es da für gravierende Unterschiede und Ansichten gibt, die von unseren abweichen. Es war ein toller Kurs, denn ich unbedingt weiter empfehlen würde, da er mir echt viel Spaß gemacht hat und Mr Loke einfach ein super Typ ist. Dann habe ich noch „Writing & Analysing Arguments“ bei Dr Lee gehabt. Diesen Kurs habe ich belegt damit mein Schreiben in Englisch etwas angeheizt wird. Mir hat der Kurs gut gefallen. Wir mussten Film reviews schreiben, zwei Aufsätze und einen Aufsatz über ein Buch das wir gelesen haben. Dann hatte ich noch „World Politics“ bei Mr Meacham. Der Kurs war super interessant, weil Mr Meacham ziemlich auf Zack ist.

Zum Schluss das Schlimmste das ich auf Hawai‘i hatte war „International Business Management“ bei Mrs Villinger. Furchtbar, einfach nur furchtbar. Mrs Villinger ist etwas arg unmotiviert und macht deswegen am liebsten so wenig wie möglich. Das allerschlimmste war jedoch als sie unserer Klasse (die zu 80% aus Europäern bestand) einen Videofilm aus den frühen 90ern vorführte wo die EU noch gar nicht EU hiess und der Euro noch ein kleiner entfernter Gedanke war. Negative Kommentare und Beschwerden liessen Mrs Villinger unbeeindruckt. Bei diesem Kurs anwesend zu sein war leider reine Zeitverschwendung. Wenn ihr dann endlich auf Hawai‘i angekommen seid ist eure erste Amtshandlung an der HPU einen der Termine wahrzunehmen um euch offiziell an der Uni einzuschreiben. Das ist eine Pflichtveranstaltung und jeder Internationale Student muss einen der vorgegebenen Termine wahrnehmen. Dort empfangen euch super nette Mitarbeiter der HPU, die euch alles ins Detail erklären. Ihr kriegt einen Plan des Geländes und es wird euch gesagt wo ihr alle wichtigen Abteilungen findet und was noch alles zu erledigen ist. Die Leute sind wirklich super nett und helfen euch jederzeit. Zudem haben wir deutschen Studenten das Glück Stephanie Demin zu haben, die an der HPU arbeitet und bei Fragen und diversen Angelegenheiten hilft. Sie ist auch für alles Bafög-technische zuständig und hilf euch da weiter. Zudem wird von der HPU ein Einführungsprogramm angeboten mit Touren und Veranstaltungen. Leider kann ich davon nichts erzählen, da ich die Anmeldefrist versäumt habe und somit nicht dran teilgenommen habe. Doch nun zum privaten Teil des Auslandsemesters :o). Ich beschreibe es mal so: Hawai‘i ist der absolute Wahnsinn. Nein ich übertreibe nicht, für mich war es die schönste, beste und spannendste Zeit meines Lebens. Hawai‘i ist so vielseitig und das ist einfach unglaublich. Die meiste Zeit werdet ihr auf der Hauptinsel Oahu verbringen. Zur Wohnungssuche kann ich leider auch nicht viel berichten, da ich unheimliches Glück mit meiner WG in Waikiki hatte. Ich habe über StudiVZ mit einem Mädchen Kontakt aufgenommen, die zu dem Zeitpunkt noch auf Hawai‘i war und sie meinte ihre Vermieterin sucht neue Studenten, die in die Wohnung ziehen wollen. Sie hat mir Fotos geschickt und ich fand die Wohnung toll. Ich hab Kontakt zur Vermieterin aufgenommen und diese gab meine E-Mail Adresse an eine schwedische Studentin weiter und nach zwei Wochen waren wir drei Mädels, die die Wohnung vorab gemietet haben. Wir hatten ein 3-Zimmer Apartment direkt in Waikiki. Ein Wohnzimmer, ein Einzelzimmer, ein Zwei-Bett- Zimmer, Bad und Küche. Zwar hatten wir keinen Meerblick, wie andere Mitstudenten, aber dafür nur 3 Minuten zum weltbekannten Waikiki Beach. Jetzt hier alle Freizeit- und Ausflugsmöglichkeiten aufzuzählen würde wahrscheinlich den Rahmen sprengen. Ein Reiseführer würde hier nicht schaden. Ich kann den von Lonely Planet wärmstens empfehlen.

Die MUST-DO Sachen auf Ohau sind auf alle Fälle: Waimea Bay (die ganze North Shore an sich), Sandy Beach, Hanauma Bay, Diamond Head, Pearl Habor und zwei meiner persönlichen Highlights Waikele Outlet Center und Fort de Russy Beach Park :o). Und wenn ihr schon auf Hawai‘i seid tut euch
den Gefallen und besucht noch die anderen Inseln. Kauai, Big Island und Maui sind so schön und wenn ihr die Möglichkeit habt, dann nehmt alles von Hawai‘i mit, jede Erfahrung und jeden Eindruck. Und bitte denkt dran, Waikiki allein ist nicht Hawai‘i. Waikiki ist eine Touristenhochburg. Obwohl es ein Paradies ist hängen auch dunkle Wolken darüber. In Waikiki gibt es obdachlose Menschen, die auf der Straße leben und an Bushaltestellen schlafen, und Menschen die seltsam erscheinen. Man sollte sich nur dessen bewusst sein, das es auch ein alltägliches Leben in und vor allem außerhalb von Waikiki gibt. Hier jetzt noch paar Do‘s & Don‘ts, die ich auf Hawai‘i gelernt habe und an euch weiter geben möchte.

Do‘s:

  • Buskarte für das Semester kaufen. Oahu hat mit „The Bus“ ein super funktionierendes Bussystem. Man kommt mit dem Bus überall hin, nur dauert es etwas länger, da der Bus wirklich alle 10m hält. Da auf die Expressbusse achten. An Zeiten hält man sich zwar auch nicht so genau, aber die Wichtigsten fahren alle 15 Minuten. Die Buskarte erhaltet ihr im Bookstore der HPU.
  • Sich eine hawaiianische ID ausstellen lassen. Mit ihr könnt ihr euch überall ausweisen und bekommt teilweise auch Lokal-Rabatt.
  • Tragt euch in alle StudiVZ und Facebook-Gruppen eures HPU Semesters ein. Da kann man schonmal Kontakt zu Leuten aufnehmen und bekommt da auch Infos bzgl Kurse, Wohnungen, Veranstaltunge und Partys.
  • Wenn ihr euch Autos auf Hawai‘i mieten wollt, vergleicht die Preise! Und schaut ob es nicht evtl. billiger ist über Deutschland zu buchen, da die Versicherungen über die Autovermietung ein Vermögen kosten.
  • Besucht am Dienstag das Moose‘s :o) ... da trefft ihr eure Mitstudenten bei der $1 Party.

Schon Fernweh bekommen?

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  • Ich würde euch den Tipp geben, kauft eure Lehrbücher nicht gleich nach erhalt eurer Bücherliste. Wartet erstmal den Beginn der Vorlesungen ab und schaut ob der Dozent mit dem Buch überhaupt arbeitet. In den USA sind Uni-Bücher unverschämt teuer und damit meine ich auch die gebrauchten Bücher. Ich habe ca. $380.00 allein für Bücher ausgegeben wovon ich mehrere gar nicht für den Unterricht oder zum lernen benötigt habe. Nach dem Semester kann man die Bücher zwar wieder an den HPU Bookstore verkaufen, nur erhält man nicht sein ganzes Geld zurück.
  • Wenn ihr euch eure US-Handynummer organisiert, dann geht bitte nicht zu AT&T. Dieser Anbieter ist einfach abzockerisch, weil ihr zum Schluss wirklich alles zahlt. Wenn ihr eine SMS schreibt, eine erhaltet, anruft und angerufen werdet. Gibt Stress und unnötige Kosten.

Zum Abschluss noch ein paar persönliche Worte. Es mag sein, dass noch schönere Strände und Orte auf der Welt existieren, aber für mich ist Hawai‘i ein zweites Zuhause geworden und ich fühle mich dieser kleinen Inselkette mitten im Pazifik sehr verbunden. Ich habe super Menschen kennengelernt, die eine Ohana geworden sind und ich möchte keinen Augenblick missen. Jeder der die Möglichkeit hat soll diese ergreifen und Hawai‘i erleben. Sonnenuntergänge mit romantischen Gefühlen wurden an den Stränden von Hawai‘i erfunden und da fällt es einem nicht schwer sich zu verlieben ... und damit meine ich nicht nur sich in Hawai‘i zu verlieben ;o)