25 Jun
Erfahrungsbericht von Katharina W.

San Diego State University

Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Psychologie
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2009 bis 05/2009

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich möchte versuchen, auf andere Dinge einzugehen, die nicht ohnehin schon genannt wurden in den vielen Erfahrungsberichten.

2 Dinge die den Auslandsaufenthalt in San Diego stark beeinflussen sind:

1. Wohnen auf dem Campus oder in den anderen Stadtteilen: Hierzu ist zu sagen, dass ich großes Glück hatte, dass ein anderer Deutscher den ich schon von meinem Heimatstudiensort kannte, schon ein Semester in San Diego war, als ich angekommen bin und ein Zimmer bei ihm frei wurde und ich da einziehen durfte. Das hat bedeutet, dass wir in Ocean Beach in einem Apartement 2 min vom Meer weggewohnt haben. Ocean Beach ist der sehr gelassene „Hippie“-Strand-Stadtteil von San Diego. Es war unglaublich toll dort zu wohnen und ich war sehr froh, nicht in der tristen Campus-Area zu wohnen. Hätte ich allerdings nicht schon diesen Kontakt gehabt, wäre ich wohl auch auf den Campus bzw. in die Campus Gegend gezogen, da es sonst eventutell auch schwer wird, Leute kennenzulernen. Die Amis sind zwar an sich kontaktfreudig und freundlich, tiefere Freundschaften sind allerdings eher selten, so wie ich das mitbekommen habe. Ich hatte wiederrum das Glück, dass ich durch meinen Mitbewohner quasi schon (amerikanische) Freunde hatte. Trotzdem würde ich wirklich empfehlen, das Wohnen am Strand stark in Erwägung zu ziehen, da es einfach traumhaft war. Mir ist Ocean Beach sehr ans Herz gewachsen, aber ich bin mir sicher, dass auch Mission Beach und Pacific Beach toll sind. Ansonsten besteht halt echt die Gefahr, dass man viel zu viel Zeit an und um Uni und zu wenig am wunderschönen pazifischen Ozean verbringt .

2. Ein Nachteil des Strand-Wohnens ist natürlich, dass zu nicht gerade günstigen Mieten (zu zweit 1350$, allerdings mit riesen Wohnzimmer und Pool in einer abgesicherten Community) auch noch die Kosten für ein Auto hinzukommen. Wir haben eins gemietet, kaufen geht natürlich auch, für Miete haben wir 350$ im Monat gezahlt; das Benzin ist spottbillig. Allerdings haben alle die ich kennengelernt habe, die auf dem Campus gewohnt haben und kein Auto gehabt haben, das im Nachhinein bitter bereut, da sie nicht viel unternehmen konnten. Die Kosten sind natürlich erstmal ziemlich hoch, allerdings denke ich, wenn man sicher vorher darauf einstellt, Geld anspart und auch eventuell an Dingen wie auswärts Essen oder auf dem Campus gehen Geld einspart und selbst kocht, ist das schon machbar und lohnt sich allemal, um den Aufenthalt in San Diego bestmöglichst zu gestalten.

An sich bin ich ein ziemlicher Sonderfall glaube ich, da ich noch keinen anderen Bericht von einem Psychologiestudenten gesehen habe. Auch dort habe ich wenig Psychologie-Studenten gesehen, die versucht haben die Kurse zu crashen, v.a. nicht im Graduate/Masterkursbereich. Das war natürlich großes Glück, da ich dadurch so gut wie keine Probleme hatte, in die Kurse reinzukommen, die mir an meiner Heimatuni angerechnet werden. Da ich schon im Hauptstudium bin, wusste ich, dass ich Graduatekurse besuchen muss, damit mir etwas angerechnet wird. Allerdings wurde uns bei den Einführungsveranstaltungen vom ALI (American Language Institute) stark abgeraten Graduatekurse zu besuchen, da das zu anspruchsvoll sei und wir das auch noch in einer anderen Sprache machen würden und wir uns da ja nicht überschätzen sollen, da die vom ALI dann später Probleme kriegen, wenn wir schlechte Noten haben oder die Kurse nicht bestehen. Dies würde dann dem Ruf des ALI schaden. Vielleicht hätte ich mich davon auch einschüchtern lassen, wenn ich nicht den Mitstudenten aus meiner Heimatuni da gehabt hätte, der schon Graduatekurse in Psychologie in dem vorherigen Semester besucht hat und mir sagen konnte was mich da so erwartet.
In 721 (Personnel Psychology) musste ich mein Transcript hinschicken und die Professorin überzeugen, dass ich die nötigen Vorkenntnisse habe, da das ein „advanced“ Kurs war und alle anderen außer mir in dem Kurs (8 an der Zahl) einen besonderen Vorbereitungskurs im vorherigen Semester besucht haben und ich als einzige nicht. Meine Erfahrungen haben ihr allerdings ausgereicht, sodass ich teilnehmen durfte. Der erhöhte Arbeitsaufwand gegenüber Seminaren in Deutschland hat allerdings alle meine Erwartungen bei weitem übertroffen. Trotzdem hat es riesen Spaß gemacht, ich habe unheimlich viel gelernt auch wenn die Freizeit etwas gelitten hat.
In 745 (Advanced Social Psychology) hatte ich wohl Glück, da zu dem Zeitpunkt als ich dem Prof eine Email geschrieben habe, ob ich teilnehmen darf, gerade jemand abgesprungen ist und er mir diesen Platz versprochen hat. Er kannte meinen Prof von meiner Heimatuni, was ihm wohl dann gereicht hat und er kein Transcript sehen wollte.
Da 2 Graduatekurse vom Arbeitsaufwand mehr als genug waren, habe ich noch 407 (Health Psychology), einen Undergraduatekurs besucht, um auf meine Credits zu kommen. Surfen habe ich auch noch gemacht, damit war ich dann auch mehr als reichlich beschäftigt.

Wir ihr rauslesen könnt, habe ich trotz abraten durch das ALI den Professoren Emails geschrieben, was sehr hilfreich war, da ich für 721 für die erste Stunde auch schon Texte vorbereiten musste. Allerdings sollte man wohl darauf hören wenn man sich für einen der Massenkurse in BWL oder so bewirbt, da die Profs ja sonst tausende von Emails kriegen. In Psychologie hab ich mir schon gedacht, dass das dann nicht der Fall sein wird und die nicht genervt sind von meinen Mails.