15 Jan
Erfahrungsbericht von Jennifer H.

California State University Los Angeles

Stadt: Los Angeles
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2012 bis 12/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Meine Wahl fiel auf die California State University Los Angeles weil sie zum einen in einer großen Stadt liegt und zum anderen haben sich die Studiengebühren im Vergleich zu anderen amerikanischen Universitäten in Grenzen gehalten. Zudem ist Los Angeles sehr zentral in Californien gelegen. Der Bewerbungsprozess war nach der Auswahl der Uni nicht weiter schwer. Von College Contact habe ich meine Unterlagen bekommen, die ich nur ausfüllen brauchte und mir dann einen Visumstermin organisieren musste. Da die Botschaft grade im Sommer recht lange braucht, sollte man sich sofort nach der Annahme an der Uni einen Termin holen.

Am Welcome Inside Day, eine Woche vor Semesterstart wurden wir als internationale Studenten an der Uni begrüßt. Da an der Uni kaum Deutsche sind, was ich als recht angenehm empfunden habe, habe ich schnell Kontakt zu ausländischen Studenten gefunden. Auch viele Berufstätige studieren abends, außerdem haben die Studenten auch meistens einen Job und sind aus diesem Grund nicht wirklich interessiert an einer Freundschaft mit internationalen Studenten und bleiben lieber unter sich. Ist man jedoch ein Jahr oder länger dort, kann man in einer Fraternity oder Sorority eintreten und hat so den Kontakt zu einheimischen Studenten. Ebenso erleichtert das Wohnen in den Dorms die Kontaktaufnahme.

Ich habe mir mit einem Kommilitonen eine Wohnung vor Ort gesucht. Die Suche hat sich aber als relativ schwierig erwiesen da die meisten Vermieter nicht für 3,5 Monate eine möblierte Wohnung vermieten wollen. Eine Möglichkeit ist craigslist.com jedoch muss man hier auch vorsichtig sein und sich auf jeden Fall erst das Zimmer oder die Wohnung vorher anschauen. Ansonsten ist es natürlich Richtig East LA, Monterey Park und Alhambra um einiges günstiger als in Pasadena oder Hollywood. Die Gegenden sind sehr teuer und grade ohne Auto braucht man lange zur Uni. Generell ist ein Auto sehr empfehlenswert in Los Angeles. Das Nahverkehrssystem ist nicht sehr gut ausgebaut und man braucht für die Strecke von Hollywood bis zur Uni über eine Stunde während man mit dem Auto höchstens eine halbe Stunde braucht. Da man neben der Uni noch viel Freizeit hat, da freitags meistens keine Kurse sind empfiehlt sich das Auto auch um an die verschiedenen Strände zu fahren.

Die Betreuung vor Ort war durch das International Office sehr gut. Unsere Ansprechpartnerin hat uns mit Visums- und Krankenversicherungsfragen immer beiseite gestanden. Bei der Krankenversicherung sollte man beachten, dass man eine abschließt, die auch einen Sitz in den USA hat, da sie sonst ablehnt wird und man die von der Uni angebotene kaufen muss. Meine ADAC-Auslandskrankenversicherung zählte da leider nicht. Auch wissenswert ist, dass das „Study in LA“ Programm die Studenten nicht mit anderen internationalen Studenten gleichsetzt. Speziell beim Kurse wählen hatten wir unsere Schwierigkeiten. Wir konnten uns nicht wie alle anderen Studenten im Voraus für die Kurse anmelden, wir mussten vor Ort zu den Professoren gehen und sie fragen, ob wir an ihren Kursen teilnehmen dürfen. Die meisten sind recht freundlich und wir haben keine Absagen bekommen. Ist man jedoch auf Kurse angewiesen, könnte das schwierig werden. Diese Art von Kurswahl hatte aber auch seine positiven Seiten. Wir konnten uns in die verschiedenen Vorlesungen reinsetzen und überlegen, ob uns die Vorlesung gefällt oder ob wir lieber doch einen anderen Kurs wählen.

Die gewählten Kurse waren im Vergleich zur deutschen Uni sehr einfach. Am Anfang jeder Vorlesung wurden Lehrbücher empfohlen, allerdings sind diese grade wenn man sie neu kauft sehr teuer. Ich habe erst einmal abgewartet und in 2 von 3 Kursen wurden die Bücher nie gebraucht und dementsprechend habe ich sie mir auch nicht gekauft. Es besteht auch die Möglichkeit sich die Bücher im Bookstore auszuleihen, jedoch hat ein Buch dort auch $60 gekostet. Ansonsten sind die Klassen an der CSULA sehr klein, meistens so 20-30 Personen sitzen in den Vorlesungen und die Professoren haben einen sehr unterschiedlichen Stil. Einige halten wirklich Vorlesungen ab, andere eher eine Unterrichtsstunde wie in der Schule. Die Anforderungen sind zwar sehr gering, aber die, die gestellt werden, wie Formalien in Hausarbeiten sollten auch eingehalten werden. Auch interessant ist, dass die gleichen Kurse zu verschiedenen Zeiten angeboten werden, allerdings muss man sich am Anfang für eine entscheiden und dann wird auch auf Anwesenheit wert gelegt und teilweise werden sogar Punkte für Anwesenheit vergeben, die in die Bewertung mit einfließen. Wählt man seine Kurse gut, dann kann man sie alle auf montags und mittwochs oder dienstags und donnerstags legen und so ein 5-Tage Wochenende genießen. Des Weiteren bietet die Uni eine große Bibliothek und auch ein Fitness Center in dem Studenten nach einmaliger Anmeldung kostenlos trainieren können.

Insgesamt betrachtet hat es sich für mich auf jeden Fall gelohnt, dass Auslandssemester in Californien zu absolvieren. Wenn man von der Uni nicht allzu hohe Erwartungen hat und auch wirklich am Leben dort interessiert ist, dann kann man wirklich viel mitnehmen.