2 Okt
Erfahrungsbericht von Janina S.

San Diego State University

Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Wirtschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2009 bis 05/2009

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Planung

Meine Planungsphase habe ich mit der Anmeldung bei College-Contact begonnen, welche mir sehr hilfreiches Infomaterial zugeschickt haben. So hatte ich einen sehr detaillierten Plan zur Hand, der mich bei jedem Organisationsschritt unterstützte. Und wenn dennoch mal eine Frage aufkam, standen mir dort immer nette Mitarbeiter zur Seite, die telefonisch weitergeholfen haben.

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​Zunächst stand auch ich vor der Frage, ob ich lieber auf dem Campus wohnen möchte oder direkt am Strand. Ich habe mich dann für den Campus entschieden, da ich nicht wusste, wie viele Tage ich zur Uni muss und wie auseinandergezerrt mein Stundenplan sein würde. So habe ich mich trotz einiger negativer Erfahrungsberichte für die Piedra del Sol Apartments auf dem Campus entschieden und ich kann sie nur wärmstens empfehlen. Hierbei handelt es sich um eine sehr gepflegte, gesicherte Anlage mit möblierten Wohnungen, in der einige wenige für Auslandsstudenten reserviert sind. So werdet ihr auf jeden Fall mit anderen Nicht-Amerikanern zusammen gesteckt, könnt aber angeben, dass ihr aufgrund des Lernens der Sprache nicht mit anderen Deutschen zusammen wohnen wollt. Alles in allem eine sehr schöne und stressfreie Alternative zum Suchen vor Ort. Außerdem ist das riesige Fitnessstudio (ca. $28/ Monat), sowie die Cox-Arena gleich gegenüber und auch die campuseigene Poolanlage ist nur einen Steinwurf entfernt.


Campus

Der Campus an sich ist wohl einer der schönsten, den man sich nur vorstellen kann. Sehr gepflegt, reichlich mit schönen Blumen und meterhohen Palmen bepflanzt, sowie einem großen Teich, der zum Entspannen einlädt. Ebenfalls gibt es einen Food-Court, in dem man sich kleine Snacks holen kann, aber auch Starbucks, Jack-in-the-box und McDonalds sind gleich um die Ecke.


Crashen/ Vorlesungen

Ihr müsst als internationale Studenten die Kurse "crashen", was soviel heißt, dass ihr bei den Dozenten betteln müsst, dass sie euch noch reinlassen. Aber Hartnäckigkeit zahlt sich aus! Also immer schön hingehen, auch wenn sie sagen, dass sie keinen Platz mehr haben. So habe ich alle Kurse bekommen, die ich gewählt habe. Auch die Uni ist sehr bemüht, dass eure Wünsche erfüllt werden und so wurde noch ein zusätzlicher Kurs extra für die International Students eingerichtet, der sehr beliebt und leider zuvor völlig überlaufen war.
Gewählt habe ich Advertising, Public Relations, Organizational Management und Social Psychology. Es waren alles Empfehlungen anderer Studenten und ich fand sie alle super. Advertising war ziemlich einfach, PR das härteste Fach aber mit einer super guten Dozentin, bei Management war ich nicht ganz so oft und Psychology war super spannend und von der Bewertung her recht locker. Alles in allem ist es ein sehr interaktiver Lernstil, den ich eher mit einer FH vergleichen würde, als mit einer sehr trockenen, theorielastigen Universität.


Kosten

Also zu den Kosten kann ich dir schon mal sagen, dass es nicht ganz günstig ist, sich für die SDSU zu entscheiden. Die Studiengebühren beliefen sich für das Semester auf rund 5700$. Hinzu kommen noch mal gut 500$ Anmeldegebühren, Visakosten usw. Für das möblierte Zimmer in der Piedra del Sol Appartments Anlage (4er WG mit 2 großen Badezimmern) habe ich $795/ Monate zahlen müssen. Wir haben uns noch ein Auto gemietet, da man ohne eins in den USA echt aufgeschmissen ist. Das hat uns pro Monat auch noch mal $380 inkl. Vollkasko ohne SB gekostet (Dirt Cheap Rent A Car). Es gibt aber auch die Möglichkeit, für knapp 150$ ein Semesterparkticket zu kaufen und mit dem Bus und dem Trolley zu fahren. Aber natürlich ist man damit (vor allem in den Abendstunden) nicht wirklich flexibel.
Auch nicht zu unterschätzen sind die Buchpreise. Für jedes der 4 Fächer braucht man eins, was GEBRAUCHT ca. 150$ kostet. Pro Buch versteht sich!!
Ebenfalls sind die Lebensmittelkosten recht hoch. Also wenn man sich ein wenig gesund mit Obst und Gemüse ernähren möchte, kostet einen das wirklich ein halbes Vermögen.


Freizeit

Freizeitmöglichkeiten gibt es wirklich wahnsinnig viele, sodass ich hier gar nicht alle erwähnen kann.


Pacific Beach

PB ist tagsüber als auch in den Abendstunden ein sehr empfehlenswerter Stadtteil San Diegos. Wie der Name schon sagt findet man hier schöne Strandabschnitte und Bars, die besonders Studenten und Surfer anziehen. Zum Nachtleben gleich mehr.


Downtown

Downtown ist etwas schicker und daher auch etwas teurer als PB. Hier ist besonders das Gaslamp Quarter zu empfehlen, in dem ihr viele schöne Geschäfte, Bars, Restaurants, aber auch Clubs findet.


Fashion Valley

Um das Fashion Valley kommt wohl niemand herum. So handelt es sich hierbei um eine Mall mit vielen der bekanntesten amerikanischen Marken wie Abercrombie, Hollister, etc. So kann man hier wirklich einen ganzen Nachmittag verbringen und durch die Geschäfte stöbern!


Basketball

Als Student der SDSU gibt es immer wieder typisch amerikanische Basketballspiele der Aztecs (Mannschaft der SDSU), für die man kostenlose Tickets bekommt. Meist sind diese in der campuseigenen Cox Arena und wirklich einen Besuch wert! (Typische Atmosphäre mit Band, Cheerleadern, Hot Dogs und Co.)


La Jolla

La Jolla ist einer der schickeren Stadtteile San Diego’s, der sich sehr zum Shoppen eignet. Auch gibt es hier viele Restaurants und Bars, von denen ich das „The Spot“ nur empfehlen kann. So kann man sich hier seinen eigenen Burger zusammenstellen, der wirklich unvergleichlich gut schmeckt! Wirklich sehr empfehlenswert! Das eigentlich Besondere an La Jolla ist jedoch die „La Jolla Cove“, in der man in freier Wildbahn unzählige Robben beim Entspannen am Strand sehen kann. Wirklich super niedlich!


Coronado

Coronado Island ist eine vorgelagerte Insel, auf der das berühmte Hotel del Coronado steht, welches gleich am wohl breitesten und auch schönsten Strand San Diego’s liegt. Auch hat man von der anderen Seite der Insel, die man über eine Brücke erreichen kann, einen super Blick auf Downtown San Diego. Also auf jeden Fall einen Besuch wert!


Städtetrips

Städtetrips nach Los Angeles, San Francisco, Las Vegas und Co sind erfahrungsgemäß auf eigene Faust günstiger und besser als mit Agenturen. So gibt es sehr günstige Inlandsflüge (z.B. San Francisco ca. $90 Hin und Zurück). Und auch nach L.A. kommt man in gut 2 Stunden mit dem Auto. Las Vegas ist gut 5 Autostunden entfernt, aber auch hier lohnen sich die Angebote mit dem Bus nicht wirklich! Auch die Hotels, die hier inklusive sind, sind meist nicht auf dem Strip und nichts Besonderes. Schaut vorher lieber mal im Internet beim Bellagio, Wynn und Co.! Hier könnt ihr die Doppelzimmer mit max. 4 Leuten belegen und es ist wirklich super günstig! Also die Eigenregie lohnt sich allemal!


Nachtleben

Die beiden wohl beliebtesten Stadtteile San Diegos um den Abend zu genießen sind Downtown und Pacific Beach (PB). Generell sollte man jedoch wissen, dass die Bars und Clubs laut amerikanischem Gesetz nur bis 2h morgens Alkohol ausschenken dürfen und sie (aus mir immer noch unerklärlichen Gründen) die Gäste schon um halb 2h vor die Türe setzen. Ein zweiter wichtiger Punkt ist, dass ihr abends dringend an euren Reisepass denken müsst, da jeder, ja wirklich jeder der jünger als 50 ausschaut, nach dem Ausweis gefragt wird und der gute alte Personalausweis nicht akzeptiert wird. Da jedoch immer mal wieder Reisepässe im Laufe eines feuchtfröhlichen Abends verloren gegangen sind und mit diesen auch das schöne Visum, solltet ihr euch gleich nach Ankunft beim DMV (Department of Motor Vehicles) eine „California ID“ machen lassen. Der Spaß kostet knapp $20 und innerhalb von 1-2 Wochen habt ihr sie dann in eurem Briefkasten. Beim Vons (einer der größten Supermarktketten) ist es uns auch oft passiert, dass sie selbst unseren Reisepass nicht akzeptiert haben und man ohne diese California ID noch nicht einmal eine Flasche Wein kaufen konnte. Also in jedem Fall eine sinnvolle Investition! 

Jetzt aber noch ein paar Tipps zu Downtown und PB:
Man sollte schon wissen, dass Downtown die kostenintensivere, aber auch schickere Alternative ist. Hier kann ich jedem nur das „Envy“ im Ivy Hotel empfehlen. Ein wirklich edler Club mit mehreren Floors, u.a. auch mit einer gigantischen Dachterrasse mit Pool, von der man einen tollen Blick auf die Skyline San Diegos genießen kann. Denkt aber in jedem Fall daran, euch bis 18h im Internet auf die Gästeliste setzen zu lassen, damit ihr nicht die $20, sondern nur $10 Eintritt zahlen müsst. Frauen müssen dann erfahrungsgemäß gar nichts zahlen. Auch die Getränkepreise sind gesalzen, also am besten schon zu Hause vorglühen! Ein anderer guter Club soll noch das „Stingerees“ sein, welchen ich jedoch nicht ausprobiert habe.

PB hingegen ist eine eher légèrere und vor allem kostengünstigere Alternative. Die Haupttage sind hier Dienstag („Taco Tuesday“) und der Donnerstag. Den „Taco Tuesday“ verbringen die meisten im „PB Bar & Grill“. Wenn man früh genug kommt, kann man sich die $5 Eintritt sparen und zahlt für die Margaritas nur um die $2. Auch das mexikanische Essen ist dann besonders günstig. Ab 22h werden dann die Tische zur Seite geräumt und Platz zum Tanzen geschaffen. Donnerstags pilgern die meisten vor allem in die „Bar West“ oder das „Moondoggies“. Beides sind, wie auch das „PB Bar & Grill“ eher Bars mit Tanzfläche als wirkliche Clubs und die Musik ist auch hier gewöhnungsbedürftig… Besonders das „Moondoggies“ ist ein ziemlicher Baggerschuppen, in dem man als weibliches Geschöpf nicht einfach so aus Spaß an der Freude auf die Tanzfläche gehen kann. So bilden sich binnen weniger Sekunden richtige Kreise von schmerzfreien Amis, die einen hartnäckig antanzen wollen. Für Männer hingegen sicherlich einen Besuch wert! ;)
Achja, kurz bevor ich zurückfliegen musste, wurde meines Wissens nach ein direkter Transferbus zwischen PB und dem Campus eingerichtet! Informiert euch einfach mal!


Auto

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, kein Auto zu mieten/kaufen und mich stattdessen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anzufreunden. So wohnte ich ja schon auf dem Campus und dachte mir, dass ich kein Problem damit haben würde, zu Fuß und mit Bus/Trolley die wichtigsten Dinge zu erledigen. Denkste! So musste ich schon nach gut einer Woche feststellen, dass man in Amerika so ziemlich gar nichts ohne ein Auto machen kann, da alles sehr auseinandergezerrt ist und San Diego riesengroß ist. Zwar ist der Campus ganz gut mit Bussen und dem Trolley angebunden, wenn man jedoch vorhat abends wegzugehen, kommt man meist nur schwer nach Hause. Und auch die Supermärkte sind immer ein paar Autominuten entfernt und da man viele Dinge wie Milch usw. wesentlich günstiger im Gallonenkanister kaufen kann, kann man sich vorstellen, dass man ohne Auto echt aufgeschmissen ist.
Ich habe mich dann ein wenig informiert und mir hinterher mit meiner Mitbewohnerin einen kleinen Mitsubishi Swift (wirklich der einzige Kleinwagen Amerikas) für $380/ Monat inkl. Vollkasko ohne SB bei „Dirt Cheap Rent A Car“ gemietet. Er war zwar echt Mini, aber dafür hat er kaum etwas verbraucht und man hat auch immer einen Parkplatz gefunden, an dem die meisten Amis mit ihren Monstertrucks vorbeifahren mussten. Auch sonst waren wir sehr zufrieden mit der Autovermietung und den Konditionen. Achtet auf jeden Fall darauf, dass ihr eine Vollkasko ohne Selbstbeteiligung habt! Die Amis haben echt einen völlig verrückten und rücksichtslosen Fahrstil und es kann wirklich schneller etwas passieren, als einem lieb ist.


Sprache

Da ich mit 2 anderen Deutschen zusammengewohnt habe, habe ich natürlich nicht rund um die Uhr nur Englisch gesprochen. Aber nichts desto trotz lernt man natürlich auch in den Vorlesungen, beim Lesen der Bücher, beim Small-Talk mit Amerikanern usw. Ich würde also abschließend sagen, dass sich mein Englisch schon verbessert, aber nicht optimiert hat. Wenn man also sehr auf die Verbesserung der Sprache aus ist, sollte man sich lieber für eine Gastfamilie entscheiden oder bewusst mit Nicht-Deutschen zusammenziehen.


Fazit

Alles in allem betrachtet kann ich nur sagen, dass es wirklich mein bestes Semester überhaupt war. Ich habe unzählig viele Eindrücke und Erfahrungen sammeln können, habe unglaublich nette Menschen kennen gelernt und jede Menge Spaß gehabt. Ich würde es jederzeit wieder machen und kann euch garantieren, dass auch ihr keine Sekunde an der San Diego State bereuen werdet!