7 Apr
Erfahrungsbericht von Jan J.

San José State University


Stadt: San José
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Ingenieurwissenschaften
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2008 bis 12/2008

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Aloha
Ihr habt jetzt wohl das gleiche Problem wie ich vor gut einem Jahr. Wo mach ich mein Auslandssemester...? Da Solarenergie ein Teil meines Studiums ist wollt ich schon mal irgendwohin wo die Sonne scheint. Und ihr wisst ja: „it never rains in southern california...“
Aber selbst da gibts ne menge Unis. Wenn man mit BaföG rechnet (und rechnen muss man viel bei einem Auslandssemester...) dann fallen schon mal all die Unis mit Trimester weg. Was das ganze etwas überschaubarer macht. Als nächstes sollte man sich die Kurskataloge anschauen und nach geeigneten (wenn man die anerkennen lassen will oder auch muss...) oder chilligen (wenn das Auslandssemester nur ne schöne Ausrede für Professoren usw. daheim ist...) Kursen suchen. Und sich paar Gedanken über die Gegend zu machen wäre natürlich auch hilfreich. So ungefähr hab ich es gemacht und bin in San Jose gelandet. War sehr cool.
Aber schon mal soweit: An der Stadt lag es nicht. Die ist eher langweilig. Dafür ist die Lage umso besser. San Francisko, die geilste Stadt in Cali, ist gleich um die Ecke. Und vor allem Santa Cruz mit seiner etwas alternativen Szene und den vieleicht besten Surfbreaks an der Westcoast (aber ohne Neopren-Anzug geht gar nix, das ist Pazifik und keine Karibik...) ist quasi der etwas entfernterere Strand von San Jose. Dann ist da der Yosemite Nationalpark mit seinen legendären Kletterfelsen und auch Lake Tahoe für ein Wochenendtrip bestens geeignet. Und wer ein wenig Stress haben und Gangkultur kennen lernen will kann grad mal ein Abstecher nach Oakland machen ;) Also ihr seht alles da in und um San Jose...
Der Campus der Uni ist sehr gepflegt. So ziemlich das schönste in San Jose. Zwischen den Kursen kann man sich locker an den Pool legen. Oder zum eigenen Burger King gehen ( wenn amerikanische Kultur dann richtig...). Und um das zu verdauen gibt es auch ein Fitnessstudio auf dem Campus.

Die Kurse selbst zu beurteilen ist subjektiv, ich hab aber eigentlich nur positives über die Professoren gehört und erfahren. Freundlich, hilfsbereit und motiviert sind die meisten. Wobei man das motiviert auch ruhig so verstehen kann das ihr ein keine Langeweile kriegen werdet. Hausaufgaben, Tests, Projekte... erinnert euch schon mal an eure Schulzeit zurück. Und rechnet schon mal das ihr im „worst case“ paar hundert $ für Fachbücher ausgeben müsst. Die Bibliothek ist zwar super ausgestattet, aber Fachbücher könnt ihr da keine ausleihen.

Leider ist es gar nicht so einfach die gewünschten Kurse zu kriegen. Die „wirklichen“ Studenten haben Vorang und man muss von einem Prof zum nächsten rennen und ganz höflich bitten. Aber meistens klappt es dann doch irgendwie. Ich hab z.B. so ziemlich alles bekommen was ich wollte. Als einer der wenigen Nicht-BWLer hat ich die meisten Kurse (insgesamt 4) im Mechanical Engineering Department, welches auf Rankings in den Staaten immer ziemlich gut abschneidet. Liegt sicherlich auch am angrenzenden Silicon Valley.

Was sich dafür auf die Zimmerpreise weniger vorteilhaft auswirkt. Generell ist es schon cooler auf dem Campus zu wohnen und dadurch leicht andere Studenten kennen zu lernen, billiger wird es aber wenn man wie ich (z.B. über Craigslist.org) etwas ausserhalb findet. Aber am besten nicht zu weit weg weil man nach 10 Uhr abends schon Schwierigkeiten bekommt einen Bus zu kriegen. Aber bis 10 Uhr ist das öffentliche Verkehrsnetz für amerikanische Verhältnisse sicherlich sehr gut und ich finde man kommt auch ohne eigenem Wagen zurecht. Mein Geheimtip ist ja: Holt euch ein Zimmer in Santa Cruz. Ein Bus pendelt die Strecke relativ häufig und ihr habt warscheinlich eh nur 3 bis 4 mal die Woche unterricht. Dann könnt ihr jeden Tag surfen und in dem viel kleineren aber dafür auch viel lebendigeren Santa Cruz abhängen.

Falls du vorhast während dem Semester noch ein paar $ zu verdienen kannst du das auch auf dem Campus tun. Bemüh dich aber so früh wie möglich, da die Jobs am Anfang (oder auch schon vorher) des Semesters vergeben werden.

Also abschließend muss ich sagen das es sich voll gelohnt hat und ich jede menge spannende Erfahrungen aus Californien mitgebracht habe (und paar Fast-Food-Pfunde...).
Falls du dich für die SJSU entscheidest (was ich als Alumni natürlich hoffe) will ich dir noch einen letzten Tip mitgeben: Du bist dann ein sogennanter SAL-Student (Studies in American Language). Die sind ganz nett und helfen dir bei Fragen, Kurswahl... weiter. Falls du aber nicht genügend Toefl-Punkte erreichst stopfen die dich in Englisch-Kurse mit jeder menge noch netterer Chinesen... Also versau den Toefl-Test nicht ;-)