12 Jul
Erfahrungsbericht von Jan H.

University of California, San Diego


Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Informationstechnik, VWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2011 bis 06/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitung des Aufenthaltes

1.1 Wahl der Gastuniversität
Meine Wahl der University of California San Diego Extension (UCSD) hatte überwiegend den Hintergrund, das sie sowohl im Bereich der Volkswirtschaften wie auch im Bereich der Informatik unter den Top-Universitäten der USA vertreten ist und ich gerne an einer US-Universität mit genau diesen Schwerpunkten studieren wollte. Außerdem wurden alle für mich interessanten Kurse der internationalen VWL, Finance und Informatik angeboten, die mir größtenteils auch an meiner Heimatuniversität anerkannt wurden. Ein zusätzlicher Vorteil lag darin, dass die UCSD keine private Hochschule ist und sich die Studiengebühren vergleichsweise im Rahmen halten, sodass der vom DAAD angesetzte Maximalbetrag für Studiengebühren nahezu optimal ausgereizt wurde.

1.2 Flugbuchung
Direkt nach der Zusage des UCSD Extension, buchte ich über STA-Travel zwei Transatlantik-Flüge sowie zwei US-Inlandsflüge, da ich auf dem Hinweg vier Tage in New York und auf dem Rückweg einen bis dato nicht festgelegten Zeitraum in Atlanta verweilen wollte. Die beiden Rückflüge wurden von der Fluggesellschaft (Delta Airlines) auf Anfang April datiert, da man USA-Flüge nur maximal 10 Monate im Voraus buchen kann. Jedoch lagen die Reisekosten inklusive Umbuchungsgebühr mit 960€ immer noch weit unter-halb der Kosten, welche für die getrennte Buchung einzelner Hin- und Rückflüge anfallen würden.

1.3 Gepäck
Bei den meisten Airlines ist für Flügen von Europa in die USA pro Person ein Gepäckstück mit 23kg, ein Handgepäckstück (Abmessungen lassen sich leicht online herausfinden) sowie ein „persönlicher Gegenstand“ als Handgepäck Standard. In Anbetracht der Tatsache, dass man für San Diego nur warme Kleidung benötigt, war das für mich auch völlig ausreichend einen großen und einen etwas kleineren Koffer sowie einen Rucksack mitzunehmen.

1.5 Krankenversicherung
Da ich mit dem Versicherungspaket meines Stipendiums ausgestattet war, kann ich leider wenig zum Thema Krankenversicherung sagen.

1.6 Bargeld vor Ort
Ich selbst war mit einer comdirekt-Kreditkarte ausgestattet, mit der ich laut comdirekt an jedem Geldautomaten mit dem VISA-Emblem „kostenlos“ Bargeld abheben können sollte. Dabei wurde aber nicht erwähnt, dass die amerikanischen Geldautomaten in der Regel eine Gebühr dafür erheben, ausländische Kreditkarten zu bedienen. Dementsprechend wurde mir bei jeder Abhebung eine Gebühr von $2 berechnet, was nicht allzu tragisch ist, weil ich immer den Maximalbetrag von $700 abgehoben habe. Das abgehobene Geld habe ich direkt am Automaten wieder auf mein neu eröffnetes amerikanisches Bankkonto eingezahlt, sodass ich zum einen die Wechselkursschwankungen etwas glätten konnte und zum anderen nicht massenhaft Bargeld mit mir herumtragen musste. Bei der Wahl der US Bank habe ich mich für die Bank of America entschieden, weil hier die Bedienung ausländischer Kreditkarten mit maximal $3 pro Abhebung belegt wird; bei Wells Fargo sind es beispielsweise meistens $5.

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2.1 Unterkunft
Falls man von Deutschland aus noch keine Wohnung gefunden hat, kann ich empfehlen ein paar Tage vor Vorlesungsbeginn in San Diego anzukommen und schon im Voraus ein paar Nächte in einem Hostel oder Hotel zu buchen. Diese ersten Tage können dann dazu genutzt werden, vor Ort eine Wohnung zu suchen. Ich hatte es vorgezogen außerhalb vom Campus zu wohnen, da Wohnungen auf dem Campus mit über $1000/monatlich erstens recht teuer sind und zweitens der Campus auch fernab von den Stadtteilen liegt, die für mich als reizvoll erschienen.

Eine Wohnung habe ich schließlich über den Wohnungsmarkt von Craigslist gefunden, jedoch war ich vor meiner Ankunft nahezu am Verzweifeln, weil nach über 200 Emails von Deutschland aus nicht eine einzige Zusage bei mir ankam. Glücklicher Weise hatte ich am Morgen nach meiner Ankunft schließlich einen Interessenten an der Hand, mit dem ich mich auch umgehend traf und sofort den Mietvertrag für ein Zimmer in einem Stein-Haus (eine Besonderheit in Pacific Beach) unterschrieb. Leider durfte ich für das Zimmer auch $1000/monatlich berappen, dafür lag das Haus aber im Zentrum meines Wunschstadtteils „Pacific Beach“. Insgesamt musste ich feststellen, dass man in Pacific Beach und La Jolla unterhalb von $800/Monat kaum eine vernünftige Wohnung bekommen kann. Falls also Interesse an einer günstigeren Wohnung besteht, sollte man sich in den weiter im Inland gelegenen Stadtteilen auf die Suche machen.

2.2 Lage der Hochschule
Die UCSD liegt in La Jolla, einem sehr wohlhabenden Stadtteil im Norden von San Diego. Dementsprechend hält sich das kulturelle Angebot in unmittelbarer Nähe des Campus, abgesehen vom eine Meile entfernten Pacific, sehr in Grenzen. Da es vor allem in den Abendstunden praktische keine Möglichkeit gibt, mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die belebteren Stadtteile zu kommen, ist man als Bewohner der Campusbehausungen entweder auf Auto oder Taxi angewiesen oder aber man bleibt eben in La Jolla und langweilt sich.

Die UCSD ist mit eine der besten öffentlichen Universitäten der USA und dementsprechend gestaltet sich das Campusleben eher lernorientiert, weshalb sich Freizeitaktivitäten auf dem Campus auch sehr in Grenzen halten. Einzig und allein das sportliche Angebot des Recreation Centers bietet alles, was das Herz begehrt, jedoch fallen für Extension-Studenten zusätzlich zu den Studiengebühren noch Nutzungsgebühren an.

Deshalb gebe ich die Empfehlung, in Richtung Pacific Beach zu ziehen. In der Regel wohnen hier sehr viele internationale Studenten, von denen sich die meisten auch ein Auto zulegen, sodass sich gewöhnlich immer eine Mitfahrgelegenheit zum Campus findet. Falls keine Mitfahrgelegenheit vorhanden ist, bleibt tagsüber immer noch die Option, den „30“er Bus zu nehmen, der Pacific Beach im 15Minuten-Takt frequentiert. Durchschnittlich fuhr ich ca. drei Mal pro Woche mit dem Bus.

2.3 Einschreibung und Aufenthaltsgenehmigung
UCSD Extension bietet mit dem „University and Professional Studies Program“ (UPS) die Möglichkeit sich ohne vorhandenes Austauschprogram mit der Heimatuniversität an der UCSD zu bewerben. Theoretisch können alle Kurse an der gesamten Universität belegt werden, falls der jeweilige Professor die Anwesenheit von Extension Studenten akzeptiert und Plätze verfügbar sind. Soweit mir bekannt, stehen jedes Quarter 200 Plätze zur Verfügung, wobei sich im Spring Quarter 2012 wohl 300 Studenten aus aller Welt auf diese 200 Plätze beworben hatten.

Sobald die Immatrikulationsbestätigung eingegangen ist, kann das Visum beantragt werden, was einen etwas längeren Prozess darstellt, da man zuerst ein online-Formular ausfüllen muss und anschließend zum persönlichen Gespräch in einem der US-Botschafts-Büros antanzen darf. Wenn aber alle Formulare richtig ausgefüllt und alle erforderlichen Dokumente eingereicht wurden, stellt das Visumsantrags-Gespräch keinerlei Problem dar.

2.4 Niveau, Methode, Intensität und Prüfungsleistungen der UCSD
Das akademische Jahr an der University of California San Diego ist in vier Abschnitte unterteilt, die jeweils als Quarter bezeichnet werden. Ich habe mich für die Quarter Fall 2011, Winter 2012 sowie Spring 2012 eingeschrieben, da diese zusammen das akademische Jahr eines Studenten bilden. Das Summer-Quarter ist vergleichsweise kürzer und wird als Summer-School von überwiegend ausländischen Studenten belegt.

In jedem Quarter muss die Visumsbedingung mit mindestens 12 bestandenen Units erfüllt werden; jede weitere belegte Unit kostet für Extension-Stundenten einen Aufpreis von ca. $240. Gewöhnliche Bachelor-, Master- sowie PHD-Kurse umfassen 4 Units, sodass die Belegung von drei Kursen pro Quarter als Vollzeitstudium gilt.

Der Arbeitsaufwand während der Vorlesungszeit ist bei den Master- und PHD-Kursen (Graduate Level) etwas höher, als der Arbeitsaufwand in Deutschland, falls man aber regelmäßig seine Assignments und Hausaufgaben erledigt, ist es relativ einfach zu den Kursbesten zu gehören. Denn das Erledigen der Hausaufgaben stellt in der Regel schon eine sehr gute Vorbereitung für die Zwischenprüfungen und die Abschlussprüfungen dar. Häufig hat die Abschlussprüfung nur noch einen Anteil von 40% an der Gesamtnote. Gerade in Graduate-Level-Kursen gilt es des Öfteren eine Abschlusspräsentation oder ein Final-Paper anstatt einer Klausur am Ende des Kurses zu bewältigen.

Bachelorkurse (Undergraduate-Level) bringen gewöhnlich einen etwas geringeren Arbeitsaufwand als Graduate-Level-Kurse mit sich und die Noten orientieren sich meistens an einer Normalverteilung. Hier ist es sehr einfach, sehr gute Noten zu bekommen, da sich nach meinem Ermessen ein Großteil der Studenten auch mit einem „B“ zufrieden gibt und somit genug Platz im vorderen Bereich der Notenskala für ambitionierte Austauschstudenten vorhanden ist. Wie auch in Graduate-Level-Kursen setzt sich die Gesamtnote gewöhnlich aus Zwischenprüfungen, Hausaufgaben und einer Abschlussprüfung zusammen.


Allgemeines

3.1. Leben in San Diego
San Diego hat quasi alles zu bieten, was man von einer Millionenstadt erwartet, das einzige Problem liegt in der Weitläufigkeit der Stadt, sodass man meistens auf ein Auto oder eine Mitfahrgelegenheit angewiesen ist. Besonders was das Sportmöglichkeiten angeht, ist San Diego mit allem ausgestattet, was das Herz begehrt; sogar Wintersport kann man hier in den zwei Stunden entfernten Bergen betreiben.

Die besten Informationen über Kultur- und Freizeitmöglichkeiten sowie Restaurants findet man im Internet. Sehr wichtig sind dabei Happy Hours (outnsd.com) sowie Vorverkäufe für Veranstaltungs-Tickets (Name der Veranstaltung in einer beliebigen Suchmaschine eingeben), da sich die Preise dieser Tickets in der Regal wesentlich verteuern, je länger man mit dem Kauf wartet.
Die Kommunikation mit Freunden gestaltet sich am einfachsten über soziale Netzwerke sowie Mobiltelefonie, wobei ich die Tarife von T-mobile als sehr kostengünstig empfunden habe. Monatliche pre-paid Sim-Karte werden kostenlos verkauft und die können je nach Bedarf auf eine höhere Minutenanzahl oder mehr Traffic online umgestellt werden.

3.2 Kontakte

  • UCSD: http://ucsd.edu/,
  • Kurse: http://courses.ucsd.edu/ oder
  • https://act.ucsd.edu/cgi-bin/tritonlink.pl/2/students/academic/classes/schedule_of_classes.pl
  • UCSD Extension: http://extension.ucsd.edu/
  • Öffentliche Verkehrsmittel: http://www.sdmts.com/
  • Billigste Autovermietung: http://www.dirtcheaprentacar.com/
  • Kulturprogramm: http://www.sandiego.org/nav/Visitors/EventCalendar,
  • http://www.clublistnow.com/city-San%20Diego-nightclubs.html, http://outnsd.com/
  • Lokales Handelsplattform für Produkte und Dienstleitungen aller Art: http://sandiego.craigslist.org/

3.3 Lebenshaltungskosten
Da San Diego das wohl angenehmste Klima innerhalb der USA ausweist, zieht es sehr viele wohlhabende Menschen hierher. Dementsprechend sind die Lebensunterhaltungskosten auch etwas höher als man es erwarten würde. Auto und Miete nicht mitgerechnet, kann man hier problemlos $700 im Monat ausgeben ohne sich übertriebenen Luxus zu gönnen. Besonders im Supermarkt kann man gewaltig Geld sparen, wenn man sich mit den jeweiligen Kundenkarten ausstattet und ein bisschen auf die Sonderangebote achtet. Außerdem gibt es in Stadtteilen wie beispielsweise Pacific Beach für jeden Wochentag eine Restaurant, das ein Dinner-Special anbietet was billiger ist, als wenn man selbst kochen würde (z.B. Chicken Wings für $0,25/Stück). Neben den üblichen Fastfood-Ketten gibt es auch viele Restaurants, die gesündere Speisen für wenig Geld anbieten.

3.4 Reisen
Von San Diego aus bietet es sich an, den gesamten Südwesten der USA in Form von Roadtrips zu bereisen. Dazu kann man entweder Autos in San Diego mieten oder aber man lernt jemanden kennen, der ein Auto besitzt und der bereit ist die meiste Zeit zu fahren. Kalifornien selbst kann man innerhalb von 14 Tagen vollständig durchfahren, inklusive kurzer Aufenthalte in den wichtigsten Städten und Nationalparks. Recht nahe gelegen sind die Staaten Nevada und Arizona, die bezaubernde Landschaften und auch das ein oder andere Highlight zu bieten haben (Sedona, Grand Canyon, Las Vegas).

Ansonsten kann man relativ günstig mit Inlandsflügen zu weiter entfernten Städten wie Seattle und Chicago zu kommen. Eine billige Airline ist Southwest und über das deutsche Suchportal Swoodoo.de findet man gewöhnlich auch billige Flüge, solange man sich ca. 7 Wochen im Voraus bucht.

Da San Diego im Westen der USA liegt, bietet es sich an, auf dem Hin- und dem Rückflug jeweils eine Stadt im Osten der USA zu besuchen und dementsprechend zwei Flüge Ostküste-Deutschland und zwei Flüge San Diego-Ostküste zu buchen.