20 Feb
Erfahrungsbericht von Jan C.

University of California, Berkeley


Stadt: Berkeley
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2022 bis 12/2022
Heimathochschule: Elmshorn FH Nordakademie

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich habe im Herbst 2022 das Berkeley Haas Global Access Program an der UC Berkeley Haas School of Business absolviert. In den folgenden Zeilen berichte ich u.a. über meine Lieblingskurse, das Rahmenprogramm des BHGAPs und die Freizeitmöglichkeiten in der Bay Area.

Das Studium

Der Hauptfokus des BHGAPs liegt auf den Kursen. Diese sind anspruchsvoll, aber mit unserem deutschen Bildungsstandard braucht man sich nicht zu verstecken. Der größte Unterschied zu Vorlesungen in Deutschland ist der Workload während des Semesters. Es stehen wöchentlich Assignments an und teilweise müssen Case Studies für die nächste Vorlesung vorbereitet werden. Da die Assignments aber sehr praktisch ausgerichtet sind, fand ich es halb so wild.

Ich habe insgesamt sechs Kurse belegt und alle meine präferierten Kurse bekommen: Opportunity Recognition, Negotiation & Conflict Resolution, Product Management, Fintech, Thriving at Haas & Beyond und Design Your Life. Mein Lieblingskurs war Product Management: Hier entwickelt man eine Startup Idee und baut im Laufe des Semesters einen Prototypen dazu. Die Professoren sind generell viel zugänglicher, als ich es aus Deutschland kenne. Nach der Vorlesung oder in Office Hours kann man auf sie zugehen und über Startup Ideen, Tipps für die Bay Area oder Zukunftspläne sprechen. Sie sind sehr engagiert, mit einem Rat oder ihrem Netzwerk zu helfen.

Zum Rahmenprogramm des BHGAPs gehören auch die Site Visits und Speaker Events. Wir hatten die Gelegenheit, bei Amazon, Oracle, Accenture, Autodesk und Orange hinter die Kulissen blicken zu können. Auch die Speaker Events waren spannend und stark auf uns internationale Studenten zugeschnitten. Außerdem wird man als BHGAP Student hin und wieder zu den Veranstaltungen der Haas MBA Studenten eingeladen, wo sich zusätzlich zu den Site Visits und Speaker Events nochmals gute Networking Möglichkeiten bieten.

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Die Unterkunftssuche

Die Unterkunftssuche gestaltete sich schwierig. Man muss sich im Klaren darüber sein, dass man für mehrere Monate an einen der teuersten Orte der Welt zieht. Dementsprechend sind die Mieten nicht vergleichbar mit dem, was man in Deutschland bezahlen würde. Außerdem ist es für US College Studenten üblich, dass sie sich ein Zimmer mit anderen teilen. Dementsprechend sind die Preise für Einzelzimmer deutlich teurer als z.B. für ein Doppelzimmer. Über das BHGAP Team findet man verschiedene Links zu Anbietern von Wohnmöglichkeiten.

Für den Beginn ist es hilfreich, sich einen Überblick über die Möglichkeiten zu verschaffen, sein Budget zu definieren und dann möglichst viele Optionen anzuschreiben. Long story short: Ich habe ein kleines Zimmer mit Bad in einer klassisch amerikanischen Wohngegend südlich vom Campus über Airbnb gemietet und habe mir die Küche mit einem älteren Ehepaar geteilt. Meine Erfahrung damit war super. Einige Freunde haben im Telegraph Commons gewohnt und waren dort auch sehr zufrieden.


Freizeit- und Ausflugsmöglichkeiten

San Francisco ist mit der Bahn in weniger als 30 Minuten erreichbar. Auch unter der Woche sind wir z.B. zu einem Konzert in die Stadt gefahren. Über die 4,5 Monate hat man genug Zeit, SF in all seinen Facetten kennenzulernen. Meine persönlichen Highlights sind Fisherman‘s Wharf mit Pier 39 und die Golden Gate Bridge, aber auch die Führung auf Alcatraz hat sich mehr als gelohnt.

Neben den Tagestrips nach San Francisco, war ich in der ersten Hälfte des Semesters einige Male an den Wochenenden unterwegs. Anfang September ging es nach Malibu für einen Surfkurs und auf dem Rückweg sind wir über den Highway 1 an der Küste zurück nach SF gefahren, Ende September waren wir am wunderschönen Lake Tahoe zum Wandern und Baden und Mitte Oktober waren wir im Yosemite Nationalpark. Das war mein persönliches Highlight – die Natur im Park ist wirklich atemberaubend. Nachdem das Semester vorbei war, habe ich noch 4 Tage in Sedona verbracht. Die Wüste und roten Canyon Gesteine gepaart mit Schnee haben zu schönen Bildern geführt. An den Wochenenden, wo ich nicht verreist war, bin ich zu den College Football und Basketball Spielen gegangen (Go Bears!!!) oder war wandern im Marin County, der Küstenregion nördlich der Golden Gate Bridge. Dort ist der Dipsea Trail ein absolutes Muss.

Zwei abschließende Tipps für euer Semester in Berkeley:

  • Seid offen für das, was euch erwartet. Lernt neue Freunde kennen, trefft euch mit Professoren für Office Hours, schreibt interessante Leute aus der Bay Area auf Linkedin an, ob sie sich auf einen Kaffee mit euch treffen,… Die 4,5 Monate bieten die einmalige Chance, sich ein Netzwerk in der Bay Area aufzubauen und in Berkeley zu studieren ist ein sehr guter Türöffner.
  • Nehmt euch nicht zu viel vor. Zu Beginn des Semesters bieten sich super viele Möglichkeiten neben den Vorlesungen: Vielleicht wolltet ihr schon immer mal die eine neue Sportart lernen, von der es in Berkeley einen Sportclub gibt, euer Fachwissen in einem der Uni Clubs ausbauen und in einer studentischen Unternehmensberatung mitwirken. Die immensen Möglichkeiten führen schnell zu FOMO. Sucht euch daher lieber 1-2 Dinge, die ihr dann auch wirklich durchziehen könnt.

Zusammengefasst war mein Auslandssemester jeden Cent wert. Ich habe tolle neue Freunde gefunden, mein fachliches Wissen ausgebaut, meine Persönlichkeit weiterentwickelt und viele Kontakte knüpfen können. Meldet euch gerne, wenn ihr Fragen habt!