5 Mai
Erfahrungsbericht von Isabel P.

San Diego State University

Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2013 bis 12/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bewerbung und Vorbereitung:

Da die Bewerbungsfrist recht früh abläuft, sollte man sich früh genug informieren wann und wo man ein Auslandssemester absolvieren möchte. Ich habe die offizielle Zusage im Januar 2013 bekommen und schon dann mussten die ersten Vorbereitungen getroffen werden. Beworben habe ich mich über College Contact, was mir viel Arbeit ersparte in Bezug auf die Vorbereitungen. Nicht nur die gesamte Bewerbung lief über die Organisation ab, sondern auch jeglicher weiterer Kontakt (wenn man wollte), bis zu Unianfang. Ich empfand es als sehr angenehm immer einen deutschen Ansprechpartner zu haben. Dabei war die Kommunikation immer sehr persönlich und ich hatte niemals das Gefühl dass auch 1000 andere Studenten von meiner Ansprechpartnerin betreut wurden. Ich kann jedem nur empfehlen diese Organisation zu nutzen, da keinerlei zusätzliche Kosten auf einen selbst zukommen. Mit einer Checkliste wurde mir bis zum letzten kleinen Detail erklärt wie und was ich bis wann zu erledigen habe (Visum beantragen, wichtige Dokumente besorgen ect.)

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Auf Empfehlung eines Freundes hin, der auch sein Auslandssemester in San Diego verbracht hatte, begann ich die Wohnungssuche erst kurz vor Antritt der Reise und traf keine Entscheidung bevor ich die Wohnung gesehen hatte. Die Facebook Gruppen (International Housing SDSU Area, International Housing PB/MB) und die in Amerika sehr verbreitete und bekannte Internetseite Craigslist waren sehr hilfreich bei der Wohnungssuche. Von Anfang an war mir klar, dass ich nicht in Uni Nähe, sondern in Strandnähe wohnen wollte. Einmal im Leben am Strand wohnen - ein Traum. Außerdem ist der Altersdurchschnitt an der Uni sehr niedrig. Mit 25 war ich eine der Ältesten dort. Als Masterstudent belegte ich nur 3 Kurse, wovon 2 an einem Tag stattfanden. Ich musste also nur zwei Mal die Woche an der Uni physisch anwesend sein. Nach einigen Tagen Suche vom Hostel aus, (hier sollte man eins wählen was auch in dem Stadtteil liegt in dem man sucht) beschloss ich mit 5 anderen Studenten in ein Haus in Pacific Beach einzuziehen. Anstatt mir für den Zeitraum des Auslandssemesters ein Auto zu leihen (hier Empfehlung: Dirt Cheap Car frühzeitig anzufragen) oder sogar eins zu kaufen, wählte ich die Alternative Bus und Bahn (150 USD Semesterticket) um zur Uni zu fahren. Dies kostete mich 20 Minuten mehr Fahrzeit (ca. 1 Stunde) im Vergleich zum Auto. Jedoch haben viele Austauschstudenten und fast alle Studenten ein Auto sodass ich abends meistens mitgenommen wurde. Es gab sogar eine Facebook Seite (MB/PB Car Connection) auf der man sich fahrtentechnisch organisieren konnte. Ich war ziemlich zufrieden mit meiner Entscheidung da ich mir dadurch viele Komplikationen ersparen konnte. Dazu muss man sagen, dass das Bus und Bahn System ist in San Diego ziemlich gut in Vergleich zum Rest Amerikas. Von dem gesparten Geld kaufte ich mir einen berühmten Beachcruiser (Fahrrad) im Walmart mit dem man sich hervorragend in Pacific Beach und Mission Beach fortbewegen konnte. Die meisten Leute die ich kannte wohnten entweder in einem Haus mit anderen Austauschstudenten oder in Wohnkomplexen, die extra für Studenten angeboten werden. Die beliebtesten Wohngegenden sind die SDSU Area, Crown Point, Mission Beach oder Pacific Beach. Ich möchte euch in jedem auf den Weg mitgeben, dass man nicht verzweifeln sollte wenn man nicht schnell genug eine Wohnung findet. Außerdem sollte man sich darauf einstellen, dass man zu 90% mit einem/einer deutschen Austausschstudent/in zusammenwohnen wird, da 70-80% der Austauschstudenten aus Deutschland stammen.


Uni:

Da die SDSU ziemlich gut auf Austauschstudenten eingestellt ist, werden meist alle Fragen die man haben könnte, in irgendeiner Form schon zu Beginn beantwortet. Alle anderen Fragen kann man am besten per Email oder im Büro des ALI (American Language Institute) klären. Hierbei machte ich die Erfahrung dass mir immer schnell weitergeholfen wurde. Mir ist jedoch aufgefallen, dass die Bachelorstudenten wohl mehr Schwierigkeiten hatten in Kurse zu kommen als die Masterstudenten. Generell lässt sich sagen dass aufgrund ihrer Beliebtheit Marketing, Management und Finance Kurse schwieriger zu belegen sind als Wirtschaftsinformatik, Logistik oder Mathematik Kurse. Wichtig ist zu wissen, dass im Bachelorstudium mindestens zwei von vier Kursen (im Master einer von drei) sogenannte Special Sessions sein müssen, das heisst diese Kurse werden lediglich von Austauschstudenten belegt und sind daher auch leichter zu bekommen. Diese werden schon vor Antritt der Reise gewählt. Alle weiteren Kurswahlen werden vor Beginn des Semesters vor Ort geklärt. Dabei muss man sich zunächst bei einem offiziellen Termin die Erlaubnis holen bestimmte Kurse zu „crashen“. Hierbei stellt man sich dem Professor nach der ersten Vorlesung vor, da man seine Unterschrift benötigt um an dem Kurs teilzunehmen. Dieser Prozess liegt darin begründet, dass reguläre Studenten Vorrang bei der Kurswahl haben und die Anzahl der sich vorstellenden Austauschstudenten begrenzt werden muss, da sonst manche Kurse in der ersten Vorlesung aus allen Nähten platzen würden. Ich, als Masterstudent mit Schwerpunkt Logistics, hatte hier keinerlei Schwierigkeiten, da alle Studenten in den Kurs aufgenommen wurden und der Rest nur reine Formalität war. Bachelorstudenten dagegen verzweifelten schon mal bei der Kurswahl. Trotz Allem hat jeder Student so viele Kurse erhalten, um die Visumsvorgabe an Credit Points erfüllen zu können, sei es mit Surf- oder Campingkursen. Ich empfehle also jedem Studenten in der Kurswahl recht offen zu sein, falls es mit den Traumkursen nicht klappen sollte.


Reisen:

Während meines Aufenthaltes habe ich viele Reisen unternommen. Nach der Kurswahl und nach meinem Einzug in das Haus, hatte ich noch eine Woche Zeit vor Semesteranfang. Wir beschlossen einen Ausflug in den Yosemite Nationalpark zu machen. Während der Semesters besuchten wir Freunde in Los Angeles (die im übrigen mit ihrer Stadtwahl nicht ganz zufrieden waren:)), fuhren nach Mammoth Mountain zum Ski fahren, nach Mexico (Ensenada und Tijuana), nach Vegas und zum Gran Canyon. Falls möglich achtet bei der Kurswahl auf ein verlängertes Wochenende, sodass sich Reisen auch wirklich lohnen, da man die Distanzen in Kalifornien gerne mal unterschätzt. Meist genutztes Fortbewegungsmittel ist hier ein gemietetes Auto.


Koffer:

Könnte ich meinen Koffer nochmals packen würde ich wohl eine warme Jacke mitnehmen, anstelle einer Daunenweste. Das hat nichts mit dem Wetter San Diego zu tun. Da ist es fast durchgehend angenehm warm und ein dicker Pulli reicht meistens. Falls man jedoch vorhat im Dezember San Franzisco zu besuchen oder den Gran Canyon ist die Jacke von Vorteil. Zum Rest des Koffers: Da die Kalifornier recht sportlich und lässig unterwegs sind, würde ich meinen Koffer daran anpassen. Auch Sportsachen lohnen sich immer. Das Fitnessstudio an der Uni ist riesig und für Austauschstudenten umsonst. Außerdem lässt es sich hervorragend am Strand joggen! Ein schickes Outfit für Vegas nicht vergessen☺ Aber: Lasst Platz! Es gibt tolle Angebote in den Outlets...


Fazit:

Kalifornien ist ein toller Bundesstaat, der sich wirklich lohnt bereist zu werden. Die Menschen sind absolut hilfsbereit, immer freundlich, offen und zuvorkommend. Als Studienort war San Diego perfekt: Die Stadt ist nicht zu groß um innerhalb von einer Stunde überall zu sein (Vergleich: Los Angeles ist ein reines Stauchaos selbst bei Nacht) aber groß genug um ein gewisses Großstadtfeeling zu bekommen. Ich würde mich immer wieder für San Diego entscheiden. Ich könnte mir sogar wirklich mal vorstellen dort zu leben, aufgrund der sehr hohen Lebensqualität. Bei der Wohnungssuche unbedingt die Strandgebiete vorziehen, falls es die Uni zulässt. Zum Schluss muss ich noch loswerden: Bitte unterschätzt nicht die Kosten die auf euch zukommen! Allein ein geteiltes Zimmer kostet zwischen 650 und 850 USD (egal ob Strand oder Uni Gebiet). Spart euch soviel Geld wie nur möglich zusammen, um keine Reise wegen des Geldes ausfallen zulassen. Man weiß ja nie wie schnell man wieder nach Kalifornien kommt…