Brock University
Planung:
Relativ spät entschied ich mich, bereits früher als eigentlich geplant, mein Auslandssemester zu absolvieren. Dank der Materialien und der Hilfe von College Contact, gelang es mir rechtzeitig meine Bewerbung für die Brock Universität fertigzustellen. Nach circa 4-5 Wochen bekam ich schließlich meine Zusage.
Meine Kurswahl gestaltete sich trotz der immer freundlichen Kontaktpersonen vom International Office als nicht ganz einfach. Es waren bereits viele Kurse voll und viele fast voll. Die letzten 2-3 Plätze in einem Kurs sind immer für die Kanadier reserviert. Außerdem genügten anfangs angeblich meine Vorkenntnisse für viele Kurse nicht. Schlussendlich bekam ich doch meine Wunschkurse.
Die Wohnungssuche in St. Catharines war hingegen, danke College Contact, sehr einfach. College Contact stellte den Kontakt zu einer anderen Austauschstudentin her, die bereits in Kanada war und noch einen Nachmieter suchte. Kurzerhand entschloss ich mich das Zimmer in einem Haus mit drei anderen Studenten zu übernehmen.
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Studium & Campus
Meine Universität in Deutschland besitzt keinen Campus im klassischen Sinne, da die Hörsäle über die ganze Stadt verteilt sind.
Um so beeindruckter war ich am ersten Tag meines Auslandssemesters. Auf dem Campus gibt es alles was das Herz begehrt. Zahlreiche Essmöglichkeiten stehen an jeder Ecke zur Verfügung. Tim Hortons (die kanadische Version von Starbucks) ist auch an mehreren Ecken vertreten.
Es gibt unzählige Lernbereiche und Gruppenräume. Außerdem stehen für den sportlichen Ausgleich zahlreiche Sportplätze, ein Schwimmbad und ein Fitness Studio bereit. Die Brock Universität bietet zusätzlich zahlreiche Sportarten als Kurse an. Selbst eine eigene Bankfiliale und eine Kneipe sind auf dem Campus vertreten.
Alle Gebäude sind miteinander verbunden. Dies war bei teilweise -25 Grad Celsius sehr praktisch.
Meine Kurswahl beschränkte sich auf drei Kurse: International Finance, Derivative 2 und Entrepreneurship. Insgesamt waren diese Kurse wesentlich zeitintensiver als Kurse in Deutschland, aber auch wesentlich einfacher. Drei Kurse stellten sich als optimale Wahl zwischen Freizeit und Studium heraus.
International Finance fand ich sehr interessant und lehrreich. Wem dieses Thema interessiert, dem kann ich dieses Fach empfehlen. Derivate 2 war ein sehr kleiner Kurs von nur 8 Leuten und auch nicht schlecht. Entrepreneurship war für kanadische Verhältnisse ein sehr großer Kurs (circa 70 Leute) und bestand hauptsächlich aus viel Geschwafel, 3 Klausuren und einer Präsentation am Ende des Semesters.
St. Catharines
St. Catharines ist mit knapp 100.000 Einwohnern eine doch recht überschaubare Stadt. Aufgrund der großen Fläche und geringen Bevölkerungsdichte kommt es einem eher wie ein Dorf vor.
Zentraler Dreh- und Angelpunkt der Stadt ist das Pen Center. Hierbei handelt es sich um ein großes Kaufhaus mit zahlreichen Restaurants, Geschäften und einem Supermarkt.
Downtown ist in St. Catharines doch eher überschaubar. Hier befindet sich das Busterminal für sämtliche Fernreisen. Außerdem ein paar Bars und Cafés für den ein oder anderen entspannten Abend mit Freunden.
Die Busverbindungen in St. Catharines sind tagsüber ausgezeichnet, am Wochenende und abends fährt dafür leider kaum noch ein Bus. Dann ist man auf Taxis bzw. auf Uber angewiesen.
Trotzdem solltet ihr bei der Wohnungssuche darauf achten, dass ihr nahe einer Bushaltestelle wohnt und euch ein Bus von hier zum Pen Center und zur Brock Universität bringt.
Reisen
Zum Anfang des Semesters bietet das International Office viele Veranstaltungen an. Diese sind hauptsächlich an die internationalen Studenten und Austauschstudenten gerichtet. Hier kann man gut neue Leute kennen lernen und Freunde finden. Ich nahm sowohl an einem Ausflug nach Toronto als auch an einem zu den Niagara Fällen + Weinverkostung teil.
Neben den „größeren“ Veranstaltungen bietet das International Office fast wöchentlich kleine Veranstaltung wie z.B. Filmabende an.
Während des Semesters hat man immer eine Woche frei. Die sogenannte Reading Week nutzen viele Studenten zum Reisen. So entschloss auch ich mich zusammen mit drei weiteren Austauschstudenten während dieser Woche in die Vereinigten Staaten zu reisen. Dank Fernbusanbietern wie Megabus ist dieses auch sehr günstig. Wir entschieden uns für einen Trip nach New York, Philadelphia und Washington DC. Die Busfahrt dauert um die 10-12 Stunden und beinhaltet meist einen Umstieg in Buffalo. Leider erwischten wir das Wochenende mit -25 Grad und heftigen Schneefällen in Kanada. Unsere Hinfahrt mit Megabus wurde daraufhin kurzerhand abgesagt, weswegen wir auf Greyhouse umsteigen mussten.
Jedem der noch nie in NYC war, kann ich nur dazu raten die Gelegenheit zu nutzen und während des Auslandssemesters einmal vorbei zu schauen. Die Stadt ist sehr beeindruckend und schläft wirklich nie.
Philadelphia stellte sich als guter und entspannter Zwischenstopp heraus. In Washington DC war aufgrund der Nebensaison sehr wenig los und es war im Vergleich zu NYC sehr entspannt. Uns hat DC fast besser gefallen als NYC.
Am Ende meines Auslandssemesters nutze ich die verbleibenden Tage um nach Montreal und Quebec City zu reisen. Schließlich hatte ich außer ein paar Besuchen in Toronto und an den Niagara Fällen und Umgebung noch recht wenig von derOstküste von Kanada gesehen. Grade Quebec City hat mich positiv überrascht, aber auch Montreal war aufgrund seines alten und neuen Stadtteils sehr schön.
Fazit
Ich kann jedem, der während dem Auslandssemesters viel reisen und viel sehen möchte, das Auslandssemester an der Brock Universität nur empfehlen.
Schreckt auch nicht davor ab im Winter zu gehen. Mit -25 Grad und viel Schnee hat Kanada seinen ganz eigenen Charme. Ich würde jederzeit wieder mein Auslandssemester an der Brock Universität absolvieren.