University of California, San Diego
2 Wochen vor Beginn des Quarters an der UCSD sind ich und ein Freund aus Deutschland nach San Diego aufgebrochen. Zuvor hatten wir uns über Erfahrungsberichte und Bekannte, die bereits in SD studiert hatten informiert wie man am besten Wohnungssuche und Autoangelegenheiten regelt. Für die ersten 2 Tage haben wir uns ein Zimmer in einem Hostel übers Internet reserviert, sodass wir nach langem Flug nicht ganz ohne Unterkunft dastanden. Wir sind zuerst nach LA geflogen und von dort aus mit Bus und Amtrak nach SD gelangt. Dadurch kann man zwar beim Flug sparen, allerdings sind es die Strapazen mit Zug und Bus nach 18 Stunden Flug und viel Gepäck nicht wirklich wert, daher mein Tipp: Direktflug nach San Diego buchen!
Unsere erste Handlung nach unserer Ankunft war ein Auto zu mieten. Hier würde ich wie viele andere Studenten auch www.dirtcheapcarrental.com empfehlen. Die Betreiber dieser Autovermietung sind super kulant was die Autos betrifft (kleine Kratzer und Beulen werden gar nicht beachtet) und die Raten, wenn man wie ich das Auto mit einem Freund teilt wirklich in Ordnung. Mehr oder weniger die zweite Handlung war es ein amerikanisches Handy zu besorgen, um mit der Wohnungssuche beginnen zu können (Es gibt genügend billige Anbieter mit guten Tarifen ins deutsche Netz). Auf der berühmt berüchtigten Plattform www.craigslist.com auf der in den Staaten so ziemlich alles gehandelt wird, sind genügend Angebote vorhanden. Es ist viel Arbeit alle möglichen Anbieter zu kontaktieren und v.a. die schlechten Wohnungen auszusortieren, jedoch sollten 3-4 Tage intensivster Wohnungssuche reichen um das passende Objekt zu finden. Da mein Kumpel und ich nach einer WG mit zwei freien und möblierten Zimmern suchten, gestaltete sich die Wohnungssuche etwas aufwendiger als gedacht. Allerdings findet auf Craigslist meiner Meinung nach jeder etwas Passendes. Schließlich fanden wir in einer WG in Pacific Beach zwei möblierte Zimmer und hatten das obere Stockwerk eines kleinen Hauses mit jeweils eigenem Bad für uns. Unsere Mietbewohner waren 2 liierte etwas chaotische Amerikaner, die jedoch ganz umgänglich waren. Ich würde definitiv wieder nach Pacific Beach ziehen, da das lockere, kalifornische Lebensgefühl hier besonders stark ausgelebt wird und fast nur junge Leute dort wohnen. Das Nachtleben mit seinen vielen Bars auf der Garnet Avenue ist wirklich empfehlenswert und die Leute dort sehr offen.
Ich studiere Business Administration & Economics an der Uni Passau, somit war das integrieren von Management und VWL-Kursen der UCSD in meinen Studiengang an meiner Heimat-Uni kein Problem. Ich habe, wie von der Studienberaterin vor Ort empfohlen, nur 3 Kurse belegt, was im Vergleich zu deutschen Stundenplänen wenig erscheint, jedoch mit wöchentlichen Hausaufgaben, Term-papers, Quizzes, Präsentationen und pro Fach 2 Klausuren doch auslastend ist. Neben Business Project Management und Sales Management an der Rady School habe ich noch Human Resources als Extension Kurs belegt. Das System des Class-Crashing wie an der UCSD üblich gestaltet die ersten 2 Semester-Wochen sehr stressig, jedoch konnte ich 2 meiner Wunschkurse ergattern, musste allerdings bei der Wahl des dritten Kurses Abstriche machen. Der Vorgang der Kurseinschreibungen ist wirklich ganz anders als in Deutschland und wirkt zu Beginn etwas seltsam und chaotisch, aber ich habe niemanden kennen gelernt der letzten Endes ganz ohne Kurs da stand oder etwas belegen musste, was gar nicht zu seinem Studiengang gepasst hätte. Nichtsdestotrotz kann man sich in den ersten Wochen auf sehr viel Stress und Zeit an der Uni einstellen. In ihrer Thematik waren die Kurse sehr interessant und die Sprachbarriere schnell überwunden, außerdem kann bei genügend Aufwand auf jeden Fall eine gute bis sehr gute Note erzielt werden. Regelmäßige Leistungsabfragen gehören hier im Gegensatz zu deutschen Unis zum Tagesplan. Das Studentenleben an der Uni ist sehr beeindruckend. Fast jeden Tag bauen Studenten Pavillions und kleine Stände auf um für ihre Verbindungen, Sportarten oder wohltätige Zwecke zu werben. Der belebte Campus war wirklich eine ganz neue und interessante Erfahrung für mich, da es so in Deutschland nicht existiert.
San Diego an sich war absolut die richtige Wahl für ein Semester im Ausland. Die Stadt ist aufgeteilt in mehrere Viertel und jedes davon hat seinen eigenen ganz besonderen Charme. Ob der Strand und das Nachtleben von Pacific Beach, das etwas mehr von Locals bewohnte lockere Ocean Beach oder auch Downtown SD, das durch viele Shops, Sehenswürdigkeiten, sehr guten Restaurants und Bars/Clubs überzeugt, sind alle sehenswert. Hierbei zu erwähnen ist der Gaslamp Strip Club, ein Restaurant in dem der Gast sein Steak selbst zubereiten kann. Eine sehr interessante Erfahrung und die Steaks gelingen so gut wie immer. Die Stadt La Jolla in der sich ebenfalls die UCSD befindet, ist ebenfalls mehr als einen Besuch wert. Schöne Strände wie Scripps oder Blacks Beach (!) sind für La Jolla bekannt und die viele teuren Luxusvillen sowie Shops dort sollte man ebenso gesehen haben.
Außerdem sollte kein Wochenende ungenutzt bleiben um Kurztrips in die umliegenden Städte zu machen. Wer surft und auf der Suche nach guten Wellen ist, dem sollte der besten Surf-Spot der Umgebung, genannt Trestles in der Nähe von San Clemente auf jeden Fall ein Trip wert sein. Santa Monica, Newport, Laguna Beach und Huntington sind ebenso sehr schöne Urlaubsorte und jede dieser Städte einen Besuch wert. Los Angeles ist natürlich auch Pflicht, allerdings ist die Stadt so riesig, dass ein Tag für diesen Trip definitiv nicht ausreicht, v.a. im belebten Verkehr LA’s benötigt man viel Geduld und Zeit.
Während meines Auslandssemesters in San Diego war ich zweimal in Las Vegas und würde diesen Trip auf jeden Fall jedem empfehlen. Mit dem Auto dauert die einfach Fahrt ca. 5,5 Stunden. Diese ist das verrückte Nachtleben und die Casinos auf jeden Fall wert. Bessere Parties als in Vegas wird man nirgends finden und die Hotels sind für ihre Standards v.a. unter der Woche sehr preiswert.
Die Stadt San Diego und ebenso die UCSD ist prädestiniert um Sport zu treiben…aktiv zu sein fällt bei dem gewöhnlich schönen Wetter und dem großen Angebot an Outdooraktivitäten nicht schwer. Ob Beachvolleyball, Surfen, Joggen, Fußball oder andere Sportarten, in SD wird keinem Sportler langweilig.
Alles in allem war das Semester in San Diego eine unglaublich tolle und wertvolle Erfahrung. Die Verbesserung der englischen Sprache ist nur ein netter Nebeneffekt im Vergleich zu den vielen anderen wichtigen Erfahrungen, die ich in San Diego erleben durfte. Die 4 Monate dort waren mit die aufregendsten meines Lebens und ich werde mit Sicherheit für einen weiteren Trip dorthin zurückkehren.