23 Jul
Erfahrungsbericht von Felix D.

University of California, Santa Barbara

Stadt: Santa Barbara
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: VWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2009 bis 03/2009

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Einmal im Leben muss man in Kalifornien gewesen sein! Das haben wir uns auch gedacht und so kam es, dass ich mich gemeinsam mit in paar Freunden für ein Quarter an der UC Santa Barbara beworben habe. Im folgenden Bericht möchte ich versuchen meine Erfahrungen mit euch zu teilen und dem ein oder anderen bei seiner Entscheidung zu helfen.

Neben der UCSB gibt es eine University of California in insgesamt 10 Städten. Die bekannteste und älteste ist die UC Berkeley. Die Universitäten teilen sich einen guten Ruf mit Hinblick auf die Qualität ihrer Lehre und haben Nobelpreisträger sowie renommierte Forscher als Professoren.
Die Vorbereitung auf das Semester im Ausland hat bereits im Herbst 2008 begonnen. Zunächst haben wir uns an College Contact gewendet und wirklich gute Hilfestellung bei unserer Bewerbung bekommen. Die größte Hürde war eigentlich das Visum für die USA. Bürokratischer Aufwand, die ein oder andere Gebühr und lange Wartezeiten haben uns dennoch nicht von dem Vorhaben abbringen können und so saß ich dann Ende Dezember’08 im Flugzeug nach Kalifornien.

Silvester haben wir noch in L.A. verbracht und mussten leider feststellen, dass der Jahreswechsel dort gar nicht richtig gefeiert wird. Daher der erste Tipp für alle: Wenn ihr euch für das Winter Quarter bewerbt... feiert lieber schön zu Hause, oder legt einen Zwischenstopp am Times Square ein! Als wir dann anschließend in Santa Barbara angekommen sind, hat sich uns noch ein Problem gestellt: Wir hatten noch keine Unterkunft gefunden. Im Vorfeld hatten wir zwar schon gesucht, sind aber nicht richtig erfolgreich gewesen. Die Amerikaner sind sehr schmerzfrei im Bezug auf Sauberkeit und Hygiene und haben, so fair waren sie, daraus auch kein Geheimnis gemacht. Wir haben so viele schlimme Fotos gesehen, dass wir resigniert haben und uns vor Ort selbst ein Bild von der Lage machen wollten. Leider muss ich gestehen, dass die Erfahrungen vor Ort die ursprüngliche Einschätzung bestätigt haben und so sind wir dann später nach 10 Tage Wohnungssuche als Untermieter bei einer freundlichen Deutschen untergekommen. Sogar recht günstig, denn für einen „Shared Room“ muss man so ca. $600 - $800 kalkulieren. Einzelzimmer liegen dementsprechend bei §1200 - §1600. Wenn ihr den Kontakt zu anderen Nationalitäten sucht, so wie es sich ja auch gehört, würde ich euch aber zumindest raten, bei Facebook Kontakt mit Austauschstudenten aus anderen Ländern aufzunehmen. Amerikaner trefft ihr ohnehin noch genug.

Direkt am 2. Januar war unsere Einführungsveranstaltung, die wirklich gut organisiert war (Es gab sogar Fähnchen auf dem Campus). Alle wichtigen Ansprechpartner waren vor Ort, haben sich vorgestellt und uns mit Informationen versorgt. Teilweise waren es eher zu viele Informationen, aber immer noch besser als totale Ahnungslosigkeit. Man hat uns auch gleich zum Thema Kurse „crashen“ geschult. Das System klingt ein wenig nervig, ist es auch tatsächlich, aber letzten Endes bestätigen sich eigentlich die Berichte im Internet: Man kriegt immer Kurse und in der Regel auch welche, die man vorher auf seiner Wunschliste stehen hatte. Schwieriger sind lediglich die Freshmen Kurse, d.h. die klassischen Einführungsverantsaltungen wie z.B. bei den BWLern Mikro, Accounting, etc. Wir haben uns etwas spezifischer Kurse mit zum Teil auch Seniors ausgesucht und kamen überall rein. Denn, in den ersten beiden Wochen melden sich viele wieder ab, die zunächst mal gucken wollten, wie die Kurse so sind. Leider dürfen UIP Students (so nennt sich das Austausch-Programm) erst nachrangig in die Kurse. Amerikaner stehen halt wie gewohnt an erster Stelle. Wenn ihr aber konstant zu den Vorlesungen geht und merkt, dass noch Platz ist kann man die Professoren freundlich ansprechen und kriegt in der Regel die gewünscht Unterschrift für den Kurs.

In der zweiten Woche hatten wir dann alle Unterschriften und konnten nun endlich bezahlen gehen. Die Kurse kosten je nach Credits unterschiedlich, so zahlt man wenigstens nur das, was man auch wirklich in Anspruch nimmt, billig ist das jedoch eher trotzdem nicht. Ich mag mich gar nicht drauf festlegen, wie viel der Spaß im Endeffekt gekostet hat, dazu kann College Contact sicherlich besser weiterhelfen. Eins steht aber fest, es hat sich allemal gelohnt!

Unser Uni Woche umfasste drei Tage, so dass viel Zeit zur Verfügung stand um zu reisen und an außercurricularen Aktivitäten teilzunehmen. Darum geht es ja eigentlich bei so einem Auslandsaufenthalt auch. Trotzdem hatten wir mit Midterms, Gruppenarbeiten und Präsentationen konstant zu tun und kaum Langeweile. Der Anspruch lag meiner Meinung nach unter dem an unserer Heimatuniversität, dafür ist aber in Verbindung mit der Kontinuität auch echt viel hängen geblieben. Manchmal vielleicht sogar mehr, als hier zu Lande.

In unserer Freizeit haben wir Trips nach Los Angeles (ca. 2 Stunden), San Francisco (ca. 8 Stunden, über den Pacific Coast Highway >> Schönste Straße der Welt), San Diego (ca. 4,5 Stunden) und Las Vegas (ca. 6 Stunden). Am besten hat es uns in San Francisco gefallen. Wir haben einstimmig entschieden, dass es DIE Stadt in Kalifornien ist. Es gibt dort jede Menge zu entdecken und die Stadt ist einzigartig charismatisch. Es lohnt sich definitiv mehr Zeit als ein Wochenende dort zu verbringen. Santa Barbara ist hingegen die schönste Stadt in Kalifornien! Egal ob es um den Strand geht, Shoppen auf der State Street oder Feierei: Jeden Donnerstag geht’s ordentlich ab, man sollte allerdings 21 sein ;-) Der Stadtkern ist von der Uni ca. 15-20 Minuten mit dem Auto entfernt. Es fährt jedoch auch ein Bus, den ihr mit Studentenausweisen umsonst benutzen könnt. Nachtleben gibt es allerdings nicht nur in Santa Barbara. Isla Vista heißt das Studenten-Wohnviertel neben dem Campus. Von Donnerstag bis Sonntag wird hier gefeiert und Austauschstudenten sind eigentlich immer Willkommen. Besonders an der Del Playa (die Straße direkt am Meer) steigen einige Hausfeten, teilweise Open Air auf der Terasse hinter’m Haus mit pornöser Atmosphäre inklusive. Wenn ihr dort feiern geht, solltet ihr aber schon ein wenig vorfeiern und nicht zu spät anfangen. Die Polizei bemüht sich so ab 00:30h allen den Spaß zu vermiesen. Lasst euch dann lieber nicht stark betrunken auf der Straße erwischen, vor allem solltet ihr nicht versuchen im nächsten Vorgarten ein Nickerchen zu machen. Das klingt jetzt aber alles schlimmer, als es eigentlich ist. In der gesamten Zeit ist keiner von uns eingebuchtet worden. Wir sind aber das ein oder andere Mal mit der Polizei in Berührung gekommen und glaubt mir, das wollt ihr nicht. Mit denen ist nicht wirklich gut Kirschen essen.

Im April war dann auch schon alles wieder vorbei. Viel zu schnell eigentlich! Vier Monate sind eben doch keine Ewigkeit. Und auch wenn ich mich wirklich wieder auf zuhause gefreut habe, so bin ich mit einem Lachenden und einem Weinenden Auge gegangen und habe mir geschworen, noch mal wieder zu kommen. Wenn ihr nun gerne zu dem ein oder anderen Punkt ein paar mehr Infos hättet, oder mal ein paar Bilder sehen möchtet, könnt ihr gerne über College Contact Kontakt zu mir aufnehmen.