13 Apr
Erfahrungsbericht von Fatma B.

University of Essex

Hochschule: University of Essex
Stadt: Colchester
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 10/2011 bis 12/2011

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich habe mein „Auslandssemester“ im Herbst-Trimester 2011 an der University of Essex absolviert. Der Kontakt war einfach herzustellen, da ich zufälliger Weise auf College Contact gestoßen bin. Das hat den Bewerbungsprozess erheblich erleichtert. Zudem denke ich, dass man gute Chancen hat an der University of Essex angenommen zu werden.

Die Anreise war relativ einfach, da man gute Informationen auf der Internetseite der Universität bekommt. Ebenso war der Empfang sehr herzlich. Als ich auf dem Campus ankam, waren viele freiwillige Helfer Vorort, um einem 1. mit dem Gepäck und 2. mit dem Weg weiterzuhelfen. Ich habe ein Zimmer auf dem Campus bekommen und musste daher meine Schlüssel abholen. Danach ging es erst einmal darum mein schweres Gepäck zu dem richtigen Haus zu bringen. Die Helfer hatten glücklicher Weise mobile Unterstützung und ich musste nicht alles schleppen. Am Haus angekommen, fing das kleine Chaos an.

Ich hatte ein Zimmer in den South Courts mit einem eigenen Bad. Da ich das erste Mal in England war, kam mir mein Zimmer ziemlich klein und alt vor. Aber ich habe mich sehr schnell daran gewöhnt, und sogar angefangen es als mein kleines „zu Hause“ zu empfinden. Es hatte Vor- und Nachteile ausgerechnet dort zu wohnen. Meine Zimmernachbarn waren alle 3 Asiaten, für mich eigentlich von Vorteil, weil ich dadurch wirklich gezwungen war ständig Englisch zu reden. Schließlich ist das ja eines der Hauptgründe, warum man sich für ein Studium in England entscheidet. Leider, hatte ich aber das Pech, mit 2 sehr „unordentlichen“ Mädels eine Küche zu teilen. Obwohl die Küche 1x die Woche gesäubert wurde, war es ständig sehr dreckig. Außerdem, denke ich, dass in den South Courts überwiegend Asiaten leben, also ist die Chance mit gebürtigen Engländern in Kontakt zu treten nicht so einfach. Aber, natürlich ist es auch schön eine multi-Kulti WG zu haben.

Auf dem Campus zu wohnen, hatte sehr viele Vorteile. Der Preis ist eines der Gründe, warum ich mich dafür entschieden habe. Hinzu kommt, dass es wesentlich einfacher ist. Zudem ist man wirklich sehr nah an der Uni und kann sich 24h mit Lebensmitteln versorgen, da es einen Shop auf dem Campus gibt. Ansonsten liegt der Supermarkt Tesco ganz in der Nähe. Für die Leute, die es etwas heimisch haben wollen, gibt es auch ein Aldi – liegt aber etwas weiter weg.
Der Nachteil für „Nicht-Party-Liebhaber“ ist, dass eigentlich jeden Tag irgendwo auf dem Campus bzw. in den Wohnheimen Partys gefeiert werden. Die South Courts waren eher ruhig, aber beide Towers (sowohl North, als auch South) haben gerne sehr laut gefeiert. Da die Towers sehr nah dran waren, hat man jede Nacht irgendjemanden rumschreien gehört. Normaler Weise kein Problem, aber zu den Prüfungszeiten kann es dann doch manchmal zu viel werden.

Die Uni an sich ist meiner Meinung nach eine sehr gute Entscheidung gewesen. Ich finde, dass sich die Leute wirklich um einen kümmern. Für jedes Problem ist irgendjemand zuständig und immer hilfsbereit. Ich hatte das Gefühl, dass für jede Kleinigkeit „Support“ vorhanden ist. Der Unterricht war in den meisten Fällen zu meiner Zufriedenheit. Das Lehrpersonal hat auch Rücksicht auf mich genommen, wenn ich mal nicht mitkam oder ähnliches. Ich kann für mich behaupten, dass ich mein Studium an der University of Essex erfolgreich absolviert habe. Da das Trimester so kurz ist, hat man natürlich auch viel zu tun. Meine Fächerkombinationen waren leider etwas unvorteilhaft. Ich hatte fast jede Woche 1-2 Essays abzugeben. Aber trotz allem hat es mir Spaß gemacht dort zu studieren. Mein Tipp wäre, fangt einfach früh genug an mit den Essays dann habt ihr auch noch genug Zeit, die Umgebung zu erkunden.

Colchester an sich, ist eine sehr süße kleine Stadt. Die Menschen fand ich (meistens) sehr herzlich und zuvorkommend. Ich habe mir eine Railcard für Studenten (28Pfund) geholt, was sich für mich gelohnt hat. Damit kriegt man Tickets deutlich billiger und man hat das Geld raus, wenn man mindestens 3 Mal nach London fährt. Colchester liegt nicht zu nah an London, aber auch nicht zu weit weg. Ich habe auch andere Städte wie z.B. Ipswich erkundet und war überrascht, dass alles eigentlich sehr nah ist. Wenn man sich die Zeit gut einteilt, schafft man es auch öfters raus zu kommen. Ich habe viel unternommen und war z.B. auch im Colchester Zoo. Wer an Museen interessiert ist, wird sich freuen, denn mit dem Studentenausweis kommt man in die meisten Museen gratis rein. Man sollte auch zum „Castle“ gehen, dort sind viele Eichhörnchen, die man sogar streicheln kann. Generell gibt es viel Grünland, wo man lange Spaziergänge machen kann.

Zusammenfassung:

  • Wenn ihr gerne feiert und kontaktfreudig (ca. 14 Leute in einer WG) seid, wählt ruhig die Towers als Wohnheim. Ansonsten würde ich mich an die Häuser halten, wo man ein eigenes Bad hat.
  • Wenn ihr Probleme habt, fragt nach, es gibt immer jemanden, der euch hilft!
  • Plant eure Zeit gut ein, denn man kann (je nach Kurswahl) viel zu tun haben.
  • Versucht so oft wie möglich raus zu kommen und erkundet die Umgebung.
  • VOR ALLEM: Genießt die Zeit, denn ich vermisse Colchester jetzt schon!